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Schimpansentracking im Kibale Nationalpark

Auch heute ging es wieder in aller Herrgottsfrühe für uns los, wobei mir das Aufstehen dabei durchaus schwer gefallen ist. Um viertel vor sechs war die heutige Abfahrt angesetzt. Verglichen mit den letzten beiden Tagen also durchaus recht spät. Aber nichtsdestotrotz waren die letzten beiden Tage von Anstrengung und wenig Schlaf geprägt. Im Auto bin ich dann zumindest noch so lange wach geblieben, um mitzubekommen, dass die Sichtweite durch den aufgewirbelten Staub der Straße nur zwischen 20m und 50m betragen hat.

Wir sind heute in den Kibale Nationalpark gefahren, um dort an einem Schimpansentracking teilzunehmen. Wir waren in typisch deutscher Manier ca. ne halbe Stunde früher am Ort des Geschehens als wir es hätten sein müssen. Wir ihr sicherlich schon ahnt, hätten wir uns das definitiv klemmen können. Insgesamt hat es nämlich ca. ne halbe Stunde länger als eigentlich vorgesehen gebraucht, bis alle anderen Touristen auch da waren. Nach kurzem Briefing ging es dann auch schon los, wobei wir die Gruppe noch mal dreigeteilt haben, sodass wir letztlich zu fünft waren. Wir haben dann auch relativ fix einen Schimpansen am Boden gesehen und sind ihm ein Stück gefolgt. Allerdings sind die Viecher doch ziemlich schnell wenn sie wollen, sodass wir den Schimpansen nach kurzer Zeit wieder aus den Augen verloren haben. Wir haben im weiteren Verlauf des Trackens noch des Öfteren Schimpansen gesehen und konnten auch gute Fotos schießen. Highlightspruch des Tages war sicherlich der von Alena, welche plötzlich im Angesischt eines Schimpansen meinte: „Der sieht ein bisschen wie mein Opa aus Papenburg aus“. War das also auch schon mal geklärt 😀

Ein bisschen problematisch waren die ganzen Ameisen im Wald. Ich wurde zum Glück nicht gebissen und bin unbeschadet davongekommen. Aber war schon echt anstrengend und aus meinen Schuhen musste ich sie trotzdem puhlen, wenngleich sie es nicht durch meine Socke geschafft haben.

Anstrengend ist eine gute Überleitung, denn Anstrengend war auch das Schimpansentracking. Man hetzt den Schimpansen echt hinterer, aber die Anstrengung ist es dann auch definitiv wert. Als wir irgendwann durch waren, waren wir um den Anblick einiger Schimpansen und anderer Affenarten reicher und um gefühlt drei Liter Schweiß ärmer.

Auf dem Rückweg haben wir dann nochmal ziemliches Glück gehabt und haben in einem Bach am Straßenrand einen Riesenturako gesehen. So nen bunten Vogel hab ich in freier Wildbahn vorher auch noch nie gesehen.

Fred hat uns dann zurück nach Fort Portal gefahren, von wo wir uns mit dem Bus in Richtung Kakumiro aufmachen wollten. Als wir gerade am Busbahnhof angekommen sind, ist einer losgefahren, den wir aber noch aufhalten konnten. Also haben wir uns schnell unsere Sachen gegriffen, das Gepäck im Bus verstaut und dann konnte es auch schon los gehen. Leider waren jedoch nur noch zwei Plätze in der letzten und vorletzten Reihe frei, sodass wir komplett durchgeschüttelt in Mubende angekommen sind. Außerdem waren die Sitze mit Plastik ummantelt, was bei dem Wetter hier auch nur bedingt angenehm ist. In Mubende haben wir dann nochmal Glück gehabt. Denn als wir unsere Klamotten von der Bushaltestelle zum Taxipark geschleppt hatten, stand dort ein quasi abfahrbereites Matatu nach Kakumiro. Wir konnten die vorderen beiden Plätze ergattern und sind dann irgendwann gegen halb sechs, sechs erschöpft in Kakumiro angekommen. Die paar Meter von der Taxistation bis zu Thomas Haus haben wir dann auch fix hinter uns gebracht und dann war es geschafft. Auf dem Weg haben wir noch kurz mit der Köchin der Schule gesprochen, sowie mit dem Schulleiter der Berufsschule der Schwestern, die uns beide unterwegs gesehen hatten. Im Haus angekommen, hat uns Betty dann schon mit Tee und Fruchtsaft empfangen und wir haben erstmal unsere Sachen in unser Zimmer gepackt.

