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Industriekultur fernab vom Ruhrpott

Bevor ich auf meinen heutigen Tag eingehe, möchte ich mich erst ein bisschen allgemeiner fassen. Während China allgemein immer als Land des Lächelns gilt, habe ich in Sri Lanka mein persönliches Land des Lächelns gefunden. Es ist einfach unglaublich wie freundlich einem die Menschen hier begegnen und wie selbstverständlich man bei kurzem Augenkontakt direkt angelächelt wird. Und das völlig unabhängig von Alter, Geschlecht oder der jeweiligen Situation. Klar, sicherlich ist das nen gutes Stück weit auch kulturell bedingt und ob ich jetzt jedes Mal aus Freundlichkeit angelächelt werde kann ich so nicht sagen, aber nichtsdestotrotz finde ich dieses Verhalten einfach nur klasse. Es ist einfach schön Menschen anzulächeln und ein unverbindliches Lächeln ohne Hintergedanken zurückzubekommen. Daran könnte ich mich definitiv gewöhnen.

Nachdem ich gestern ziemlich früh aufstehen musste, habe ich mir heute keinen Wecker gestellt und bin ausgeruht gegen zehn Uhr aufgewacht. Meine erste Amtshandlung bestand dann darin, meine sieben Sachen mal wieder zusammenzupacken, wobei sich das in der kleinen Röhre als durchaus sportlich erwiesen hat.

Irgendwann hatte ich die Herausforderung aber gemeistert und bin runter zur Rezeption um meinen Schlüssel abzugeben. Dort konnte ich heute dann im Gegensatz zu gestern auch ein Frühstück entgegen nehmen und nach selbigem habe ich ausgecheckt und meinen Rucksack im Gepäckraum zwischengelagert.

Ich habe mir dann nen Tuk Tuk genommen und bin ein paar Kilometer aus Kandy rausgefahren. Dort habe ich mir eine ehemalige Teefabrik angesehen, die mittlerweile als Museum fungiert. Das war ziemlich interessant und am spannendsten fand ich die Tatsache, dass vom Maschinenraum eine Antriebswelle durch die gesamte Firma geführt hat. Über diese Antriebswelle wurden alle sich in der Fabrik befindlichen Maschine mit Hilfe von Bändern und Rollen von lediglich einem 40 PS Motor angetrieben.

Nachdem die Führung durch die Fabrik beendet war, habe ich mich auf den Weg ins Obergeschoss der Fabrik begeben, wo ich mir noch eine kostenlose Tasse Tee abholen konnte. Allerdings habe ich keine kostenlose Tasse Tee bekommen, sondern direkt eine anderthalb Liter Kann Tee vorgesetzt bekommen. Da ich aber noch eine mehrstündige Busfahrt vor mir hatte, habe ich nach zwei Tassen dann doch mal besser mit dem Teetrinken aufgehört.

Ich bin nach dem Teetrinken dann mit einem Tuk Tuk zurück zum Hotel gefahren, habe meinen Rucksack eingesammelt und bin dann weiter zum Busbahnhof gefahren. Dort habe ich einen Bus erwischt der gerade abfahren wollte und dort war sogar noch ein Sitzplatz für mich zu haben. Den habe ich natürlich gerne angenommen und die nächsten zweieinhalb Stunden mehr oder minder schlafend verbracht.

Dann musste ich einmal umsteigen und nach einer weiteren halben Stunde Fahrt, hatte ich mein heutiges Ziel, Kithulgala, erreicht.

Meine Unterkunft hier ist ziemlich stark. Ich schlafe in eine Hütte mit halboffenem, integriertem Bad und einer offenen Frontseite direkt am Rand eines Abhanges über einem Fluss. Da habe ich also definitiv schon deutlich schlechter genächtigt. Spontan fällt mir da die tolle Nacht in Nyamisati, dem Fischerdorf in Tansania wieder ein.

Ich habe mich dann auf einen der Liegestühle hier gesetzt und ein bisschen Reiseplanung für die nächsten Tage betrieben, ehe auch schon das Abendessen anstand. Das war, wie schon das Zimmer, mehr als gut. Ich habe einfach eine riesige Menge an Essen vor mir auf dem Tisch ausgebreitet bekommen und konnte mir dann von verschiedensten Tellern und Schüsseln mein Abendessen zusammenbasteln. Das Essen hätte von der Menge her sicherlich aber auch für ne ganze Familie gereicht.

Mittlerweile bin ich wieder in meinem Domizil angekommen und mit angeschaltetem Ventilator sollte ich gleich dann auch gut schlafen können. Ich habe es hier bisher als sehr, sehr warm und vor allem schwül empfunden, sodass der Ventilator jetzt echt eine Wohltat ist.

Erster Tag in Sri Lanka- Erste Zugfahrt

Von Dar es Salaam bis Doha hat es ungefähr sechs Stunden gedauert und dort ging es dann ziemlich fix weiter, da ich dort nur ne gute Stunde Umsteigezeit hatte. Bullen auf nem Segway habe ich trotzdem gesehen und das was ich beim durch den Flughafen hetzen von selbigem gesehen habe war ziemlich modern und luxuriös. Aber aufgrund meiner kurzen Umsteigezeit war das für mich dann relativ egal.

Auf dem zweiten Flug habe ich neben einem Holländer gesessen, der mit einer Reisegruppe drei Wochen mit dem Motorrad durch Sri Lanka fährt. Der war ziemlich nett und wir haben bestimmt drei Stunden hochinteressante und philosophische Gespräche geführt, ehe ich mir noch anderthalb Stunden Schlaf zugestanden habe.

Am Flughafen von Colombo angekommen musste ich dann erstmal den ganzen üblichen Quatsch erledigen und durch die Passkontrolle und mein Gepäck abholen. Daran anschließend gab es noch ne große Halle, wo einem jeder ein Taxi in die Stadt andrehen wollte. Aber es gab auch Geldautomaten und ich konnte mich schon mit einer Simkarte, mal wieder von Airtel, eindecken. Ich bin echt gespannt wie lange ich auf meiner Reise noch Airtel als Mobilfunkanbieter beibehalten kann.

