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Tag des Abschieds

Der heutige Tag war in vielerlei Hinsicht ein Tag des Abschieds. Zunächst mal sind wir um zehn Uhr mit Sula zu einem Arzt gefahren, da ich mich mal wieder mit dem leidigen Thema Malaria beschäftigen musste. Allerdings ging es lediglich darum zu überprüfen, ob die Malaria endgültig aus meinem Körper verschwunden war und die Behandlung somit erfolgreich war. Zwar war einer der Tests immer noch positiv, jedoch wusste der Doktor für Entwarnung zu sorgen. Bei dem Test welcher positiv ausgefallen ist, werden malariaspezifische Antigene im Blut nachgewiesen und die sind schlicht und ergreifend noch nicht wieder alle vom Körper abgebaut worden. Die ganzen anderen Blutwerte und Tests sind auch durchweg positiv ausgefallen, sodass ich nun wohl getrost davon ausgehen darf, dass ich die Malaria endlich los bin.

Nach diesem erfreulichen Ergebnis ging es für uns dann zurück zum Hotel. Auf dem Weg dorthin sind wir mal wieder im allgegenwärtigen Verkehrschaos gelandet und einer der unzähligen Prediger hatte es sich in den Kopf gesetzt uns einen Vortrag zu halten. Ich hab ihm dann meine Kreuzkette gezeigt, in der Hoffnung, dass ihn das vertreiben würde, allerdings hat ihn das nur dazu veranlasst mir zu erzählen, dass man sich kein Bild von Gott machen dürfe. Dann hat er mir vom goldenen Kalb erzählt und gesagt ich müsse die Kette ablegen. Da war mein Versuch ihn loszuwerden also komplett nach hinten losgegangen, aber irgendwann konnten wir Gott sei Dank weiterfahren und so seinem Gesabbel entkommen. Im Hotel haben wir uns dann direkt die Badeklamotten angezogen und sind erstmal in den Pool gehüpft. Dort haben wir dann auch unseren Nachmittag verbracht, ehe wir irgendwann dann auch mal wieder daraus mussten, um uns zum einen keinen Sonnenbrand zuzuziehen und um unsere Sachen zum anderen bis zum Abend noch trocken zu kriegen. In der Zwischenzeit haben wir uns nochmal nen Rolex gegönnt und unsere sieben Sachen zusammengepackt, denn nach den nun insgesamt zehn Nächten von den ursprünglich geplanten Zweien hieß es so langsam Abschied nehmen von den Keelan Ace Villas. Das war wirklich nen kleines Paradies und Shane und Emily sind einfach mega, mega nett und sympathisch und waren während der ganzen Malariasache ne riesen Unterstützung. Also falls ihr jemals auf die Idee kommen solltet nach Uganda zu fliegen, was ich euch nur wärmstens empfehlen kann, dann solltet ihr definitiv nen Stop bei den Beiden einlegen.

Schweren Herzens haben wir uns dann von den beiden verabschiedet, noch die Kontaktdaten ausgetauscht und dann haben wir uns auf den Weg zum Flughafen gemacht.

Dort stand dann noch der ungleich schwerere Abschied an, denn ich musste Alena in Richtung Deutschland verabschieden. Die Zeit ist einfach vergangen wie im Flug und es waren unheimlich schöne gemeinsame Erfahrungen, welche wir sammeln durften.

Irgendwann war der unvermeidliche Moment gekommen und ich musste Alena durch die Sicherheitskontrollen ziehen lassen. Ich hab noch so lange gewartet, bis sie alles geregelt hatte und ihr Gepäck aufgegeben hat und dann bin ich mit Sula ein Stückchen zurück in Richtung Kampala gefahren. Dort haben wir dann Betty eingesammelt und Sula hat uns die paar Meter zu Betty nach Hause gefahren.