Danach stand dann auch direkt das allerschönste Erlebnis des heutigen Tages an: Die Dusche. Selten habe ich die so herbeigesehnt wie heute.

Wie Neugeboren haben wir uns dann wieder unter die Leute gemischt und ein bisschen beim Abendessen geholfen. Darüber kam dann auch Thomas vorbei und auch da war die Wiedersehensfreude auf beiden Seiten groß.

Das Haus ist echt groß und ich hab schon einen ganzen Teil der Sachen, welche ich ihm seinerzeit im Container aus Deutschland mitgegeben habe wieder entdeckt. Das ist auch ne ganz schöne Erfahrung das hier jetzt so zu sehen.

Nach dem Abendessen habe ich dann noch versucht diesen Beitrag zu schreiben. Wie ihr sicherlich ja aber schon festgestellt habt, ist mir das nur so bedingt gut gelungen. Bei ca. der Hälfte des Beitragschreibens bin ich nämlich schlicht und einfach eingeschlafen 😀

Aber jetzt ist er ja fertig und ich hoffe mal, dass mir das heute Abend nicht nochmal passiert.

Queen Elizabeth Nationalpark und Äquator

Da wir das frühe Aufstehen gestern schon so toll fanden, haben wir uns gedacht, dass wir heute doch einfach mal noch ne halbe Stunde eher losfahren könnten. Wir haben uns Capattis und Samosas vorbereiten lassen und sind dann um halb fünf mit Fred losgefahren. Heute stand nämlich der Besuch des Queen Elizabeth Nationalpark auf dem Programm. Und um möglichst viele Tiere zu sehen, sollte man recht früh da sein. Also haben wir unsere Abfahrt so geplant, dass wir um halb sechs, also noch vor Sonnenaufgang im Park angekommen sind. Von der Fahrt selbst haben wir jedoch nicht so wirklich was mitbekommen, da wir den Großteil verschlafen haben. Im Park selbst, haben wir unseren Eintritt und einen Guide bezahlt und sind dann voller Vorfreude zum Ganedrive aufgebrochen. Als Gamedrive wird hier eine Safari bezeichnet. Der Sonnenaufgang selbst war dann schon ziemlich beeindruckend und hat uns frohen Mutes dem Gamedrive entgegen blicken lassen. Wir haben einen Elefanten gesehen, eine kleine Familie von Kronenkranichen und verschiedenste Antilopen sowie Vögel. Außerdem ist auch ein Nilpferd durchs Gras gewatschelt, wobei das jetzt nicht so richtig erfreut wirkte von uns fotografiert zu werden. Was wir jedoch nicht gesehen haben, waren Löwen. Wir haben uns nach Kräften bemüht und jedes entgegenkommende Auto gefragt, ob sie vielleicht schon Löwen gesehen hätten, aber alle anderen haben genauso erfolglos wie wir gesucht.

Eigentlich wollten wir dann um elf eine Bootstour unternehmen, jedoch hatte sich niemand anderes für die Bootstour um elf angemeldet, sodass diese nicht stattgefunden hat. Stattdessen hat nur die zweite Tour des Tages stattgefunden, welche jedoch erst um drei gestartet ist. Wir waren allerdings bereits um zehn Uhr mit unserem Gamedrive durch. Wir haben hin und her überlegt, uns dann aber dafür entschieden, an der zweiten Bootstour teilzunehmen. Jedoch mussten wir die Zeit bis dahin irgendwie mit Leben füllen.

