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Auf der Suche nach einem Schnabeltier

Heute musste ich mal wieder ein bisschen früher aufstehen, da ich mich mit Julie, Linda und Silke für viertel nach acht bei einer Autovermietung verabredet hatte.

Gegen halb neun sind die drei auch aufgekreuzt und hatten mit Ann-Christin noch eine vierte Person im Schlepptau.

Für uns ging es heute in die Tablelands, in denen wir uns unter anderem Wasserfälle angucken wollten.

Zunächst ging es aber mal zu einem Aussichtspunkt, nachdem wir einige Kilometer einer Serpentinenstraße den Berg hoch gefolgt sind. Anschließend haben wir uns einen riesigen Feigenbaum angeguckt, dessen Alter auf fünhundert Jahre geschätzt wird und dessen Krone einen Raum von über zweihundert Quadratmetern einnimmt. Der war schon ziemlich beeindruckend. Nachdem der zweite Tagespunkt damit abgehakt war, wollten wir uns als nächstes eigentlich auf die Suche nach einem Schnabeltier machen, allerdings hatte Silke mit ihrer Auslegung des Lonely Planet etwas daneben gelegen, sodass wir letztendlich anderthalb Stunden über ne ziemlich bescheidene, ungeteerte Straße mit unzähligen Schlaglöchern gerumpelt sind, um dann festzustellen, dass das doch alles nicht so richtig sein kann.

Dafür haben wir unterwegs aber nen ganz netten See gesehen, aus dem noch abgestorbene Bäume herausragten. Den zum See dazugehörigen Damm haben wir nach kurzer Zeit auch entdeckt und dann haben wir irgendwann auch wieder ne vernünftige Straße unter den Reifen gehabt und sind in der nächsten Stadt angekommen.

Dort haben wir ne Mittagspause eingelegt und uns dann auf die Suche nach nem Schnabeltier gemacht. Dafür gab es eine Aussichtsplattform, von der aus man nen Abschnitt eines Flusses beobachten konnte. Zwar haben wir dort kein Schnabeltier gesehen, aber ein Mann hatte bei einem Spaziergang ein kleines Stückchen den Fluss runter eins gesehen und hat uns das dankenswerterweise mitgeteilt. Und tatsächlich war das Schnabeltier immer noch da, als wir an der beschriebenen Stelle angekommen sind und ist beständig an der Oberfläche entlang gepaddelt, wieder abgetaucht und kurze Zeit später wieder an der Oberfläche erschienen.

Mit diesem mehr als schönen Erlebnis sind wir dann weiter zum Lake Eacham gefahren und haben uns dort die Süßwasserschildkröten die in dem See leben angeguckt, ehe wir zum letzten Punkt unserer Tour, den Millaa Millaa Wasserfällen gefahren sind. Dort haben wir ne ganze Zeit lang gewartet, bis alle Leute weg waren, dann ein paar Fotos geschossen und uns dann noch zwei weitere Wasserfälle ein paar Kilometer entfernt angeguckt.

Auf dem Weg dahin haben wir noch einen schönen Sonnenuntergang bestaunen dürfen, was allerdings für die Lichtverhältnisse bei den letzten beiden Wasserfällen nicht so richtig förderlich war.

Abschließend mussten wir dann nochmal knapp zwei Stunden zurück nach Cairns fahren und dort habe ich mich im Hostel dann erstmal meinen Flaschennudeln von gestern gewidmet, ehe ich duschen gegangen bin und den Beitrag von gestern geschrieben habe.

Ich bin froh dass ich jetzt gleich mal die Augen zu machen kann, denn der Tag war schon recht lang und anstrengend heute und noch viel mehr freue ich mich, dass ich von dem ganzen Schlandscheiß hier quasi nix mitkriege, was diese EM unheimlich angenehm macht.

Der Regenwald macht seinem Namen alle Ehre

Eigentlich hatte ich geplant heute Morgen auf den Berg der Sorgen zu wandern. Das sollte so insgesamt sechs Stunden dauern bis ich wieder in meinem Hostel gewesen wäre. Ich habe mir auch den Wecker auf halb sieben gestellt, damit ich zeitig los konnte, allerdings hat es die ganze Nacht über geregnet und auch heute Morgen war es noch grau in grau und es hat immer wieder geschauert. Dementsprechend habe ich dann nach kurzer Zeit beschlossen, dass es keinen Sinn hat loszugehen und mich wieder ins Bett gelegt.

Wäre das Wetter so wie gestern gewesen, wäre das absolut ideal gewesen, aber heute hätte ich außer Wolken wohl nicht wirklich viel zu sehen bekommen.

Ich bin dann erst gegen halb zehn aufgestanden und nachdem ich ausgecheckt und gefrühstückt hatte, habe ich mich mit meinem Laptop vor mein Zimmer gesetzt und da nochmal nen ordentlichen Schwung Orgakram abgearbeitet, ehe ich gegen zwei wieder im Bus saß.

Wir sind zunächst zu einem kleinen Rundgang durch den Daintree Forest aufgebrochen und bereits nach fünf Minuten hatten wir einen kleinen Cassowary vor uns. Das kam ziemlich überraschend, da ich schon ziemlich froh war gestern einen gesehen zu haben, da das wohl echt nicht an der Tagesordnung ist und die recht scheu sind. Allerdings kam es noch deutlich besser, denn der Kleine hatte seinen Vater direkt mit im Schlepptau und die Beiden haben sich von uns problemlos fünf Minuten beobachten lassen.

Einen kleinen Haken hatte die Sache dann aber doch, denn wir mussten umkehren, da die Gefahr zu groß war, dass uns der Vater angreift. Der war nämlich auf der einen Seite des Weges, und das Küken auf der anderen Seite. Und da die Viecher ziemlich aggressiv werden könne und einen dann auch ganz gut verletzen können haben wir das nicht erst riskiert.