Dort wurde ich dann direkt von ein paar Leuten empfangen, mit welchen Betty in einer Art Wohngemeinschaft lebt und nachdem ich ein bisschen von mir erzählt habe, haben wir mein Moskitonetz an der Decke angebracht. Dafür wurde kurzerhand die Schlagbohrmaschine hervorgekramt und ein Loch in die Decke gebohrt. Dübel rein und dann konnte ich mein Netz samt Haken an der Decke befestigen.

Dann war es irgendwann aber auch schon halb eins, sodass ich einfach viel zu groggy war, um den Beitrag noch zu schreiben, sodass ich das heute nachgeholt habe.

Abendessen im italienischen Edelrestaurant

Heute sind wir wieder in den Genuss gekommen ohne Wecker aufstehen zu können. Aber wir nicht nur in den Genuss des Ausschlafens, sondern dank Alenas vorausschauender Planung auch in den Genuss eines leckeren Frühstücks gekommen. Alena hatte gestern Abend nämlich vorgeschlagen, ein paar Chapati mehr fürs Frühstück mitzunehmen.

Somit konnten wir heute Morgen dann lecker halb selbstgemachte Rolex essen. Da wir die Chapatis ja schon gekauft hatten, brauchten wir nur noch schnell ein paar Eier in die Pfanne hauen und schon war unser Frühstück fertig.

Nachdem wir gestern beim Pool fremdgegangen waren, haben wir uns heute wieder dem heimischen Pool gewidmet.

Den Nachmittag haben wir nämlich hauptsächlich im und am Pool verbracht und zwischenzeitlich haben wir noch eine circa zehn Zentimeter große Raupe in einem Busch neben dem Pool bewundert.

Beim Abendessen haben wir es uns heute nochmal richtig gut gehen lassen und haben uns von Sula zum Il Patio bringen lassen. Dabei handelt es sich um ein italienisches Edelrestaurant im Herzen der Stadt, in welchem ich bei meinem letzten Aufenthalt schon zweimal gegessen hatte.

Das Essen dort ist einfach mega lecker und ein Restaurant dieser Klasse würde in Deutschland fernab meines Budgets liegen. Aber da Uganda ja Gott sei Dank relativ billig ist, saß das hier mal drin. Wir haben es uns beide mit Vor-, Haupt- und Nachspeise sowie je zwei Getränken durchaus ziemlich gut gehen lassen und trotzdem pro Person umgerechnet nicht einmal 15€ bezahlt.

Besonderes Highlight, wenn bei diesem Essen auch schwer auszumachen, war sicherlich das Schokoladensoufflé mit flüssigem Kern und einer Kugel hausgemachtem Vanilleeis.

Jetzt liegen wir hier vollgefuttert und Alena hat dankenswerterweise nochmal den Sekretärinnenjob übernommen, sodass ich nur diktieren muss. Wir werden gleich sicherlich gut schlafen können.

Pooltag am Lake Victoria

Heute haben wir ausnahmsweise mal wieder den Wecker bemüht, wobei der vermutlich gar nicht nötig gewesen wäre, denn da wir hier ja verhältnismäßig doch immer recht zeitig ins Bett gehen, sind wir dementsprechend dann natürlich auch immer einigermaßen früh wach.

Der Wecker hat heute um neun geklingelt, aber ich war wie gesagt schon wach und lediglich Alena hat noch so ein bisschen vor sich hingeschlummert. Wir haben ein bisschen gefrühstückt, wobei ich uns das Frühstück gestern Abend etwas erschwert habe. Da habe ich nämlich den Fehler gemacht, die Margarine in den Kühlschrank zu packen, was zur Folge hatte, dass diese heute Morgen leider eher die Konsistenz einer Butter aus dem Kühlschrank angenommen hat.

Nachdem wir das mit dünnen Butterscheiben – und Marmelade – belegte Toast aufgegessen hatten, stand dann auch schon Sula, der Fahrer, bereit. Für uns ging es nämlich heute zum Speke Commonwealth Resort in Munyonyo. Das ist zwar eigentlich so überhaupt nicht meine Preiskategorie, denn mit unter 300$ pro Nacht braucht man da gar nicht erst anzukommen, jedoch hat das Hotel nen ziemlich geilen Pool und für ca. 7€ kann man den den ganzen Tag nutzen.

