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Endlich wieder african time

Anders als die Überschrift vermuten lässt, sind wir überaus pünktlich in Siaya angekommen. Wir waren bereits um ca. zwanzig nach vier, also vierzig Minuten vor der geplanten Ankunft in Siaya. Das hatte aber zur Folge, dass wir dort dann erstmal warten mussten. Ich hab Johanna zunächst mal ne Nachricht geschrieben, dass wir angekommen sind, ehe Alena nach ca. zwanzig Minuten mal angerufen hat. Wie nicht anders zu erwarten hatte Johanna noch geschlafen, aber damit war es dann natürlich vorbei. Unschönerweise hat sie uns allerdings mitgeteilt, dass wir wohl erst so gegen halb sieben mit einem Shuttleservice nach Uradi zu rechnen hätten. Father Oscar hatte nämlich in der Annahme, dass der Bus eh erst später ankommt den Fahrer zu sechs Uhr nach Uradi bestellt. Zum einen kam dieser dort selbstredend aber nicht pünktlich an und zum anderen musste er von dort auch noch ne gute halbe Stunde bis Siaya fahren. Also haben wir die zweidreiviertel Stunden im Warteraum der Busstation verbracht. Alena hat es sich derweil dort gemütlich gemacht und geschlafen, während ich Wachhund spielen durfte und aufs Gepäck aufpassen musste. Ich hab mir die Zeit mit Musik hören und dem Schauen von Dokus auf National Geographic vertrieben, welche auf dem Fernseher in der Wartehalle liefen. Die Dokus konnte ich aber auch nur so lange gucken, bis sich der Strom das erste Mal verabschiedet hat. Dies war nach ca. einer Stunde der Fall und danach konnte er sich nicht mehr entscheiden, ob er denn nun bleiben oder verschwinden wollte.

Irgendwann war die Zeit dann aber auch vorbei und Johanna kam mit einem Fahrer vorbei. Wie es sich so für Afrika gehört aber auch erst um sieben statt der anvisierten Zeit um halb sieben. Denn er war ja schon zu spät in Uradi, sodass wir nachdem er noch an vier Tankstellen versucht hat den Reifendruck zu erhöhen, ehe es dann bei der fünften tatsächlich einen funktionierenden Kompressor gab, gegen viertel nach Acht endlich in Uradi angekommen sind. Dort gab es dann auch ziemlich fix danach Frühstück und wir haben Father Oscar kennengelernt. Der macht nen echt netten Eindruck und schien sich sichtlich über unseren Besuch zu freuen.

Nach dem Frühstück haben wir uns erstmal auf unser Zimmer verkrümelt, das pelzige Tier von Zähnen und Zunge entfernt und dann den dringend benötigten Schlaf nachgeholt. Wir haben dann von halb zehn bis halb eins geschlafen und danach eine – kalte – Dusche genommen. Um eins gab es dann Mittagessen. Nach dem Mittagessen haben wir dann auch Annegret kennengelernt, die Mitfreiwillige von Johanna. Nachdem wir uns kurz gegenseitig vorgestellt und noch ein wenig zusammengesessen haben, haben wir gemeinsam den Abwasch erledigt.

Im Anschluss daran haben uns Johanna und Annegret ihre Zimmer gezeigt, bevor wir dann in ihrem Wohnzimmer eine leicht verspätete Bescherung durchgeführt haben. Wir sind unseren Koffer losgeworden und haben den Inhalt an die beiden verteilt. Nun reisen wir also erfreulicherweise mit einem Gepäckstück weniger. Nachdem alle Geschenke verteilt worden sind, haben wir uns von den beiden ein bisschen die Umgebung Uradis zeigen lassen. Eigentlich wollten sie uns ein paar Affen zeigen, allerdings schienen diese – wie schon ihre Artgenossen gestern im Arboretum – nicht daran interessiert zu sein, von uns beobachtet zu werden. Nichtsdestotrotz haben wir so einen schönen kleinen Spaziergang unternommen und sind danach entspannt zurück ins Parish gelaufen. Dort haben wir uns im Essensraum entspannt zusammengesetzt, ein paar Spiele gespielt und Kekse gefuttert. Pünktlich um acht tauchte dann auch Father Oscar wieder auf und wir räumten unseren Spielekram weg, um Platz für das Abendessen zu schaffen. Dieses bestand aus Chapati und Linseneintopf, was bei allen ziemlich gut ankam. Außerdem gab es zum Nachtisch einen richtig geilen Obstsalat aus Mangos, Ananas, Bananen und Äpfeln. Im Anschluss an das Abendessen sind Alena und ich dann relativ fix auf unser Zimmer verschwunden, schreiben noch schnell diesen Beitrag und genießen dann unseren wohlverdienten Schlaf, um morgen frisch und entspannt in den Tag starten zu können.

