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Der Vizepräsident der USA zu Besuch in Auckland

Gegen sieben, halb acht bin ich heute Morgen wachgeworden, da der Flughafen zu der Zeit immer wuseliger wurde und somit auch immer mehr Leute an meiner kleinen Ecke vorbeigekommen sind.

Nachdem ich meine Sachen wieder zusammengepackt hatte, habe ich mich fix auf den Flughafentoiletten frisch gemacht und mich dann erstmal um mein Frühstück gekümmert. Ich hatte mir extra aus Brisbane noch Brötchen und Bockwürstchen mitgenommen, damit ich gestern Abend und heute Morgen keinen Stress hatte und nicht erst noch was teures zu Essen kaufen musste.

Während ich gegessen habe, habe ich noch fix den Beitrag von gestern hochgeladen und dann habe ich anschließend bei der Autovermietung angerufen, um mir einen Shuttle zum Flughafen zu bestellen. Der war auch nach fünf Minuten schon da und nach weiteren fünf Minuten waren wir bereits an der Autovermietung.

Dort musste ich zunächst nen kleinen Papierkrieg ausfechten, aber als das erledigt war, konnte ich mein Auto in Empfang nehmen. Ich habe mich noch fix mit kostenlosen Karten und ähnlichem Gedöns eingedeckt und dann habe ich mich auf den Weg in Richtung Auckland gemacht. Richtig weit bin ich allerdings nicht gekommen, denn bereits nach fünf Minuten habe ich die erste Pause an einem kleinen Parkplatz gemacht, von dem aus man einen richtig klasse Blick auf den Flughafen hatte und die Flugzeuge gefühlt vor der eigenen Nase gelandet sind.

Dort habe ich mich kurz aufgehalten, ehe ich mich dann tatsächlich auf den Weg nach Auckland gemacht habe.

Zunächst hat mich der Weg in eine kleine Galerie ein wenig außerhalb des Zentrums geführt. In einem der vielen Heftchen war nämlich ein Gutschein, um dort ein Buch abzugreifen. Also habe ich da mal vorbeigeschaut und dort auch ne echt nette Frau angetroffen. Zunächst hat sie mir ein bisschen über die ausgestellte Kunst erzählt und ich bin immer wieder verblüfft was man so alles als Kunst bezeichnet.

Ein Exponat war ein großer, flacher Karton, in dem der Grundriss der Galerie mit Karton dreidimensional nachgestellt wurde, während auf der Innenseite des Deckels eine weißes Blatt Papier mit einem großen Durcheinander schwarzer Striche war. Es hat sich dann herausgestellt, dass der Künstler einen GPS-Tracker in den Karton gepackt hatte und den Weg den der Karton von seinem zu Hause aus bis zur Galerie genommen hat, anschließend anhand der Daten des Trackers nachgezeichnet hat. Verrückt.

Aber wie gesagt, die Frau war echt nett und hat mir dann noch den Tipp gegeben, dass ich am botanischen Garten drei Stunden lang kostenlos parken kann, denn in den Straßen um die Galerie herum wollten die tatsächlich zwei Dollar pro Stunde haben.

Allerdings hatte sie mich bereits vorgewarnt, dass es voll sein könnte, da momentan Schulferien sind. Und ich musste dann auch tatsächlich bestimmt sechs, sieben Mal um den Block fahren, ehe ich nen Parkplatz ergattern konnte. Aber da ich ja keinen Termindruck hatte, war das nicht so dramatisch.

Was mir allerdings da schon aufgefallen war, war die Vielzahl an Bullen die da wahlweise rumgefahren oder gelaufen sind. Ich hab das aber erstmal nicht weiter beachtet und bin in die beiden Gewächshäuser gegangen, die den Hauptteil des botanischen Gartens im Winter ausmachen.

Dort gab es ziemlich viele Blumen zu sehen und nachdem ich damit durch war, habe ich draußen dann doch mal einen der Bullen nach dem Grund für das ganze Tamtam gefragt.

Der hat mir dann erklärt, dass Joe Biden, seines Zeichens Vizepräsident der USA in kürze vorbeikommen würde.

Da ich ja wie gesagt keinen Termindruck hatte, habe ich mir überlegt, dass ich mir das auch mal angucken könnte, denn irgendwo ist es ja schon spannend zu sehen wie so ein Staatsbesuch abläuft.

Letztlich ist es so wie in nem klischeebehafteten Hollywoodfilm. Es gibt einfach nen Riesenkonvoi mit Polizeiautos und Motorrädern, reichlich gepanzerten Geländewagen und dann noch ein paar gepanzerten Limousinen, wo in einer dann der Vizepräsident saß. Neben dieser riesigen Eskorte laufen dann noch dutzende Anzugträger vom Secret Service herum, die selbstverständlich alle ne Sonnenbrille tragen, selbst wenn das Wetter zu dem Zeitpunkt nun wirklich keinen Anlass dazu gegeben hat und dann gucken sie auch noch so als wenn sie alles und jeden am liebsten auf direktem Wege auffressen wollen würden.

War ganz lustig das mal in der Realität mit anzusehen, aber sonst war das jetzt nix dolles. Man hat den guten Herr Biden ungefähr für fünf Sekunden gesehen, als er unter den wachsamen Augen unzähliger Secret Service Menschen wieder in sein Auto eingestiegen ist und das war es dann auch.

