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Kampala von oben

Mit dem Film hat das gestern dann nicht mehr so wirklich geklappt, da wir einfach eingeschlafen sind. Wir sind heute morgen trotzdem wieder entspannt aufgestanden und haben erstmal ein Restefrühstück mit den Sachen vom Nakumatt von gestern Abend gemacht. Ich habe dann zudem meine Postkarten geschrieben. Denn uns wurde gesagt, dass wir erneut umziehen müssten, da das Zimmer in dem wir kurzfristig untergekommen waren ab heute wieder vermietet ist. Allerdings musste unser altes Zimmer erst noch wieder geputzt werden, sodass wir noch warten mussten ehe wir in die Stadt konnten. Wir mussten ja erst noch die Zimmer wieder tauschen, damit der neue Gast auch in sein gebuchtes Zimmer einziehen konnte. In der Zeit hab ich dann halt Postkarten geschrieben. Eigentlich sollte der ganze Spaß auch nur ne Viertelstunde dauern, allerdings war das wieder eher so die afrikanische Variante einer Viertelstunde. Nach ner Stunde ist es uns etwas zu bunt geworden und wir sind zur Rezeption um mitzuteilen, dass wir dann erst in die Stadt gehen werden, weil wir ja irgendwann dann auch mal lange genug gewartet hätten. Plötzlich war das Zimmer dann aber auch schon fertig und wir konnten doch noch umziehen. Wir haben dann fix unsere Sachen wieder umgeräumt und auch die Diskrepanz von 20.000 UGX, also gut fünf Euro wiederbekommen. Ist jetzt nicht die Welt aber verschenken müssen wir ja auch nichts.

Wir haben uns dann nen Boda in die Stadt genommen und sind zur Gaddafi Moschee gefahren. Die war mir beim letzten Aufenthalt als Besichtigungsmöglichkeit gar nicht so aufgefallen. Das war, wie sich jetzt herausgestellt hat, ganz schön dumm. Denn für ungefähr 2,50 Euro kann man die Moschee mit einem eigenen Guide besichtigen und bekommt zudem die Möglichkeit auf das Minarett zu gehen. Das bedeutete allerdings erstmal hauptsächlich eins: Treppen steigen. Insgesamt 325 Stufen hat es gebraucht um bis zum oberen Balkon des Minaretts zu kommen. Aber die haben sich wirklich mehr als gelohnt. Der Ausblick auf Kampala war einfach atemberaubend. Zunächst hatten wir die Möglichkeit Fotos zu machen, ehe Fatuma, unsere Führerin, uns die Stadtentwicklung Kampalas von oben erläutert hat. Alena musste für das ganze Prozedere im Übrigen nen Wickelrock sowie ein Kopftuch tragen. Der Name Kampala rührt auf zwei verschiedene Dinge zurück. Zum einen haben die Engländer als sie Uganda kolonialisiert haben in Kampala ihr Camp aufgeschlagen und zum anderen haben auf dem Hügel auf dem Kampala als erstes errichtet worden ist, vorher viele Impalas gelebt. Dies macht den zweiten Teil des Namens aus, und zusammengesetzt dann eben Kampala. Insgesamt bestand Kampala ursprünglich aus sieben Hügeln auf und zwischen denen die Stadt errichtet worden ist, jedoch sind durch das ständige Wachstum der Stadt mittlerweile über 20 Hügel zur Stadt gehörend. Die ca. 1,3 Millionen Einwohner müssen halt auch irgendwo unterkommen. Nach dem Besuch des Minaretts haben wir auch noch die Moschee von innen besichtigt und Fatuma hat uns ein paar Fakten dazu erklärt. Gaddafi hat zu seinen Lebzeiten im Jahr 2001 Uganda besucht und wurde dann gefragt, ob er den Bau der Moschee durch eine Spende finanzieren könne. Dies hat er zugesagt, sodass die Moschee 2006 eröffnet werden konnte. Die Moschee ist die zweitgrößte in ganz Afrika. Im Inneren hat Fatuma uns zudem noch ein paar Verse aus dem Koran vorgesungen.

Nachdem wir mit unserer Tour durch waren, sind wir zurück zum Hotel gefahren und haben noch nen kleinen Abstecher über den Craftmarket gemacht. Dort hat es dann angefangen zu regnen und wir sind fix zurück zum Hotel. Als der Regen aufgehört hat, haben wir unsere Postkarten zur Post gebracht und in den Briefkasten geschmissen und uns danach in nen schönes Café gesetzt. Dort haben wir auch nen richtig leckeres Abendessen gehabt. Nachdem wir dort recht lange gesessen haben sind wir wieder zurück ins Hotel gelaufen und ich habe ne Runde mit meinen Eltern geskyped. Kurz nach dem Ende des Gesprächs stand dann auch schon wieder der nächste Programmpunkt an und Betty, die Schwester von Thomas, dem Priester über den ich 2013 in Uganda war, wollte sich mit uns treffen. Allerdings war die abgemachte Uhrzeit wieder eher in african time gehalten, sodass sich das Ganze um ne knappe Stunde verzögert hat. Mit Betty haben wir dann auch noch bis gerade unten im Hotelrestaurant gesessen und jetzt schreibe ich noch fix diesen Beitrag hier, ehe wir uns dann mal so langsam in die Waagerechte begeben werden.