Zudem hat man die Möglichkeit, ein bisschen am Lake Victoria entlang zu spazieren, da das Hotel direkt an diesem liegt. Wir waren so gegen viertel nach zehn am Pool und dementsprechend war auch noch gar nicht so viel los und wir hatten quasi freie Liegenauswahl.

Im Laufe des Vormittags wurde es dann immer voller bis letztlich nahezu alle Liegen belegt waren. Nachdem wir uns erstmal einige Zeit gemütlich „eingelegen“ hatten, haben wir uns dann zu einem ersten Sprung in den Pool aufgerafft. Treuer Begleiter war hierbei mein Trikot, da ich meinen sonnenbrandgeplagten Schultern noch eine gewisse Schonfrist einräumen wollte.

Als wir nach diesem Ausflug ins kühle Nass gerade wieder einigermaßen trocken waren, fing es leicht an zu regnen. Trotz Sonnenschirm war es nicht so wirklich trocken, und wir haben dann die Gelegenheit genutzt und sind zum Mittagessen in den bedachten Restaurantbereich gewechselt. Dort haben wir uns dann ordentlich den Bauch vollgeschlagen und als wir damit fertig waren, hatte der Regen auch schon wieder aufgehört. Kalt wurde es während der Zeit natürlich trotzdem nicht.

Wir sind dann wieder zu unseren ursprünglichen Plätzen zurückgekehrt und haben ein bisschen gekniffelt. Ein Abstecher zum Lake Victoria durfte auch nicht fehlen und wir haben uns das Treiben am Ufer mal ein bisschen angeguckt, ehe wir nochmal in den Pool gehüpft sind.

Ruckzuck war der Tag dann auch schon rum und Sula hat uns wieder abgeholt.

Wieder im Hotel haben wir nur schnell geduscht, ehe wir uns schon wieder auf den Weg gemacht haben, um unser Abendessen zu besorgen. Alena wollte nämlich recht gerne nochmal Chapati essen, sodass wir eben die paar Meter zur Hauptstraße gelaufen sind und uns mit Chapati und Rolex eingedeckt haben.

Nach dem Abendessen haben wir nochmal ein bisschen weiter gekniffelt, aber wir sind doch recht geschlaucht und freuen uns jetzt gleich auf unseren verdienten Schlaf.

Das (hoffentlich) letzte Mal Malariamedi

Auch heute haben wir den Tag wieder mit dem Sprung in den Pool gestartet. Allerdings mit dem kleinen aber feinen Unterschied, dass ich schön nen T-Shirt angezogen habe, um meinen Sonnenbrand nicht unnötigerweise weiter wachsen zu lassen.

Nach dem Pool stand eine weitere Neuerung an, denn ich bin auf die grandiose Idee gekommen, das Toast mal ohne Fett in der Pfanne anzubraten. Der Erfolg war von überschaubarer Größe und ich konnte danach erstmal die Pfanne gefühlt ne halbe Stunde lang schrubben.

Dann konnte ich auch schon meine vorerst letzte Dosis des Malariamedikaments nehmen und ich hoffe einfach mal, dass ich mit dem Spaß dann jetzt mal fertig bin. Vom Gefühl her geht’s mir wieder absolut gut aber das heißt ja letztlich nix. Immerhin waren die Pillen in der richtigen Farbkombi.

Den Nachmittag haben wir zunächst draußen auf unserer Veranda mit Kniffeln verbracht, ehe uns dann ein unerwarteter Regenschauer nach drinnen vertrieben hat.

Ich hab dann wieder nen kleines Nachmittagsschläfchen gehalten und im Anschluss daran sind wir einkaufen gefahren, wobei wir uns vorher noch nen Rolex geteilt haben.