Das Internet ist hier leider ziemlich bescheiden, sodass ich bis auf das Bild zu Beginn jedes Beitrags wohl keine Fotos hochladen werden kann, da allein dieses schon locker eine halbe Stunde braucht, bis es hochgeladen ist.

Die Highlightfotos dieser Zeit lade ich dann gegebenenfalls hoch, sobald ich wieder ein passabel funktionierendes Internet habe.

Babyelefanten und heiße Küsse

Heute hieß es also Abschied nehmen von Nairobi. Wir haben entspannt gefrühstückt, unser Hotelzimmer geräumt und um zehn Uhr Peter, unseren Fahrer für den heutigen Tag, im Innenhof getroffen.

Zunächst ging es für uns zur David Sheldrick Foundation. Dort werden verwaiste Elefantenbabys in Obhut genommen und wieder aufgepäppelt. Momentan leben dort zwei Gruppen mit elf bzw. dreizehn Elefanten im Alter zwischen acht Monaten und drei Jahren. Die tägliche öffentliche Fütterung dieser beiden Gruppen findet zwischen elf und zwölf Uhr statt. Hierbei werden die Babyelefanten mit speziell bearbeiteter Kuhmilch gefüttert. Die restlichen Fütterungen sind nicht öffentlich, dürften aber regelmäßig stattfinden, da es doch eine recht verfressene Bande ist. Insgesamt bekommt nämlich jeder Elefant 24 Liter pro Tag. Die Elefanten werden im Übrigen mit ca. drei Jahren wieder ausgewildert, sodass sie zum Erhalt ihrer Art beitragen können.

Während der öffentlichen Fütterung werden die Elefanten in ihrer jeweiligen Gruppe nacheinander in einem mit Seilen abgesperrten Bereich mit Milch gefüttert. Außerdem konnten sie ein Matschbad nehmen, Wasser trinken sowie Grünzeug futtern.

Da die kleinen Elefanten alle recht verspielt waren, sind sie auch recht offensiv auf die Zuschauer zugegangen und ließen sich bereitwillig von diesen streicheln. Einer schien besonders viel Interesse an der Stelle vor mir gehabt zu haben, sodass ich ihm entspannt den Kopf kraulen konnte, dabei aber dankenswerterweise ebenfalls mit einem Moskitoschutz auf Lehmbasis beworfen worden bin. Das Ganze schien ihm sichtlich Freude zu bereiten.

Nach einer Stunde, die wie im Flug verging, war dieses tolle Erlebnis dann auch schon wieder vorbei. Allerdings durften wir gegen Ende noch ein besonderes Schmankerl erleben. Ein amerikanisches Pärchen war nämlich auf die grandiose Idee gekommen, seinem Kleinkind eine Leine zu verpassen. Somit konnten sie die Fütterung ganz entspannt verfolgen und konnten wie bei einem Hund immer an der Leine ziehen, wenn das Kind in eine – aus ihrer Sicht falsche – Richtung lief.

Nachdem wir noch ein paar Informationen über die David Sheldrick Foundation mitgenommen und uns mit Wasser für den Tag eingedeckt hatten, haben wir uns auf den Weg in eine Giraffenaufzuchtstation gemacht. Dort werden Rothschildgiraffen gezüchtet und nach einiger Zeit ausgewildert, um den stark gefährdeten Bestand zu erhalten.

