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Großwildjagd

Heute Morgen stand erstmal wieder ausschlafen auf dem Programm. Den Film haben wir gestern auch nur so halb geschafft und als ich meine vorletzte Dosis der Malariamedis nehmen musste, sind wir direkt danach schlafen gegangen. Nachdem also ausreichend Schlaf getankt worden ist, stand zunächst mal frühstücken auf dem Plan.

Das fiel mit Rührei, Avocados, Maracujasaft und vielen anderen Leckereien auch durchaus recht üppig aus. Lediglich beim Toast hatten wir sicherlich schon mal mehr Glück, da dieses doch nicht allzu saftig war und vom Feuchtigkeitsgehalt eher an nen Zwieback als nen Toast erinnert hat, aber nun gut man kann nicht alles haben.

Nach dem ausführlichen Frühstück stand dann mal wieder das unumgängliche Thema Wäsche waschen an. Ich hab meine Wäscheleine hinterm Haus gespannt und dann ging die Wascherei mit der Hand wieder los. Den Luxus einer Waschmaschine wie bei Thomas hab ich hier leider nicht mehr.

Nach dem Waschen mussten wir uns noch mit neuem Wasser aus dem Supermarkt eindecken, da es momentan echt ziemlich gut warm ist und dementsprechend einfach auch viel Wasser durchgeht.

Bei diesen Temperaturen erweist sich unser Hotel als absoluter Glücksgriff. Nicht unbedingt ob der Temperatur in den Zimmern hier, denn die können sich doch schon relativ stark aufheizen, als vielmehr aufgrund der Tatsache, dass es einen Pool gibt. Nachdem ich den vorgestern zumindest mal für zwei Minuten genutzt habe, war ich heute dann wieder so weit hergestellt, dass ich mich dem kühlen Nass länger widmen konnte. Da gibt es bei diesem Wetter wirklich Sachen die weniger Spaß machen.

Nach der Abkühlung stand dann ne Runde Kniffel auf dem Programm wobei ich drauf geachtet habe, dass ich im Schatten bleibe. Ich will meinen Körper ja nicht direkt wieder komplett überfordern.

Der Nachmittag war dann auch schon ruck zuck rum und zum Abendessen gab es die Reste der Nudeln von Vorgestern und der Pizza von Gestern. Mit vollem Bauch musste ich dann allerdings zunächst noch Sport treiben. Denn es waren einfach ziemlich ziemlich viele Moskitos im Zimmer, wo immer die auch auf einmal hergekommen sein mögen. Also habe ich mir von Shane fix ne elektronische Fliegenklatsche geliehen und dann konnte die Großwildjagd beginnen. Die war dann letztlich auch ziemlich erfolgreich und 40 Moskitos habe ich bestimmt um die Ecke gebracht. Die können uns heute Nacht schon mal nicht mehr auf den Sack gehen. Wir schlafen zwar selbstverständlich unterm Moskitonetz, aber man weiß ja nie. Und jedes tote Moskito ist eins weniger, was versucht an einen heranzukommen.

Ich warte jetzt noch ein bisschen, ehe ich gleich noch mal ins Krankenhaus muss, um Überprüfen zu lassen, ob die Malaria endgültig aus meine Körper verschwunden ist, aber da bin ich eigentlich doch guter Dinge und im Anschluss daran werde ich mich wohl auch relativ fix in die Waagerechte begeben.

Bye bye Kanüle

Die heutige Nacht war um Längen besser als die Gestrige. Ich habe mehr oder minder durchgeschlafen und auch das Fieber hat sich besser eingependelt. Um zehn war ich nochmal im Krankenhaus um mir die letzte Dosis des Malariamittels geben zu lassen und dann war ich die Kanüle auch erfreulicherweise wieder los. Wir haben auf dem Rückweg dann erstmal in einem italienischen Supermarkt hier um die Ecke eingekauft. Da wir hier zwar ne Küche mit Töpfen, Pfannen und Co. haben, jedoch keine Gewürze oder so nen Kram haben wir uns letztlich einfach ne Tüte Nudeln mit ner fertigen Tomatensauce gekauft. Salz und Pfeffer haben wir übrigens doch, aber zum richtigen Kochen hilft einem das ja auch nur ein bisschen weiter. Die Nudeln mit der Sauce waren aber eigentlich auch recht lecker.