Jetzt dürften wir für die nächsten Tage erstmal wieder eingedeckt sein und vollbepackt haben wir dann nen Boda zurück zum Hotel genommen. Eigentlich wollte sich Alena auf dem Rückweg noch ein Chapatti holen, jedoch waren die in der Zwischenzeit ausverkauft, sodass wir ohne den weiteren Weg zum Hotel antreten mussten.

Dort haben wir dann ne Ananas zu Abend gegessen und den restlichen Abend mit Kniffeln verbracht, ehe wir jetzt so langsam aber sicher mal wieder Schlafen gehen werden.

Endlich wieder Fußball

Der heutige Tag stand ganz im Zeichen des Fußballs, denn mein VfL ist heute endlich wieder in die Rückrunde gestartet. Doch ehe es so weit war, musste ich mich zunächst noch ein bisschen gedulden.

Die erste Amtshandlung des heutigen Tages war der Sprung in den Pool. Das wäre soweit auch alles gut gewesen, hätte ich mir dabei nicht nen Sonnenbrand zugezogen. Dabei war ich eigentlich gar nicht so wirklich lange im Wasser und hab mich sonst auch im Schatten aufgehalten. Aber es war heute auch schon ziemlich, ziemlich warm und es dürfte so um die 35°C gehabt haben.

Nach dem Poolaufenthalt haben wir uns erstmal was zu Essen gegönnt und danach ein kleines Mittagsschläfchen gehalten.

Den Nachmittag selbst haben wir dann vorwiegend im Schatten verbracht, um den Sonnenbrand nicht noch weiter zu nähren.

Am frühen Abend haben wir uns von Sula dann zu einem italienischen Restaurant bringen lassen, um dort lecker zu Abend zu essen, wobei ich natürlich drauf geachtet habe, dass wir pünktlich zum Anstoß wieder zurück im Hotel waren.

Dort hab ich mir dann das Internetradio angeschmissen und mir gemütlich den zwei zu null Sieg meines Vfl´s angehört. Ist natürlich nicht dasselbe wie im Stadion zu stehen und ein bisschen Wehmut kam schon auf, aber hey immer noch besser als nur am Ticker zu sitzen oder gar keine Infos zu bekommen. Jetzt kann ich dann gleich beruhigt einschlafen und hoffen, dass die anderen am Wochenende ein bisschen für uns spielen.

Gandalf der magische Fußbefeuchter

Heute stand vor dem Frühstück erstmal nen längeres Beratungsgespräch mit Shane an. Ich war ja gestern Abend noch im Krankenhaus und leider war der Test da nicht so wirklich zu meiner Zufriedenheit verlaufen, sprich ich hab noch immer die Malariaerreger in mir. Shane war ob des Ergebnisses genauso erstaunt wie ich und hat daraufhin seinen Doktor angerufen. Eigentlich sollte ich heute Nachmittag noch mal zum Krankenhaus in eine Sprechstunde kommen, aber die direkte Variante hatte natürlich auch ihren Charme. Der Arzt hat sich kurz schildern lassen, was ich bisher so an Behandlung hinter mir hab und war dann im Bilde und hat mir noch mal neue Medis empfohlen.

Die hat einer der Mitarbeiter von Shane dann auch besorgt und in der Zwischenzeit hab ich erstmal gefrühstückt.

Nach dem Frühstück waren wir dann auch ziemlich leer gefuttert, sodass wir mal wieder einkaufen gehen mussten. Vollgepackt ging es dann zurück zum Hotel wo der entspannte Teil des Tages beginnen konnte.

Wir haben uns wieder in die Sonne gelegt, auf die Veranda gesetzt, haben gekniffelt, Karten gespielt oder sind in den Pool gehüpft. Immer in der Nähe die beiden Hunde Gandalf und Max. Wobei insbesondere Gandalf immer wie ein Duracellhäschen durch die Gegend springt. Der ist halt noch keine zwei Jahre alt und einfach ein riesiges Kind. Er fordert die Streicheleinheiten auch immer ein, indem er einen solange mit der Pfote anstupst, bis man ihn denn dann endlich streichelt.

