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Queen Elizabeth Nationalpark und Äquator

Da wir das frühe Aufstehen gestern schon so toll fanden, haben wir uns gedacht, dass wir heute doch einfach mal noch ne halbe Stunde eher losfahren könnten. Wir haben uns Capattis und Samosas vorbereiten lassen und sind dann um halb fünf mit Fred losgefahren. Heute stand nämlich der Besuch des Queen Elizabeth Nationalpark auf dem Programm. Und um möglichst viele Tiere zu sehen, sollte man recht früh da sein. Also haben wir unsere Abfahrt so geplant, dass wir um halb sechs, also noch vor Sonnenaufgang im Park angekommen sind. Von der Fahrt selbst haben wir jedoch nicht so wirklich was mitbekommen, da wir den Großteil verschlafen haben. Im Park selbst, haben wir unseren Eintritt und einen Guide bezahlt und sind dann voller Vorfreude zum Ganedrive aufgebrochen. Als Gamedrive wird hier eine Safari bezeichnet. Der Sonnenaufgang selbst war dann schon ziemlich beeindruckend und hat uns frohen Mutes dem Gamedrive entgegen blicken lassen. Wir haben einen Elefanten gesehen, eine kleine Familie von Kronenkranichen und verschiedenste Antilopen sowie Vögel. Außerdem ist auch ein Nilpferd durchs Gras gewatschelt, wobei das jetzt nicht so richtig erfreut wirkte von uns fotografiert zu werden. Was wir jedoch nicht gesehen haben, waren Löwen. Wir haben uns nach Kräften bemüht und jedes entgegenkommende Auto gefragt, ob sie vielleicht schon Löwen gesehen hätten, aber alle anderen haben genauso erfolglos wie wir gesucht.

Eigentlich wollten wir dann um elf eine Bootstour unternehmen, jedoch hatte sich niemand anderes für die Bootstour um elf angemeldet, sodass diese nicht stattgefunden hat. Stattdessen hat nur die zweite Tour des Tages stattgefunden, welche jedoch erst um drei gestartet ist. Wir waren allerdings bereits um zehn Uhr mit unserem Gamedrive durch. Wir haben hin und her überlegt, uns dann aber dafür entschieden, an der zweiten Bootstour teilzunehmen. Jedoch mussten wir die Zeit bis dahin irgendwie mit Leben füllen.

Also haben wir zunächst überlegt, ob es sinnvoll ist in einen anderen Teil des Parks zu fahren, welcher dafür bekannt ist, dass Löwen dort auf Bäume klettern. Dieser ist zwar nen gutes Stück entfernt gewesen, jedoch hätte der Sprit wohl noch gereicht. Fred hatte uns zuvor gesagt, dass er noch nie im Queen Elizabeth Nationalpark war, ohne dort Löwen gesehen zu haben. Wir haben uns jedoch dazu entschieden, zunächst herauszufinden, ob in dem Teil des Parks zuvor bereits Löwen gesichtet worden waren. Fred selbst kannte niemanden in dem Bereich des Nationalparks, aber wir sind dann zu einem der Eingangstore gefahren und haben den dortigen Ranger gefragt. Der hat dann ein bisschen hin und her telefoniert, musste uns dann jedoch leider mitteilen, dass heute auch in dem Teil des Parks leider keine Löwen gesichtet worden waren. Also haben wir uns den Weg geklemmt und uns stattdessen überlegt, einen Salzsee anzugucken.

Dort wurden wir gegen einen kleinen Obolus von einem Guide aus dem angrenzenden Dort rumgeführt. Zunächst haben wir uns einen angrenzenden Süßwassersee angeguckt, wobei vor allem die darin stehenden Flamingos unsere Aufmerksamkeit auf sich gezogen haben. Nachdem wir in Ruhe unsere Fotos gemacht hatten, sind wir weiter in Richtung des Salzsees. Dort gibt es zum einen eine Reihe an abgetrennten Becken, welche jeweils in Familienbesitz sind und aus denen Speisesalz gewonnen wird. Außerdem gibt es noch den See an sich, in welchem Sodiumkarbonat abgebaut wird. Bei beiden Arbeiten handelt es sich letztlich um harte Arbeit für wenig Geld, wobei insbesondere der Abbau des Sodiumkarbonats noch mal körperlich belastender ist. Sodiumkarbonat wird dabei in großen Stücken aus dem Grund des Sees gebrochen und dann abtransportiert. Pro Tag fördert ein einzelner Arbeiter ca. 850 Kilogramm Sodiumkarbonat zu Tage. Dieses wird dann in Säcken mit einem Gewicht zwischen 75kg und 100kg von anderen Arbeitern zu bereitstehenden LKWs getragen und mit diesen dann zu den entsprechenden Käufern gebracht. Sodiumkarbonat wird insbesondere für Lecksteine, zum gerben von Leder, sowie von der Seifenindustrie verwendet. So richtig gesund ist das aber wohl nicht, sodass die Leute immer nur an zwei Tagen die Woche arbeiten können und in den restlichen fünf Tagen regenerieren müssen und sich von Auswirkungen des Sodiumkarbonats erholen müssen.