Ich habe mich nach dieser Show auf den Weg ins Stadtzentrum gemacht und bin dort einfach ein bisschen durch die Gegend gelaufen. Ich habe schon mal ein paar Postkarten gekauft und bin irgendwann am Hafen gelandet, wo ich noch ne Zeit lang entlang geschlendert bin, ehe ich mich dann mit der einsetzenden Dunkelheit auf den Rückweg zu meinem Auto gemacht habe.

Ich bin dann zurück zu dem Parkplatz in Flughafennähe gefahren, da ich dort eigentlich schlafen wollte, jedoch hat mir die Ordnungsmacht da nach ungefähr ner Stunde Aufenthalt dort einen Strich durch die Rechnung gemacht, da sie den Parkplatz mit einem Schlagbaum abgesperrt haben und alle Autos die noch auf dem Parkplatz waren weggeschickt haben.

Ich bin dann zurück Richtung Auckland gefahren, wo ich jetzt in einem Vorort auf nem Parkstreifen stehe und hoffe einfach, dass mir die Bullen nicht auf den Sack gehen, denn offiziell ist das hier wohl verboten in seinem Auto einfach irgendwo auf nem Parkplatz zu schlafen, aber wird wohl schon passen.

Sydney zu Fuß erkunden

Nachdem ich gestern noch für mein Verhältnisse früh aufstehen musste, war heute wieder ausschlafen angesagt und ich bin entspannt um viertel vor zehn aufgestanden.

Nachdem ich mich noch schnell gefrühstückt hatte, ehe das um zehn abgeräumt wurde, habe ich mich fertig gemacht und bin dann aufgebrochen die Stadt zu erkunden.

Ich bin einfach mal in Richtung Wasser gelaufen und habe mich ein wenig treiben lassen. Unterwegs ist mir dann immer wieder aufgefallen, wie viele Deutsche dann doch hier durch die Gegend reisen, denn ich hatte ziemlich gut damit zu tun die Laternen von verschiedensten Aufklebern der gefühlt halben ersten und zweiten Liga zu entfernen.

Nachdem ich wieder für ein bisschen Ordnung gesorgt habe, habe ich mir den botanischen Garten ein wenig näher angeguckt und bin dann zum äußersten Zipfel gegangen, von wo aus man sowohl das Opernhaus als auch die Harbourbridge sehen kann. Dort habe ich mich ein bisschen in die Sonne gesetzt und einfach den Blick aufs Wasser genossen und den vorbeifahrenden Schiffen hinterher geguckt.

Als ich gerade wieder losgelaufen war, habe ich Kathi und Gregorie getroffen, bzw. die Beiden haben mich getroffen. Mit den Beiden war ich zusammen auf dem Boot zu den Whitsundays. Ich war so damit beschäftigt mir den Hafen anzugucken, dass ich die Beiden sicherlich übersehen hätte. Die haben mir dann noch den Tip gegeben, dass in der Nähe ein französischer Markt ist und den habe ich mir dann auch mal angeguckt. Es gab dort auch nen kleinen europäischen Teil, an dem unter anderem ein deutscher Stand Bratwürstchen verkauft hat, aber zehn Dollar war mir die Bratwurst dann doch beim besten Willen nicht wert.

Anschließend bin ich noch über die Harbour Bridge gelaufen, ehe ich mit der Bahn eine Station zurückgefahren bin und mir erstmal ein paar Brötchen zum Mittagessen besorgt habe.

Anschließend musste ich mich dann aber auch schon ein wenig beeilen, weil ich um halb drei an einer kostenlosen Stadtführung teilnehmen wollte und dafür noch ein paar Meter bis zum Startpunkt zurücklegen musste.

Ich habe es aber noch zeitig geschafft und dann habe ich die nächsten drei Stunden damit verbracht durch Sydney zu laufen und mir dabei allerlei interessante Fakten erklären lassen. Wir sind an der Oper und der Harbourbridge geendet, wo die Oper gerade von der Sonne im Sonnenuntergang angestrahlt worden ist. Die Luftlinie zu unserem Startpunkt war gar nicht so weit, allerdings sind wir relativ viel Zickzack gelaufen, sodass da durchaus ein paar Kilometer zusammengekommen sind.

Ich hätte um sechs Uhr noch eine weitere kostenlose Tour mitnehmen können, die in der Nähe von unserem Endpunkt angefangen hätte, aber ich habe mich letztlich dagegen entschieden, da ich schon den ganzen Tag durch die Stadt gelaufen bin und die Temperaturen haben mich jetzt auch nicht wirklich dazu eingeladen, da es sich doch recht abgekühlt hatte.

Ich habe mich stattdessen auf den Rückweg zum Hostel gemacht und bin da nochmal ne gute halbe Stunde gelaufen, ehe ich noch fix in der Nähe des Hostels einkaufen gegangen bin und dann auch genug für heute gelaufen bin.

Im Hostel habe ich mich erstmal kurz wieder erholt, ehe ich mich noch um mein Abendessen gekümmert und mir was gekocht habe.

Mittlerweile bin ich zurück im Zimmer und habe gerade meine Fotos von der SD-Karte gelöscht, da ich mittlerweile schon 64 GB an Fotos geschossen habe. Ich habe mich sicherheitshalber aber nochmal vergewissert, dass ich die auch alle noch auf der Festplatte habe, denn das wäre sonst der Supergau, wenn ich die Fotos einfach von der Karte lösche und dann sind sie auf einmal alle weg.