Wir sind anschließend zu einer Eisdiele gefahren, wo es ziemlich verrückte Eissorten gab. Ich habe Regenwald gehabt, was ziemlich lecker war und irgendwas mit einem leichten Zitronengeschmack war da auch bei. Den Rest konnte ich nicht definieren, aber es war lecker.

Nachdem das Eis leer war, sind wir noch zu einem Aussichtspunkt gefahren und dann ging es auf die Rückfahrt. Dabei mussten wir mit ner Fähre den Fluß überqueren und erstmal ne Dreiviertelstunde warten, da so viele Autos vor uns waren, bevor wir auf die Fähre konnten.

Ich wurde dann in Port Douglas herausgeschmissen und werde hier meine Nacht verbringen.

Ich habe nachdem ich meine Sachen ins Zimmer gepackt habe auch relativ zügig mit dem Kochen angefangen und nebenher noch ein bisschen mit Alena telefoniert.

Mittlerweile liege ich in meinem Bett und habe den Beitrag von gestern schon hochgeladen und werde gleich mal wieder schlafen gehen.

Wo sich Regenwald und Great Barrier treffen

Nachdem ich mich gestern Abend nicht mehr so wirklich ums Wäsche falten gekümmert habe, war das heute Morgen dann dementsprechend meine erste Amtshandlung. Aber auch sonst habe ich alle meine Sachen wieder mal zusammenraufen müssen, da für mich heute ein Ausflug nach Cape Tribulation auf dem Programm stand.

Dafür musste ich schon ziemlich früh aus den Federn, da ich um zwanzig nach sieben bereits unten vorm Hostel sein musste, da ich von dort abgeholt worden bin. Beim Warten habe ich Laura wiedergetroffen, eine Spanierin mit der ich auf Fraser Island mal ein paar Worte gewechselt hatte. Die ist ebenfalls mit auf den Trip gekommen, den ich heute gemacht habe und außerdem war es auch sonst recht voll. Insgesamt waren 25 Leute mit in dem Bus, der damit bis auf zwei Plätze auch voll war und nachdem wir alle eingesammelt hatten, haben wir uns auf den Weg gemacht.

Als ersten Stopp haben wir nach kurzer Fahrtzeit bei einem Aussichtspunkt angehalten und dort kurz runter aufs Meer geschaut.

Zu dem Zeitpunkt hatten wir den ersten kleinen Schock aber schon hinter uns, da unser Fahrer vergessen hatte die Tür des Anhängers zu schließen, in dem unser ganzes Gepäck war. Das ist ihm nach ein paar Minuten aber noch aufgefallen und nachdem wir alle fix kontrolliert hatten, dass unser Gepäck das kleine Abenteuer unversehrt überstanden hatte und noch da war, war das Problem auch wieder erledigt.

Nach dem Aussichtspunk sind wir weiter zu einem Informationscenter gefahren, vor dem uns ein Mitglied eines der Kuku Yalanji, des indigenen Volkes dieser Region, eine Rauchzeremonie vorgeführt hat. Wir mussten dazu alle einmal durch den Rauch gehen, um schlechte Einflüsse aus dem Wald zu halten, in den wir uns anschließend begeben haben und auch um uns im Wald zu schützen. Außerdem haben wir alle noch drei weiße Punkte auf die Stirn gemalt bekommen und auf die linke Wange gab es drei Striche in Ocker.

Die drei Punkte haben dabei den Regenwald symbolisiert, während die drei Striche wiederum für ein Buschwallaby standen. Das ist das Familientier des Mannes gewesen der die Zeremonie mit uns durchgeführt hat und hat uns somit als seine Gäste gekennzeichnet.

So ausgestattet haben wir uns dann auf den Weg in den Regenwald gemacht und sind dabei auch an einem Fluss vorbeigekommen, der wohl das zweitreinste Wasser der Welt enthalten soll. Also habe ich da meine Wasserflasche wieder aufgefüllt, denn das Kranwasser was ich hier sonst trinke, schmeckt schon sehr nach Chlor.

Nachdem ich mit Laura ein bisschen die Umgebung erkundet hatte, ging es auch schon wieder weiter, allerdings hat unser Fahrer verzweifelt nach der 26. Person unserer Gruppe gesucht. Nur gab es die ja gar nicht. Nachdem er zum fünften Mal durchgezählt hatte und immer noch auf 25 gekommen war, habe ich ihn dann gefragt, ob wir nicht nur 25 Leute gewesen sein, da ich mir dessen eigentlich ziemlich sicher war, weil er am Anfang des Trips mal laut durchgezählt hat. Nachdem er mich kurz ungläubig angeguckt hat, hat er laut angefangen zu lachen und dann konnten wir vollzählig, ohne die ominöse 26. Person weiterfahren.

Wir sind im Anschluss zu einer kleinen Bootstour aufgebrochen, bei der wir auch Krokodile gesehen haben. Ich habe auf dieser Reise zwar immer mal wieder welche gesehen, aber so groß wie hier waren die bisher nirgends, die waren schon ziemlich massiv die Viecher.

Nach der Bootstour sind wir nach Cape Tribulation gefahren und haben unterwegs tatsächlich einen wilden Cassowary gesehen. Das ist nen Vogel, der ziemlich groß ist und relativ bedroht ist. Da haben wir definitiv ziemlich Glück gehabt, denn die sieht man auch nicht regelmäßig in freier Wildbahn und nach dem schönen Erlebnis sind wir kurz drauf auch in Cape Tribulation angekommen.

Cape Tribulation selbst vereint zwei Welterbestätten miteinander, denn zum einen ist der Daintree Forest mit bis zu 165 Millionen Jahren der ältestes Regenwald der Welt und zum anderen ist das Great Barrier Reef das größte Riff der Welt. Beides sind Welterbestätte und in Cape Tribulation reicht der Regenwald bis zum Strand, hinter dem direkt das Great Barrier Reef beginnt.

