Auch heute durfte ich bereits wieder um halb zehn auschecken, hatte aber noch den ganzen Tag im und am Hostel vor mir.
Zum Frühstücken bin ich in eine nahegelegene Bäckerei gegangen. Auf dem Rückweg zum Hostel hat es dann allerdings bereits angefahren zu regnen und ich habe mich fix ins Hostel geflüchtet. Dort habe ich dann erstmal meinen Laptop hervorgekramt und den Beitrag von gestern nachgeholt, da ich dort keine Gefahr mehr gelaufen bin, irgendwem mit meinem Getippe auf die Eier zu gehen.
Anschließend hatte sich das Wetter wieder beruhigt und ich wollte ans zehn Kilometer entfernte Ende der Bucht trampen, da es dort ziemlich schön sein soll.
Allerdings hat das nicht so geklappt wie ich mir da vorgestellt habe, da das erste Auto was ich angehalten habe zu einem Ranger gehörte, dem es nicht gestattet war andere Leute mitzunehmen. Als nächstes sind die Bullen vorbeigefahren, die ich erst gar nicht angesprochen habe und als dann wieder ein wenig Zeit vergangen ist, ist ein Auto mit zwei australischen Surfern vorbeigekommen. Die haben mir dann erklärt, dass der Zeitpunkt meines Ausfluges etwas ungünstig ist, da ich zwar noch am Strand entlang bis zum Ende der Bucht kommen würde, aufgrund der einkommenden Flut dort dann aber die nächsten vier Stunden festsitzen würde.
Also bin ich einfach nur ein bisschen am Strand entlang geschlendert und dann zurück zum Hostel gelaufen. Dort habe ich nochmal ein bisschen Orgakram erledigt und habe dann noch ne Zeit lang mit Alena geskyped, ehe ich meine Reise die Ostküste hoch weiter fortsetzen konnte. Um sieben kam nämlich der Bus der mich nach Airlie Beach bringen sollte. Da ich aber schon recht müde war und im Bus auch einfach keine Lust mehr hatte meinen Laptop auszupacken, habe ich das mit dem Beitrag dann sein gelassen und reiche den Beitrag dann jetzt dementsprechend mal wieder nach.
Der Wecker hat heute Morgen bereits um viertel nach sechs geklingelt, da ich um halb sieben auschecken musste. Jedenfalls dachte ich das. Denn beim Briefing gestern hatte man zwar halb sieben als Zeit zum auschecken angegeben, allerdings waren die Leute ganz offensichtlich davon ausgegangen, dass die Leute das eh nicht pünktlich schaffen würden und haben die Checkoutzeit einfach ne halbe Stunde früher angegeben. Das hatte allerdings auch den Haken, dass die Rezeption erst ab sieben besetzt war und ich mich um eine halbe Stunde Schlaf betrogen gefühlt habe.
Durch das frühe Aufstehen, konnte ich heute aber zumindest ein paar Pfannkuchen abgreifen und vom kostenlosen Frühstück profitieren.
Anschließend hat sich alles ziemlich gezogen und es gab nochmal ein Briefing und bis alle Autos beladen waren und wir endgültig losfahren konnten, war es neun. Dann hieß es aber auch Abfahrt nach Fraser Island, der größten Sandinsel der Welt. Nach ner Viertelstunde Fahrt sind wir bereits am Fährpunkt angekommen, wobei uns die Fähre direkt vor der Nase weggefahren ist.
Insgesamt gibt es auf dieser Tour sieben Gruppen, mit jeweils einem Auto, in dem dann wiederum acht Leute sitzen.
Meine Gruppe besteht aus einer Deutschen, einem Waliser, einer Schwedin, einer Polin, einer Holländerin, sowie einer Schottin und einem Schotten und logischerweise auch mir. Eigentlich sollten wir das Auto selbst fahren, allerdings haben wir ein Auto mit Versorgungsanhänger erwischt und deswegen musste das Auto von einem Mitarbeiter des Tourunternehmens gefahren werden.