Ich bin dann aus dem Flughafen raus und habe mir nen Bus in die Stadt genommen. In dem hieß es erstmal ne halbe Stunde warten, ehe es dann ins Verkehrschaos ging.

Irgendwann sind wir an der Endstation angekommen und ich musste noch ca. zehn Minuten zu einem Bahnhof laufen.

Dort ging es dann wie bei der Bahn zu, denn über das Gleis war man sich nicht so wirklich einig, sodass alle dieses kurz vor Ankunft des Zuges noch mal wechseln mussten.

Ein kleiner aber feiner Unterschied zur deutschen Bahn war allerdings der Preis der Zugfahrt. Die hat mich nämlich für ne Viertelstunde ganze drei Cent gekostet.

Von dem Bahnhof musste ich dann noch mal meine Beine in die Hand nehmen und nach weiteren zehn Minuten hatte ich es zum Hotel geschafft. Ich war durchaus froh, als ich dann schlußendlich angekommen war und ein Taxi wäre sicherlich deutlich bequemer gewesen. Aber das hätte dann auch stattt 70 Cent für die ganze Fahrt locker 25 bis 30 Euro gekostet und wäre auch nicht signifikant schneller gewesen.

Im Hotel wurde ich dann mit einem Saft empfangen und konnte ziemlich fix auf mein Zimmer. Das ist nen Vierbettzimmer, in dem noch ein Inder und ein Malaysier schlafen. Die waren bei meiner Ankunft aber erstmal nicht da und nachdem ich mich kurz ein bisschen eingerichtet und ne Dusche genommen habe, habe ich erstmal die nächsten drei Stunden in meinem Bett verbracht und einfach nur geschlafen.

Frisch erholt habe ich mich dann in die Lobby gesetzt und ein bisschen recherchiert, was ich in den nächsten Tagen so machen könnte. Allerdings bin ich noch nicht so wirklich zu einem Ergebnis gekommen, weiß jetzt aber schon mal ein bisschen mehr über Sri Lanka als vorher.

Während ich noch in der Lobby saß kam Maria vorbei, eine Engländerin die ebenfalls im Hostel übernachtet.

Wir haben uns dann zusammen auf die Suche nach was essbarem gemacht und sind nach einiger Zeit auch auf ein kleines Sri Lankisches Restaurant aufmerksam geworden. Dort haben wir dann auch gegessen und es war einfach nur super lecker.

Wir haben uns ein Hühnchen- und ein Linsencurry geteilt und dazu gab es Capati. Das Curry war ordentlich gewürzt und hatte ne gute Schärfe, von der ich mir eigentlich ziemlich sicher bin, dass ich die an eher touristischen Orten nicht finden werde.

Als es dann ans bezahlen ging, wären wir beide fast vom Stuhl gefallen, da uns das Essen jeweils nur knapp 60 Cent gekostet hat und echt mehr als satt gemacht hat.

Wir sind dann im Anschluss noch in eine nahegelegene Rooftopbar gegangen und haben uns danach auf dem Weg zu einem Pub mit Livemusik gemacht, wobei wir dahin ein Tuk-Tuk genommen haben.

Zwischenzeitlich sind wir allerdings ausgestiegen, da wir an einem ziemlich belebten Abschnitt der Promenade vorbeigekommen sind. Dort waren ziemlich viele Essensstände und man konnte allerlei blinkenden Plastikschrott kaufen. Außerdem konnte man auch Drachen kaufen, die dort zu dutzenden bereits am Himmel flogen.

Wir sind dann an der Promenade entlang weiter zum Pub gelaufen und schon aus einiger Entfernung konnte man die Livemusik hören. Die war erfreulicherweise auch noch rockig und der Pub war bereits voller Leute. Insgesamt waren ziemlich viele Leute in Trikots dort. Ich habe dann nach einiger Zeit ein paar Jungs mit Hool T-Shirts gefragt, ob sie gerade von einem Fußballspiel kämen. Allerdings waren sie vom Cricket, wo es bei einigen Spielen wohl auch schon mal hoch her geht. Ich hätte mir auch gerne mal ein Spiel zusammen mit den Jungs angeguckt, allerdings war leider heute der letzte Spieltag, sodass das leider nicht wirklich möglich ist.

Irgendwann haben wir uns dann auf den Rückweg gemacht und ich habe noch schnell den Beitrag von vorgestern hochgeladen. Für diesen war ich einfach zu müde, sodass der jetzt mit ein bisschen Verspätung kommt, aber in Deutschland ist es ja eh noch recht früh.

Nyamisati- Kleines Fischerdorf in Tansanias Osten

Heute hatte ich mir zwar wieder nen Wecker gestellt, bin aber vor selbigem wachgeworden. Ich habe mir dann erstmal entspannt 1Live angeschmissen und bin dann irgendwann mal zum Frühstück runter gegangen. Danach bin ich wieder zurück in mein Zimmer spaziert und habe mir zusätzlich zum Radio hören noch mein Kindle geschnappt. So wirklich lange gelesen habe ich aber nicht, da ich dann gemerkt habe, dass ich doch noch ein bisschen müde bin und dann hab ich mich einfach noch mal ne Stunde hingehauen.

Um elf musste ich dann auschecken und ich habe mich dann ca. ne Viertelstunde lang mit meinen beiden Rucksäcken durch Dar es Salaam gewuselt.

An meinem vorläufigen Ziel angekommen, habe ich mir dann nen Bus genommen, der mich zu einer weiteren Busstation ca. zwanzig Kilometer außerhalb von Dar es Salaam gebracht hat. Für die halbe Stunde Fahrtzeit musste ich im Übrigen stolze zwanzig Cent bezahlen.

Von dort ging es für mich noch mal mit einem Dalla Dalla, der hiesigen Bezeichnug für ein Matatu, für weitere Vier Stunden die Küste in Richtung Süden entlang, wo ich dann in einem kleinen Fischerdorf mit Namen Nyamisati angekommen bin.