Ein Großteil der Gruppe, unter anderem ich, hat in Cape Tribulation ein Hostel bezogen und bleibt hier über Nacht, während der Rest, wie zum Beispiel Laura, im Bus geblieben sind und sich auf den Rückweg nach Cairns gemacht haben.

Ich habe den restlichen Nachmittag damit verbracht am Strand entlang zu laufen und die Umgebung ein wenig zu erkunden und als die Sonne so langsam hinter den umliegenden Bergen verschwunden ist, bin ich zurück zum Hostel gelaufen. Dort habe ich mir dann mein preiswertes Standardabendessen aus Nudeln und Fertigsauce gekocht und mittlerweile liege ich in meinem Bett und werde auch gleich mal das Licht ausmachen und schlafen gehen.

Man sollte ja eigentlich meinen, dass es in einem Land wie Australien eine einigermaßen flächendeckende und vernünftige Internet- und Netzabdeckung gibt, allerdings ist dem nicht so. Ich habe also mal wieder kein Internet und reiche den Beitrag nach, sobald ich dahingehend wieder besser aufgestellt bin.

Zu Besuch bei den Komodowaranen

Auch am heutigen Morgen hat Aleksi wieder seinen Weckdienst durchgeführt, wenngleich dieses Mal kein früher Tauchgang sondern ein Besuch bei den Komodowaranen anstand.

Der Park macht um sieben auf und pünktlich waren wir auch dort, sodass wir die ersten Besucher des Tages waren und uns nicht mit anderen Touristen herumschlagen mussten. Das war ziemlich cool. Direkt am Anfang nach keinen fünf Minuten haben wir bereits die ersten Warane zu Gesicht bekommen. Das waren Weibchen, aber auch die Größe war schon ziemlich beeindruckend.

Wir sind dann ein bisschen durch die Gegend auf nen kleinen Hügel gelaufen und haben die Aussicht auf die umliegenden Inseln genossen, ehe wir uns auf den Rückweg gemacht haben und noch an einem Punkt gewesen sind, an dem ein Tierkadaver hing.

Dort tummelten sich ziemlich viele Männchen und Warane allen Alters. Wir haben dort ganz entspannt unsere Fotos geschossen und den Tieren beim Fressen zugeguckt, bis sich eines der Tiere plötzlich dazu entschieden hat, uns einen Besuch abstatten zu wollen und das Ganze mit einem recht beunruhigenden Fauchen unterlegt hat. Erfreulicherweise hatten wir aber einen Guide dabei, der uns den Waran mit einem gekonnten Schlag mit einem Stock auf die Schnauze vom Leib gehalten hat. Das hat zwar nochmal ein empörtes Fauchen nach sich gezogen aber danach hat er von dem Vorhaben uns als Frühstück zu essen Abstand genommen und selbigen haben wir dann auch recht zügig selbst wieder hergestellt.

Das war schon ne faszinierende Begegnung mit den Viechern und die sind echt ziemlich groß. So zwei Meter haben die ziemlich schnell beisammen.

Wir sind dann zurück zur Ikan Biru gefahren und haben dort das letzte Frühstück auf unserem Trip zu uns genommen.

Anschließend stand bereits das Briefing für den anstehenden, letzten Tauchgang an und dann haben wir uns auch schon in Schale geschmissen und sind nochmal abgetaucht.

Dabei habe ich recht viele Seesterne gesehen und konnte einen Drückerfisch dabei beobachten, wie er einen Seeigel aus seiner Niesche herausgeprockelt hat und den anschließend zum Frühstück abtransportiert hat.

Ein anderes Exemplar war allerdings nicht so interessant zu beobachten, denn das scheiß Viech hatte sich in den Kopf gesetzt, dass wir ihm was wollen und hat uns dementsprechend erstmal mit ordentlich Schmackes versucht anzugreifen. Zunächst war Aleksi ziel seines Angriffs und dann bin ich dran gewesen, aber wir haben dank Flosseneinsatz beide die Oberhand behalten und dann schleunigst Abstand zwischen uns und das Viech gebracht. Eigentlich hatten wir auch vorher schon ordentlich Abstand zwischen uns und dem Drückerfisch, da allgemein bekannt ist, dass die gerne mal Taucher angreifen, aber offensichtlich hat ihm das nicht gereicht.

Wir haben nach ner kurzen Verschnaufpause nochmal versucht an dem Drückerfisch vorbeizukommen und haben dabei sogar noch mehr Abstand als vorher schon eingehalten, aber irgendwie war das Viech auf Krawall gebürstet, sodass wir nach dem zweiten Angriff, den wir auch wieder erfolgreich abgewehrt haben, den Rückzug angetreten haben und die Route ein wenig umgestellt haben.

Nachdem wir wieder an Bord der Ikan Biru waren, haben wir uns daran gemacht unsere Sachen zu packen und sind dann noch anderthalb Stunden durch die Gegend getuckert, ehe wir wieder in Labuan Bajo auf Flores angekommen sind.

Dort habe ich, nachdem ich meine Sachen in den Dorm geräumt hatte, angefangen Postkarten zu schreiben, allerdings bin ich dabei ziemlich müde geworden, beziehungsweise war das wohl auch schon vorher, sodass ich mich für anderthalb Stunden habe schlafen gelegt.

Anschließend habe ich die Fotos für den Beitrag von gestern ausgewählt und hochgeladen und den gesamten Beitrag direkt hinterher geschossen, ehe ich mich an die Fotos von heute und den aktuellen Beitrag gesetzt habe.

Zwischenzeitlich habe ich noch zu Abend gegessen und ein ziemlich großes, einfahrendes Kreuzfahrtschiff beobachtet und dann werde ich mich gleich auch mal wieder zurück in meine Koje begeben, denn ich merke die Müdigkeit mittlerweile wieder recht deutlich.

