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Unterwegs als Packesel

Da man hier in Valparaiso ja bis elf frühstücken konnte, habe ich das auch heute nochmal ausgenutzt und bin erst gegen viertel nach zehn gemütlich aufgestanden.

Nachdem ich ausführlich gefrühstückt hatte, habe ich entspannt meine Sachen gepackt und nebenher noch ein bisschen Musik gehört, da eh kein anderer mehr im Dorm war.

Ich hab nen bisschen getrödelt, sodass ich erst gegen viertel nach zwölf fertig zum auschecken war, aber die Viertelstunde hat dort erwartungsgemäß niemanden interessiert und als ich alles geregelt hatte, habe ich meine Rucksäcke geschultert und mich auf den Weg zum Busbahnhof gemacht.

Unterwegs musste ich mich nochmal stark dafür einsetzen, dass Valparaiso schön bleibt, da der Rostocker wieder ganze Arbeit geleistet hatte, was ich aber selbstverständlich wieder alles rückgängig gemacht habe. Der Haken an der Sache war natürlich der, dass ich befürchte, dass der Vogel noch länger da ist und sich dementsprechend seinerseits wieder für die Rückführung in den hässlichen Zustand einsetzen wird.

Aber das werde ich wohl nie erfahren.

Auch wenn ich jetzt lediglich Berg runter und geradeaus laufen musste, hat das Ganze dann doch nen Stück länger als auf dem Hinweg gedauert, da ich mich ein wenig verlaufen hatte. Als ich nach ner guten Stunde dann endlich angekommen bin, hatte ich die Nase vom Rucksackschleppen auch doch erstmal voll, denn permanent 30 zusätzliche Kilos mit herumzuschlörren ist dann doch nur bedingt angenehm.

Im Bus bin ich immer mal wieder eingenickt, aber bis auf den Ausstieg verlief die Fahrt sonst ereignislos.

Ausgestiegen bin ich nämlich nicht im Busbahnhof, sondern in ner Straße in der Nähe, da es einfach so voll war, dass der Bus nur alle fünf Minuten mal ein paar Meter vorwärts gekommen ist und uns der Fahrer deswegen dann irgendwann einfach auf der Straße rausgeschmissen hat.

Ich bin anschließend mit der U-Bahn zurück zum Hostel gefahren und als ich dort wieder in meinem Zimmer war konnte ich erstmal nen besoffenen und laut schnarchenden Mann in den fünfzigern in seinem Bett bewundern.

Allerdings hat sich meine Faszination letztlich doch in Grenzen gehalten, sodass ich erstmal losgezogen bin, um mir nen neues Duschgel zu kaufen.

Das versuche ich jetzt schon ein bisschen länger und irgendwie habe ich bisher nie welches gefunden und die Läden hatten immer nur Shampoo im angebot.

Nachdem ich heute aber nochmal etwas intensiver danach gesucht habe, bin ich in ner Drogerie dann doch noch fündig geworden.

Als ich wieder in mein Zimmer gekommen bin war der besoffene Schnarcher nicht mehr allein sondern hatte sich einen weiteren Herrn in den fünfzigern mit den exakt gleichen Attributen dazugeholt.

Haken an der Sache war allerdings der, dass Schnarchnase Nummer zwei in meinem Bett lag.

Ich hab ihn dann geweckt und nachdem ich ihm mit meinem gebrochenen Spanisch ein paar Mal erklärt habe, dass das nicht sein Bett ist und er nicht einfach meine Sachen wegräumen kann und sich dort dann schlafen legen kann, ist er zur Rezeption gegangen und hat anschließend das Zimmer gewechselt. Das war irgendwie komisch alles.

Ich habe mir zudem noch das Finale der deutschen Fußballfrauen bei Olympia angeguckt und habe mich im Anschluss daran auf den Weg gemacht mir was zu Essen zu schnappen.

Ich bin wieder in mein Standardrestaurant gegangen, was heute aber wieder aus allen Nähten geplatzt ist, sodass ich bestimmt zwanzig Minuten warten musste, bis ich nen Platz ergattern konnte, aber das spricht ja letztlich auch fürs Restaurant.

Wieder im Hostel angekommen bin ich noch ein wenig im Gruppenraum hängen geblieben und hab mich mit den Leuten dort unterhalten und dann war es auf einmal auch schon Mitternacht.

Irgendwie hatte ich da so überhaupt keine Lust mehr den Beitrag zu schreiben, sodass ich nur noch ein bisschen gelesen habe und mich dann hingehauen habe und den Beitrag jetzt nachreichen muss.

Im Streetartparadies

Ich bin heute entspannt gegen zehn aufgestanden und konnte trotzdem noch in Ruhe frühstücken, da das Frühstück hier im Hostel bis elf Uhr angeboten wird.

