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Von Fraser Island zurück nach Rainbow Beach

Eigentlich sollte es heute um neun Uhr losgehen, allerdings haben das mit der Uhrzeit nicht alle so auf die Kette bekommen. Ich war entspannt um acht aufgestanden hatte geduscht, gefrühstückt und dann meine Sachen gepackt und stand um fünf vor neun bei den Autos. Da das ein Großteil der Leute ja zeitmäßig aber so überhaupt nicht auf die Kette bekommen hat, habe ich mir da noch ne Dreiviertelstunde die Beine in den Bauch gestanden.

Als wir dann losgekommen sind, sind wir aber nur fünf Minuten gefahren, denn dann sind wir bereits beim Wrack der Maheno angekommen. Die wurde 1905 in Schottland gebaut und war für damalige Verhältnisse schon ziemlich luxuriös. Hauptsächlich zwischen Australien, den USA und Neuseeland verkehrend, entschied man 1935, dass die Gute nicht mehr seetauglich sei und verkaufte das Schiff an Japan. Dort sollte es 1935 hingeschleppt werden, da man den Motor samt Antriebswelle bereits separat verkauft hatte. Auf dem Weg dorthin ist jedoch ein Sturm aufgekommen und eine Welle hat die Ketten gesprengt, sodass das Schiff abgedriftet ist und letztlich am Strand von Fraser Island gelandet ist. Mittlerweile ist die gute recht mitgenommen, was jedoch nicht nur an der fortschreitenden Zeit, sondern auch daran liegt, dass die Engländer vor dem zweiten Weltkrieg die Präzision ihrer Bombenabwürfe austarieren wollten. Dabei hat eine dann voll in die zehn getroffen und die vordere Hälfte des Wracks größtenteils weggerissen.

Eigentlich sollte vor dem Wrack noch ein Foto mit der großen Gruppe gemacht werden, allerdings waren wir ja ziemlich spät losgekommen und deswegen war dafür dann keine Zeit mehr.

Wir sind anschließend weiter zum Lake Garawongera gefahren, der landläufig auch Tea Tree Lake genannt wird. Da um den See herum unzählige Tea Trees stehen, auch die heißen eigentlich anders, ich weiß allerdings nicht wie, hat das Wasser eine Farbe die der von Tee gleicht. Durch die Öle die der Regen aus den Bäumen und Blättern auswäscht, kommt diese charakteristische Farbe zu Stande, die den Bäumen und dem See ihren Namen verleiht.

Die Aborigines schätzen den See vor allem wegen seiner guten Eigenschaften für die Haut und bei Verletzungen, da der Heilungsprozess durch die im Wasser enthaltenen Öle wohl deutlich beschleunigt wird.

Ich bin allerdings nur einmal kurz mit den Füßen hereingegangen und habe dann einen kleinen Wanderweg entdeckt, der einmal um den See herumgeführt hat. Da wir allerdings am See nur ne Dreiviertelstunde hatten, bin ich nur ungefähr nen Drittel um den See gekommen und musste dann wieder umdrehen. Das war dennoch wieder ziemlich schön, denn ich war dort komplett alleine und konnte in Ruhe die vielen unterschiedlichen Vögel beobachten die sich im Geäst versteckt hatten und den Weg um den See herum genießen.

Als wir mit dem See durch waren, haben wir uns auf den kompletten Rückweg gemacht und sind ca. ne Stunde lang am Strand entlang gefahren, bis wir wieder an der Fährstation angekommen sind. Dort haben wir noch kurz auf die Fähre warten müssen und dann waren wir auch schon fast wieder im Hostel.

Nach einem schnellen Check-in, habe ich zunächst mal meine Rucksäcke wieder umgepackt und dann habe ich mich daran gemacht, die ganzen Beiträge und Fotos der letzten drei Tage hochzuladen. Bis ich damit mal durch war, war es auch schon Abend und ich bin noch eben in den Supermarkt gelaufen, um mir was zum Abendessen zu organisieren. Es ist letztlich wieder auf Nudeln mit ner Fertigsauce hinausgelaufen, weil das hier einfach am billigsten und schnellsten ist. Irgendwie habe ich hier nie so die Motivation, mir richtig was zu kochen, aber dazu fehlen mir letztlich auch schon alleine die ganzen Gewürze, die ich mir auch nicht erst extra zulegen werde.

Anschließend habe ich den Abend noch mit Julie und Linda, der Französin und Schwedin aus meinem Zimmer in den Nächten bevor ich nach Fraser Island gegangen bin, sowie Leuten aus meiner Gruppe und der großen Gruppe des Fraser Island Trips verbracht.

Wir haben einfach noch entspannt im Gemeinschaftsbereich des Hostels zusammengesessen, wo es auch für alle noch ein paar Freigetränke gab. Zum Ausklang hat Brendon, unser Guide, noch mit der Gitarre ne ziemlich geile Livemusik gespielt und gesungen und gegen zehn habe ich mich dann langsam aber sicher auf den Weg ins Bett gemacht.

Eigentlich wollte ich da dann noch den Beitrag schreiben, allerdings war ich noch nicht ganz in meinem Bett angekommen, als nen Mädel in meinem Zimmer schon nen anderen Typen angeranzt hat, ob der nicht endlich mal leise sein könnte, da sie schlafen wolle, sodass ich mich dazu entschlossen habe, den Laptop lieber im Rucksack zu lassen. Dementsprechend gibt’s den Beitrag jetzt zu nachtschlafender Zeit. Also zumindest in Deutschland, bei mir ist es schon kurz nach Elf morgens.