Tauchen zwischen indischem und pazifischem Ozean

Auch heute wurden wir wieder um sechs von Aleksi aus den Federn geschmissen. Kurz frisch machen und schon ging es wieder ab ins Wasser.

So ein Tauchgang am frühen Morgen macht dann auch direkt ganz gut wach, wenngleich das nicht für alle Fische galt. Während Schnecken und Muränen schon putz und munter waren, hat sich ein Weißspitzenriffhai noch entspannt ausgeruht und sich von uns beim schlafen zugucken lassen.

Als wir wieder zurück auf der Ikan Biru waren, sind wir erneut in den Genuss des leckeren Frühstücks und vor allem des frisch gebackenen Brotes gekommen, was ich selbstredend auch wieder ausführlich genutzt habe.

Den anschließenden Tauchgang haben wir am Mantapoint von Komodo durchgeführt und der hat seinem Namen auch alle Ehre gemacht. Wir mussten nicht lange warten und da ist auch schon das erste Riesenviech vor uns aufgetaucht. Es ist einfach absolut beeindruckend zu sehen, wie majestätisch die Tiere im Wasser schweben und scheinbar mühelos der Strömung trotzen, während ich mich nur mit Mühe an einer Stelle halten kann und das obwohl ich mich schon möglichst flach auf den Boden gepresst habe und versucht habe mich an kleinen Steinen festzuhalten. Der erste Manta ist direkt sehr nah an mich herangekommen und hat mich neugierig beäugt, während ich im Gegenzug den Manta fasziniert betrachtet habe.

Als wir eigentlich schon fast am Ende des Tauchgangs angekommen waren, ist nochmal eine große Anzahl an Mantas aufgetaucht und Bernardo und ich hatten Glück zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein, denn die Manras sind direkt über uns hinweggezogen, das war schon sehr, sehr beeindruckend.

Kurz drauf gab es Mittagessen und anschließend war ein bisschen Zeit die vielen Eindrücke, die die heutigen Tauchgänge schon wieder mit sich gebracht haben, zu verarbeiten.

Ein bisschen Produktiv war ich in der Zeit aber auch noch und habe den Beitrag von gestern geschrieben und hochgeladen. Das war am Ende ein bisschen eilig, da Aleksi schon mit dem Briefing begonnen hatte, aber die Fotos haben so lange gebraucht, bis sie hochgeladen waren. Aber letztlich hat ja auch alles noch geklappt und wir konnten pünktlich zum nächsten Tauchgang aufbrechen.

Der Tauchplatz war Batu Balong und damit einer, wenn nicht der berühmteste Tauchplatz von Komodo, den National Geographic zu den zwanzig schönsten Tauchspots weltweit zählt. Allerdings hat der auch so seine Tücken und es sterben auch immer mal wieder Leute dort, weil sie leichtsinnig werden. Da Komodo im Generellen und Batu Balong im Besonderen an der Schnittstelle zwischen indischem und pazifischem Ozean liegt, herrscht hier eine unglaubliche Dichte und Vielfalt an Fischen vor und man kann die verrücktesten Kreaturen entdecken.

Allerdings sind wir nur 25 Minuten in den Genuss dieser faszinierenden Welt gekommen, da die Strömungen dann einfach zu heftig und unberechenbar geworden sind, sodass Aleksi den Tauchgang sinnvollerweise abgebrochen hat.

Bei Kuchen haben wir uns anschließend auf dem Boot ne ganze Zeit lang angeregt über dieses und jenes unterhalten, ehe ich mein Logbuch mal wieder ein bisschen auf den neuesten Stand gebracht habe und die bisherigen Tauchgänge auf dem Boot geloggt habe.

Zum Abschluss des Tages stand dann wieder ein Nachttauchgang an und neben einer Erdbeerschnecke hat sich wieder verschiedenes Kleinzeug entdecken lassen und ein Kalmar war auch dabei.

Mittlerweile habe ich schon mein Abendessen hinter mir und bin zurück auf dem Oberdeck angekommen, wo ich mich jetzt gleich wieder in die Waagerechte begeben werde, da ich doch recht groggy bin. Den Beitrag reiche ich euch wieder nach, da das Internet im Gegensatz zu heute Nachmittag aktuell nicht mehr mitspielt.

Tourinepp bei der Safari

So richtig viel Schlaf habe ich diese Nacht nicht gekriegt, da ich bereits um halb sechs wieder startklar sein musste. Da wurde ich nämlich am Hotel abgeholt, um zu einer Safari in den Yala East Nationalpark aufzubrechen. Ich wollte die zusammen mit Steffi und Anuschka, den beiden deutschen Mädelst aus dem kleinen Trüppchen machen und kurzfristig haben sich dann noch eine andere Deutsche sowie eine Spanierin eingeklinkt.

So haben wir uns dann um fünf auf den Weg zum Nationalpark gemacht und wurden noch vor erreichen des Parks mit einem ziemlich schönen Sonnenaufgang belohnt.

Kurz drauf waren wir dann am Parkeingang und nach ner gefühlten Ewigkeit hatte unser Fahrer dann alles so weit geregelt und hat nen Guide eingeladen. Dann sind wir in den Park und die erste Amtshandlung des Guides bestand darin einzuschlafen.

Der Fahrer hat sich trotzdem Mühe gegeben, den Ausfall zu kompensieren, aber der musste sich ja auch aufs Fahren konzentrieren.

Wir haben ein paar Elefanten gesehen, viele Wasserbüffel, ziemlich viel Vögel und auch Hirsche, Warane und ein paar Mangusten sind uns über den Weg gelaufen.

Alles in allem war das aber schon alles recht mau. Zwischendurch hatten wir den Guide mal geweckt, weil wir das Verhalten schon recht frech fanden. Dem ging es wohl nicht so gut und der hat sich dann zwischendurch auch mal übergeben. Allerdings hätte er dann halt zu hause bleiben sollen, denn so war das schon mehr als doof für uns.