Auf dem Weg dorthin wollte man mir noch ein zusammengeflicktes Radio für 40 Cent andrehen und ein Junge der mitgefahren ist, hat sich sein Essen noch mal durch den Kopf gehen lassen.

In Nyamisati selbst wohnen geschätzt nur so ca. hundert Leute und meine Unterkunft besteht aus einem kleinen Raum in einem traditionell aus Lehm gefertigtem Haus. Das Moskitonetz ist zudem eigentlich ein Fischernetz aber das erfüllt ja den gleichen Zweck.

Eigentlich hätte ich nicht unbedingt erwartet hier noch auf andere Weiße zu treffen, aber als ich so durchs Dorf geschlendert bin, standen plötzlich eine Holländerin und ein Holländer neben mir. Kurze Zeit später ist dann auch noch ein Schweizer aufgetaucht. Damit war unsere kleine Mzungurunde dann perfekt. Wir haben gemütlich nen Bier in der mehr oder minder einzigen Dorfkneipe getrunken und dann sind Elias, der Schweizer, und ich noch auf Nahrungssuche gegangen. Er hat mich dann auf Pommes mit Ei aufmerksam gemacht. Auf die Idee wäre ich jetzt sicherlich nicht unbedingt gekommen, das zu kombinieren. Aber ist wohl eins der tansanischen Nationalgerichte und schmeckt auch echt lecker.

Ich wurde dabei noch um 25 Cent beschissen, was ich irgendwie nicht so lustig fand. Klar der finanzielle Schaden hält sich in sehr engen Grenzen, aber ich kann es einfach nicht gut haben wenn ich beschissen werde. Naja ändern konnte ich es letztlich dann nicht mehr und dann sind wir zu zweit nochmal zurück in die Kneipe um uns noch nen entspanntes Bier zu gönnen.

Mittlerweile bin ich in meinem kleinen bescheidenen Zimmer angekommen und den Blog kann ich allerdings leider nicht hochladen, da das das Internet einfach nicht mitmacht. Aber selbstverständlich hole ich das so schnell wie möglich wieder nach.

12,5 Stunden Busfahren

Leider hat sich der Muskelkater nicht wie erhofft nach dem Schlafen verabschiedet, aber so richtig lange habe ich auch letztlich nicht geschlafen. Gegen zwanzig vor fünf musste ich nämlich schon wieder aus den Federn, damit ich pünktlich um fünf beim Frühstück sein konnte. Im Gegensatz zum letzten mal war ich dieses Mal auch wirklich pünktlich und keine fünf Minuten zu spät.

Geholfen hat mir das aber erstmal nicht, da das Restaurant leider abgeschlossen war. Ich konnte mein vorbereitetes Frühstück zwar sehen, aber da war halt noch die abgeschlossene Tür zwischen mir und Frühstück und von der Rezeptionistin war weit und breit nix zu sehen.

Ich hab mich aber Gott sei Dank noch daran erinnert, dass sie beim letzten Mal gesagt hat in welchem Zimmer sie sich Nachts von Zeit zu Zeit schon mal schlafen legt, sodass ich sie dann wachgeklopft habe. Sie hat mir dann fluchs die Tür aufgeschlossen und hat sich wieder hingelegt, während ich dann in Ruhe gefrühstückt habe.

Um zwanzig nach fünf habe ich mir dann nen Taxi genommen und bin Richtung Busbahnhof aufgebrochen. Von dort aus ging es für mich heute nämlich zur tansanischen Küste nach Dar es Salaam.

Um sechs Uhr war Abfahrt und der Bus war sogar annähernd mit einem deutschen Reisebus vergleichbar. Der Sitzabstand war etwas geringer, aber sonst hat der von der Ausstattung her keine großen Unterschiede zu seinen deutschen Penadants gehabt.

Bevor wir allerdings überhaupt richtig losgefahren sind, haben wir auch schon wieder gestanden, da wir noch ne Frau einsammeln mussten, welche voller Panik im Sprint hinter dem Bus hergerannt ist. Die hatte sich dann wohl doch etwas zu sehr auf die afrikanische Zeit verlassen.

Von den nächsten zwei Stunden habe ich dann aber auch schon nix mehr mitbekommen, da ich ziemlich zügig eingeschlafen bin.

Ich bin dann passend wieder aufgewacht, um den Kilimandscharo zu sehen und außerdem wurden kurz drauf kleine gratis Küchlein verteilt. Damit hatte ich jetzt nicht unbedingt gerechnet. Kurz drauf gab es dann auch noch nen gratis Softdrink und ich hab mich vom Service her ein bisschen wie im Flugzeug gefühlt.

Ich hatte nen Platz am Gang und hab dann meine Beine immer in selbigen gestreckt, das war auch soweit echt bequem, das wirklich einzige Problem an der Fahrt war meine Sitznachbarin. Die hatte nämlich offensichtlich schon das ein oder andere Küchlein zu viel gegessen und war durchaus ziemlich stabil, was meinen Platz auf meinem Sitz nicht unwesentlich eingeschränkt hat.

Unterwegs mussten wir alle Nasen lang anhalten, weil die Polizei überall Kontrollpunkte hat und den Bus jedes Mal wieder rausgezogen hat. Das hatte dann zur Folge, dass sich alle hektisch angeschnallt haben, nur um sich kurz drauf wieder abzuschnallen und das Prozedere beim nächsten Kontrollpunkt zu wiederholen. Ich hab meinen Gurt ja einfach zu gelassen, aber das kam für den Großteil der anderen Fahrgäste wohl nicht in Frage.

Unterwegs habe ich dann noch Agaven, sowie Kokosnusspalmen ohne Ende gesehen. Die Agaven dienen dabei zur Sisalproduktion und die Kokosnusspalmen werden logischerweise für die Kokosnüsse angepflanzt. Ne Kokosnuss kostet hier wohl auch nur so 13 Cent, also ich denke da werde ich bestimmt noch mal zuschlagen in nächster Zeit.

Irgendwann gegen halb sieben waren wir dann auch tatsächlich in Dar es Salaam an der Busstation angekommen und ich konnte mich mit nem Boda auf den Weg zu meinem Hotel machen. Zwölfeinhalb Stunden im Bus anstelle der erwarteten zehn bis elf Stunden reichten dann aber auch.