Mindestens ebenso gerne wie gestreichelt zu werden leckt Gandalf allerdings auch an jedem freien Fleckchen Haut den er finden kann. Shane hat ihn liebevoll „My big licking machine“ genannt. Aber bei dem Wetter schwitzt man natürlich auch viel und das ist für Gandalf dann ein im wahrsten Sinne des Wortes gefundenes Fressen.

Zum Abendessen haben wir uns heute Toast in der Pfanne getoastet und jetzt lassen wir den Abend so langsam aber sicher mal gemütlich ausklingen.

Großwildjagd

Heute Morgen stand erstmal wieder ausschlafen auf dem Programm. Den Film haben wir gestern auch nur so halb geschafft und als ich meine vorletzte Dosis der Malariamedis nehmen musste, sind wir direkt danach schlafen gegangen. Nachdem also ausreichend Schlaf getankt worden ist, stand zunächst mal frühstücken auf dem Plan.

Das fiel mit Rührei, Avocados, Maracujasaft und vielen anderen Leckereien auch durchaus recht üppig aus. Lediglich beim Toast hatten wir sicherlich schon mal mehr Glück, da dieses doch nicht allzu saftig war und vom Feuchtigkeitsgehalt eher an nen Zwieback als nen Toast erinnert hat, aber nun gut man kann nicht alles haben.

Nach dem ausführlichen Frühstück stand dann mal wieder das unumgängliche Thema Wäsche waschen an. Ich hab meine Wäscheleine hinterm Haus gespannt und dann ging die Wascherei mit der Hand wieder los. Den Luxus einer Waschmaschine wie bei Thomas hab ich hier leider nicht mehr.

Nach dem Waschen mussten wir uns noch mit neuem Wasser aus dem Supermarkt eindecken, da es momentan echt ziemlich gut warm ist und dementsprechend einfach auch viel Wasser durchgeht.

Bei diesen Temperaturen erweist sich unser Hotel als absoluter Glücksgriff. Nicht unbedingt ob der Temperatur in den Zimmern hier, denn die können sich doch schon relativ stark aufheizen, als vielmehr aufgrund der Tatsache, dass es einen Pool gibt. Nachdem ich den vorgestern zumindest mal für zwei Minuten genutzt habe, war ich heute dann wieder so weit hergestellt, dass ich mich dem kühlen Nass länger widmen konnte. Da gibt es bei diesem Wetter wirklich Sachen die weniger Spaß machen.

Nach der Abkühlung stand dann ne Runde Kniffel auf dem Programm wobei ich drauf geachtet habe, dass ich im Schatten bleibe. Ich will meinen Körper ja nicht direkt wieder komplett überfordern.

Der Nachmittag war dann auch schon ruck zuck rum und zum Abendessen gab es die Reste der Nudeln von Vorgestern und der Pizza von Gestern. Mit vollem Bauch musste ich dann allerdings zunächst noch Sport treiben. Denn es waren einfach ziemlich ziemlich viele Moskitos im Zimmer, wo immer die auch auf einmal hergekommen sein mögen. Also habe ich mir von Shane fix ne elektronische Fliegenklatsche geliehen und dann konnte die Großwildjagd beginnen. Die war dann letztlich auch ziemlich erfolgreich und 40 Moskitos habe ich bestimmt um die Ecke gebracht. Die können uns heute Nacht schon mal nicht mehr auf den Sack gehen. Wir schlafen zwar selbstverständlich unterm Moskitonetz, aber man weiß ja nie. Und jedes tote Moskito ist eins weniger, was versucht an einen heranzukommen.

Ich warte jetzt noch ein bisschen, ehe ich gleich noch mal ins Krankenhaus muss, um Überprüfen zu lassen, ob die Malaria endgültig aus meine Körper verschwunden ist, aber da bin ich eigentlich doch guter Dinge und im Anschluss daran werde ich mich wohl auch relativ fix in die Waagerechte begeben.