Abgerundet wurde das Gefühl abgezockt worden zu sein, dann damit, dass wir statt der angekündigten vier Stunden nur gute zwei Stunden im Park waren.

Wir haben dann im Nachgang versucht den Preis zu drücken, da der ganze Trip dann doch eher unglücklich und nicht wirklich zufriedenstellend verlaufen ist. Das hat ziemlich lange gedauert und auch nicht in dem Umfang geklappt in dem wir uns das vorgestellt hatten, aber wir haben unser bestes gegeben und auch Kuna, der sehr nette Besitzer meines Hotels hat sich für uns eingesetzt.

In dem Gespräch ist dann noch herausgekommen, wie sehr Militär und Polizei hier noch immer alles unter Kontrolle haben. Der Park wird wohl von Militärs verwaltet und die Guides sind auch immer Soldaten, die willkürlich entscheiden wie lange der Trip ist. Zudem kommen die Bullen immer zum Mittagessen in dieses Hotel, benehmen sich dabei wie die letzten Menschen, zahlen aber nix. Ergo haben die Bullen hier ähnliche Sympathiewerte wie in Deutschland. Den einzigen wirklichen Vorteil gegenüber deutschen Polizisten ist die Nummer die jeder Polizist hier am Revers tragen muss. Von der Kennzeichnungspflicht sind wir in weiten Teilen Deutschlands ja leider immer noch meilenweit entfernt.

Nachdem wir die finanziellen Diskussionen dann abgeschlossen hatten, habe ich mir erstmal ein kleines Mittagessen gegönnt, da ich noch nicht wirklich was gegessen hatte vorher und mein Magen das durchaus deutlich moniert hat.

Im Anschluss habe ich mal wieder meine Hängematte bemüht und hab nen zweistündiges Nachmittagsschläfchen eingelegt, da ich doch noch ziemlich groggy war. Frisch und munter habe ich dann den Beitrag von Gestern nachgeholt und habe mich dann nochmal auf den Weg zum Strand gemacht.

Dort waren nur ein paar Sri Lanker in den Wellen und als ich mich ebenfalls in die Fluten gestürzt habe, war ich eigentlich sofort umlagert und wurde mit Fragen bombardiert. Wo ich herkäme, wie alt ich sei, ob man ein Selfie mit mir machen dürfe, wie mir Sri Lanka gefalle und so weiter und so fort. Beim Selfie habe ich noch eingewilligt, auf zehn neue Sri Lankische Facebookfreunde, die ich ungefähr fünf Minuten kannte, hatte ich dann allerdings doch keine Lust. Mein Alter wurde im Übrigen auf sympathische vierzig bis fünfzig geschätzt. So alt hat mich auch in Afrika noch keiner eingeschätzt da war immer spätestens bei 35 Schluss. Dementsprechend groß war dann auch die Überraschung, als ich ihnen erzählt habe, dass ich eher so die halbe fünfzig bin.

Mittlerweile bin ich frisch geduscht in meiner Hängematte und werde mich jetzt gleich mal wieder auf den Weg zu dem multinationalen Trüppchen machen und dann werden wir den Abend nach dem Abendessen wieder gemütlich ausklingen lassen.

Tschüss Nyungwe, hallo Kigali

Heute hieß es auch schon wieder Abschied aus dem Nyungwe Nationalpark nehmen. Ich bin entspannt gegen viertel nach Acht aufgestanden, habe Gefrühstückt und mich dabei auch von Mike verabschiedet.

Im Anschluss daran bin ich die paar Meter zur Bushaltestelle gelaufen und habe dort auf meine Mitfahrgelegenheit zurück nach Kigali gewartet. Das Ganze hat insgesamt ne Dreiviertelstunde gedauert, was aber vor allem daran lag, dass ich typisch deutsch, sicherheitshalber nen Stück eher Richtung Bushaltestelle gelaufen bin.

Ich hatte wieder den Frontsitz erwischt und das erste was mir im Bus aufgefallen ist, ist dann die Musik gewesen. Da lief nämlich ein Radiosender, auf dem ordentliches Elektrogeballer gespielt wurde. Hätte man sich auch klemmen können, aber das kann man sich halt nicht aussuchen. Nach ner halben Stunde hat der Fahrer den Sender dann wohl übergehabt, allerdings nur, um sich daraufhin die Berichterstattung zur Championsleague anzuhören. Das wäre ja auch durchaus ne gute Sache gewesen, wäre der Sender nicht auf Kinyarwanda gewesen. Das hatte dann zur Folge, dass ich bis auf ein paar Vereins- und Spielernamen ziemlich genau gar nichts verstanden habe.

Nach einiger Zeit sind mir dann vorbeigeschobene Fahrräder aufgefallen. Die waren an sich zwar nichts besonderes, die Ladung hingegen war hochspeziell. Die Leute hatten sich nämlich lebendige Schweine auf den Gepäckträger geschnallt und sind mit denen durch die Gegend gefahren. Das hatte ich bisher so auch noch nicht gesehen.

Im weiteren Verlauf der Fahrt sind wir dann in eine Polizeikontrolle geraten. Dabei handelte es sich allerdings nur um eine allgemein Verkehrskontrolle, bei denen die Polizisten nach illegalen Gegenständen in den Taschen der Businsassen geguckt haben. Mich hat der Polizist allerdings nur gefragt, ob das mein Rucksack sei und ist dann wieder verschwunden. Da ist wohl mal wieder der Mzungubonus durchgekommen.

Nach gut der Hälfte der Fahrtzeit haben wir ne Pause eingelegt und ich hab mir dort zwei kleine Fleischspieße zum Mittagessen gekauft. Während der erste aus ganz normalem Schweinefleisch bestand, waren auf dem zweiten Spieß zu meiner Überraschung Leberstücke aufgespießt. Da hatte ich zwar so überhaupt nicht mit gerechnet, aber gefreut habe ich mich dennoch.