Zunächst mal sind wir ziemlich lange am Strand entlang gefahren, ehe wir einen kurzen Stopp gemacht haben, weil Brandon, der Fahrer unseres Autos, uns ein paar Muscheln am Strand zeigen wollte. Die sind zwar im Sand eingegraben gewesen, hinterlassen aber charakteristische, kleine Sandhaufen, sodass die Muscheln, wenn man den weiß wonach man suchen muss, recht einfach zu finden sind. Er hat dann ein paar ausgegraben und wer wollte konnte die Dinger roh essen, wobei er selbst gesagt hat, dass er die nur gekocht isst und mag. Dementsprechend habe ich dann auch auf eine Kostprobe verzichtet und die Reaktionen der Leute die die Muscheln probiert haben, waren jetzt auch nicht so wirklich ermunternd. Wir haben dann noch beobachtet, wie die Muscheln sich wieder eingegraben haben und haben unsere Tour anschließend fortgesetzt.
Irgendwann haben wir ein kleines Dorf erreicht, wo wir unser Mittagessen zu uns genommen haben. Das bestand aus Fladenbrot was wir uns mit Schinken, Käse, Salat und Co. selbst belegen konnten. Insgesamt gibt es auf Fraser Island drei solcher Dörfer mit insgesamt aber nur 300 Einwohnern. Ein ganzer Teil davon sind Aborigines, die schon seit dutzenden Generationen auf Fraser Island wohnen.
Frisch gesättigt sind wir wieder losgefahren und unser nächstes Ziel war der Lake McKanzie. Der kennzeichnet sich vor allem durch seinen strahlend weißen Sandstrand sowie sein kristallklares Wasser aus. Das war ob der Jahreszeit allerdings ziemlich frisch, sodass ich es dabei belassen habe lediglich bis zu den Oberschenkeln ins Wasser zu gehen. Der Sand besteht zum Großteil aus Silikon, sodass man den Sand auch für Peelings oder das polieren von Schmuck benutzen kann. Ich habe mir tatsächlich dann auch mal ein bisschen Sand ins Gesicht gerieben und meine Haut war nachträglich in der Tat weicher.
Anschließend haben wir uns auf den Weg zu unserem Camp gemacht. Unterwegs mussten wir allerdings nochmal anhalten, da ein Flugzeug auf dem Strand landen wollte. Verrückte Welt.
Im Camp haben wir uns dann auf klassische Igluzelte aufgeteilt. Eigentlich sollten immer zwei Personen in ein Zelt, da ich aber mitbekommen hatte, dass drei Leute zusammen in ein Zelt gegangen sind, habe ich mein Glück einfach versucht und tatsächlich, ich habe ein Zelt für mich alleine.
Nachdem die Zeltaufteilung erledigt war, haben sich die jeweiligen Gruppen ans Kochen gemacht. Wir haben dazu alle Kühlboxen mitbekommen, in denen die jeweiligen Zutaten samt Rezept sind. Heute gab es asiatische Nudeln mit Gemüse und Hühnchen, sodass man sich das Rezept ob der Einfachkeit des Gerichtes auch hätte schenken können.
Allerdings war das Kochen nicht ganz so einfach wie gedacht. Zum einen waren manche Leute damit etwas überfordert, weil sie noch nie in ihrem Leben wirklich gekocht hatten und auch schon mal das Zwiebelschneiden zur Herausforderung werden konnte und zum anderen hat die Schottin ziemlich herumgezickt.
Die ist mir allerdings auch während der Fahrt schon auf den Sack gegangen. Die ist einfach zu überzogen in allem. Findet sich selbst mega toll, möchte gerne immer im Mittelpunk stehen, spricht mit unfassbar nervtötender, quitschiger Stimme und hat einfach einen am Appel. Als sie dann auch noch angefangen hat sich über Geflüchtete auszukotzen habe ich mich dann doch mal eingeklinkt, allerdings war da jedes Wort vergebene Liebesmühe, denn die war da ziemlich beratungsresistent. Aber das sind die besorgten Bürger ja leider meistens.
