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Wasserwahnsinn in Laos

Meine Nacht war ziemlich erholsam und ich bin nur einmal kurz wach gewesen. Der erste Flug ging heute Morgen auch erst um viertel vor acht, sodass noch relativ lange Ruhe am Flughafen geherrscht hat und ich entspannt und erholt aufstehen konnte. Nachdem ich mich ein bisschen frisch gemacht hatte, habe ich ne Runde gefrühstückt und habe mich dann an mein, zu dem Zeitpunkt noch menschenleeres, Gate gesetzt.

Bis zum Abflug war es noch gut hin, sodass ich mir die Zeit mit Lesen und Musikhören vertrieben habe und die an mir vorbeiziehenden Leute beobachtet habe.

Für mich ging es weiter nach Laos, wobei der Flug nur ne Stunde gedauert hat und dementsprechend fix vorbei war.

In Laos angekommen musste ich einen Antrag ausfüllen um mein Visa zu bekommen. Dabei bin ich jedoch etwas stutzig geworden, denn ein Punkt war die Frage nach der Rasse. Ich habe das dann einfach rausgestrichen. Ein französisches Ehepaar in den Sechzigern neben mir, hat das allerdings nicht getan. Nach kurzer Diskussion haben die Beiden da tatsächlich „blanc“ eingetragen. Das hat mich dann durchaus etwas schockiert, aber darauf angesprochen habe ich die Beiden dennoch nicht.

Nachdem der Papierkram dann erledigt war, habe ich mir mein Gepäck geschnappt und mir erstmal einen Geldautomaten gesucht.

Die obligatorische Simkarte habe ich allerdings nicht erhalten, da der Schalter an dem die verkauft wurden nicht besetzt war.

Mit dem Sammeltaxi ging es im Anschluss zum Hotel und dort hatte ich dann auch wieder Internet und konnte meine unversehrte Landung nach Deutschland funken.

Auf dem Weg ins Hostel wurde unser Auto in einer Tour von Leuten am Straßenrand mit Wasser beworfen. Weniger Glück hatten dabei die Leute im Tuk Tuk vor uns, die in einer Tour Wasser in die offene Kabine geschüttet bekommen haben.

In Laos wird gerade Neujahr gefeiert und deswegen drehen hier alle ein bisschen durch und machen über eine Woche lang Party. Und essentieller Teil davon sind eben die Wasserschlachten.

Nachdem ich mich im Hostel kurz eingerichtet hatte, habe ich mich auf den Weg in die Stadt gemacht um mir ne Simkarte zu besorgen. Allerdings nicht ohne vorher meine Hose gegen ne Badehose zu tauschen und meine Wertsachen in nen wasserdichten Packsack zu verfrachten. Aufgrund der ganzen Feierei waren heute allerdings ziemlich viele Geschäfte geschlossen, sodass ich trotz einstündiger Suche niemanden finden konnte, der mir eine Simkarte verkaufen konnte.

Unverrichteter Dinge habe ich mich dann mit Oullie getroffen. Die hatte ich kurz vor meiner Abreise in Sri Lanka noch kennengelernt und da erfahren, dass sie ungefähr zur gleiche Zeit wie ich in Laos ist.

Im Hostel hatte man mir empfohlen, ein Festivalgelände zu besuchen, auf dem auch ne Musikbühne stehen sollte. Also sind wir einfach mal in die Richtung gelaufen, und waren aufgrund der vielen Menschen mit Wassereimern am Straßenrand bereits klitschnass als wir dort angekommen sind. Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht so genau was ich mir unter dem Gelände vorgestellt hatte, das was ich vorgefunden habe jedoch auf keinen Fall.

Auf dem Gelände war ne durchaus recht große Bühne mit ziemlich vielen Lautsprechern aufgebaut, aus denen ziemlich massive Bässe dröhnten. Nach kurzer Diskussion mit dem Sicherheitspersonal, dass ich nicht bereit war, meine nahezu volle Flasche Wasser einfach wegzuschmeißen und dem Versprechen im Inneren kein Wasser davon zu trinken, sind wir dann, mitsamt meiner Flasche Wasser, reingegangen.

Während das ganze Gefeiere von einer Drohne beobachtet wurde, kamen am Boden immer wieder dicke Wasserschläuche und Schaumkanonen zum Einsatz. Um sieben Uhr war der Spaß vorbei und wir haben uns auf die Suche nach etwas essbarem gemacht. Dabei sind wir auch an einem Hundekopf vorbeigekommen. Das hab ich bisher noch nie gesehen, wenngleich ich auch niemanden gesehen habe, der daran Interesse gezeigt hätte.

Nach dem Essen ist Oullie zurück in ihr Hotel gegangen und ich bin noch ein wenig über einen Nachtmarkt geschlendert.

Im Hostel habe ich dann den Schaum aus den Klamotten gewaschen und habe auch mir nochmal ne Ladung Wasser gegönnt. Jetzt werde ich so langsam mal ins Bett gehen und dann schaue ich mal, was der Tag morgen so mit sich bringt.

