Nachdem der Tag gestern ja doch recht lang und anstrengend war, habe ich heute auf ein frühes Aufstehen verzichtet und bin mit Carmen um neun Uhr frühstücken gegangen. Ich habe nen richtig leckeres Croissant gegessen, das hab ich auch schon Ewigkeiten nicht mehr gehabt vorher.
Satt und zufrieden bin ich dann mit Carmen zurück zum Hostel gegangen, wo wir um zehn eine Verabredung mit dem deutsch lernenden Tuk Tuk Fahrer von gestern hatten. Mit dem hatten wir nämlich gestern Abend noch vereinbart, dass er uns heute Angkor War und Angkor Tom zeigen sollte.
Dafür hat er uns allerdings zunächst mal zum Hauptquartier der Altertümerverwaltung von Kambodscha gebracht, wo wir uns unser Eintrittsticket abgeholt haben. Mit diesem ausgestattet konnten wir uns im Anschluss an die Besichtigung der Tempel machen.
Zunächst hat uns unserer Fahrer zum Tempel von Angkor Wat gefahren und hat sich dann auf einen nahegelegenen Parkplatz gestellt um auf uns zu warten. Insgesamt hat er das sicherlich auch zweieinhalb Stunden tun müssen, da wir ungefähr die Zeit gebraucht haben, um den gesamten Tempel zu erkunden.
Die Zeit haben wir aber auch gebraucht, um den Tempel ob seiner riesigen Ausmaße in Ruhe anschauen zu können. Wir hatten den Vorteil, dass in der Zeit als wir Angkor Wat besucht haben außer uns nicht viele andere Touristen auf die selbe Idee gekommen sind. Das lag vor allem an der Tatsache, dass es um den Mittag rum 40 Grad hatte und die Temperatur schlicht und ergreifend viele davon abgehalten hat den Tempel zu besuchen. Wir haben es nicht bereut uns zu dieser Tageszeit in die Sonne zu wagen, da es einfach sehr entspannt war den Tempel zu betrachten, ob der wenigen anderen Touristen.
Angkor Wat ist schon wegen seiner Größe beeindruckend, aber auch die Bauweise und die vielen kleinen Details machen einen Besuch dort unvergessen. Zum Abschluss unseres Aufenthaltes dort, haben wir den Tempel noch umrundet und uns dabei auf 800 Metern Flachreliefs angeschaut, welche den kompletten Tempel umgeben. Das ist schon Wahnsinn was das an Zeit und Arbeit gekostet haben muss, um die Reliefs so detailreich auf einer so großen Fläche anzubringen.
Nachdem wir mit unserer Besichtigung fertig waren, haben wir unseren Tuk Tuk Fahrer aufgesucht und haben uns daran gemacht, unser Lunchpaket zu verputzen. Wir hatten uns heute Morgen nämlich noch ein Baguette und Schmelzkäse gekauft und haben das dann als Mittagessen zur Gemüte geführt.
Frisch gestärkt hat uns Johnny, unser Tuk Tuk Fahrer, im Anschluss zu unserem nächsten Ziel gebracht. Dies war die alte Königsstadt Angkor Tom. In dieser befanden sich drei größere und ziemlich viele kleinere Tempel. Bereits das Betreten dieser Stadt war schön, denn wir sind mit dem Tuk Tuk durch ein schön gestaltetes Stadttor gefahren, ehe uns Johnny beim ersten Tempel abgesetzt hat.
Das war der Tempel Bayon, der für seine vielen überdimensionalen Gesichter bekannt ist. Diese sind überall in den Tempel gehauen und lächeln den Besucher von oben herab an. Das war schon ein sehr besonderer Tempel, der mir fast noch besser gefallen hat, als Angkor Wat und das war schon wunderschön. Von der Größe her war der Bayon deutlich kleiner als Angkor Wat, sodass wir nach ca. einer Stunde alle begehbaren Bereiche des Tempels erkundet und reichlich Fotos der Gesichter geschossen hatten.
Wir haben dann Angkor Tom zu Fuß weiter erkundet und haben dabei noch ein paar weitere kleinere und größere Tempel besichtigt.
Einer der Größeren war der Baphuon, der auch schon mal gerne als größtes Puzzle der Welt bezeichnet wird. Denn zwecks Restaurierungsarbeiten, wurde er in den 90ern ziemlich stark zurückgebaut. Dabei wurden jedoch alle Steine markiert und es wurden genaue Aufzeichnungen über die Lage der jeweiligen Steine angefertigt. Während des Bürgerkrieges haben die roten Khmer diese Aufzeichnungen jedoch in blinder Wut vernichtet, sodass der Wiederaufbau des Tempels ohne die Aufzeichnungen bewerkstelligt werden muss, was das Ganze natürlich unheimlich erschwert und verlangsamt.
Nachdem wir fast sechs Stunden ordentlich Kilometer gemacht hatten und einiges an Tempeln besichtigt haben, waren wir doch recht erschöpft, als wir wieder bei Johnny und unserem Tuk Tuk angekommen sind.
Wir sind dann zurück ins Hostel gefahren und ich habe erstmal den Pool ausgenutzt um dort ein bisschen auf einem Sitzsack durchs Wasser zu treiben und locker ein bisschen Wasserball zu spielen. Frisch erholt bin ich dann mit Carmen zum Abendessen gegangen und jetzt muss ich dem Tag dennoch so langsam seinen Tribut zahlen und die Müdigkeit macht sich deutlich bemerkbar. Aber nach so einem ereignisreichen Tag mit tollen Erlebnissen ist das auch absolut in Ordnung so.