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Auf den Spuren Lara Crofts

Während gestern ausschlafen auf dem Programm stand, war heute das exakte Gegenteil der Fall und der Wecker hat bereits um halb fünf geklingelt. Carmen und ich waren heute nämlich bereits um fünf mit Johnny vor dem Hostel verabredet, um rechtzeitig zum Sonnenaufgang bei Angkor Wat zu sein. Das hat so weit auch problemlos geklappt, allerdings war es einfach unglaublich voll. Dadurch, dass wir recht früh dran waren, hatten wir jedoch zunächst mal kein Problem einen guten Platz zu finden. Allerdings kamen dann nach und nach immer wieder verschiedenste Chinesen und Japaner ins Spiel, die der Meinung waren, dass man kurz vor knapp erscheinen und dann gleichzeitig wie selbstverständlich an allen anderen Leuten vorbei auf die besten Fotopositionen gehen könne.

Da waren wir jedoch anderer Meinung und nachdem wir das jeweils deutlich mitgeteilt hatten, haben die Asiaten das Feld dann auch jedes Mal wieder geräumt, wenngleich jedoch ohne mit der Situation zufrieden zu sein, aber das war uns recht herzlich egal.

Der Sonnenaufgang war schon schön, allerdings hatte ich dennoch ein bisschen mehr erwartet, nachdem der Ausflug zum Sonnenaufgang nach Angkor Wat von vielen Leuten ordentlich gehyped wurde.

Im Anschluss haben wir uns wieder aus der Masse der anderen Touristen herausgeschält und sind zurück zu Johnny und unserem Tuk Tuk gegangen. Wir sind dann zu einem der vielen Tempel gefahren die um Siem Reap liegen und nachdem wir den besichtigt hatten, haben wir uns zunächst mal ein Frühstück in einem kleinen Restaurant genehmigt, bevor wir weiter zum nächsten Tempel gefahren sind.

Der lag inmitten eines großen Wasserbeckens und während beim Sonnenaufgang in Angkor Wat noch alles voller Touris war, waren die nachfolgenden Tempel wieder deutlich ruhiger. Wir haben uns dort in eine kleine Gruppe eingeschleust und haben dem Guide ein bisschen zugehört, ehe wir unser Tempelhopping fortgesetzt haben.

Auch beim vorletzten Tempel unserer heutigen Tagestour waren wieder nicht viele andere Touristen da, dafür waren zahlreiche Treppenstufen zu meistern, die uns ein paar Kraftreserven gekostet haben. Insgesamt war der heutige Tag allgemein anstrengender als der Gestern.

Aber dennoch hatten wir noch einen letzten Tempel vor uns, der nochmal ein Highlight dargestellt hat. Wir waren nämlich noch im Ta Prohm Tempel, der auch als Tombraidertempel bekannt ist, da dort Szenen aus Tombraider mit Angelina Jolie gedreht worden sind. Das war mir zwar relativ wurscht, die riesigen Wurzeln der Bäume die den Tempel verschlucken allerdings überhaupt nicht. Das sah schon ziemlich, ziemlich imposant aus.

Einziger Haken waren lediglich die vielen chinesischen Touristen, die ganz klischeehaft Foto über Foto geschossen haben. Das alleine wäre aber noch nicht mal allzu problematisch gewesen, wenn sie das denn geordnet und gesittet gemacht hätten. Jedoch haben sie ähnlich wie schon am Morgen auf die guten Umgangsformen gepfiffen. Wenn man irgendwo stand um einen der faszinierenden Bäume mit den großen Wurzeln zu fotografieren, konnte es gut mal passieren, dass plözlich ein chinesischer Kopf im Foto aufgetaucht ist, da sie ohne Rücksicht zu nehmen einfach dorthin gegangen sind, von wo aus sie das Foto schießen wollten. Ob sie damit anderen voll im Bild standen schien ihnen ganz offenkundig ziemlich wurscht zu sein.

Nichtsdestotrotz war der Tempel absolut beeindruckend und es hat richtig Freude gemacht den zu erkunden.

Wiederum etwas blöder war die Tatsache, dass wir aus dem falschen Ausgang wieder herausgegangen sind. Nachdem wir Johnny zehn Minuten gesucht hatten, ist uns das dann auch aufgefallen. Ich habe mich dann geopfert und bin nochmal den kompletten Weg zum Tempel und durch selbigen hindurch gegangen, um Johnny dann auf der anderen Seite anzutreffen und mit ihm zurück zu Carmen zu fahren. Die hatte auf der anderen Seite gewartet, da sie noch einen ticken mehr fertig war als ich, wobei mir das ob meiner Verfassung nur schwer möglich erschien.

Wir waren über sieben Stunden unterwegs und es war schon gut, dass wir den Tempeltag an diesem Punkt dann beendet haben und gegen eins wieder im Hostel waren.

Dort habe ich mich erstmal ne Runde ins Bett gelegt und ein bisschen Pause gemacht, da die Tempeltour sogar noch ein bisschen anstrengender war als der Tag gestern und der hatte schon ordentlich geschlaucht.

Nachdem ich wieder ein paar Kräfte gesammelt hatte, bin ich zur Abkühlung ein wenig im Pool gewesen und habe mich da auf einem Sitzsack ne ganze Zeit lang einfach durchs Wasser treiben lassen.

So erholt bin ich dann irgendwann mit Carmen zum Abendessen aufgebrochen. Dort habe ich mir ne ziemlich leckere Lasagne bestellt und bin dann glücklich, satt und erschöpft wieder im Hostel angekommen. Ich habe diesen Beitrag zwar noch angefangen, allerdings hat dann irgendwann doch die Müdigkeit obsiegt, sodass ich es nicht mehr gepackt habe den Beitrag hochzuladen und den dementsprechend jetzt hier nachreichen muss.