Gegen drei bin ich dann wieder in Kigali angekommen und hab mich zunächst noch mal mit ein bisschen Bargeld eingedeckt, da ich mein restliches Geld mehr oder minder komplett im Nationalpark gelassen habe.

Ich hab mir dann nen Moto genommen und bin im Anschluss daran zu Marias Haus gefahren. Die war zwar selbst nicht da, da sie noch arbeiten ist, hatte mir jedoch den Schlüssel deponiert. Um an den zu gelangen musste ich allerdings noch durchs Eingangstor, für das ich keinen Schlüssel hatte. Es hat mich ca. fünf Minuten und einiges an Klopferei gekostet, aber dann wurde ich reingelassen. In der Zwischenzeit hat mir dann noch nen komplett Besoffener Ruander in Kinyarwanda nen Kotelett an die Backe gelabert, von dem ich natürlich nix Verstanden hab. Irgendwann ist er dann nen bisschen aufdringlich geworden, aber da konnte ich ihm dann auch ohne Kinyarwandakenntnisse klar machen, dass es besser für ihn wäre wenn er verschwindet.

Bei Maria zu Hause angekommen, habe ich mir dann erstmal ne Dusche gegönnt und danach angefangen Fotos hochzuladen. Allerdings hat das nicht allzu lange geklappt, da dann mein Internetvolumen ausgeschöpft war. Also musste ich nochmal fix los mir einen neuen Prepaidcode kaufen und ein bisschen Geld auf mein Handy laden.

Das hat aber alles problemlos geklappt, sodass ich heute wohl ein paar Fotos von meinem Aufenthalt im Nationalpark hochladen kann.

Jetzt gleich setzen wir uns noch mit Danyiela, Christian und Maria gemütlich bei Maria zusammen und dann soll es das für heute auch gewesen sein.

Das Wandern ist des Müllers Lust

Frühstück gibt es im Gisakura Guesthouse immer um sieben Uhr. Aber da wir ja in Afrika sind, habe ich mir gedacht, dass ich mal so gegen halb acht im Essensraum aufschlage, denn dann sollte das Frühstück ja eigentlich angerichtet sein. Der Plan mit der Karenzzeit ist auch voll und ganz aufgegangen und offensichtlich hatte Mike, der UN-Mensch, ähnliche Gedanken, sodass er ebenfalls in dem Moment eingetrudelt ist.

Bevor ich allerdings mein Frühstück zu mir nehmen konnte, musste ich zunächst umziehen. Da mir bei der Buchung bereits gesagt wurde, dass lediglich für Dienstag ein Einzelzimmer frei war, wusste ich bereits, dass ich heute in ein Doppelzimmer umziehen musste. Zwar bestand zu dem Zeitpunkt noch die Hoffnung, dass jemand der Gäste nicht erscheint, aber die sollte sich später zerschlagen, sodass mein Umzug besiegelt war.

Nach dem anschließenden Frühstück habe ich der Rezeption einen Besuch abgestattet und mir ein Moto rufen lassen. Mit dem ging es dann ungefähr in die Mitte des Parks beziehungsweise Waldes, den ich nach grob 40 Minuten Fahrtzeit auch erreicht habe. Dort angekommen musste ich zunächst mal nen recht langwieriges Bezahlverfahren hinter mich bringen und dann konnte ich auch iwann starten. Ich hab mich alleine mit einem Guide auf den Weg in den Wald gemacht und bin insgesamt rund fünfeinhalb Stunden gewandert, ehe ich wieder am Ausgangspunkt angekommen war.

Gestartet und geendet bin ich auf ca. 2400m Höhe, wobei ich zwischendurch auf bis zu 2000m heruntergekommen bin. Aber das hatte natürlich zur Folge, dass ich die 400 Höhenmeter auch wieder in die andere Richtung zurücklegen musste. Das ist was, was mutmaßlich auch auf Seelevel schon anstrengend wäre, aber durch die dünnere Luft gewinnt das natürlich noch mal an Schwierigkeit. Dennoch hat sich der Weg echt gelohnt und ich hab ziemlich vieles zu Gesicht bekommen. Mir sind unterwegs einige Eichhörnchen begegnet und auch ein paar bunte Raupen und unzählige Schmetterlinge haben sich die Ehre gegeben. Ich bin zudem an einem 22m hohen Wasserfall vorbeigekommen und einen Mahagonibaum mit schlappen vier Metern Durchmesser habe ich unterwegs ebenfalls gesehen. Neben den vielen hochinteressanten Pflanzen sind vor allem die Farnbäume herausgestochen. Diese sind locker fünf Meter hoch und versetzen einen gefühlt zurück in die Zeit der Dinosaurier. Der Farn sieht dabei ein bisschen wie eine Palme aus, hat einen dicken Stamm und breitet am oberen Ende dann seine Blätter aus.

Ein weiteres Highlight nicht pflanzlicher Art war der Baumkronenpfad. Dieser besteht aus drei doch recht wackeligen Hängebrücken, wobei die längste davon 90m misst. Dort befindet man sich dann ca. 80m über dem Boden und hat einfach eine wahnsinnige Aussicht die sich wie so oft mit der Kamera gar nicht einfangen lässt. Aber für das Ganze sollte man insbesondere auch aufgrund der Instabilität der Brücken, echt schwindelfrei sein.

An einem der Punkte zwischen zwei Brücken hatte es sich ein Schmetterling auf dem Geländer bequem gemacht. Der war auch alles andere als scheu und nachdem ich beim Fotos knipsen immer näher rangehen konnte, habe ich irgendwann probiert ihn auf meinen Finger zu nehmen. Der Guide hat dann fleißig Fotos davon geschossen, wobei das eh seine Lieblingsaufgabe gewesen zu sein scheint. Der hat einfach unfassbar viele Fotos von mir gemacht. Einziger Haken an der Sache war der, dass davon auch leider unfassbar viele Fotos verwackelt oder unscharf waren. Das war etwas schade dann, aber aufgrund der schieren Masse war doch das ein oder andere ganz passable Foto dabei.

