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Mafia Island

Nachdem die Nacht bereits um halb vier vorbei war, hat sich unsere kleine Truppe Mzungus am „Hafen“ des Dorfes eingefunden. Von dort aus wollten wir nämlich die Fähre nach Mafia Island nehmen, welche um vier abfahren sollte. Als wir allerdings an der Anlegestelle angekommen sind, war dort erstmal noch großes Rumgepacke angesagt, da einfach unzählige Sachen auf das Boot verladen werden sollten. Die Ladung reichte dabei von einem drei Meter langen Bohrer, bis hin zu dutzenden Kisten mit Tomaten. Leider hat sich das Verladen aber doch sehr, sehr in die Länge gezogen, sodass wir erst um kurz vor sechs ablegen konnten.

Kurz zuvor waren die tansanischen Leute allerdings auch so langsam unruhig geworden und haben sich durchaus lautstark über die sich immer weiter verzögernde Abfahrt beschwert.

Gegen sechs konnten wir dann aber wie gesagt endlich los und mit an Bord war ein Mitarbeiter der Fähre, der leider ein ziemlich unschönes T-Shirt anhatte. Das war nämlich mit einer dicken, fetten Hakenkreuzflagge versehen. Eigentlich hatte ich die Hoffnung, dass ich mit solchen Spinnern zumindest auf der Reise nix zu tun haben werde, aber so kann man sich täuschen. Ich bin jetzt trotzdem davon ausgegangen, dass er einfach nicht wusste, was er dort trägt und hab mich dann zusammengenommen. Das wäre mir in Deutschland in so einer Situation sicherlich nicht so gut gelungen.

Insgesamt hat die Fahrt ca. vier Stunden gedauert und es gab sogar eine Toilette an Bord, wobei sich die dadurch ausgezeichnet hat, dass sie lediglich aus einem Loch im hinteren Ende des Schiffbodens bestand. Aber zumindest ne Tür gab es davor, sodass man ungestört ins Wasser pinkeln konnte.

Wir sind mit der Fähre nicht komplett bis zum Strand gefahren, sondern haben ca. zweihundert Meter vorher gehalten, da das Wasser ab dort zu niedrig für die Fähre war. Von dort wurden wir dann in kleine Motorboote umgeladen, mit denen wir wieder so lange gefahren sind, bis auch die nicht mehr weiterkamen. Die restlichen 50 Meter zum Strand sind wir dann einfach gelaufen und dort wartete bereits ein Fahrer von meinem Hotel auf mich.

Nico, Fraukje und Elias haben sich mir dann angeschlossen, in der Hoffnung ebenfalls im Big Blu unterzukommen. Das hat dann auch problemlos funktioniert, wobei ich direkt in den Genuss einer frischen Kokosnuss gekommen bin, da ich ja bereits erwartet wurde.

Ich schlafe jetzt erstmal zusammen mit Elias in einem Zelt. Das spart nen bisschen Geld und es sind eh in jedem Zelt zwei Betten vorhanden.

Nachdem wir uns ein bisschen eingerichtet haben, hat Elias kurz zu Mittag gegessen und ich habe die erste halbe Stunde meines VfL’s per Liveticker verfolgt. Das ließ sich ja ziemlich gut an und so bin ich dann zusammen mit Elias ne Runde schnorcheln gegangen.

Man sieht hier jetzt direkt am hoteleigenen Strand nicht so richtig viel, da dort hauptsächlich Seegras wächst, aber der ein oder andere Fisch ist mir dann doch vor die Linse geschwommen.

Nach dem Schnorcheln musste ich dann mit erschrecken feststellen, dass es ja doch noch mal ganz schön knapp geworden ist, aber drei Punkte sind drei Punkte und nur das zählt.

Ich hab mich dann in Ruhe geduscht und dann sind wir irgendwann zum Abendessen aufgebrochen. Jetzt bin ich mittlerweile wieder im Zelt und werde der kurzen Nacht von gestern Tribut zollen müssen, aber das ist ja auch kein Problem so.

Nyamisati- Kleines Fischerdorf in Tansanias Osten

Heute hatte ich mir zwar wieder nen Wecker gestellt, bin aber vor selbigem wachgeworden. Ich habe mir dann erstmal entspannt 1Live angeschmissen und bin dann irgendwann mal zum Frühstück runter gegangen. Danach bin ich wieder zurück in mein Zimmer spaziert und habe mir zusätzlich zum Radio hören noch mein Kindle geschnappt. So wirklich lange gelesen habe ich aber nicht, da ich dann gemerkt habe, dass ich doch noch ein bisschen müde bin und dann hab ich mich einfach noch mal ne Stunde hingehauen.

Um elf musste ich dann auschecken und ich habe mich dann ca. ne Viertelstunde lang mit meinen beiden Rucksäcken durch Dar es Salaam gewuselt.

An meinem vorläufigen Ziel angekommen, habe ich mir dann nen Bus genommen, der mich zu einer weiteren Busstation ca. zwanzig Kilometer außerhalb von Dar es Salaam gebracht hat. Für die halbe Stunde Fahrtzeit musste ich im Übrigen stolze zwanzig Cent bezahlen.

Von dort ging es für mich noch mal mit einem Dalla Dalla, der hiesigen Bezeichnug für ein Matatu, für weitere Vier Stunden die Küste in Richtung Süden entlang, wo ich dann in einem kleinen Fischerdorf mit Namen Nyamisati angekommen bin.

Auf dem Weg dorthin wollte man mir noch ein zusammengeflicktes Radio für 40 Cent andrehen und ein Junge der mitgefahren ist, hat sich sein Essen noch mal durch den Kopf gehen lassen.

In Nyamisati selbst wohnen geschätzt nur so ca. hundert Leute und meine Unterkunft besteht aus einem kleinen Raum in einem traditionell aus Lehm gefertigtem Haus. Das Moskitonetz ist zudem eigentlich ein Fischernetz aber das erfüllt ja den gleichen Zweck.

Eigentlich hätte ich nicht unbedingt erwartet hier noch auf andere Weiße zu treffen, aber als ich so durchs Dorf geschlendert bin, standen plötzlich eine Holländerin und ein Holländer neben mir. Kurze Zeit später ist dann auch noch ein Schweizer aufgetaucht. Damit war unsere kleine Mzungurunde dann perfekt. Wir haben gemütlich nen Bier in der mehr oder minder einzigen Dorfkneipe getrunken und dann sind Elias, der Schweizer, und ich noch auf Nahrungssuche gegangen. Er hat mich dann auf Pommes mit Ei aufmerksam gemacht. Auf die Idee wäre ich jetzt sicherlich nicht unbedingt gekommen, das zu kombinieren. Aber ist wohl eins der tansanischen Nationalgerichte und schmeckt auch echt lecker.

Ich wurde dabei noch um 25 Cent beschissen, was ich irgendwie nicht so lustig fand. Klar der finanzielle Schaden hält sich in sehr engen Grenzen, aber ich kann es einfach nicht gut haben wenn ich beschissen werde. Naja ändern konnte ich es letztlich dann nicht mehr und dann sind wir zu zweit nochmal zurück in die Kneipe um uns noch nen entspanntes Bier zu gönnen.

Mittlerweile bin ich in meinem kleinen bescheidenen Zimmer angekommen und den Blog kann ich allerdings leider nicht hochladen, da das das Internet einfach nicht mitmacht. Aber selbstverständlich hole ich das so schnell wie möglich wieder nach.