Das Internet ist hier doch sehr bescheiden, sodass ich die Fotos nicht so recht hochgeladen bekomme, aber das hole ich dann bei gutem Internet einfach nach.

Illegal und ohne Pass in Vietnam

Nachdem es ja gestern etwas später und feuchtfröhlicher geworden ist, habe ich heute auf das Frühstück verzichtet und habe ausgeschlafen. Allerdings ist mir der Verzicht auf weißes Toast mit ziemlich süßer Marmelade auch nur bedingt schwer gefallen.

Nach dem Duschen habe ich als erste Amtshandlung mein Versäumnis von gestern nachgeholt und den gestrigen Beitrag geschrieben. Dann habe ich meine sieben Sachen gepackt und musste mein Zimmer auch schon räumen.

Zu dem Zeitpunkt waren von unserer Gruppe nur noch Irene, das Mädel aus Uganda, und Lauri übrig. Alle anderen mussten schon in aller Herrgottsfrühe los, sodass ich mich da bereits gestern Abend verabschiedet hatte. Irgendwie war es zufällig so, dass wir alle am gleichen Tag weitergezogen sind.

Da Lauri gestern noch um einiges länger um die Häuser gezogen ist als ich, musste ich den irgendwann wecken, damit er noch zeitig auschecken konnte und dann sind wir zusammen mit Iren erstmal was Essen gegangen.

Fünfzig Meter vom Hostel lag nen Chapati Haus, was mir zwar schon empfohlen wurde, ich aber noch nicht ausprobiert hatte. Also habe ich das vorgeschlagen und da die anderen Beiden damit auch gut leben konnten, sind wir dort dann mal vorbeigeschneit. Für zwei Chapati, zwei Samosas und noch einem Curry dazu habe ich nicht mal einen Euro zahlen müssen und lecker war es noch dazu.

Im Anschluss sind wir in den Filmeraum des Hostels gegangen und haben dort halbherzig irgendeinen Film geguckt, wobei wir hauptsächlich einfach nur die bequemen Sitzsäcke ausgenutzt haben.

Dann war es auch bei mir an der Zeit mich zu verabschieden. Irene bleibt noch ein paar Tage in Kuala Lumpur aber Lauris Flug ging nur zwanzig Minuten nach meinem. Wir hatten dementsprechend eigentlich geplant zusammen zum Flughafen zu fahren, allerdings hatte er sein Busticket bereits in Kombination mit dem Flugticket gekauft, sodass er mit nem anderen Bus gefahren ist als ich. Der Plan war dann, dass wir uns am Flughafen wieder treffen, aber auch das hat letztlich nicht so geklappt, wie wir uns das vorgestellt haben. Denn der Flughafen in Kuala Lumpur ist ziemlich groß, sodass wir ungünstigerweise von zwei verschiedenen Terminals abgeflogen sind.

Für mich ging es für drei Stunden in den Flieger nach Hanoi. Dort habe ich ordentlich Aufenthalt, sodass ich heute im Transitbereich übernachten werde.

Ungünstigerweise gibt es hier allerdings keinen Geldautomaten. Das ist für mich etwas doof gewesen, da ich so zunächst mal keine Möglichkeit hatte, an etwas essbares zu kommen. Also bin ich zu nem Sicherheitsmenschen gegangen und habe dem mein Problem geschildert. Denn wie ich mittlerweile rausgefunden hatte, gab es nur außerhalb der Transitzone Geldautomaten.

Bei den Sicherheitskontrollen hat man mich dann unter der Hand immer wieder an irgendwelche Leute verwiesen, bis ich dann an jemanden mit passendem Ausweis geraten bin, der zudem noch bereit war mich herauszubegleiten.

Ich musste bei einem weiteren Sicherheitstypen meinen Ausweis zurücklassen und einmal meinen Bordpass vorzeigen und schon war ich ohne Pass und somit auch ohne gültigen Einreisestempel, quasi illegal in Vietnam. Eigentlich wäre ich ja in der Transitzone und damit in internationalem Gebiet geblieben, aber durch die Kummelei der Sicherheitsmenschen kann ich jetzt auch von mir behaupten, mal in Vietnam gewesen zu sein, wenn auch nur für fünf Minuten. Ich habe die Gelegenheit dann auch genutzt und bin noch einmal fix aus dem Flughafen raus und dann mitsamt dem Geld zurück Richtung Transitbereich. Dort habe ich meinen Pass wieder eingesammelt und dann habe ich mir ein bisschen was zu Essen gekauft.

Gesättigt habe ich mir im Anschluss ein gemütliches Plätzchen gesucht, an dem zum Einen das Internet funktioniert, aber zum Anderen auch nicht so viel los ist, dass ich da gleich in Ruhe ein bisschen schlafen kann. Ich denke ich habe da ne ganz gute Wahl getroffen und da ich für die Nacht auch extra noch ne Wolldecke aus dem Flugzeug hab mitgehen lassen, sollte einer einigermaßen passablen Nacht in Kombination mit meinem Reisekissen eigentlich nix mehr im Wege stehen.