Erholung und leckere Pizza

Die gestrige Nacht war wieder gut, wobei es etwas nervig war, dass immer noch alle vier Stunden der Wecker geklingelt hat und ich wahlweise eine Paracetamol oder Ibuprofen futtern musste.

Ausgeschlafen habe ich aber trotzdem, denn Schlaf brauche ich nach wie vor noch relativ viel. Zum Frühstück gab es dieses Mal Rührei auf Toast und nachdem ich gegessen hatte und alles soweit wieder sauber war, habe ich erstmal den Beitrag von vorgestern geschrieben. Das war an sich kein Problem, aber dennoch ein bisschen anstrengend, sodass ich mir danach ein zweistündiges Mittagsschläfchen verordnet habe.

Den Nachmittag habe ich dann vor dem Haus auf der Veranda mit Kniffeln verbracht. Max, einer der beiden Hunde von Shane und Emily, lag dabei direkt neben unserer Tür und döste so vor sich hin. Aber er hatte alles jederzeit im Blick und beim kleinsten, für ihn unerwarteten Geräusch war er wieder hellwach.

Dann war es auch schon Abend und ich habe mich bei Shane nach einer Pizzeria oder irgendwie sowas hier in der Nähe erkundigt. Praktischerweise hatte er sogar die Karte einer in der Nachbarschaft liegenden Pizzeria zu Hause. Wobei Karte dann nicht wie bei uns im Sinne eines Flyers zu verstehen ist, sondern er hatte einfach eine original Restaurantkarte da. Ich habe dann fix die Bestellung telefonisch durchgegeben und bevor die Pizza da war habe ich Shane noch schnell die Karte zurückgegeben. Dabei habe ich ihn noch auf die frühere Ansetzung des Spiels seiner Londoner Truppe aus Arsenal gegen Leicester City in drei Wochen und die daraus resultierenden Proteste hingewiesen. Shane ist nämlich – genauso wie Emily(mit y!) – großer Arsenal-Fan und hatte, bevor er nach Uganda gekommen ist, eine Dauerkarte von Arsenal. Die hat nun sein Bruder und ihm bleibt nur die Liveübertragung im Fernsehen, da die Anfahrtskosten zum Spiel wohl sonst doch etwas zu hoch wären. Zum Spiel gegen Southhampton hat er sich dann auch zurückgezogen, als meine Pizza angekommen ist. Die konnte zwar nicht ganz mit der Pizza aus Fort Portal mithalten, da sie auch schon etwas kalt war, aber geschmeckt hat sie trotzdem.

Nach dem Abendessen habe ich mich ins Bett gelegt, die Beiträge von gestern und von heute geschrieben und zur Entspannung gucken wir jetzt gleich noch einen Film. Mal gucken, ob ich es bis zum Ende schaffe oder ob die Müdigkeit vorher siegt.

Bye bye Kanüle

Die heutige Nacht war um Längen besser als die Gestrige. Ich habe mehr oder minder durchgeschlafen und auch das Fieber hat sich besser eingependelt. Um zehn war ich nochmal im Krankenhaus um mir die letzte Dosis des Malariamittels geben zu lassen und dann war ich die Kanüle auch erfreulicherweise wieder los. Wir haben auf dem Rückweg dann erstmal in einem italienischen Supermarkt hier um die Ecke eingekauft. Da wir hier zwar ne Küche mit Töpfen, Pfannen und Co. haben, jedoch keine Gewürze oder so nen Kram haben wir uns letztlich einfach ne Tüte Nudeln mit ner fertigen Tomatensauce gekauft. Salz und Pfeffer haben wir übrigens doch, aber zum richtigen Kochen hilft einem das ja auch nur ein bisschen weiter. Die Nudeln mit der Sauce waren aber eigentlich auch recht lecker.

Den Nachmittag über habe ich mir nochmal Ruhe angetan und bin endlich auch einmal in den Genuss des Pools gekommen.