Nach der Besichtigung dieses Sees sind wir wieder zurück in den Park gefahren. Dort sind wir auch wieder bei dem Guide vorbeigekommen, welcher uns vorher die Infos über den anderen Teil des Parks gegeben hatte. Der hatte versprochen die Ohren aufzuhalten, falls doch noch Löwen auftauchen sollten. Leider wusste der aber wieder nichts gutes zu berichten, sodass wir uns dann auf den Weg in Richtung Bootstour gemacht haben. Wir hatten zwar noch Zeit, wussten aber auch nicht mehr so recht, was wir noch machen sollten und sind dementsprechend dann losgefahren um die Bootstour zu bezahlen und noch ein bisschen entspannt zu Mittag zu essen. Als wir dort angekommen sind wurden unsere Pläne jedoch ein weiteres Mal durchkreuzt. Dieses Mal jedoch aus einem erfreulichen Grund. Der Ranger der Bootstour wusste bereits von unserem Ansinnen und konnte berichten, dass in dem Teil des Parks in dem wir heute Morgen bereits waren Löwen gesichtet worden sein. Und als wäre das noch nicht genug Grund zur Freude sollen sie sich auch noch auf Bäumen aufhalten, was für diesen Teil des Parks völlig unüblich ist.

Wir haben dann sofort eine 180 Grad Wende vollzogen und sind zum Eingang des Parks gefahren, wo wir bereits heute Morgen in den Park gestartet sind. Dort haben wir dann nochmal einen Guide mitgenommen, welcher die Löwen zuvor mit einer anderen Gruppe dort entdeckt hatte. Wir sind dann auch ziemlich schnell an besagter Stelle angekommen und die Löwen waren tatsächlich immer noch da. Jedoch mussten wir noch einen großen Bogen fahren, um den Löwen gemächlich von vorne entgegen zu fahren, sodass sie sich nicht bedroht fühlten und entspannt an ihrem Platz sitzen geblieben sind. Insgesamt zwei Weibchen hatten es sich auf einem Kaktus in Baumform bequem gemacht und dösten so vor sich hin. Wir konnten dann tatsächlich bis auf weniger als zehn Meter an die Löwen heran und in Allerseelenruhe unsere Fotos schießen. Die Löwen haben sich in der Zeit null Komma null für uns interessiert. Voll des Glücks, dass wir doch noch Löwen zu Gesicht bekommen haben und dann auch noch solche auf Bäumen, haben wir uns dann auf den Weg zur Bootstour gemacht.

Auf dem Weg dorthin haben wir noch Warzenschweine gesehen und kurz vor Erreichen des Ortes wo wir uns für die Bootstour einfinden sollten, ist uns dann auch noch ein Elefant direkt vor die Füße gelaufen. Der hat einfach direkt vor unserer Nase die Straße überquert. Wir sind gemächlich dran vorbeigefahren, um in Ruhe Fotos machen zu können und um den Elefanten nicht zu verärgern. Denn im direkten Vergleich hätten wir im Auto dann wohl doch den kürzeren gezogen. Ein uns entgegenkommendes Auto hat es mit der Rücksichtnahme jedoch nicht so genau genommen und ist einfach mit Schmackes in kurzer Distanz am Elefanten vorbeigefahren. Der fand das allerdings nicht so lustig und hat erstmal kräftig lostrompetet und sich bedrohlich hinter dem vorbeifahrenden Auto aufgebaut. Aber das Auto war dann ja auch schon vorbei und der Elefant ist dann gemütlich weiter Richtung Wasser getrottet.

Wir haben im Anschluss an diese Begegnung dann fix unsere Bootstour bezahlt, in dem anliegenden Restaurant ein Capatti für den Weg gekauft und sind dann auch schon ab ins Boot. Dort haben wir dann zwei Stunden lang ne kleine Rundfahrt gemacht und dabei nochmal ne Menge Tiere gesehen. Das Wasser sowie das Ufer waren voll von Nilpferden und Büffeln. Außerdem haben sich nochmal richtig viele Elefanten die Ehre gegeben, sodass wir da noch mal richtig schöne Fotos schießen konnten. Krokodile haben wir ebenfalls zu Gesicht bekommen und die Tiere, welche wir am meisten gesehen haben waren Vögel. Diese gab es auf der Tour in rauen Mengen zu bestaunen. Die Arten waren dabei ganz unterschiedlich und reichten von Reihern, über Störche bis hin zu Pelikanen. Mittlerweile sind wir wieder auf dem Rückweg nach Fort Portal und sollten da auch gleich wieder ankommen. Wir haben noch einen kurzen Halt am Äquator gemacht, um dort ein paar Fotos zu machen. Alena war ja noch nie dort. Wir werden jetzt gleich noch essen gehen, ich werde versuchen in der Zwischenzeit die ganzen Fotos hochzuladen, sodass ich den Beitrag im Hotel dann nur noch kurz fertigstellen muss. Danach werden wir beide dann auch sicherlich tot in Bett fallen und von diesem tollen Tag träumen können.