Dort hatte man als Besucher die Möglichkeit, die Giraffen zu füttern. Hierzu haben Ranger Pelletts aus Gras und Getreide verteilt, die von den Besuchern dann verfüttert werden konnten. Hierbei habe ich eine besonders enge Bindung zu Eddy aufgebaut. Zunächst haben Alena und ich Eddy und seinen kleinen Bruder Tschok erst einzeln und dann gemeinsam mit diesen Pelletts gefüttert. Dann kam es zu dem besonders intimen Moment zwischen Eddy und mir. Ich habe ihm quasi einen Abschiedskuss gegeben. Denn im Februar wird Eddy ausgewildert. Selbstverständlich war dieser Kuss jedoch mit Zunge, denn er soll sich ja auch daran zurückerinnern können.

Na gut, eigentlich war er derjenige mit der Zunge. Und eigentlich war es auch kein richtiger Kuss, denn es ging ums reine Fressen. Ich hatte mir einen dieser Pelletts zwischen die Lippen gesteckt und Eddy hat dieses mit seiner langen Zunge genüsslich von meinem Mund in seinen befördert. Danach konnte ich mir dann Giraffensabber aus dem Gesicht wischen, aber das fand ich eigentlich gar nicht so schlimm.

Nach dieser feuchten Erfahrung habe ich noch fix meine beiden SIM-Karten aufgeladen, sodass ich nun die Freiheit des mobilen Internets nutzen kann.

Von der Aufzuchtstation sind wir in eine nahegelegene Mall gefahren, haben uns Moskitospray gekauft und zu Mittag gegessen.

Wohl genährt haben wir uns danach ins Arboretum aufgemacht. Hierbei handelt es sich um einen Park mit Bäumen aus aller Welt. Der Eintritt war kostenlos, allerdings sollte es zehn Euro kosten, im Park Fotos zu schießen. Jedoch hat unser Fahrer den Kontrolettis am Eingang einfach erzählt, wir hätten nur unsere Handys und keine Kamera dabei und hierdurch konnten wir uns diese Gebühr sparen.

Eigentlich hieß es, dass man im Arboretum relativ einfach Affen sehen könne – bis auf ein paar Schmetterlinge und Vögel haben wir allerdings keine Tiere zu Gesicht bekommen. Alles in allem war das jedoch ein guter Ausklang unserer Aktivitäten des heutigen Tages, wenngleich es schon gut war, dass das Arboretum keinen Eintritt gekostet hat.

Gegen viertel vor sechs haben wir uns im Anschluss in den Feierabendverkehr Nairobis begeben. Dieser hat dann auch aus einer Strecke von zwanzig Minuten eine Strecke von eineinhalb Stunden gemacht. Da wir dies aber bereits eingeplant hatten, haben wir es trotzdem pünktlich zu unserem Bus geschafft. Mit diesem fahren wir nämlich gerade nach Siaya, um dort Johanna, Alenas Cousine, zu besuchen. Die macht dort nämlich einen einjährigen Freiwilligendienst und wenn wir eh schon hier unten sind, können wir die Gelegenheit ja auch nutzen. Neben dem Wiedersehen mit Johanna freut uns besonders die Tatsache, dass wir uns dort um 21 Kilo erleichtern können. Wir haben nämlich einen Koffer mit allerlei Krimskrams aus Deutschland für Johanna und ihre Mitfreiwillige Annegret im Schleppstau. Der Koffer sollte eigentlich auf dem Sperrmüll landen, schien uns für diesen Zweck allerdings als bestens geeignet. So können wir ihn nämlich in Kenia lassen und Alena kann mit deutlich weniger Gepäck zurückfliegen. Der Grund, warum der Koffer auf den Sperrmüll sollte, ist im Übrigen der, dass eins der beiden Räder immer wieder die Flucht ergreift und der Koffer somit entweder getragen werden muss, oder an einer Seite über den Boden schleift. Deswegen ist es schon ganz gut, dass wir ihn bald los sind.

Eigentlich hatte ich gedacht, dass mich heute keine weiteren Highlights mehr erwarten würden, allerdings hat mich die Busstation eines Besseren belehrt. Zum einen hielt dort ein Falschparker den kompletten und eh schon chaotischen Verkehr auf. Der Fahrer weigerte sich trotz immer größer werdender Menschenmenge, welche immer eindringlicher auf ihn einredete, zehn Minuten lang beharrlich, das Feld zu räumen. Nach eben diesen zehn Minuten tat er das unter lautem Johlen der Menschenmenge dann aber doch noch und die wartenden Autos und Busse konnten endlich passieren.