Also haben wir zunächst überlegt, ob es sinnvoll ist in einen anderen Teil des Parks zu fahren, welcher dafür bekannt ist, dass Löwen dort auf Bäume klettern. Dieser ist zwar nen gutes Stück entfernt gewesen, jedoch hätte der Sprit wohl noch gereicht. Fred hatte uns zuvor gesagt, dass er noch nie im Queen Elizabeth Nationalpark war, ohne dort Löwen gesehen zu haben. Wir haben uns jedoch dazu entschieden, zunächst herauszufinden, ob in dem Teil des Parks zuvor bereits Löwen gesichtet worden waren. Fred selbst kannte niemanden in dem Bereich des Nationalparks, aber wir sind dann zu einem der Eingangstore gefahren und haben den dortigen Ranger gefragt. Der hat dann ein bisschen hin und her telefoniert, musste uns dann jedoch leider mitteilen, dass heute auch in dem Teil des Parks leider keine Löwen gesichtet worden waren. Also haben wir uns den Weg geklemmt und uns stattdessen überlegt, einen Salzsee anzugucken.

Dort wurden wir gegen einen kleinen Obolus von einem Guide aus dem angrenzenden Dort rumgeführt. Zunächst haben wir uns einen angrenzenden Süßwassersee angeguckt, wobei vor allem die darin stehenden Flamingos unsere Aufmerksamkeit auf sich gezogen haben. Nachdem wir in Ruhe unsere Fotos gemacht hatten, sind wir weiter in Richtung des Salzsees. Dort gibt es zum einen eine Reihe an abgetrennten Becken, welche jeweils in Familienbesitz sind und aus denen Speisesalz gewonnen wird. Außerdem gibt es noch den See an sich, in welchem Sodiumkarbonat abgebaut wird. Bei beiden Arbeiten handelt es sich letztlich um harte Arbeit für wenig Geld, wobei insbesondere der Abbau des Sodiumkarbonats noch mal körperlich belastender ist. Sodiumkarbonat wird dabei in großen Stücken aus dem Grund des Sees gebrochen und dann abtransportiert. Pro Tag fördert ein einzelner Arbeiter ca. 850 Kilogramm Sodiumkarbonat zu Tage. Dieses wird dann in Säcken mit einem Gewicht zwischen 75kg und 100kg von anderen Arbeitern zu bereitstehenden LKWs getragen und mit diesen dann zu den entsprechenden Käufern gebracht. Sodiumkarbonat wird insbesondere für Lecksteine, zum gerben von Leder, sowie von der Seifenindustrie verwendet. So richtig gesund ist das aber wohl nicht, sodass die Leute immer nur an zwei Tagen die Woche arbeiten können und in den restlichen fünf Tagen regenerieren müssen und sich von Auswirkungen des Sodiumkarbonats erholen müssen.

Nach der Besichtigung dieses Sees sind wir wieder zurück in den Park gefahren. Dort sind wir auch wieder bei dem Guide vorbeigekommen, welcher uns vorher die Infos über den anderen Teil des Parks gegeben hatte. Der hatte versprochen die Ohren aufzuhalten, falls doch noch Löwen auftauchen sollten. Leider wusste der aber wieder nichts gutes zu berichten, sodass wir uns dann auf den Weg in Richtung Bootstour gemacht haben. Wir hatten zwar noch Zeit, wussten aber auch nicht mehr so recht, was wir noch machen sollten und sind dementsprechend dann losgefahren um die Bootstour zu bezahlen und noch ein bisschen entspannt zu Mittag zu essen. Als wir dort angekommen sind wurden unsere Pläne jedoch ein weiteres Mal durchkreuzt. Dieses Mal jedoch aus einem erfreulichen Grund. Der Ranger der Bootstour wusste bereits von unserem Ansinnen und konnte berichten, dass in dem Teil des Parks in dem wir heute Morgen bereits waren Löwen gesichtet worden sein. Und als wäre das noch nicht genug Grund zur Freude sollen sie sich auch noch auf Bäumen aufhalten, was für diesen Teil des Parks völlig unüblich ist.

