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Auf einer der vielen, kleinen Mekonginseln

Auch heute hat uns der Wecker wieder recht früh aus den Federn geschmissen. Germán hatte gestern Abend schon gepackt, sodass er ein bisschen früher dran war als ich und schon zum Frühstück gegangen ist, während ich mich noch mit der lästigen Packerei beschäftigt habe.

Nachdem ich mich dann auch noch kurz verlaufen hatte, weil ich einfach stumpf geradeaus gegangen bin ohne überhaupt daran zu denken wo ich hin wollte, war für mein Frühstück leider keine Zeit mehr, denn die Abfahrt unseres Busses rückte näher.

Für uns ging es heute zu den 4000 Inseln im Mekong an der südlichen Grenze von Laos. Dafür sind wir zunächst mal drei Stunden lang weiter in Richtung Süden gefahren und mussten dort dann auf ein kleines Boot umsteigen.

Mit gemächlichem Tempo sind wir dann über den Mekong geschippert, bis wir bei der Insel Don Det, unserem Ziel, angekommen sind. 4000 Inseln sind es im Übrigen nur, wenn man jeden Busch der hier einsam aus dem Mekong herausguckt mitzählt. Wie viele wirklich bewohnte Inseln es letztlich sind weiß ich allerdings auch nicht.

Auf Don Det haben wir uns zunächst mal ein paar Hostels angeguckt, ehe wir uns für eines mit Veranda direkt am Fluss und darauf befestigten Hängematten entschieden haben.

Nachdem wir uns ein kleines Mittagessen genehmigt hatten, habe ich eine der Hängematten für die nächsten Stunden zu meiner neuen Bleibe erklärt. Während Germán nen etwas längeres Mittagsschläfchen gehalten hat, habe ich in der Hängematte gelegen und dabei gelesen, Musik gehört und den vorbeifahrenden Booten zugeguckt. Zwischendurch bin ich auch mal weggenickt und habe einfach entspannt.

Völlig erholt wollten wir dann eigentlich zum Abendessen gehen, allerdings hat uns da der Regen einen gehörigen Strich durch die Rechnung gemacht. Der kam nämlich aus dem Nichts, war dafür aber umso heftiger. Zunächst habe ich mir das Spektakel noch von meiner Hängematte aus angeguckt, dann wurde der Regen jedoch auch immer mehr auf die Veranda geblasen und ich habe mich dann ins Zimmer verkrochen. Im Gefolge hatte ich noch den Hund der hier lebt. Der war ob des Gewitters sichtlich verängstigt und hatte sich, bevor ich überhaupt reagieren konnte, bereits vor mir durch die Tür geschlängelt.

Im Zimmer bin ich dann aber doch nicht lange geblieben, da mich auf meinem Bett eine feuchte Überraschung erwartet hat. Ganz offensichtlich war das Dach den Wassermassen nämlich nicht gewachsen gewesen und so waren meine Rucksäcke und das Bett ordentlich nass und es tropfte auch nach wie vor nicht gerade wenig von der Decke.

Zufälligerweise war auch gerade der Hotelbesitzer in der Nähe, den wir dann auf unserer kleines Feuchtigkeitsproblem hingewiesen haben. Ein Zimmerwechsel war kein Problem und im Nachbarbungalow hatte das Dach auch seine Aufgabe erfüllt und es war kein Wasser eingedrungen.

Nachdem sich das Gewitter nach zwei Stunden wieder verzogen hatte, haben wir uns dann auch wieder aus dem Zimmer gewagt und haben uns auf die Suche nach einem Restaurant gemacht. Das war fix gefunden und am Anfang, wie das gesamte Dorf, noch mehr oder minder ausgestorben. Das lag aber sicherlich zum Teil auch an dem Stromausfall, der mit dem Gewitter einhergegangen ist und der auch das Handynetz gekillt hat.

Während des Abendessens kam der Strom dann Stück für Stück zurück und hat die Kerzen wieder verdrängt.

Nach dem Abendessen haben wir bei nem Bier dann noch ne Runde Schach gespielt und ich hatte Germán schon so gut wie Schachmatt, als sei Handy plötzlich ausgegangen ist. Ich bin mir sicher, dass er das bewusst gesteuert hat um der drohenden Niederlage zu entgehen.

Wir sind dann wieder zurück zu unserem Bungalow gegangen und den Beitrag habe ich mir geschenkt, da das Netz nur kurz wieder da war und sich dann erneut verabschiedet hat, sodass ich keine Möglichkeit gehabt hätte, den Beitrag hochzuladen.

Ein Hauch von Ostafrika

Der heutige Morgen hat bereits recht früh begonnen, da der Wecker bereits um sieben Uhr geklingelt hat und uns aus dem Bett geschmissen hat. Wir haben uns dann kurz gesammelt und wollten dann eigentlich unser Zimmer verlassen, um frühstücken zu gehen, allerdings hat es zunächst mal ordentlich gescheppert.