Nachdem wir wieder sicheren Boden unter den Füßen hatten und wir uns daran gemacht haben die letzte Stunde bis zum Ausgangspunkt bergauf zurück zu krachseln, haben relativ viel Bewegung in den Bäumen vor uns gesehen. Und tatsächlich hielt sich dort ne beträchtliche Anzahl an Diademmeerkatzen auf. Die haben wir uns natürlich erstmal ne Zeit lang angeguckt und haben dann die restlichen Meter in Angriff genommen.

Der Guide war von seinen miserablen Fotografenqualitäten mal abgesehen im Übrigen ziemlich nett und wollte die ganze Zeit lang, dass ich ihm Deutsch beibringe. Hat jetzt nur so semigut geklappt, aber gefreut hat er sich dennoch.

Eigentlich wollte ich noch ne zweite, kürzere Wanderung am Nachmittag unternehmen, aber nachdem ich wieder oben angekommen war, hab ich mir gedacht, dass das reichen muss. Ich hab dort ne Kleinigkeit zu Mittagessen und mir dann den Motofahrer vom Morgen organisiert um zurück zur Unterkunft zu kommen. Das hat anfangs auch problemlos geklappt, bis wir dann an einer Steigung fast stehen geblieben sind und der Fahrer meinte, dass wir nen Problem hätten. Irgendwie hat das Hinterrad blockiert, sodass er erstmal angehalten hat und angefangen hat an dem Motorrad rumzuschrauben. Nach ner Viertelstunde lief das Maschinchen aber dann auch wieder und ich konnte meinen Weg zur Unterkunft fortsetzen.

Dort habe ich dann erstmal ne Dusche genommen, wobei das ein bisschen abenteuerlich war und man immer mit dem heißen und kalten Hahn rumspielen musste, um sich nicht zu verbrühen oder nen Kälteschock abzuholen.

Danach stand auch schon das Abendessen auf dem Programm und im Anschluss daran habe ich mit einer französischen Reisegruppe noch ne Runde Karten gespielt. Das Spiel nannte sich mexikanisches Tarot und war sehr taktisch geprägt. So was liebe ich ja und dementsprechend viel Spaß hat mir das Ganze dann auch gemacht. Jetzt werde ich mich gleich aber mal ins Bett begeben und denke, dass ich nach diesem anstrengenden Tag durchaus gut schlafe sollen könnte.

Auf zum Nyungwe Nationalpark

Heute bin ich mal wirklich alleine in der Wohnung von Maria gewesen, nachdem ich aufgestanden bin, da sie wieder arbeiten war und diesmal auch niemand zum Putzen da war. Ich bin entspannt von alleine aufgewacht, hab mich in Ruhe fertig gemacht und bin gegen zehn aus dem Haus gegangen. Zunächst mal bin ich zu nem Supermarkt um die Ecke gegangen und hab mich mit ein bisschen Essen eingedeckt, ehe ich mir dann ein Moto zum Busbahnhof genommen habe.

Von dort aus ging es für mich nämlich um elf mit dem Bus zum Nyungwe Nationalpark. Dieser liegt im Süden des Landes und man fährt so insgesamt fünf sechs Stunden dahin. Ich hab mir noch fix nen Ticket für die Rückfahrt besorgt, damit ich mich damit nicht mehr herumschlagen musste und dann konnte die Fahrt auch schon los gehen.

Ich hab dabei das große Los gezogen und bin quasi auf dem Beifahrersitz gelandet. Der Bus ist relativ klein gewesen, sodass vielleicht 30 Leute Platz darin gefunden haben. Und der ist so konstruiert, dass der Gang quasi bis vorne durchgeht und dann rechts vom Fahrer noch ein Platz ist. Zu dem muss man allerdings ein bisschen klettern, da das letzte Stück im Gang von einem Notsitz in Anspruch genommen wird.

Ich hab also diesen Beifahrersitz bekommen und hatte somit auch ganz gut Platz für mich. Nach zwei Stunden haben wir die erste Pause gemacht und zu meiner großen Freude, gab es dort Mais vom Grill für 20 Cent. Da hab ich natürlich nicht nein gesagt und mir einen Kolben zum Mittagessen gegönnt. Etwas mehr hatte sich jedoch wohl der Fahrer gegönnt, denn dieser hat direkt nachdem er wieder eingestiegen ist, seine Buchse mal dezent offen gemacht und das bis zu meiner Zieldestination auch nicht mehr geändert.

Bevor ich da allerdings angekommen bin, sind wir erstmal noch anderthalb Stunden durch den Nationalpark und dementsprechend den Regenwald gefahren, da meine Unterkunft auf der anderen Seite des Parks lag. Das war ziemlich beeindruckend und die Aussicht an vielen Stellen war echt grandios. Auf diesem Teilstück ist mir noch einmal bewusst geworden, dass Ruanda nicht umsonst als Land der tausend Berge bezeichnet wird. Unterwegs mussten wir dann noch einmal abrupt abbremsen, da eine Hore Affen über die Straße gelaufen ist, aber für ein Foto lief die ganze Sache zu schnell ab.

Nach gut fünf Stunden war ich dann da und nach nen paar hundert Metern auch bei meiner Unterkunft. Die ist recht einfach gehalten aber sauber und vor allem erschwinglich, sodass ich denke, dass ich es hier ganz gut getroffen habe.

Ich habe eingecheckt, bin dann ein bisschen übers Gelände gestreift und dann gab es auch schon Abendessen. Das war ziemlich lecker und beim Abendessen habe ich Mike kennengelernt. Mike ist ein Mittvierziger aus England, der für die UN in Kongo in der Peacekeeping Mission arbeitet. Der konnte einige interessante Geschichten erzählen. Er sitzt jetzt noch hier im Essensraum und erledigt Bürokram und ich schreibe diesen Beitrag.