Im Hotel selbst habe ich fix eingecheckt und dann erstmal ne Dusche genommen. Den restlichen Abend habe ich noch ein bisschen Orgakram erledigt und dann hab ich mir vor allem Ruhe angetan.

Zurück in Arusha

Zwar bin ich gestern schon um neun Uhr eingeschlafen, allerdings musste heute dennoch der Wecker herhalten um mich wach zu kriegen. Um sieben Uhr hat er das dann auch pflichtgemäß getan, sodass ich um sieben dann auch in den unerfreulichen Genuss der Nachwirkungen des Wanderns kommen durfte. Ich hatte bzw. habe nämlich immer noch den Muskelkater des Todes in den Oberschenkeln. Ich hoffe mal, dass der morgen früh nach dem Schlafen weg ist, aber mal sehen.

Nach dem Aufstehen habe ich zunächst mal gefrühstückt und dann meine Rechnung beglichen. Im Anschluss daran stand dann der regelmäßig notwendige, aber doch nervige Part des Rucksackpackens an und ich musste meine sieben Sachen wieder im Zelt zusammensuchen.

Danach ging es auch schon mit Peter zum nahegelegenen Dorf um auf den Bus zu warten. Dabei sind Justina, Martin und Mario, drei Österreicher, welche auch ein paar Tage im Camp waren, ebenfalls mitgekommen, da sie den gleichen Bus wie ich nehmen wollten.

Zunächst hieß es aber erstmal warten, warten und nochmal warten. Denn die Angabe, dass der Bus ab halb zehn kommen könne, hat dann bedeutet, dass er so gegen viertel vor elf aufgetaucht ist.

In der Zwischenzeit haben wir vor einer der Dorfbars Platz genommen und Peter hat noch einiges über die Kultur der Maasai erzählt. Unter anderem hat er nochmal auf die Bedeutung des Götterbergs hingewiesen. In diesem sitzt nämlich nach dem Glauben der Maasai ihr Gott Engai und wenn der Vulkan ausbricht, bedeutet das für die Maasai nix anderes, als dass Engai gerade ein bisschen pissig ist. Um Engai dann wieder zu besänftigen und dem Ausbruch somit ein Ende zu setzen, sind die Maasai durchaus recht tüchtig unterwegs. Zunächst mal wird pausenlos gebetet, damit der Spaß doch bitte aufhört, allerdings ist das noch nicht alles, denn gleichzeitig wird noch allerlei Viehzeug den Vulkan hoch geschlörrt. Wie ihr euch sicherlich schon denken könnt, bekommt denen das jedoch nicht so gut, da sie dann lebendig einfach schwups in den Krater geworfen werden. Bei ner Ziege kann ich mir zumindest noch vorstellen, wie man die da hoch kriegt, aber bei Kühen, die in dem Fall der Fälle wohl auch ein Bad in der Lava genießen dürfen, weiß ich beim besten Willen nicht, wie man die bis nach oben kriegen will.

Neben den Gottesbesänftigungsritualen hat uns Peter aber auch noch von weiteren Ritualen der Maasai erzählt. Bei den Maasai werden traditionell die Jungen in einem Alter zwischen 15 und 18 Jahren beschnitten. Das Ganze geschieht allerdings ohne Betäubung und wird von Altersgenossen beobachtet. Zucken ist dabei in keinster Weise erlaubt und wird als große Schwäche ausgelegt. Dieser Prozess gilt dann auch als Eintritt in das Erwachsenenleben.

Leider gibt es dieses Prozedere bei den Mädels auch, allerdings hat sich Peter Gott sei Dank geweigert diesen Schritt bei seiner Tochter durchführen zu lassen. Laut eigenen Angaben allerdings sehr zum Missfallen seiner Familie.

Während der ganzen Zeit in der wir auf den Bus gewartet haben wurden wir von Maasai umringt, die versucht haben uns selbstgemachten Schmuck aus Plastikperlen anzudrehen. Das Bild über diesem Beitrag gibt nen ganz guten Eindruck davon, wie das Ganze ausgesehen hat.

Irgendwann hat uns der Bus dann allerdings erlöst und wir haben uns auf den Rückweg nach Arusha gemacht.

Nach fünf Stunden Busfahrt sind wir dort angekommen und wir sind in unsere entsprechenden Unterkünfte verschwunden. Ich bin wieder im Hotel vom letzten Mal gelandet, da das preiswert und trotzdem gut war. Außerdem ist die Rezeptionisten da ziemlich hilfreich gewesen, beim arrangieren von verschiedensten Dingen und auch heute wurde ich nicht enttäuscht.

Nachdem ich den ganzen Orgakram erledigt hatte, bin ich zum Abendessen in das nahegelegene Restaurant vom letzten Mal gegangen und bin dann die fünf Minuten zurück zum Hotel gelaufen. Dabei platzte mein Portemonnaie förmlich aus allen nähten. Ich hatte nämlich noch ein bisschen Geld abgehoben und da der größte Schein hier gerade mal vier Euro wert ist, kommen da dann doch schon schnell ein paar Scheinchen zusammen.

Im Hotel hab ich mich dann noch ein bisschen mit nem israelischen Backpacker unterhalten und nach der Dusche von eben kann ich jetzt bestimmt gut schlafen.

Am Fuße des Götterbergs

Während das gestern mit dem Frühstück alles nicht so geklappt hat, hatte ich damit heute mehr Glück. Bereits um fünf Uhr hatte man mir das Frühstück vorbereitet, sodass ich noch schnell was essen konnte, bevor ich endlich mal wieder nen Bus besteigen durfte. Allerdings war ich erst um fünf nach fünf fertig mit Packen und Co. und als ich gerade aus dem Zimmer gehen wollte, hat es bereits geklopft und die Dame von der Rezeption wollte sich erkundigen ob ich verschlafen hatte. Hatte ich zwar nicht, aber der Service war natürlich trotzdem ne nette Sache.