Irgendein Vollpfosten war auf die glorreiche Idee gekommen, ein schweres, metallenes Rolltor an der Hauswand abzustellen und damit unsere Tür zu blockieren. Da wir das natürlich nicht riechen konnten, habe ich die Tür ganz normal geöffnet, was dann dazu geführt hat, dass das Rolltor mit ordentlich Getöse der Schwerkraft zum Opfer gefallen ist. Es kam dann relativ fix ein Mitarbeiter des Guesthouses, um das Tor wieder aufzustellen und zunächst ist er tatsächlich auf die Idee gekommen, das Tor wieder vor unserer Tür zu platzieren. Nach ein paar Minuten in denen ich fix meine fertige Wäsche abgeholt habe, die ich gestern noch zum Waschen abgegeben hatte, hat er sich es jedoch nochmal anders überlegt und das Tor dieses Mal so platziert, dass unsere Tür frei geblieben ist.

Wir haben in einem Café um die Ecke gefrühstückt und sind dann ein paar Meter zu einer Rollervermietung gelaufen. Dort haben wir uns einen Roller mit halbautomatischer Gangschaltung ausgeliehen und sind damit in den Tag gestartet.

Da Germán noch nicht so oft mit einem Roller unterwegs war und noch nie einen mit Schaltung gefahren hat, habe ich zunächst mal die Rolle des Fahrers übernommen. Einen Roller mit Schaltung hatte ich zwar auch noch nie benutzt, aber mit automatischen Rollern bin ich dann doch recht firm, sodass auch das Schalten kein wirkliches Problem dargestellt hat und ich mich nach wenigen Minuten zurechtgefunden habe.

Allerdings hat der Roller immer mal wieder Zicken gemacht und ziemlich viel Sprit verbraucht, sodass wir relativ viel Sprit verbraucht haben. Deswegen haben wir nach 30 Kilometern nochmal tanken müssen und dort festgestellt, dass sich die Bremse wohl leicht festgefressen hatte und der Roller deswegen nicht immer so wollte wie wir. Allerdings hatte sie sich schon von alleine wieder gelöst und ab dem Punkt haben wir auch keine Probleme mehr gehabt.

Wir haben uns heute Wasserfälle im umliegenden Hochland angeguckt und mussten dafür halt erstmal ein Stück fahren. Dabei ging es über holprige Straßen und rechts und links der Straße konnten wir den Lehmboden in voller Pracht betrachten, sodass ich mich ein bisschen nach Uganda und in die umliegenden Länder zurückversetzt gefühlt habe. Nach 40 Kilometern hatten wir dann den ersten Wasserfall unseres heutigen Ausfluges erreicht, der mit 110 Metern auch gleichzeitig der größte Wasserfall Laos war. Trotz dieser Eigenschaften war der Wasserfall jetzt nix komplett spektakuläres, sodass wir uns dort nicht allzu lange aufgehalten haben. Wir sind stattdessen weiter zum nächsten Wasserfall gefahren. Den haben wir uns jedoch nicht angeguckt, da der Kassierer am Eingang ziemlich unfreundlich war und sich partout nicht damit abfinden wollte, dass wir unseren Roller ein Stück abseits geparkt hatten. An den Wasserfällen wollten die Leute nämlich immer Parkgebühren erheben, sodass wir den Roller einfach immer hinter der nächsten Ecke am Straßenrand geparkt haben. Unsere Helme hatten wir aber trotzdem immer bei uns und aufgrund derer wollte der gute Herr dann, dass wir unseren Roller auf dem gebührenpflichtigen Parkplatz parken oder einfach trotzdem die Parkgebühren bezahlen. Da hatten wir aber logischerweise keine Lust zu, sodass wir dann einfach wieder gegangen sind.

Wir haben uns dann noch einen weiteren Wasserfall angeguckt, der aber auch nicht extra besonders gewesen ist, sodass wir uns im Anschluss daran wieder auf den Rückweg nach Pakse gemacht haben und dort um drei unseren Roller wieder abgegeben haben.

Als Abkühlung von der ziemlich ordentlichen Sonnenstrahlung haben wir uns dann in einem Café einen Schokomilchshake gegönnt und sind dann gegen vier zurück ins Guesthouse gegangen, wo wir nach einer Dusche wie neu geboren waren.

Den restlichen Nachmittag haben wir uns mit Schachspielen vertrieben, wobei ich bei drei von vier Runden den Kürzeren gezogen habe.

Abends waren wir wieder bei unserem Inder des Vertrauens und jetzt werde ich gleich den Liveticker bemühen und dann hoffentlich einen Heimsieg meines VfL’s bejubeln dürfen. Für das Internetradio ist die Verbindung hier leider zu schlecht, sodass ich da heute leider nicht drauf zurückgreifen kann.

Bitte wenden – Sie haben ihr Ziel um 300km verfehlt

Während ich gestern noch sanft ins Reich der Träume geglitten bin, war das Erwachen dann eher ein böses. Wir waren nämlich an der Endhaltestelle angekommen, wollten aber eigentlich schon lange unterwegs ausgestiegen sein. So waren wir jetzt 300km weiter südlich als geplant.

Eigentlich hatte Germán gesagt, dass bei jedem Stopp angesagt werden würde, wo man sich gerade befindet. Ganz offensichtlich war das aber nicht so gewesen.