Das Internet ist hier leider mal wieder ziemlich bescheiden, sodass sich Fotos wohl auf das über dem Beitrag beschränken werden, aber sollten mir nen paar passable Schnappschüsse gelingen, reiche ich die natürlich bei Gelegenheit nach.

Schimpansentracking im Kibale Nationalpark

Auch heute ging es wieder in aller Herrgottsfrühe für uns los, wobei mir das Aufstehen dabei durchaus schwer gefallen ist. Um viertel vor sechs war die heutige Abfahrt angesetzt. Verglichen mit den letzten beiden Tagen also durchaus recht spät. Aber nichtsdestotrotz waren die letzten beiden Tage von Anstrengung und wenig Schlaf geprägt. Im Auto bin ich dann zumindest noch so lange wach geblieben, um mitzubekommen, dass die Sichtweite durch den aufgewirbelten Staub der Straße nur zwischen 20m und 50m betragen hat.

Wir sind heute in den Kibale Nationalpark gefahren, um dort an einem Schimpansentracking teilzunehmen. Wir waren in typisch deutscher Manier ca. ne halbe Stunde früher am Ort des Geschehens als wir es hätten sein müssen. Wir ihr sicherlich schon ahnt, hätten wir uns das definitiv klemmen können. Insgesamt hat es nämlich ca. ne halbe Stunde länger als eigentlich vorgesehen gebraucht, bis alle anderen Touristen auch da waren. Nach kurzem Briefing ging es dann auch schon los, wobei wir die Gruppe noch mal dreigeteilt haben, sodass wir letztlich zu fünft waren. Wir haben dann auch relativ fix einen Schimpansen am Boden gesehen und sind ihm ein Stück gefolgt. Allerdings sind die Viecher doch ziemlich schnell wenn sie wollen, sodass wir den Schimpansen nach kurzer Zeit wieder aus den Augen verloren haben. Wir haben im weiteren Verlauf des Trackens noch des Öfteren Schimpansen gesehen und konnten auch gute Fotos schießen. Highlightspruch des Tages war sicherlich der von Alena, welche plötzlich im Angesischt eines Schimpansen meinte: „Der sieht ein bisschen wie mein Opa aus Papenburg aus“. War das also auch schon mal geklärt 😀

Ein bisschen problematisch waren die ganzen Ameisen im Wald. Ich wurde zum Glück nicht gebissen und bin unbeschadet davongekommen. Aber war schon echt anstrengend und aus meinen Schuhen musste ich sie trotzdem puhlen, wenngleich sie es nicht durch meine Socke geschafft haben.

Anstrengend ist eine gute Überleitung, denn Anstrengend war auch das Schimpansentracking. Man hetzt den Schimpansen echt hinterer, aber die Anstrengung ist es dann auch definitiv wert. Als wir irgendwann durch waren, waren wir um den Anblick einiger Schimpansen und anderer Affenarten reicher und um gefühlt drei Liter Schweiß ärmer.

Auf dem Rückweg haben wir dann nochmal ziemliches Glück gehabt und haben in einem Bach am Straßenrand einen Riesenturako gesehen. So nen bunten Vogel hab ich in freier Wildbahn vorher auch noch nie gesehen.

Fred hat uns dann zurück nach Fort Portal gefahren, von wo wir uns mit dem Bus in Richtung Kakumiro aufmachen wollten. Als wir gerade am Busbahnhof angekommen sind, ist einer losgefahren, den wir aber noch aufhalten konnten. Also haben wir uns schnell unsere Sachen gegriffen, das Gepäck im Bus verstaut und dann konnte es auch schon los gehen. Leider waren jedoch nur noch zwei Plätze in der letzten und vorletzten Reihe frei, sodass wir komplett durchgeschüttelt in Mubende angekommen sind. Außerdem waren die Sitze mit Plastik ummantelt, was bei dem Wetter hier auch nur bedingt angenehm ist. In Mubende haben wir dann nochmal Glück gehabt. Denn als wir unsere Klamotten von der Bushaltestelle zum Taxipark geschleppt hatten, stand dort ein quasi abfahrbereites Matatu nach Kakumiro. Wir konnten die vorderen beiden Plätze ergattern und sind dann irgendwann gegen halb sechs, sechs erschöpft in Kakumiro angekommen. Die paar Meter von der Taxistation bis zu Thomas Haus haben wir dann auch fix hinter uns gebracht und dann war es geschafft. Auf dem Weg haben wir noch kurz mit der Köchin der Schule gesprochen, sowie mit dem Schulleiter der Berufsschule der Schwestern, die uns beide unterwegs gesehen hatten. Im Haus angekommen, hat uns Betty dann schon mit Tee und Fruchtsaft empfangen und wir haben erstmal unsere Sachen in unser Zimmer gepackt.

Danach stand dann auch direkt das allerschönste Erlebnis des heutigen Tages an: Die Dusche. Selten habe ich die so herbeigesehnt wie heute.

Wie Neugeboren haben wir uns dann wieder unter die Leute gemischt und ein bisschen beim Abendessen geholfen. Darüber kam dann auch Thomas vorbei und auch da war die Wiedersehensfreude auf beiden Seiten groß.

Das Haus ist echt groß und ich hab schon einen ganzen Teil der Sachen, welche ich ihm seinerzeit im Container aus Deutschland mitgegeben habe wieder entdeckt. Das ist auch ne ganz schöne Erfahrung das hier jetzt so zu sehen.

Nach dem Abendessen habe ich dann noch versucht diesen Beitrag zu schreiben. Wie ihr sicherlich ja aber schon festgestellt habt, ist mir das nur so bedingt gut gelungen. Bei ca. der Hälfte des Beitragschreibens bin ich nämlich schlicht und einfach eingeschlafen 😀

Aber jetzt ist er ja fertig und ich hoffe mal, dass mir das heute Abend nicht nochmal passiert.