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Am Touristenstrom vorbei ab in die Hölle

Als ich gestern Abend zurück in meine Kapsel gehen wollte, musste ich leider feststellen, dass mein Zahlenschloss sich nicht mehr öffnen ließ. Ich habe mein Glück ne Viertelstunde lang verzweifelt versucht, ehe ich dann die Rezeption aufgesucht habe. Von dort ist dann jemand mit nem Schraubenzieher mitgekommen und hat mir vor Augen geführt, wie einfach so ein solide aussehendes Schloss letztlich zu knacken ist.

Danach war mein Schloss dann hinüber, aber ich konnte wieder in meine Kapsel und verwende ab jetzt dann halt das normale Schloss vom Hostel.

Meine Nacht war heute relativ kurz und um halb sechs hat mein Wecker bereits geklingelt. Ich wollte nämlich um sechs Uhr nen Bus nehmen und dafür musste ich dann halt meinen Wecker bemühen.

Zudem ich dann einfach im Bus die nächsten zwei Stunden weitergeschlafen habe. Dann bin ich in Sirigiya angekommen, wo ich heute einen ziemlich großen Monolithen erklimmen wollte. Dafür habe ich von der Busstation ein Tuk Tuk genommen, in welchem ich bereits von einer glimmenden Räucherkerze empfangen wurde. Hatte ich bisher auch noch nicht. Wir sind dann allerdings am berühmten Löwenfelsen vorbeigefahren und haben die Horden von Touristen hinter uns gelassen.

Der Löwenfels ist nämlich in eigentlich jedem Reiseführer als eines der Sri Lankischen Highlights vermerkt und dementsprechend gestaltet sich dort dann auch das Touriaufkommen.

Wir sind wie gesagt am Löwenfelsen vorbeigefahren und haben den dahinter liegenden Pidurangala angesteuert. Dieser ist ähnlich hoch wie der Löwenfels, liegt nur einen Kilometer Luftlinie entfernt, um Längen billiger und vor allem mehr oder minder menschenleer. Statt 30 Euro kostet der Aufstieg dort nämlich nur drei Euro und ich habe während der ganzen Zeit vielleicht fünfzehn andere Touristen gesehen.

Auf dem Pidurangala gibt es zwar keine Felsenfestung, allerdings ist das eigentliche Highlight sowieso die Aussicht. Die hat vom Pidurangala sogar noch den Vorteil, dass man den Löwenfelsen angucken kann, welcher deutlich schöner als der Pidurangala selbst anzuschauen ist.

Nachdem ich den Felsen und die Horden an Touristen ausführlich beobachtet hatte, bin ich die unzähligen Treppenstufen wieder nach unten gegangen und bin dann mit einem Tuk Tuk weiter nach Dambulla gefahren.

Vorher habe ich allerdings noch bei einer Schneiderin angehalten, da mein Turnbeutel angefangen hat sich langsam aber sicher in Wohlgefallen aufzulösen. Als der wieder heile war, konnte ich meinen Trip fortsetzen. In Dambulla habe ich mir einen Felsentempel angeguckt, bei dem der Tempel direkt in, beziehungsweise unter den Felsen gebaut worden ist und die Decke aus dem ursprünglichen Felsen besteht. Die Decke ist zudem noch recht kunstvoll gestaltet, sodass der Tempel echt schön anzuschauen war, wenngleich man auch für diesen Tempel wieder nen ordentliches Stück Treppen hoch musste. Anstrengend wars, gelohnt hat es sich aber auf jeden Fall. Bevor ich meine Tour fortgesetzt habe, habe ich mir noch ne Kokosnuss gegönnt und bin dann mit dem Bus weiter nach Matale gefahren. Dort habe ich mir einen weiteren Tempel angeguckt. Der war ebenfalls zum Teil im Felsen untergebracht, allerdings bei weitem nicht so beeindruckend wie der Tempel in Dambulla war. Allerdings gab es hier einen Bereich in dem lebensgroße Skulpturen standen, welche Szenen aus der Hölle darstellen sollten. Das hat sich dann dadurch geäußert, dass sie auf alle möglichen unschönen Art und Weisen Leute gefoltert und/ oder getötet haben, was durchaus recht realitätsnah und blutig dargestellt wurde, sodass sicherlich jetzt nicht der beste Ort für Kinder ist.

Im Anschluss habe ich mich dann mit dem Bus auf den Rückweg nach Kandy gemacht und mittlerweile sitze ich wieder im Chilloutbereich des Hotels und werde jetzt gleich mal gucken, dass ich noch ein bisschen was zu Essen auftreiben kann.