Ich bin dann nur nen paar Meter mit dem Taxi gefahren und war dann schon an meinem heutigen Bus. Da hatte ich zumindest nen Fensterplatz erwischt, allerdings einen in der letzten Reihe. Meine Sorgen bezüglich der Beinfreiheit haben sich allerdings als nichtig erwiesen, da in diesem Bus ne Beinfreiheit wie in einem deutschen Bus vorgeherrscht hat.

Einziger Haken war die letzte Reihe in dem Sinne, dass ich bei jedem Huckel wie so ein Flummi durch die Gegend gehüpft bin.

Aber die ersten zwei Stunden habe ich eh mal wieder verschlafen. Als ich dann wach geworden bin, hat der Kontrolleur gerade nen Schwarzfahrer erwischt und war darüber sichtlich not amused. Ich frage mich allerdings auch wie man so dämlich sein kann, in diesen Bussen zu versuchen schwarz zu fahren, da einfach immer ein Kontrolleur an Bord ist, welcher die Tickets kontrolliert. Der Schwarzfahrer wurde dann kurzfristig aus dem Bus geschmissen und die Fahrt fortgesetzt.

Dafür wurden unterwegs immer mehr Leute eingeladen, sodass hinterher der ganze Gang voller Leute war, die stehen mussten. Wie man es allerdings schaffen kann, in diesen Bussen bei den katastrophalen Straßen im Stehen zu schlafen und sich nicht alle Knochen zu brechen, bleibt mir nen Rätsel.

Unterwegs habe ich dann nen ganzen Teil Leute gesehen, die mit Hilfe von zwei Ochsen ihre Felder gepflügt haben.

Der Bus wurde auf der Fahrt recht stark malträtiert. Denn es hat einfach die ganze Zeit geknallt und Steine sind gegen den Bus oder den Unterboden geknallt. Interessiert hat es allerdings niemanden.

Mein Fensterplatz hat sich im Übrigen mehr als ausgezeichnet. Ich habe quasi eine kleine kostenlose Safari erlebt. Ich habe Störche, Zebras, verschiedenste bunte Vögel, Strauße, Antilopen, Gnus und Affen gesehen. Außerdem noch Schmetterlinge ohne Ende. Das war wirklich ziemlich geil und die Aussicht war auch die ganze Zeit mehr als ansehnlich.

Auf dem Weg haben wir noch mehrere Flüsse durchquert und dann mussten wir erstmal ne Dreiviertelstunde Pause machen, da einige der Fahrgäste nem Auto mit nem Platten geholfen haben.

Irgendwann bin ich dann am Lake Natron an der kenianischen Grenze angekommen und wurde von einem Mitarbeiter des Camps abgeholt und die paar Meter zu meiner Unterkunft gebracht. Die ist einfach nen normales Zelt, aber bei den Temperaturen hier ist das sicherlich nicht verkehrt und ich denke ich werde mit offenen Türen schlafen und nur die Moskitonetze schließen.

Im Camp angekommen habe ich erstmal zwei Stunden einfach das Leben genossen und nix gemacht, um wieder ein bisschen zu regenerieren.

Als ich dann zwei Stunden einfach entspannt an der frischen Luft gesessen habe, war ich bereit mich direkt ins nächste Abenteuer zu stürzen. Ich bin zu nem nahegelegenen Fluss gefahren, und hab den ein kurzes Stück durchwandert oder bin wahlweise am Rand hergeklettert. Nach ner Viertelstunde bin ich dann bei nem Wasserfall angekommen und hab dort ne Runde geschwommen. Das war wirklich ziemlich, ziemlich geil und das Wasser war auch angenehm warm. Den besten Teil habe ich leider nicht auf der Kamera, da man dort nochmal durch nen Wasserfall durch musste und das der Kamera sicherlich nicht so wirklich gut getan hätte.

Frisch geduscht bin ich dann zurück ins Camp und hab noch einen kleinen Abstecher zum nahegelegenen Lake Natron gemacht. Dort habe ich mir die ältesten, jemals gefundenen menschlichen Fußspuren angeguckt, habe auf dem Weg ein paar Zebras gesehen und bin dann an den See um mir die Flamingos anzugucken. Danach bin ich auf nen kleinen Felsen geklettert, habe mir den Rest vom Sonnenuntergang angeguckt, die dort lebenden Paviane beobachtet und bin dann zum Abendessen zurück zum Hotel. Das bestand dann auch direkt aus nem Weißkohlsalat, ner Erdnusssuppe und Reis mit süßsaurer Sauce, sowie ein bisschen Fleisch. War mega lecker, aber auch mega viel, sodass ich nen Teil zurückgehen lassen musste. Jetzt freue ich mich gleich auf mein Bett und vor allem darauf, morgen mal kein Bus fahren zu müssen 😀

Endlich mal wieder Bus fahren

Heute konnte ich im Vergleich zu gestern geradezu ausschlafen, denn der Wecker hat erst um kurz vor fünf geklingelt. Ich hab mich dann fix fertig gemacht und bin um zwanzig nach fünf an der Rezeption gewesen.

Dort sollte mich eigentlich ein Lunchpaket erwarten, da es für das Frühstück noch zu früh war, aber dem war leider nicht so. Der Rezeptionist wusste von nix und ist dann hektisch in die Küche gerannt um mir zu sagen, dass auch da nix ist. Ich hab ihn dann nach ner großen Pulle Wasser gefragt und zumindest das war möglich. Ich hab dann nach Bananen gefragt und tatsächlich hat er mir dann Bananen und Samosas angeboten. Da habe ich dann natürlich nicht nein gesagt, allerdings kam er damit nicht zurück, sondern hatte zwei Mangos und nen paar Scheiben des überaus leckeren, trockenen, süßen Toasts dabei. Mein Begeisterung hielt sich dementsprechend in engen Grenzen, da ich die Mangos unterwegs ja nicht so wirklich gut essen konnte und das komische Toast war jetzt auch nicht so nen wirkliches Highlight. Naja am Rezeptionisten lag es nicht, der hat sich echt mühe gegeben, aber am Ergebnis hat es natürlich trotzdem nix geändert.