Zum anderen fand ich es durchaus beachtlich, ein komplettes Bett – wenn auch auseinandergebaut – sowie einen Couchtisch mit einem Reisebus quer durchs Land transportieren zu wollen.

Ein drittes Highlight war ein junger Mann mit einem interessanten T-Shirt. Auf diesem stand in großen Lettern: „A Luo man doesn’t chase – we replace“ (Luo ist ein riesiger Volksstamm). Wer’s tragen kann…

Mittlerweile fahren wir mit dem Bus durch die Gegend und freuen uns über ein absolut nervtötendes Piepgeräusch, was im Abstand von etwa einer Sekunde aus Richtung des Fahrers ertönt. Wir sitzen nämlich in der ersten Reihe und werden dementsprechend in einer Tour damit beschallt. Da war mir die afrikanische Musik vom Beginn der Fahrt doch schon deutlich lieber.

Aber es hat auch Vorteile in der ersten Reihe zu sitzen, denn beim rechten der beiden Sitze geht die Beinfreiheit ins Unendliche, sodass ich meine Beine gemütlich ausstrecken kann.

Aufgrund der relativ unregelmäßigen Straße (wobei die im Vergleich zu denen in Uganda bisher noch echt gut ist) tippt Alena heute diesen Beitrag und meine Aufgabe besteht lediglich im Diktieren. Denn Alena hat vor sich noch den Sitz des zweiten Fahrers, sodass sie das Laptop an diesem Laptop anlehnen kann und nicht wie bei mir die Gefahr besteht, dass das Laptop beim nächstbesten Huckel quer durch den Bus segelt.

Wir haben jetzt noch einiges an Strecke vor uns, auf der wir hoffentlich noch ein bisschen schlafen können, ehe wir dann morgen Früh, wenn alles nach Plan läuft, gegen fünf Uhr in Siaya aufschlagen werden.

Grüne Oase im Herzen Nairobis

 

Als heute morgen um halb neun der Wecker geklingelt hat, hielt sich unsere Begeisterung ob der kurzen Nacht in Grenzen. Aber nutzt ja nix. Wir sind dann um neun zum Frühstück runter, wo außer uns nur noch ne Gruppe mit vier Chinesen saß. Das Frühstück war jetzt nicht sonderlich variantenreich, aber dennoch völlig ausreichend. Außerdem gab es Samosas, sprich das Frühstück hätte mutmaßlich so schlecht sein können wie es will, ich hätte es aufgrund der Samosas trotzdem noch toll gefunden 😀

Kurz bevor wir dann mit dem Essen fertig waren, gingen dann allerdings erstmal die Lichter aus – Stromausfall. Was auch sonst. Das hat ja nun auch wahrlich lange gedauert bis ich mal wieder in den Genuss dieser afrikanischen Spezialität kommen durfte.

Frisch gestärkt und mit einem Stromnetz im Ruhemodus haben wir uns dann auf den Weg zum kenianischen Nationalmuseum gemacht. Wir sind da gemütlich zu Fuß hingelaufen und haben, dort angekommen, erstmal ne Bank zum Pause machen genutzt, da wir doch noch recht groggy waren von der gestrigen Reise. Anstatt das Museum selbst zu erkunden haben wir jedoch zunächst mal den Park vor dem Museum erkundet. Das hat sich absolut gelohnt, war kostenlos und ehe wir uns versahen waren auch schon zwei Stunden um. Der Park war ne Mischung aus Bäumen und Blumen, Wiesen sowie Skulpturen unterschiedlicher Materialien. Dort gab es neben den Pflanzen aber auch einiges an Tieren zu beobachten. So durfte Alena den Vogel mit den nervtötenden Geräuschen, den Ibis, auch mal kennenlernen und auch Schmetterlinge, Schnecken und eine Vielzahl anderer Vögel machte uns die Aufwartung.