Es gab sogar so was wie Vollkornbrot und nachdem ich mich gestärkt hatte, habe ich meinen Turnbeutel gepackt und bin losgezogen die Gegend hier zu erkunden.

Valparaiso liegt auf mehreren Hügeln und die Bebauung erstreckt sich dann bis ans Meer.

Besonders auffällig sind aber nicht die Hügel sondern die bunten Häuser und die Graffiti und Streetart im Allgemeinen, die einfach überall zu finden sind.

Ich bin erstmal bergauf gegangen und habe mich dann einfach treiben lassen und wenn ich nen nettes Graffiti oder bemaltes Haus in ner Seitenstraße gesehen habe, bin ich dort einfach abgebogen.

Viele Tags und Aufkleber habe ich auch gesehen, aber bis auf ein paar von Rostock nochmal gab es da nix zu beanstanden und das Problem habe ich selbstverständlich pflichtgemäß behoben.

Interessant war, dass selbst die Müllabfuhr hier komplett bemalt war, das sah schon schick aus.

Ich bin nicht nur auf den geteerten Straßen geblieben, sondern auch die kleinen Gässchen, die oft nur Trampelpfade waren gegangen und habe da dann zum Teil überraschte Blicke der Bewohner kassiert, die hatten wohl nicht damit gerechnet, dass sich Touristen dorthin verirren, aber die waren alle absolut freundlich und haben mir meistens direkt auf spanisch irgendwas erzählen wollen, was ich aber in der Regel nicht verstanden habe.

Irgendwann bin ich dann beim Bismarckplatz angekommen, von dem auch die deutsche Straße abgeht. Dort habe ich dann einen älteren Mann der Souvenirs verkauft hat gebeten ein Foto von mir zu machen und nachdem das Ganze etwas gedauert hat, hat die Bedienung der Kamera doch noch hingehauen und ich hab mein Foto bekommen.

Ich bin dann weitergezogen doch beim verlassen des Platzes ist mir dann noch nen rassistisches Graffiti aufgefallen. Sicherlich mitnichten mit der Intention rassistisch zu sein, aber am Ergebnis hat das halt trotzdem nichts geändert. Dort waren halt schwarze Personen mit stereotypen dicken, roten Lippen abgebildet.

Die restlichen Graffiti die ich noch so gesehen habe waren aber wieder harmlos und haben sich höchstens noch gegen die Polizei gerichtet oder Gesellschaftskritik geübt.

Nachdem ich für ca. drei Stunden durch die Gegend gelaufen bin und mich an den vielen tollen Bildern erfreut habe, bin ich zum Meer hinuntergelaufen und bin dort entspannt entlang geschlendert.

Obwohl diese drei Stunden bereits ziemlich cool waren und ich echt viele Bilder gesehen habe, so war das letztlich doch nur nen Bruchteil der vielen künstlerischen Darbietungen die man hier in Valparaiso sehen kann und ich könnte sicherlich Wochen hier verbringen, ohne dass ich auch nur ansatzweise alle Graffiti und Co. gesehen haben würde.

Am Meer bin ich erst ne Zeit lang an Valparaisos Hauptstraße entlang gelaufen, ehe nach einiger Zeit ne Promenade aufgetaucht ist, an der man entlang schlendern konnte.

Das habe ich dann auch nen ganzes Stück lang gemacht, wobei ich erstmal noch ne gute Stunde am Meer entspannt habe und ein paar Seelöwen dabei beobachtet habe, wie sie sich um ein altes Brückenteil gestritten haben, auf dem sie sich sonnen wollten. Das war ganz interessant mit anzusehen wie sie sich gegenseitig in einer Tour wieder ins Wasser geschubst haben, nur um dann kurz wieder ihr Glück zu versuchen einen der begehrten Sonnenplätze zu bekommen.

Am Ende der Promenade war noch nen Strand und dort habe ich dann kehrt gemacht und bin langsam aber sicher zurück zum Hostel gelaufen, was schon nochmal anderthalb Stunden gedauert hat.

Zwischendurch habe ich noch schnell ein bisschen für mein Abendessen eingekauft und dann habe ich mir im Hostel zwei Thunfischbrötchen gegönnt.

Anschließend habe ich mit Clara und Nora, den beiden deutschen Mädels die gestern abgezogen werden sollten, ein paar Runden Skat gespielt. Das war ziemlich cool, da ich das schon lange kein Skat mehr gespielt hatte und ich taktische Kartenspiele dann ja doch ziemlich gerne mag.

Mittlerweile liege ich im Bett und warte noch darauf, dass die Fotos zu Ende hochgeladen werden. Da es ja doch ziemlich, ziemlich viele sind, werde ich dieses Mal auf ne Benennung der einzelnen Fotos verzichten, da das jetzt zu viel Zeit in Anspruch nehmen würde und ich dafür einfach zu müde bin, es ist allerdings auch schon zwei Uhr morgens, sodass ich mir das denke ich zugestehen kann.