Mit der ungeplanten Version meines Lunchpakets hab ich mich dann mit einem hoteleigenen Taxi auf den Weg zum Busbahnhof gemacht. Ein Highlight war in den fünf Minuten sicherlich der Wachmann des Hotels, welcher uns das Tor aufgemacht hat. Der hatte auf dem Rücken nämlich einen Köcher mit Pfeilen und einen Bogen. Hab ich hier bisher auch noch nicht gesehen, aber immer mal wieder was neues.

Am Busbahnhof angekommen bin ich dann auch schnell in den Bus gestiegen, bevor mir die Leute dort zu sehr auf den Sack gehen konnten, denn man wird einfach von jeder Seite angesabbelt und im Idealfall gleichzeitig noch am Arm gepackt um mit diesem oder jenem Bus zu welchen Zielen auch immer zu fahren. Ich hatte mein Ticket aber schon gestern gekauft und konnte entsprechend schnell in den Bus.

Heute hatte ich nämlich nochmal zehn Stunden Busfahrt nach Arusha vor mir. Das ist natürlich wieder ne ordentliche Strecke gewesen, aber die Busse sind hier nach dem Flugzeug einfach das schnellste Verkehrsmittel auf den weiten Strecken, von einem privaten Taxi jetzt vielleicht mal abgesehen. Aber vor allem sind die preislich einfach unschlagbar. Man zahlt für ne Stunde Fahrtzeit im Durchschnitt immer nur nen guten Euro, also da kann man sich absolut nicht beschweren.

Was hingegen nen bisschen unschöner ist, ist die Beinfreiheit, die für mich de facto nicht vorhanden ist, wenn ich nicht in der ersten Reihe sitzen kann.

Heute hab ich nen Platz in der Mitte des Busses erwischt und saß jedoch zumindest am Gang, sodass ich mich dann einfach seitlich hingesetzt habe. Nach ner Stunde hatte einer der Kontrollettis aber Erbarmen mit mir und hat seinen Platz in der ersten Reihe geräumt, sodass ich meine Beine bequem ausstrecken konnte. Die Sitze in den Bussen sind hier leider einfach noch mal ne Spur enger aneinander als in Deutschland, sodass das schon eine kleine Herausforderung für mich und meine Beine ist, da irgendwie annähernd akzeptabel unterzukommen.

Gegen elf haben wir dann die erste und einzige wirkliche Pause gemacht. Allerdings konnte man dort auch etwas zu Essen kaufen. Ich hab mir ne Art Vogelnest für weniger als nen Euro gegönnt. Die Hackfleischschicht war dabei allerdings dünner als ich das aus Deutschland kenne und darum war dann noch ne Panade. Ich fands trotzdem ziemlich lecker und somit war ich dann auch nicht mehr auf mein trockenes Toast angewiesen.

Kurz nachdem wir uns wieder auf den Weg gemacht haben, ist vor uns ein Boda gewesen, auf dem ein Fahrgast saß, der ein lebendiges Schwein zwischen sich und den Fahrer quer über das Boda gelegt hatte. Das war dem Busfahrer auch aufgefallen, der dann nix besseres zu tun hatte als zu hupen als wir direkt neben dem Boda waren. Das hatte dann zur Folge, dass das Schwein ordentlich gepanikt hat und der Bodafahrer ins Schlingern geraten ist. Zumindest dem Busfahrer scheint das Ganze köstlich gefallen zu haben, denn er hatte dann nen ordentlichen Lachanfall.

Zwischendurch auf der Reise musste der Bus immer mal wieder über ne Wiegestation fahren. Als wir mal wieder in der Schlange bei einer solchen Station standen, mussten sich dann alle anschnallen. Ich war schon angeschnallt, da ich dieses Angebot, wenn es denn zufällig mal einen Bus mit Anschnallern gibt, nicht ungenutzt lassen wollte. Sobald die Kontrolle allerdings vorbei war, waren die Anschnaller auch schon wieder alle ab.

Was mir in Uganda und Kenia und mit Abstrichen auch in Ruanda schon aufgefallen ist, nämlich, dass Müll einfach dort wo man gerade steht entsorgt wird, gilt auch für Tansania. Es ist unfassbar, wie viele Leute heute ihre leeren Flaschen oder sonstigen Müll während der Fahrt aus dem Fenster geworfen haben.

Gegen viertel nach vier bin ich in Arusha angekommen und hab mir fix nen Boda genommen um den kurzen Weg zum Hotel zu bewältigen. Dort habe ich dann eingecheckt, bin nochmal kurz in der Stadt gewesen, hab neues Wasser gekauft und mir dann nen Burger zum Abendessen gegönnt.

Danach gabs noch ne schöne Dusche im Hotel und nachdem der Beitrag dann jetzt fertig ist, werde ich wohl auch recht bald die Augen zu machen.

Willkommen in Tansania

Während ich gestern noch in Ruhe ausschlafen konnte, hat sich mein Schlaf heute Nacht auf ziemlich genau vier Stunden beschränkt, ehe mich mein Wecker unbarmherzig aus dem Bett geprügelt hat.

Um viertel nach drei war die Nacht für mich beendet und nachdem ich mich kurz fertig gemacht habe und die letzten Sachen zusammengepackt habe, bin ich im strömenden Regen in ein Taxi gestiegen, welches ich mir vorher geordert hatte und habe mich zum Busbahnhof bringen lassen.

Am Busbahnhof wollte der Taxifahrer dann plötzlich noch drei Euro mehr als vereinbart, aber das hab ich für die paar Meter dann nun wirklich nicht eingesehen und das war dann letztlich auch für ihn ok. Aber probieren kann man es ja mal.

Um vier war ich dann am Busbahnhof und dort stand auch schon mein Bus. Offizielle Abfahrtszeit war allerdings erst halb fünf und um den Dreh rum sind wir dann auch mit lediglich fünf Fahrgästen losgekommen.

Ich bin eigentlich auch sofort wieder eingeschlafen und nur hin und wieder mal aufgewacht, wenn wir Leute eingesammelt haben oder wieder raus gelassen haben.