Nachdem wir den Park dann ausführlich erkundet hatten, haben wir es uns im benachbarten Restaurant gemütlich gemacht. Dort gab es, bevor wir unser Essen bekommen haben, zunächst ein kleines, nasses, heißes Handtuch. Das gab es gestern vorm Abendessen hier im Restaurant des Hotels auch schon, das scheint in Kenia wohl so üblich zu sein. Eigentlich ne ziemlich nette Idee. Man kann sich vorm Essen die Hände direkt am Tisch nochmal waschen und dadurch, dass noch irgendein duftendes Zeug mit drauf ist, riechen die Hände hinterher auch noch gut.

Bis es allerdings soweit war, ist Alena erst noch kurz eingenickt und hat am Restauranttisch ein kleines Mittagsschläfchen gehalten 😀

Passend zum Essen war sie aber wieder wach und das war auch gut so. Wir hatten uns beide nen Curry mit Kartoffeln und Erbsen bestellt. Dazu gabs noch nen Chapati und irgend nen grünes Gemüse, was so annähernd Richtung Spinat ging. Das hat sich richtig gelohnt und war mega lecker.

Das Nationalmuseum haben wir uns anschließend geklemmt. Zwölf Euro war es uns dann einfach nicht wert, zumal die Einträge im Gästebuch auch nicht wirklich immer so richtig positiv klangen.

Wir haben uns dann auf den Rückweg ins Hotel gemacht, wo wir ne kurze Pause einlegen wollten, ehe wir weiter in Richtung Stadtzentrum gehen wollten. Aus der kurzen Pause, bei der wir nur eben neues Wasser mitnehmen und neue Sonnencreme auftragen wollten, ist dann allerdings ein etwas längerer Stopover geworden. Insgesamt haben wir letztlich ungefähr anderthalb Stunden im Zimmer verbracht, weil wir einfach immer wieder eingeschlafen sind 😀

Leicht verspätet haben wir uns aber dennoch auf den Weg in die Innenstadt gemacht. Ich wollte mir noch fix ne kenianische Simkarte besorgen um auch ohne WLAN an die große weite Welt des Internets angeschlossen zu sein. Auf dem Weg musste ich allerdings den ersten ziemlich bescheidenen Moment dieser Reise erleben. Denn da ist doch tatsächlich irgendein Matatufahrer in nem Moment völliger geistiger Umnachtung auf die Idee gekommen, ein Logo der Zecken auf seine Karre zu kleben. Das ist ja dann doch so mit das Letzte, was ich hier und eigentlich sonst ja auch sehen will.

Als wir dann irgendwann nen Shop gefunden hatten, der uns die passenden Simkarten verkaufen konnte, wollte man mich da selbstverständlich erstmal übern Tisch ziehen. Schließlich bin ich ja weiß und dementsprechend kann ich ja auch ruhig das Doppelte vom normalen Preis zahlen. Fand ich aber nicht so pralle, da ich mich vorher noch extra eben fix über die Preise informiert hatte. Nachdem die Frau dann auch verstanden hatte, dass ich nicht so in der Laune war mich verarschen zu lassen, hat sie mir die Simkarten zu dem eigentlichen Preis überlassen, wenn auch ganz offenkundig nicht so richtig zufrieden damit. Aber mir solls schnuppe sein, ich hab was ich wollte und werde die gute Dame mutmaßlich eh nie wieder sehen.

Mit der Simkarte im Gepäck sind wir dann zurück ins Hotel gelaufen, wobei uns da echt noch mal aufgefallen ist, wie unschön die Gegend um das Hotel ist. Tagsüber ist das alles noch kein wirkliches Problem, da guckt halt schon mal der ein oder andere doof oder ist nen bisschen penetrant, einem irgendwelchen Schrott anzudrehen, aber nachts würde ich hier dann doch nicht freiwillig hinlaufen. Aber gut, muss ich ja auch nicht und das hatte die Dame an der Rezeption auch schon gesagt, dass wir, sofern wir nach der Dunkelheit noch unterwegs sein würden, doch besser nen Taxi nehmen sollten. Aber da wir mittlerweile wieder entspannt im Hotel angekommen sind, was sich im Gegensatz zur Umgebung hier ja definitiv sehen lassen kann, gibt es auch in dem Punkt keine Probleme. Alena kommt gerade in den Genuss einer kalten Dusche und ich tippe in der Zeit hier so fröhlich vor mich hin, ehe mir der gleiche Spaß dann auch noch blüht. Dann werden wir noch gemütlich im Hotel zu Abend essen und dann mutmaßlich einigermaßen zeitig ins Bett gehen um morgen früh nicht ganz so schwer wie heute aus dem Bett zu kommen.