Ich habe von den Stopps eh nix mitbekommen, denn wenn ich einmal schlafe, dann schlafe ich auch. Germán ist jedoch bei jedem Stopp wach gewesen, ohne, dass dort jedoch eine Ansage geschehen wäre.

Nun hatten wir also den Salat. Wir haben kurz überlegt was wir machen sollen und die Busverbindungen in die entgegengesetzte Richtung gecheckt, aber da dort nicht wirklich was gefahren wäre heute, haben wir den Plan schnell wieder verworfen. Eigentlich wollten wir uns nämlich eine Höhle angucken, durch die ein auf sieben Kilometern lang beschiffbarer, unterirdischer Fluss fließen soll. Aber das konnten wir uns dann erstmal abschminken und haben es letztlich jetzt auch komplett aus unseren Reiseplanungen gestrichen, da Kosten und Nutzen mutmaßlich leider in keinem Verhältnis zueinander stehen.

Wir haben uns dann erstmal zu Fuß auf den Weg in die Stadt gemacht und immerhin hatten wir uns ja einen guten Teil der Reisekosten gespart, da wir de facto ja die letzten 300km schwarz gefahren sind, wenngleich auch völlig ungewollt.

Nen Guesthouse haben wir recht schnell gefunden und für 2,50€ pro Nase und Nacht im Doppelzimmer kann man sich definitiv nicht beschweren.

Da es noch keine acht Uhr war, als wir uns in unserem Zimmer eingerichtet hatten, haben wir uns beide zunächst mal nochmal hingehauen um zumindest noch eine kleine Runde an erholsamem Schlaf zu ergattern. Während ich dann erstmal dringend ne Dusche brauchte und meinen Beitrag von gestern nachgeholt habe, hat Germán sich zunächst mal auf die Suche nach etwas Essbarem begeben.

Als er dann wieder da war, konnte er mir schon eine Restaurantempfehlung geben und hat sich noch mal etwas hingehauen, während ich mich dann ebenfalls an die Nahrungsbeschaffung gemacht habe. Nachdem ich die in einem leckeren, indischen Restaurant erfolgreich erledigt hatte, habe ich mich nochmal auf den Weg zur Busstation gemacht, denn zu allem Überfluss dass ich meinen Ausstieg verschlafen hatte, habe ich in der Hektik den Bus zu verlassen, auch noch mein Reisekissen liegen lassen.

Kampflos aufgeben wollte ich das allerdings nicht, sodass ich dann zur Busstation gelaufen bin, in der Hoffnung dort irgendwen anzutreffen, der mir über den möglichen Verbleib meines Kissens Auskunft geben kann. Allerdings kam es dann noch viel besser als erwartet, denn der Bus war zwar kurz nachdem alle ausgestiegen waren schon wieder weggefahren, stand nun aber wieder am Busbahnhof. Also habe ich fix jemanden gesucht, der mir den Bus aufschließen konnte und tatsächlich lag mein Kissen noch an seine Platz, sodass ich das wieder einsammeln und mit zurücknehmen konnte.

Mein nächster Tagespunkt muss vermutlich ein bisschen dämlich ausgesehen haben, denn ich musste mal wieder dringend ein paar Haare loswerden und habe dem Friseur einen Besuch abgestattet. Wobei ich ja jetzt das Kissen mit mir herumgeschlörrt habe.

Der Besuch beim Friseur war wie immer spottbillig, hat aber auch wie immer ewig gedauert. Ich fühle mich da jedes Mal ein bisschen wie ein Buchsbaum, an dem auch noch das letzte Blättchen milimetergenau gestutzt werden muss. Aber nun gut für 1,50€ sollte ich mich wohl nicht beschweren. Zum Abschluss habe ich dann noch ne halbe Tube Gel in die Haare geklatscht bekommen und dann habe ich mich auf dem Rückweg zum Guesthouse gemacht.

Dort haben German und ich auch den Nachmittag verbracht, da die Sonne doch ziemlich intensiv war und wir so der größten Hitze entkommen konnten. Um halb vier haben wir uns dann ein bisschen was zu Essen gegönnt und ich konnte den Spaghetti Carbonara auf der Karte nicht widerstehen, was sich allerdings auch mehr als gelohnt hat. Wir sind dann im Anschluss noch ein bisschen durch die Gegend getingelt und am Mekong entlang gelaufen, ehe wir uns dort noch ein Bier zum Sonnenuntergang genehmigt haben.

Wir wollten dann eigentlich zurück zum Guesthouse und uns noch ein bisschen ausruhen, ehe wir zum Abendessen wollten, jedoch hat uns der Regen da einen gehörigen Strich durch die Rechnung gemacht. Gut nass haben wir uns dann in das indische Restaurant geflüchtet in dem wir schon unser Frühstück gegessen hatten und haben uns dann einfach nur noch zwei Samosas bestellt um ein bisschen zu Essen und das Ende des Regens abzuwarten.

Als das eingetreten war, sind wir fix zurück ins Guesthouse gegangen und die Faulheit war definitiv größer als der Hunger, sodass wir von dort auch nicht mehr weggegangen sind.