Da ich grundsätzlich aber doch ziemlich fest geschlafen habe, habe ich von der Ankuft an der tansanischen Grenze auch erstmal nichts mitgekriegt. Als jedoch bereits alle Fahrgäste den Bus verlassen hatten, hat mich der Busfahrer dann auch mal geweckt und ich hab meine Sachen zusammengeklauft und bin über die Grenze gewatschelt.

Mitten auf dieser Grenze gibt es die Rusumofalls. Das ist nen Wasserfall, über den eine Brücke führt, welche man überqueren muss, wenn man auf die tansanische Seite möchte. Allerdings gibt es dort mittlerweile zwei Brücken, nämlich eine alte und eine neue. Die ältere Brücke liegt dabei näher am Wasserfall und von der neuen Brücke aus guckt man eigentlich hauptsächlich auf die alte Brücke, da die den Blick auf den Wasserfall größtenteils versperrt.

Eigentlich ist die alte Brücke mittlerweile gesperrt und man muss die neue benutzen, aber ich habe einfach einen Grenzer angesprochen, ob es ok sei für ein paar Fotos auf die alte Brücke zu gehen. Das war dann auch überhaupt kein Problem und der Grenzsoldat hat mir sogar noch das Loch im Zaun gezeigt, durch welches ich auf die alte Brücke gelangen konnte.

Dort habe ich dann fix ein paar Fotos geschossen und hab mich dann auf den Weg zur tansanischen Seite der Grenze gemacht. Dran war ich dort ziemlich schnell, allerdings habe ich dann bestimmt ne halbe Stunde gewartet, bis die Menschen dort es endlich geschissen gekriegt haben drei Chinesen und mir unsere Reisepässe samt Visa zurückzugeben. Dabei handelt es sich bei dem Visa lediglich um einen Stempel, der noch mit zwei, drei Daten per Kugelschreiber vervollständigt wurde. Also wirklich nix anspruchsvolles, aber hat dennoch die halbe Stunde gedauert.

Als ich meinen Reisepass dann doch irgendwann noch wiederbekommen habe, hat bereits ein neuer Bus auf mich gewartet, mit dem ich meine Reise nach Tansania fortsetzen konnte.

Allerdings wollte der zunächst nicht so richtig fahren, sodass erst noch mal ne halbe Stunde für Rumschrauberei am Bus draufgegangen ist. In der Zwischenzeit hatte jeder Gast dann nen halben Liter Gratiswasser bekommen und dann konnte die Fahrt auch irgendwann fortgesetzt werden.

Unterwegs habe ich immer wieder Esel gesehen, die ich bisher hier in Afrika noch nie gesehen hatte und dann habe ich vor allem noch den Fernseher gesehen. Der hing unglücklicherweise nämlich genau in meinem Blickfeld, sodass ich wenn ich nach vorne geguckt habe, automatisch darauf geguckt habe, ob ich nun wollte oder nicht.

Und ich wollte wirklich nichts weniger als das, denn während der Fahrt liefen insgesamt zwei so was von dämliche und schlecht gemachte Filme, dass ich den Fernseher am liebsten aus seiner Verankerung geröppt hätte.

Aber irgendwann war auch das vorbei und ich hatte es bis nach Kahama geschafft. Dort habe ich mir dann noch fix Geld besorgt und tansanische Simkarten gekauft und dann hab ich mir nen Boda genommen um die paar Meter zum Hotel zu kommen. Dort war erstmal Stromausfall angesagt und als ich gegen halb sieben zum Abendessen gegangen bin, war ich der einzige Gast in nem halbdunklen Restaurant.

Irgendwann im laufe meines Abendessens kam der Strom dann zurück und danach konnte ich dann auch warm duschen.

Frisch geduscht habe ich dann noch zunächst mit Alena und danach mit meinen Eltern geskyped und jetzt werde ich dann gleich mal die Augen zu machen, da ich so langsam doch ein bisschen müde werde.

Tschüss Nyungwe, hallo Kigali

Heute hieß es auch schon wieder Abschied aus dem Nyungwe Nationalpark nehmen. Ich bin entspannt gegen viertel nach Acht aufgestanden, habe Gefrühstückt und mich dabei auch von Mike verabschiedet.

Im Anschluss daran bin ich die paar Meter zur Bushaltestelle gelaufen und habe dort auf meine Mitfahrgelegenheit zurück nach Kigali gewartet. Das Ganze hat insgesamt ne Dreiviertelstunde gedauert, was aber vor allem daran lag, dass ich typisch deutsch, sicherheitshalber nen Stück eher Richtung Bushaltestelle gelaufen bin.

Ich hatte wieder den Frontsitz erwischt und das erste was mir im Bus aufgefallen ist, ist dann die Musik gewesen. Da lief nämlich ein Radiosender, auf dem ordentliches Elektrogeballer gespielt wurde. Hätte man sich auch klemmen können, aber das kann man sich halt nicht aussuchen. Nach ner halben Stunde hat der Fahrer den Sender dann wohl übergehabt, allerdings nur, um sich daraufhin die Berichterstattung zur Championsleague anzuhören. Das wäre ja auch durchaus ne gute Sache gewesen, wäre der Sender nicht auf Kinyarwanda gewesen. Das hatte dann zur Folge, dass ich bis auf ein paar Vereins- und Spielernamen ziemlich genau gar nichts verstanden habe.

Nach einiger Zeit sind mir dann vorbeigeschobene Fahrräder aufgefallen. Die waren an sich zwar nichts besonderes, die Ladung hingegen war hochspeziell. Die Leute hatten sich nämlich lebendige Schweine auf den Gepäckträger geschnallt und sind mit denen durch die Gegend gefahren. Das hatte ich bisher so auch noch nicht gesehen.

Im weiteren Verlauf der Fahrt sind wir dann in eine Polizeikontrolle geraten. Dabei handelte es sich allerdings nur um eine allgemein Verkehrskontrolle, bei denen die Polizisten nach illegalen Gegenständen in den Taschen der Businsassen geguckt haben. Mich hat der Polizist allerdings nur gefragt, ob das mein Rucksack sei und ist dann wieder verschwunden. Da ist wohl mal wieder der Mzungubonus durchgekommen.

