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Heiße Quellen, stinkende Dämpfe und buntes Gestein

 

Ich hatte mir heute zwar nen Wecker gestellt, aber ich bin schon vorher von alleine wachgeworden. Ich bin immer wieder erstaunt wie gut ich doch auf der Rückbank schlafen kann und wie eerholt ich morgens aufwache. Ich meine klar, es ist definitiv nicht mit einem Bett zu vergleichen und ich freue mich auch darauf mal wieder in einem vernünftigen Bett zu liegen, aber für die Zeit jetzt ist das schon ok so.

Nachdem ich mal wieder eine kleine Babypuderdusche genommen hab, habe ich mir noch fix nen Butterbrot geschmiert und dann haben wir uns auf den Weg nach Wai-o-Tapu gemacht.

Dort ist ein geothermaler Park, den wir als heutiges Ausflugsziel auserkoren hatten.

Nachdem wir unser Ticket gekauft hatten, haben wir uns direkt wieder ins Auto gesetzt und sind drei Minuten weiter gefahren, da dort der Lady Knox Geysir kurz vor dem Ausbruch stehen sollte. Normalerweise bricht der in einem Rhythmus von 24 bis 72 Stunden aus, allerdings wird der mit Hilfe von Seifenflocken jeden Tag um viertel nach zehn zum Ausbruch gebracht.

Das ist dann etwas berechenbarer und vor allem touristenfreundlicher.

Auch der erste Ausbruch des Geysirs wurde bereits mit Seifen herbeigeführt. Das war im Jahr 1901 und ist durch eine Kolonie von englischen Strafgefangenen passiert. Die hatten entdeckt, dass dort ne heiße Quelle ist und haben dort seiner Zeit regelmäßig gebadet, da sie normalerweise nicht in den Genuss von heißem Wasser gekommen wären.

Irgendwann ist einem der Männer das Seifenstück mit dem er sich gewaschen hatte in den Geysir gefallen, was nach kurzer Zeit zu einer ziemlich feuchten Überraschung geführt haben dürfte.

Danach haben die Gefangenen das Spektakel zur eigenen Belustigung regelmäßig herbeigeführt und seit den 1930er Jahren ist der Geysir im Wai-O-Tapo Park für die Öffentlichkeit zugänglich.

Nachdem wir uns den Ausbruch des Geysirs angeguckt haben, sind wir die paar Meter zurück zum eigentlichen Park gefahren und haben mit der Erkundung dessen begonnen.

Zunächst haben wir ca. ne Stunde lang eine kostenlose Führung mitgemacht, in der wir einiges an Hintergrundinformationen zu den verschiedenen heißen Quellen und zusammengestürzten Vulkankratern erfahren haben, ehe wir die gleiche Runde anschließend nochmal in Ruhe alleine gegangen sind, sodass wir entspannt Fotos machen konnten.

Wir haben dann auch noch eine größere Runde gedreht und uns noch nen Teil weitere Quellen angeguckt.

Das war schon recht beeindruckend, das Farbspektrum, was sich uns da über den Tag verteilt so geboten hat.

Da war zum Beispiel der Champagner Pool mit leuchtend roten Mineralienablagerungen am Rand, oder das Devil´s Bath, was komplett in kräftigem Grün aufgewartet hat. Der Devil´s Ink Pot war wiederum durch Graphit in Grau gehalten und hatte Öl auf der Oberfläche schwimmen, während andere Teile des Parks durch aufsteigenden Schwefeldämpfe gelb gefärbt waren.

Nachdem wir uns im Hauptteil des Parks sattgesehen hatten, sind wir wieder in unsere Autos gestiegen und haben ein paar Minuten weiter bei einer Reihe Mudpools gehalten.

Dort war der faulige Schwefelgestank nicht so kräftig wie im Hauptteil des Parks, aber dafür stieg allgemein ziemlich viel Dampf aus den Schlammpfützen auf. Die blubberten bei ungefähr 100 Grad vor sich hin und wenn die Blasen an die Oberfläche durchgestoßen sind, sind die meistens mit ner ordentlichen Menge Schlamm im Gepäck explodiert und haben den Schlamm durch die Gegend gechleudert.

Anschließend haben wir den Wai-O-Tapu Park hinter uns gelassen und sind die halbe Stunde bis nach Rotarua gefahren.

Dort haben wir uns zunächst im örtlichen Informationszentrum erkundigt was man hier so machen kann und sind dann weiter zum Countdown gefahren und haben ein bisschen eingekauft, ehe wir uns mal wieder den örtlichen McDonalds als Wohnzimmer auserkoren hatten.

Dort gibt es nämlich erfreulicherweise auch wieder nen Bereich mit Steckdosen und so können wir vom Strom und vom WLAN profitieren.

Ein bisschen geplant haben wir auch schon und jetzt gleich werden wir den Abend hier mit ner Runde Mau Mau gemütlich ausklingen lassen, ehe wir uns dann anschließend irgendwann ein Plätzchen zum Schlafen suchen werden, wo wir in Ruhe parken

können.