Angkor Wat und Angkor Tom

Nachdem der Tag gestern ja doch recht lang und anstrengend war, habe ich heute auf ein frühes Aufstehen verzichtet und bin mit Carmen um neun Uhr frühstücken gegangen. Ich habe nen richtig leckeres Croissant gegessen, das hab ich auch schon Ewigkeiten nicht mehr gehabt vorher.

Satt und zufrieden bin ich dann mit Carmen zurück zum Hostel gegangen, wo wir um zehn eine Verabredung mit dem deutsch lernenden Tuk Tuk Fahrer von gestern hatten. Mit dem hatten wir nämlich gestern Abend noch vereinbart, dass er uns heute Angkor War und Angkor Tom zeigen sollte.

Dafür hat er uns allerdings zunächst mal zum Hauptquartier der Altertümerverwaltung von Kambodscha gebracht, wo wir uns unser Eintrittsticket abgeholt haben. Mit diesem ausgestattet konnten wir uns im Anschluss an die Besichtigung der Tempel machen.

Zunächst hat uns unserer Fahrer zum Tempel von Angkor Wat gefahren und hat sich dann auf einen nahegelegenen Parkplatz gestellt um auf uns zu warten. Insgesamt hat er das sicherlich auch zweieinhalb Stunden tun müssen, da wir ungefähr die Zeit gebraucht haben, um den gesamten Tempel zu erkunden.

Die Zeit haben wir aber auch gebraucht, um den Tempel ob seiner riesigen Ausmaße in Ruhe anschauen zu können. Wir hatten den Vorteil, dass in der Zeit als wir Angkor Wat besucht haben außer uns nicht viele andere Touristen auf die selbe Idee gekommen sind. Das lag vor allem an der Tatsache, dass es um den Mittag rum 40 Grad hatte und die Temperatur schlicht und ergreifend viele davon abgehalten hat den Tempel zu besuchen. Wir haben es nicht bereut uns zu dieser Tageszeit in die Sonne zu wagen, da es einfach sehr entspannt war den Tempel zu betrachten, ob der wenigen anderen Touristen.

Angkor Wat ist schon wegen seiner Größe beeindruckend, aber auch die Bauweise und die vielen kleinen Details machen einen Besuch dort unvergessen. Zum Abschluss unseres Aufenthaltes dort, haben wir den Tempel noch umrundet und uns dabei auf 800 Metern Flachreliefs angeschaut, welche den kompletten Tempel umgeben. Das ist schon Wahnsinn was das an Zeit und Arbeit gekostet haben muss, um die Reliefs so detailreich auf einer so großen Fläche anzubringen.

Nachdem wir mit unserer Besichtigung fertig waren, haben wir unseren Tuk Tuk Fahrer aufgesucht und haben uns daran gemacht, unser Lunchpaket zu verputzen. Wir hatten uns heute Morgen nämlich noch ein Baguette und Schmelzkäse gekauft und haben das dann als Mittagessen zur Gemüte geführt.

Frisch gestärkt hat uns Johnny, unser Tuk Tuk Fahrer, im Anschluss zu unserem nächsten Ziel gebracht. Dies war die alte Königsstadt Angkor Tom. In dieser befanden sich drei größere und ziemlich viele kleinere Tempel. Bereits das Betreten dieser Stadt war schön, denn wir sind mit dem Tuk Tuk durch ein schön gestaltetes Stadttor gefahren, ehe uns Johnny beim ersten Tempel abgesetzt hat.

Das war der Tempel Bayon, der für seine vielen überdimensionalen Gesichter bekannt ist. Diese sind überall in den Tempel gehauen und lächeln den Besucher von oben herab an. Das war schon ein sehr besonderer Tempel, der mir fast noch besser gefallen hat, als Angkor Wat und das war schon wunderschön. Von der Größe her war der Bayon deutlich kleiner als Angkor Wat, sodass wir nach ca. einer Stunde alle begehbaren Bereiche des Tempels erkundet und reichlich Fotos der Gesichter geschossen hatten.

Wir haben dann Angkor Tom zu Fuß weiter erkundet und haben dabei noch ein paar weitere kleinere und größere Tempel besichtigt.

Einer der Größeren war der Baphuon, der auch schon mal gerne als größtes Puzzle der Welt bezeichnet wird. Denn zwecks Restaurierungsarbeiten, wurde er in den 90ern ziemlich stark zurückgebaut. Dabei wurden jedoch alle Steine markiert und es wurden genaue Aufzeichnungen über die Lage der jeweiligen Steine angefertigt. Während des Bürgerkrieges haben die roten Khmer diese Aufzeichnungen jedoch in blinder Wut vernichtet, sodass der Wiederaufbau des Tempels ohne die Aufzeichnungen bewerkstelligt werden muss, was das Ganze natürlich unheimlich erschwert und verlangsamt.

Nachdem wir fast sechs Stunden ordentlich Kilometer gemacht hatten und einiges an Tempeln besichtigt haben, waren wir doch recht erschöpft, als wir wieder bei Johnny und unserem Tuk Tuk angekommen sind.

Wir sind dann zurück ins Hostel gefahren und ich habe erstmal den Pool ausgenutzt um dort ein bisschen auf einem Sitzsack durchs Wasser zu treiben und locker ein bisschen Wasserball zu spielen. Frisch erholt bin ich dann mit Carmen zum Abendessen gegangen und jetzt muss ich dem Tag dennoch so langsam seinen Tribut zahlen und die Müdigkeit macht sich deutlich bemerkbar. Aber nach so einem ereignisreichen Tag mit tollen Erlebnissen ist das auch absolut in Ordnung so.