Streetart soweit das Auge reicht

Ich habs tatsächlich geschafft, jetzt am dritten von vier Tagen in Santiago das Frühstück zu verschlafen, denn auch heute konnte ich mich letztlich nicht dazu durchringen bis zehn gefrühstückt zu haben und bin erst um viertel nach zehn aufgestanden.

Nachdem ich mich in Ruhe fertig gemacht habe, habe ich zunächst mal den Blog von gestern zu Ende geschrieben, um da endlich mal wieder auf nen grünen Zweig zu kommen und dann musste ich auch schon packen, da ich um zwölf ausgecheckt haben musste.

Das habe ich zeitlich zwar nicht ganz geschafft, aber das war auch kein Problem so.

Ich habe dann zunächst mal mein Gepäck im Gepäckraum deponiert und bin dann kurz in der Stadt gewesen, ehe ich zurück zum Hostel gelaufen bin und mir mein Gepäck geschnappt habe und vollbeladen zur U-Bahn gelaufen bin.

Mit der U-Bahn bin ich bis zum Hauptbahnhof gefahren, allerdings war das eine Station zu weit, sodass ich mich ein wenig durchfragen musste, ehe ich dann den Busbahnhof gefunden hatte, zu dem ich eigentlich wollte.

Mein Ziel war nämlich Valparaiso, eine Küstenstadt die ca. zwei Stunden von Santiago entfernt liegt.

Das ist schon richtig stark an Santiago, dass man in zwei Stunden sowohl am Meer als auch in den Anden ist.

Der Bus war dann ziemlich bequem und die Beinfreiheit absolut phänomenal. Auch wenn die Fahrt nur zwei Stunden gedauert hat, war das doch schon ne schöne Sache.

Als ich in Valparaiso angekommen bin, war ich letztlich dann aber auch recht dankbar dafür, dass meine Beine noch recht frisch waren, denn ich musste noch ungefähr drei Kilometer mit meinen beiden Rucksäcken laufen, da ich für ein Taxi zu geizig war.

Klar wurden die Rucksäcke im laufe der Zeit immer schwerer, aber insbesondere die Tatsache, dass das letzte Stück ordentlich bergauf ging, hat die ganze Sache nochmal ein wenig erschwert.

Außerdem war auf dem letzten Stück dann auch noch irgendein Rostocker auf die Idee gekommen die Schilder mit Hansaklebern zu verunstalten. Das Problem zu beheben hat mich auch nochmal ein bisschen Zeit gekostet. Und ich hab immer gedacht, dass die es nie um die Welt schaffen würden, da sie arbeitslos sind wo andere Urlaub machen. Aber vielleicht haben sie sich als sie für blau weiß rot zum sprayen um die Erde geflogen sind auch ein bisschen mit ihren Klebern ausgetobt.

Allgemein ist Valparaiso aber unheimlich bunt und gefühlt jedes Haus ist mit irgendwelchen riesigen Wandbildern verziert und man findet eigentlich in einer Tour Streetart und Graffiti.

Im Hostel habe ich dann endlich meine Rucksäcke wieder absetzen können und ich war noch nicht allzu lange in meinem Dorm angekommen, als ich auf der Straße vor dem Hostel ein bisschen Schreierei und Unruhe gehört habe. Sehen konnte ich aber nix, jedoch hat sich das ganze kurz drauf aufgeklärt, als zwei deutsche Mädels etwas aufgelöst in den Dorm gekommen sind.

Die waren nämlich diejenigen die geschrien hatten, da man versucht hatte ihnen den Turnbeutel abzuziehen.

Ich habe den Beiden dann ein bisschen gut zugeredet und nen Pflaster spendiert und dann war der erste Schock auch wieder schnell überwunden. Nachdem ich noch kurz mit den Beiden gequatscht habe, habe ich mir die Dachterrasse des Hostels angeguckt und die grandiose Aussicht auf Valparaiso und das Meer angeguckt, das sah schon richtig stark aus.

Nachdem ich mich daran satt gesehen hatte, hat mich mein Magen daran erinnert, dass ihm die Aussicht beim Sattwerden nicht wirklich hilft.

Also habe ich mich dann auf den Weg gemacht, um mir was zu Essen zu besorgen. Ich habe unterwegs zwar ziemlich viele Restaurants gesehen, die allerdings alle den Nachteil hatten, dass sie dann doch ziemlich teuer waren. Also habe ich mich dann dazu entschieden in nem Minimarkt einfach ein paar Empanadas zu kaufen und die auf dem Weg zurück ins Hostel zu verputzen.

Im Hostel habe ich mich dann noch ne ganze Zeit lang mit den beiden Mädels und nem Holländer im Chilloutbereich unterhalten und jetzt werde ich gleich mal die Augen zumachen und habe es tatsächlich mal wieder geschafft, nen Beitrag pünktlich hochzuladen.