Im Laufe des frühen Abends kam Betty dann zu Besuch. Im Gepäck hatte sie zu unserer großen Freude eine Tüte voller Maracujas. Aber damit nicht genug: Aus einem Teil dieser haben wir oder vielmehr sie einen ziemlich leckeren Saft gewonnen. Wir haben dann zusammen zu Abend gegessen und dabei unter anderem einen Teil der Avocados aus Kakumiro gegessen. Außerdem hatte Betty auch noch Sesamkekse mitgebracht, die wir ebenfalls vernichtet haben. Wie ihr seht war das mit dem Essen also alles wieder ganz gut.

Nichtsdestotrotz musste ich Betty irgendwann rausschmeißen, da ich immer noch nicht wieder voll auf der Höhe bin und das Ganze sonst zu kräftezehrend gewesen wäre. War aber auch überhaupt kein Problem, da sie eh noch wieder zurück nach Entebbe musste und somit nicht zu vollkommener Unzeit zu Hause angekommen sei dürfte.

Ich habe mich danach nur noch kurz frisch gemacht und bin danach todmüde ins Bett gefallen.

Erster Krankenhausaufenthalt in Uganda

Die letzte Nacht war nicht so richtig schön und ich bin ungefähr alle Viertelstunde mit nem furztrockenen Mund aufgewacht und konnte erstmal nen Glas Wasser exen. Zudem haben sich Schweißattacken mit Schüttelfrost abgewechselt und das Fieberthermometer verhieß jetzt auch nicht unbedingt Gutes. Als es sich am frühen Morgen dann erdreistet hat die 40 Grad-Marke zu knacken, haben wir uns dann auf den Weg ins Krankenhaus gemacht. Alena hatte dafür die Besitzer geweckt, welche uns dann ein Krankenhaus empfohlen haben und auch den Fahrer organisiert haben. Außerdem haben sie mal eben nach mir geguckt und versucht, Alena zu beruhigen. Sie haben uns dann auch noch darauf hingewiesen, dass wir uns darauf einstellen müssten, dass man uns irgendwelchen Quatsch zusätzlich andrehen würde um Geld zu machen und dann sind wir auch schon losgefahren.

Im Krankenhaus selbst mussten wir uns dann kurz anmelden und dann saßen wir auch relativ schnell im Behandlungszimmer. Dort wurden dann zunächst Blutdruck und Gewicht und Größe festgehalten, ehe ich dann nochmal ein Zimmer weiter musste.

Wobei das nicht so wirklich ein Zimmer war, sondern einfach ein Bett, welches lediglich durch einen Vorhang vom Rest des Raumes abgetrennt war. Dort kam dann irgendwann auch mal ne Ärztin rum und nachdem sie uns dann zu verstehen gegeben hatte, dass wir erst zu zahlen hätten bevor sie irgendwas macht, ist Alena noch mal zur Kasse gegangen. Mit der Quittung konnte der Spaß dann auch endlich mal losgehen. Zunächst haben mir die Leutchen ne Kanüle gelegt und Blut abgezapft, ehe ich dann an den Tropf gekommen bin. Gefühlte Stunden später ist der auch durch gewesen und nachdem wir ein paar Mal nachgehakt hatten, waren irgendwann auch die Blutergebnisse da. Nen wirtschaftlicher Totalschaden war es wohl noch nicht und meine Nieren darf ich auch behalten, aber Malaria konnte als Diagnose bestätigt werden. Ich hab dann noch nen Malariamittel intravenös verabreicht bekommen und gegen Mittag rum waren wir endlich wieder im Hotel. Den Nachmittag hab ich dann wieder hauptsächlich im Bett verbracht, wobei sich das Kranksein abends ein bisschen für mich ausgezahlt hat. Da ist Shane nämlich mit zwei Stücken Hühnchen vom Grill, sowie Obst um die Ecke gekommen. Die Ankündigung als bestes Hühnchen in ganz Kampala war nicht zu viel versprochen und so konnte ich mit vollem Magen gut einschlafen. Vorher musste ich jedoch noch einmal fix zum Krankenhaus und mir die zweite Ladung des Malariamittels spritzen lassen.