Den Nachmittag über habe ich mir nochmal Ruhe angetan und bin endlich auch einmal in den Genuss des Pools gekommen.

Im Laufe des frühen Abends kam Betty dann zu Besuch. Im Gepäck hatte sie zu unserer großen Freude eine Tüte voller Maracujas. Aber damit nicht genug: Aus einem Teil dieser haben wir oder vielmehr sie einen ziemlich leckeren Saft gewonnen. Wir haben dann zusammen zu Abend gegessen und dabei unter anderem einen Teil der Avocados aus Kakumiro gegessen. Außerdem hatte Betty auch noch Sesamkekse mitgebracht, die wir ebenfalls vernichtet haben. Wie ihr seht war das mit dem Essen also alles wieder ganz gut.

Nichtsdestotrotz musste ich Betty irgendwann rausschmeißen, da ich immer noch nicht wieder voll auf der Höhe bin und das Ganze sonst zu kräftezehrend gewesen wäre. War aber auch überhaupt kein Problem, da sie eh noch wieder zurück nach Entebbe musste und somit nicht zu vollkommener Unzeit zu Hause angekommen sei dürfte.

Ich habe mich danach nur noch kurz frisch gemacht und bin danach todmüde ins Bett gefallen.

Erster Krankenhausaufenthalt in Uganda

Die letzte Nacht war nicht so richtig schön und ich bin ungefähr alle Viertelstunde mit nem furztrockenen Mund aufgewacht und konnte erstmal nen Glas Wasser exen. Zudem haben sich Schweißattacken mit Schüttelfrost abgewechselt und das Fieberthermometer verhieß jetzt auch nicht unbedingt Gutes. Als es sich am frühen Morgen dann erdreistet hat die 40 Grad-Marke zu knacken, haben wir uns dann auf den Weg ins Krankenhaus gemacht. Alena hatte dafür die Besitzer geweckt, welche uns dann ein Krankenhaus empfohlen haben und auch den Fahrer organisiert haben. Außerdem haben sie mal eben nach mir geguckt und versucht, Alena zu beruhigen. Sie haben uns dann auch noch darauf hingewiesen, dass wir uns darauf einstellen müssten, dass man uns irgendwelchen Quatsch zusätzlich andrehen würde um Geld zu machen und dann sind wir auch schon losgefahren.

Im Krankenhaus selbst mussten wir uns dann kurz anmelden und dann saßen wir auch relativ schnell im Behandlungszimmer. Dort wurden dann zunächst Blutdruck und Gewicht und Größe festgehalten, ehe ich dann nochmal ein Zimmer weiter musste.

Wobei das nicht so wirklich ein Zimmer war, sondern einfach ein Bett, welches lediglich durch einen Vorhang vom Rest des Raumes abgetrennt war. Dort kam dann irgendwann auch mal ne Ärztin rum und nachdem sie uns dann zu verstehen gegeben hatte, dass wir erst zu zahlen hätten bevor sie irgendwas macht, ist Alena noch mal zur Kasse gegangen. Mit der Quittung konnte der Spaß dann auch endlich mal losgehen. Zunächst haben mir die Leutchen ne Kanüle gelegt und Blut abgezapft, ehe ich dann an den Tropf gekommen bin. Gefühlte Stunden später ist der auch durch gewesen und nachdem wir ein paar Mal nachgehakt hatten, waren irgendwann auch die Blutergebnisse da. Nen wirtschaftlicher Totalschaden war es wohl noch nicht und meine Nieren darf ich auch behalten, aber Malaria konnte als Diagnose bestätigt werden. Ich hab dann noch nen Malariamittel intravenös verabreicht bekommen und gegen Mittag rum waren wir endlich wieder im Hotel. Den Nachmittag hab ich dann wieder hauptsächlich im Bett verbracht, wobei sich das Kranksein abends ein bisschen für mich ausgezahlt hat. Da ist Shane nämlich mit zwei Stücken Hühnchen vom Grill, sowie Obst um die Ecke gekommen. Die Ankündigung als bestes Hühnchen in ganz Kampala war nicht zu viel versprochen und so konnte ich mit vollem Magen gut einschlafen. Vorher musste ich jedoch noch einmal fix zum Krankenhaus und mir die zweite Ladung des Malariamittels spritzen lassen.