Wir haben dann sofort eine 180 Grad Wende vollzogen und sind zum Eingang des Parks gefahren, wo wir bereits heute Morgen in den Park gestartet sind. Dort haben wir dann nochmal einen Guide mitgenommen, welcher die Löwen zuvor mit einer anderen Gruppe dort entdeckt hatte. Wir sind dann auch ziemlich schnell an besagter Stelle angekommen und die Löwen waren tatsächlich immer noch da. Jedoch mussten wir noch einen großen Bogen fahren, um den Löwen gemächlich von vorne entgegen zu fahren, sodass sie sich nicht bedroht fühlten und entspannt an ihrem Platz sitzen geblieben sind. Insgesamt zwei Weibchen hatten es sich auf einem Kaktus in Baumform bequem gemacht und dösten so vor sich hin. Wir konnten dann tatsächlich bis auf weniger als zehn Meter an die Löwen heran und in Allerseelenruhe unsere Fotos schießen. Die Löwen haben sich in der Zeit null Komma null für uns interessiert. Voll des Glücks, dass wir doch noch Löwen zu Gesicht bekommen haben und dann auch noch solche auf Bäumen, haben wir uns dann auf den Weg zur Bootstour gemacht.

Auf dem Weg dorthin haben wir noch Warzenschweine gesehen und kurz vor Erreichen des Ortes wo wir uns für die Bootstour einfinden sollten, ist uns dann auch noch ein Elefant direkt vor die Füße gelaufen. Der hat einfach direkt vor unserer Nase die Straße überquert. Wir sind gemächlich dran vorbeigefahren, um in Ruhe Fotos machen zu können und um den Elefanten nicht zu verärgern. Denn im direkten Vergleich hätten wir im Auto dann wohl doch den kürzeren gezogen. Ein uns entgegenkommendes Auto hat es mit der Rücksichtnahme jedoch nicht so genau genommen und ist einfach mit Schmackes in kurzer Distanz am Elefanten vorbeigefahren. Der fand das allerdings nicht so lustig und hat erstmal kräftig lostrompetet und sich bedrohlich hinter dem vorbeifahrenden Auto aufgebaut. Aber das Auto war dann ja auch schon vorbei und der Elefant ist dann gemütlich weiter Richtung Wasser getrottet.

Wir haben im Anschluss an diese Begegnung dann fix unsere Bootstour bezahlt, in dem anliegenden Restaurant ein Capatti für den Weg gekauft und sind dann auch schon ab ins Boot. Dort haben wir dann zwei Stunden lang ne kleine Rundfahrt gemacht und dabei nochmal ne Menge Tiere gesehen. Das Wasser sowie das Ufer waren voll von Nilpferden und Büffeln. Außerdem haben sich nochmal richtig viele Elefanten die Ehre gegeben, sodass wir da noch mal richtig schöne Fotos schießen konnten. Krokodile haben wir ebenfalls zu Gesicht bekommen und die Tiere, welche wir am meisten gesehen haben waren Vögel. Diese gab es auf der Tour in rauen Mengen zu bestaunen. Die Arten waren dabei ganz unterschiedlich und reichten von Reihern, über Störche bis hin zu Pelikanen. Mittlerweile sind wir wieder auf dem Rückweg nach Fort Portal und sollten da auch gleich wieder ankommen. Wir haben noch einen kurzen Halt am Äquator gemacht, um dort ein paar Fotos zu machen. Alena war ja noch nie dort. Wir werden jetzt gleich noch essen gehen, ich werde versuchen in der Zwischenzeit die ganzen Fotos hochzuladen, sodass ich den Beitrag im Hotel dann nur noch kurz fertigstellen muss. Danach werden wir beide dann auch sicherlich tot in Bett fallen und von diesem tollen Tag träumen können.