Allgemein ist die Trotteldichte hier in Australien bisher ziemlich hoch. Das Land selbst ist einfach wunderschön und die Menschen sind, bis auf den komischen Busfahrer, bisher auch alle super nett und freundlich gewesen. Aber unter den Reisenden sind einfach verhältnismäßig sehr, sehr viele Vollhonks. Das habe ich in der Form bisher so noch nicht erlebt. Nichtsdestotrotz habe ich ja auch schon viele, viele tolle Menschen kennengelernt. Die Idioten nehmen dieses Mal halt lediglich einen recht großen Teil ein. Die der europäischen Kultur recht ähnliche australische Kultur scheint da wohl wie ein Katalysator zu wirken und viele Leute die mit ihrem Verhalten und Auftreten in anderen Kulturkreise ordentlich auf die Nase fallen würden anzuziehen.
Ich liege mittlerweile in meinem Schlafsack in meinem Zelt und werde jetzt gleich noch ein bisschen Orgakram erledigen, ehe ich dann warm eingemummelt einschlafen werde. Während gestern das Internet nur einen schlechten Tag hatte, ist es hier auf der Insel leider richtig schlecht aufgelegt. Ich habe nur an ein paar Orten eine Netzabdeckung, hier im Camp aber leider nicht, sodass auch dieser Beitrag noch ein wenig warten muss ehe ich ihn zusammen mit vielen schönen Bildern hochladen kann.
Ich habe die Möglichkeit gehabt, heute um sieben Uhr aufzustehen, um kostenlose Pfannkuchen zum Frühstück zu kriegen. Allerdings habe ich mir ziemlich schnell überlegt habe, dass das keine Option ist und ich lieber noch ein wenig liegen bleibe.
Gegen neun bin ich von alleine wach geworden, von den Pfannkuchen war da allerdings schon nichts mehr zu sehen. Finde ich ehrlich gesagt zwar etwas komisch, dass man ein kostenloses Frühstück anbietet, dann aber nur ne bestimmte Menge für die Allgemeinheit zur Verfügung stellt und wenn die weg ist, ist sie halt weg. Aber nun gut.
Ich bin dann einfach fix in nen nahegelegenen Supermarkt gegangen und habe mir da ein paar Bananen gekauft und damit hatte ich mein Frühstück dann auch zusammen.
Anschließend habe ich mir ne Simkarte gekauft und mich dann ne geschlagene Stunde mit nem inkompetenten Callcentermitarbeiter herumschlagen wollen. Der war zwar absolut freundlich, hatte aber einfach nicht so viel Ahnung und wollte mir zunächst mal immer völlig überteuerten Quatsch andrehen.
Als ich das Thema erfreulicherweise dann auch abhaken konnte, bin ich mit Linda, einer Schwedin, und Julie, einer Französin, die gestern beide auch in dem Bus waren und hier mit mir in einem Zimmer sind, zu einer großen Sanddüne losgezogen. Die war schon ziemlich beeindruckend und dort haben wir erstmal ein paar Fotos geschossen ehe wir uns anschließend mit einem Bodyboard die Düne heruntergestürzt haben. Das war schon ziemlich cool, wenngleich das wieder rauf laufen ungefähr so toll wie früher beim Schlittenfahren war.
Anschließend sind wir zurück zum Hostel gegangen, um die Bodyboards wieder loszuwerden und sind dann weiter zum Strand gegangen. Den konnte man nämlich von der Düne aus nicht wirklich erreichen, da dort nen kleines Kliff war.
Als wir wieder im Hostel waren hatten wir ein einstündiges Briefing mit ungefähr 40 Leuten und dann habe ich ne ganze Zeit lang mit Alena geskyped.
Anschließend habe ich mir noch nen paar Nudeln zum Abendessen gekocht und mittlerweile liege ich wieder in meinem Bett und werde den Abend jetzt mit lesen ausklingen lassen.
Ich würden den Beitrag jetzt eigentlich gerne hochladen, allerdings macht mein Internet offensichtlich gerade Zicken, sodass das nicht klappt. Der Beitrag und die Fotos kommen dementsprechend dann wenn das Internet wieder lieb ist.
Carlos Sandblow
Blick von Carlos Sandblow
Den Abhang haben wir uns selbstverständlich nicht heruntergestürzt
Und ab geht die wilde Fahrt
Blog über meine Reise entlang der südlichen Hemisphäre.