Das Abenteuer beginnt

Nachdem wir in aller Herrgottsfrühe aus dem Sauerland losgefahren sind, sind wir trotz kleiner Extrarunde in Essen (Liebe Grüße an Papa an dieser Stelle 😀  ), zeitig in Düsseldorf angekommen. Dort angekommen haben Alena und ich dann jeweils bei unseren Airlines eingecheckt. Das hat bei mir dann allerdings deutlich länger gedauert und so war das geplante Frühstück mit Mama, Papa und Matthias dann auch hinfällig, da wir direkt zum Gate mussten, um zeitig beim Boarding zu sein. Ich hab Alena noch bis zu ihrem Gate begleitet und als ich von dort aus dann in Richtung meines Gates gegangen bin, konnte ich da auch quasi direkt durchgehen. Alena ist über Paris geflogen, ich via London und beide Flüge verliefen problemlos.

Praktischerweise sind wir quasi gleichzeitig angekommen und es hat alles so wie geplant funktioniert. Die Passkontrolle hat sich noch mal ziemlich hingezogen, war aber auch kein Problem und die Grenzer hatten die für ihre Berufssparte seltene Eigenschaft freundlich zu sein.

Vorm Flughafen wurden wir dann schon ganz klischeehaft und tourimäßig mit einem großen Schild und unseren Namen darauf empfangen. Na gut, letztlich war es nur mein Name und ich heiße jetzt neuerdings auch Tebbes, aber wir haben uns trotzdem mal angesprochen gefühlt. Den Transfer vom Flughafen zum Hotel hatten wir uns bewusst schon vorher organisiert, damit wir uns darum nicht spät abends nach der langen Anreise noch kümmern mussten.

Das Hotel war eigentlich ziemlich fix erreicht, allerdings haben wir erst noch ungefähr ne halbe Stunde  gebraucht, um vom Flughafengelände wegzukommen. Wie das bei Tag mit vollem Verkehrsaufkommen aussehen mag kann ich mir dann schon denken. Nen bisschen nervig waren die Kameras, die in ziemlich kurzen Abständen über der Straße montiert waren und ca. alle zwei Minuten vor uns auftauchten. Übersehen konnte man die auch nicht, da sie einfach jedes Auto unter Zuhilfenahme eines ordentlichen Blitzes fotografiert hat. Selbstverständlich für die Sicherheit. Da ich bei solchen Dingen dann ja doch immer etwas kamerascheu bin, hab ich halt den Kopf zu den entsprechenden Momenten immer auf meinen Rucksack gelegt, sodass mein Gesicht nicht zu erkennen war und sich das Problem damit auch erledigt hatte.

Im Hotel angekommen wurden wir direkt nett empfangen und auf unser Zimmer geführt. Wir haben nur kurz unsere Sachen abgelegt und sind dann noch schnell ins hoteleigene Restaurant gegangen, was um zwölf schließen sollte. Dort waren wir zum einen für uns, so spät wollte dann doch niemand anderes mehr essen und zum anderen waren wir dort noch bis ca. halb eins, was den Kellner aber überhaupt nicht zu stören schien. Aber wir haben uns trotzdem ein bisschen beeilt. Zu essen gab es leckere Samosas und dazu noch ganz unafrikanisch nen Omelett mit Pommes dabei. Jetzt liege ich hier im Zimmer und schreibe diesen Beitrag, während Alena die – leider kalte – Dusche entjungfert. Die benötige ich dann gleich auch mal dringend, denn nach so nem langen Reisetag ist das sicherlich nicht das verkehrteste.

Das soll es für heute dann auch erstmal gewesen sein, ehe wir morgen mal ein bisschen Nairobi erkunden werden. Jetzt werde ich noch schnell die kalte Dusche beehren und dann werden wir wohl beide todmüde ruckzuck eingeschlafen sein.