Kraterseen und Tropfsteinhöhlen

Heute waren wir besonders früh auf den Beinen. Bereits um halb fünf hat der Wecker geklingelt. Unter den Augen eines fluoreszierenden Jesus an der Wand, haben wir unsere sieben Sachen wieder zusammengepackt und uns in den Frühstücksraum begeben. So richtig fit waren wir da jedoch noch nicht. Das lag zum Teil sicherlich an der frühen Uhrzeit, jedoch großteils daran, dass irgendwelche lustigen Sektenleutchen es für nötig befunden haben, am Schrein die ganze Nacht Radau zu machen. So sind wir in regelmäßigen Abständen von dem unnötigen Gesabbel der Leute da wachgeworden und die Nacht war somit nicht so richtig erholsam.

Nichtsdestotrotz haben wir uns jeweils zwei Toast mit Marmelade geschmiert und uns zusätzlich noch nen paar Bananen als Wegzehrung mitgenommen. Am Brot hatten wir allerdings nur sehr kurz Freude, da wir beim einpacken festgestellt haben, dass sich kleine Ameisen als unangemeldete Mitesser auf dem Toast eingefunden hatten.

Sister Paula war mit uns aufgestanden, um uns das Tor zu öffnen und vor allem um es von innen wieder zu verschließen. Allerdings hat sie uns letztlich dann noch um einiges länger als geplant beehrt, da der Fahrer der uns abholen sollte, mal wieder die african time in Perfektion zelebriert hat. Eigentlich sollte der um fünf da sein, ist jedoch erst so um kurz nach halb sechs aufgetaucht. Immerhin hatte ich ihn bis dahin schon mal ans Telefon bekommen, sodass ich zumindest wusste, dass er wach und auf dem Weg ist. Man weiß ja nie sonst. Als der Fahrer dann aufgetaucht ist, hieß es von Sister Paula Abschied nehmen. Von den restlichen Schwestern hatte ich mich gestern Abend schon verabschiedet und Sister Paula war die Letzte der ich noch Tschüss sagen musste. War wirklich schön die ganzen Schwestern mal wieder zu sehen.

Der Fahrer hat uns dann in die Stadt gefahren, wo die vielen verschiedenen Reisebusse abfahren. Wir haben uns nämlich auf den Weg nach Fort Portal gemacht. Bei den Bussen angekommen, haben wir direkt einen erwischt der kurz drauf abgefahren ist. Allerdings hatte das zur Folge, dass wir nur noch einen Platz in der vorletzten Reihe bekommen haben. Außerdem hat man uns dann noch verarscht und drei Euro für unser Gepäck abgenommen. Das kostet eigentlich nix, aber aufgrund unserer Hautfarbe für uns selbstverständlich schon was. Ist halt letztlich nen Stück weit Rassismus, nur andersherum als eigentlich vorherrschend. Wir wussten, dass wir verarscht wurden, allerdings hat man uns vor die Wahl gestellt zu bezahlen oder wieder aus dem Bus zu verschwinden. Aufgrund der frühen Uhrzeit, unserer Müdigkeit, dem Umstand, dass der Bus kurz vor der Abfahrt stand und der Tatsache das 1,50 Euro pro Nase uns letztlich ja auch nicht wehtun, haben wir dann bezahlt und die Fahrt konnte los gehen. Dass nur noch hinten Plätze frei waren, hatte einen guten Grund. Denn auf Ugandas Straßen sind in schöner Regelmäßigkeit Huckel eingebaut, um die Autos zum Bremsen zu zwingen. Die spürt man leider im hinteren Teil des Busses deutlich heftiger als vorne, sodass wir während der Fahrt in einer Tour von unten nach oben und von rechts nach links geschleudert wurden. Schlafen stellte sich also als eher schwierig heraus. Dazu trug auch die ziemlich ätzende Beschallung bei. Zunächst liefen afrikanische Musikvideos, welche schon ziemlich laut waren, aber deutlich ungemütlicher wurde es dann, als auch noch ne Soap auf Luganda gezeigt wurde. Dabei wurden die Lautsprecher dann endgültig bis zum Anschlag aufgedreht. Erfreulicherweise bestand die Soap auch quasi nur aus Schreien oder Weinen. Aber nun gut, wenn man für weniger als acht Euro über vier Stunden mit dem Bus durch die Gegend fahren kann und bei dem Preis sogar noch über den Tisch gezogen wurde, muss man wohl einfach einige Abstriche in Kauf nehmen und sollte sich nicht beschweren.