Nach gut der Hälfte der Fahrtzeit haben wir ne Pause eingelegt und ich hab mir dort zwei kleine Fleischspieße zum Mittagessen gekauft. Während der erste aus ganz normalem Schweinefleisch bestand, waren auf dem zweiten Spieß zu meiner Überraschung Leberstücke aufgespießt. Da hatte ich zwar so überhaupt nicht mit gerechnet, aber gefreut habe ich mich dennoch.

Gegen drei bin ich dann wieder in Kigali angekommen und hab mich zunächst noch mal mit ein bisschen Bargeld eingedeckt, da ich mein restliches Geld mehr oder minder komplett im Nationalpark gelassen habe.

Ich hab mir dann nen Moto genommen und bin im Anschluss daran zu Marias Haus gefahren. Die war zwar selbst nicht da, da sie noch arbeiten ist, hatte mir jedoch den Schlüssel deponiert. Um an den zu gelangen musste ich allerdings noch durchs Eingangstor, für das ich keinen Schlüssel hatte. Es hat mich ca. fünf Minuten und einiges an Klopferei gekostet, aber dann wurde ich reingelassen. In der Zwischenzeit hat mir dann noch nen komplett Besoffener Ruander in Kinyarwanda nen Kotelett an die Backe gelabert, von dem ich natürlich nix Verstanden hab. Irgendwann ist er dann nen bisschen aufdringlich geworden, aber da konnte ich ihm dann auch ohne Kinyarwandakenntnisse klar machen, dass es besser für ihn wäre wenn er verschwindet.

Bei Maria zu Hause angekommen, habe ich mir dann erstmal ne Dusche gegönnt und danach angefangen Fotos hochzuladen. Allerdings hat das nicht allzu lange geklappt, da dann mein Internetvolumen ausgeschöpft war. Also musste ich nochmal fix los mir einen neuen Prepaidcode kaufen und ein bisschen Geld auf mein Handy laden.

Das hat aber alles problemlos geklappt, sodass ich heute wohl ein paar Fotos von meinem Aufenthalt im Nationalpark hochladen kann.

Jetzt gleich setzen wir uns noch mit Danyiela, Christian und Maria gemütlich bei Maria zusammen und dann soll es das für heute auch gewesen sein.

Auf zum Nyungwe Nationalpark

Heute bin ich mal wirklich alleine in der Wohnung von Maria gewesen, nachdem ich aufgestanden bin, da sie wieder arbeiten war und diesmal auch niemand zum Putzen da war. Ich bin entspannt von alleine aufgewacht, hab mich in Ruhe fertig gemacht und bin gegen zehn aus dem Haus gegangen. Zunächst mal bin ich zu nem Supermarkt um die Ecke gegangen und hab mich mit ein bisschen Essen eingedeckt, ehe ich mir dann ein Moto zum Busbahnhof genommen habe.

Von dort aus ging es für mich nämlich um elf mit dem Bus zum Nyungwe Nationalpark. Dieser liegt im Süden des Landes und man fährt so insgesamt fünf sechs Stunden dahin. Ich hab mir noch fix nen Ticket für die Rückfahrt besorgt, damit ich mich damit nicht mehr herumschlagen musste und dann konnte die Fahrt auch schon los gehen.

Ich hab dabei das große Los gezogen und bin quasi auf dem Beifahrersitz gelandet. Der Bus ist relativ klein gewesen, sodass vielleicht 30 Leute Platz darin gefunden haben. Und der ist so konstruiert, dass der Gang quasi bis vorne durchgeht und dann rechts vom Fahrer noch ein Platz ist. Zu dem muss man allerdings ein bisschen klettern, da das letzte Stück im Gang von einem Notsitz in Anspruch genommen wird.

Ich hab also diesen Beifahrersitz bekommen und hatte somit auch ganz gut Platz für mich. Nach zwei Stunden haben wir die erste Pause gemacht und zu meiner großen Freude, gab es dort Mais vom Grill für 20 Cent. Da hab ich natürlich nicht nein gesagt und mir einen Kolben zum Mittagessen gegönnt. Etwas mehr hatte sich jedoch wohl der Fahrer gegönnt, denn dieser hat direkt nachdem er wieder eingestiegen ist, seine Buchse mal dezent offen gemacht und das bis zu meiner Zieldestination auch nicht mehr geändert.

Bevor ich da allerdings angekommen bin, sind wir erstmal noch anderthalb Stunden durch den Nationalpark und dementsprechend den Regenwald gefahren, da meine Unterkunft auf der anderen Seite des Parks lag. Das war ziemlich beeindruckend und die Aussicht an vielen Stellen war echt grandios. Auf diesem Teilstück ist mir noch einmal bewusst geworden, dass Ruanda nicht umsonst als Land der tausend Berge bezeichnet wird. Unterwegs mussten wir dann noch einmal abrupt abbremsen, da eine Hore Affen über die Straße gelaufen ist, aber für ein Foto lief die ganze Sache zu schnell ab.

Nach gut fünf Stunden war ich dann da und nach nen paar hundert Metern auch bei meiner Unterkunft. Die ist recht einfach gehalten aber sauber und vor allem erschwinglich, sodass ich denke, dass ich es hier ganz gut getroffen habe.

Ich habe eingecheckt, bin dann ein bisschen übers Gelände gestreift und dann gab es auch schon Abendessen. Das war ziemlich lecker und beim Abendessen habe ich Mike kennengelernt. Mike ist ein Mittvierziger aus England, der für die UN in Kongo in der Peacekeeping Mission arbeitet. Der konnte einige interessante Geschichten erzählen. Er sitzt jetzt noch hier im Essensraum und erledigt Bürokram und ich schreibe diesen Beitrag.

Das Internet ist hier leider mal wieder ziemlich bescheiden, sodass sich Fotos wohl auf das über dem Beitrag beschränken werden, aber sollten mir nen paar passable Schnappschüsse gelingen, reiche ich die natürlich bei Gelegenheit nach.