Abschied war heute mal wieder das Wort der Stunde und die paar Tage auf Sansibar waren schon wieder vorbei. Da meine Fähre bereits um halb zehn ging und ich ne Stunde eher da sein musste, musste ich deswegen heute mal wieder meinen Wecker bemühen.
Ich habe fix gefrühstückt, musste dann allerdings noch meine Sachen packen, da es mir dafür gestern etwas spät geworden war.
Ich wäre aber selbstverständlich auch nicht ich, wenn das alles entspannt im Zeitplan hingehauen hätte, sondern musste mich ein bisschen sputen, damit die Fähre nicht ohne mich abfährt. Ne Dreiviertelstunde vorher war ich dann aber an der Fährstation. Nachdem sich das ganze Passprozedere aufgrund der vielen Leute ein bisschen hingezogen hat, hatte ich da irgendwann aber auch alles erledigt und bin in den Genuss gekommen, die letzte Viertelstunde vor der Abfahrt in der VIP Lounge zu verbringen. Die durfte ich nutzen, da ich ein Fährticket für die Businessclass der Fähre ergattert hatte. Das kostete für Ausländer das Gleiche wie ein Economyclassticket und dementsprechend habe ich dann natürlich das Businessclassticket gewählt. Den Unterschied zur Economyclass haben ich im Schiff dann allerdings nicht so recht erkennen können.
Was ich allerdings ziemlich deutlich habe erkennen können, war die Tatsache, dass die Klimaanlage mit voller Stärke eine Eiseskälte verbreitet hat. Ich hatte meine Jacke aber im Tagesrucksack, sodass ich mir da recht simpel Abhilfe verschaffen konnte.
In Dar es Salaam angekommen, habe ich mir ein Boda zu dem Hotel genommen, in dem ich schon bei meinem letzten Aufenthalt in Dar geschlafen habe.
Dort habe ich nur kurz mein Gepäck abgelegt und dann habe ich zunächst mal die Postkarten zur Post gebracht.
Im Anschluss habe ich mir dann noch mal ein Boda genommen und bin zum Nationalmuseum gefahren. Das hat mich aufgrund meines internationalen Studentenausweises erfreulicherweise nur etwas mehr als einen Euro an Eintritt gekostet. Bei einem höheren Preis hätte ich mich aber mutmaßlich auch geärgert, denn so wirklich toll war das Ganze dann doch nicht. Somit habe ich mich auch nicht ewig im Museum aufgehalten, sondern bin ins angegliederte Restaurant gegangen. Dort habe ich entspannt Mittag gegessen und insbesondere das noch warme Schokocrossaint zum Nachtisch hat sich dabei mehr als gelohnt.
Während ich im Restaurant gegessen habe, hatten auch hunderte Schüler Mittagspause und kamen aus einem großen Saal auf dem Museumsgelände geströmt. Die haben alle an einem Symposium der Konrad-Adenauer-Stiftung unter dem Motto: „Jugend im Zeichen der Globalisierung“ teilgenommen. Leider waren die Vorträge dort aber auf Swahili, sodass ich kein Wort verstanden habe. Sonst hätte ich mich wohl durchaus dazu gesetzt.
Während der Pause waren aber wohl nicht alle Schüler aus dem Saal gekommen, denn man konnte immer wieder frisch eingesungene Cover von aktuellen Poptiteln hören. Die meisten Sängerinnen und Sänger waren ihres Handwerks durchaus mächtig. Allerdings gab es auch ein paar Leute, deren Gesangskünste eher auf meinem Niveau waren, das heißt de facto nicht vorhanden waren. Ich würde in so einer Situation dementsprechend auch schön die Finger vom Mikro lassen, aber so weitsichtig waren leider nicht alle.
Irgendwann hatte das Geträller für mich aber ein Ende, da ich zurück zum Hotel gefahren bin.
Den restlichen Nachmittag habe ich mich mit Orgakram und dem weiteren Verlauf meiner Reise beschäftigt.
Zwischendurch habe ich noch einen Malariatest gemacht, da mir der Arzt seinerzeit gesagt hatte, dass ich den nachdem einige Zeit ins Land gegangen ist noch mal durchführen soll. Der Test hat dann das erwartbare, aber dennoch erfreuliche, Resultat erbracht und ist negativ ausgefallen, sodass ich das Thema Malaria für die Restliche Reise jetzt hoffentlich abhaken und ausklammern kann.
Den Abend habe ich dann noch ein bisschen Dortmund gegen Tottenham angehört, wobei ich das Radio nach dem zwei zu null wieder ausgeschaltet habe, da ich mir ja nicht den ganzen Abend versauen wollte. Da hatte ich durchaus etwas mehr Hoffnung in die Spurs gesetzt, aber naja kann man sich nicht aussuchen.