Da wir aufgrund der ungebetenen Mitesser ja nicht so wirklich gefrühstückt hatten haben wir uns unterwegs nen Capatti gekauft. Das ist immer recht praktisch, dass die Leute mit den Essenssachen und Getränken an jeder Haltestelle um den Bus rumwuseln. Da muss man nur das Fenster aufmachen und zugreifen.

In Fort Portal angekommen wurden wir bereits von Fred empfangen. Das ist der Fahrer, den ich schon bei meinem ersten Aufenthalt hier in Fort Portal hatte und mit dem ich mehr als zufrieden war. Der hat uns dann zum Hostel gebracht, in welchem ich ebenfalls schon bei meinem letzten Aufenthalt in Fort Portal übernachtet habe. Wir haben dann zunächst mal den notwendigen Teil des Tages erledigt und haben unsere Wäsche gewaschen. Wir sind gegen zwei dann von Fred wieder am Hotel aufgegabelt worden. Bis dahin war unser Essen aber noch nicht ganz fertig. Wir haben dann kurz gewartet und dann haben wir jeder nen Teller mit Rolex drauf gekriegt, mit der Aufforderung die Teller doch einfach mitzunehmen. Haben wir dann auch gemacht und entspannt im Auto gegessen. Allerdings hatten wir vorher noch ein kleines Problem, denn unser Schlüssel ließ sich nicht mehr aus dem Schloss entfernen. Aber da sind die Leute hier ja recht lösungsorientiert. Irgendwie haben sie es doch geschafft, den Schlüssel zu entfernen und dann einfach ein neues Schloss eingebaut.

Wir sind daraufhin mit Fred zu Höhlen, nem Wasserfall sowie Kraterseen gefahren. Zunächst sind wir ein bisschen durch einen Wald gelaufen, um zu dem Wasserfall sowie den Höhlen zu kommen. Die waren jetzt nicht wirklich groß, aber dennoch waren ein paar Tropfsteine darin. Im Anschluss stand dann der etwas anstrengendere Teil an. Um nen schönen Ausblick auf die Kraterseen zu haben, ging es nämlich nach einem Stück relativ ebenerdigen Weges auf einen durchaus recht steilen und hohen Berg. Aber der Weg hat sich dann definitiv gelohnt und die Aussicht hat absolut für den Aufstieg entschädigt.

Nachdem wir unser Nachmittagsprogramm dann beendet haben, sind wir auf dem Rückweg noch schnell in nen Supermarkt, haben uns nen bisschen was zu trinken gekauft, und sind dann zurück zum Hostel. Dort haben wir zunächst unsere Wäsche abgenommen und uns dann ne Dusche gegönnt. Lustigerweise haben wir im Hostel auch noch die Zeugen Jehovas wiedergetroffen, welche mit uns in Jinja Raften waren.

Gerade haben wir dann draußen noch entspannt zu Abend gegessen und uns das Wetterleuchten angeguckt. Der Strom war über den Abend immer mal wieder weg und auch gerade sind nur die Reste vom Solarstrom des Tages vorhanden, sodass nur nen paar Lampen spärliches Licht spenden. Naja vielleicht kommt der Strom ja gleich noch wieder, damit wir unsere elektronischen Gerätschaften noch laden können. Schauen wir mal.