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Im Streetartparadies

Ich bin heute entspannt gegen zehn aufgestanden und konnte trotzdem noch in Ruhe frühstücken, da das Frühstück hier im Hostel bis elf Uhr angeboten wird.

Es gab sogar so was wie Vollkornbrot und nachdem ich mich gestärkt hatte, habe ich meinen Turnbeutel gepackt und bin losgezogen die Gegend hier zu erkunden.

Valparaiso liegt auf mehreren Hügeln und die Bebauung erstreckt sich dann bis ans Meer.

Besonders auffällig sind aber nicht die Hügel sondern die bunten Häuser und die Graffiti und Streetart im Allgemeinen, die einfach überall zu finden sind.

Ich bin erstmal bergauf gegangen und habe mich dann einfach treiben lassen und wenn ich nen nettes Graffiti oder bemaltes Haus in ner Seitenstraße gesehen habe, bin ich dort einfach abgebogen.

Viele Tags und Aufkleber habe ich auch gesehen, aber bis auf ein paar von Rostock nochmal gab es da nix zu beanstanden und das Problem habe ich selbstverständlich pflichtgemäß behoben.

Interessant war, dass selbst die Müllabfuhr hier komplett bemalt war, das sah schon schick aus.

Ich bin nicht nur auf den geteerten Straßen geblieben, sondern auch die kleinen Gässchen, die oft nur Trampelpfade waren gegangen und habe da dann zum Teil überraschte Blicke der Bewohner kassiert, die hatten wohl nicht damit gerechnet, dass sich Touristen dorthin verirren, aber die waren alle absolut freundlich und haben mir meistens direkt auf spanisch irgendwas erzählen wollen, was ich aber in der Regel nicht verstanden habe.

Irgendwann bin ich dann beim Bismarckplatz angekommen, von dem auch die deutsche Straße abgeht. Dort habe ich dann einen älteren Mann der Souvenirs verkauft hat gebeten ein Foto von mir zu machen und nachdem das Ganze etwas gedauert hat, hat die Bedienung der Kamera doch noch hingehauen und ich hab mein Foto bekommen.

Ich bin dann weitergezogen doch beim verlassen des Platzes ist mir dann noch nen rassistisches Graffiti aufgefallen. Sicherlich mitnichten mit der Intention rassistisch zu sein, aber am Ergebnis hat das halt trotzdem nichts geändert. Dort waren halt schwarze Personen mit stereotypen dicken, roten Lippen abgebildet.

Die restlichen Graffiti die ich noch so gesehen habe waren aber wieder harmlos und haben sich höchstens noch gegen die Polizei gerichtet oder Gesellschaftskritik geübt.

Nachdem ich für ca. drei Stunden durch die Gegend gelaufen bin und mich an den vielen tollen Bildern erfreut habe, bin ich zum Meer hinuntergelaufen und bin dort entspannt entlang geschlendert.

Obwohl diese drei Stunden bereits ziemlich cool waren und ich echt viele Bilder gesehen habe, so war das letztlich doch nur nen Bruchteil der vielen künstlerischen Darbietungen die man hier in Valparaiso sehen kann und ich könnte sicherlich Wochen hier verbringen, ohne dass ich auch nur ansatzweise alle Graffiti und Co. gesehen haben würde.

Am Meer bin ich erst ne Zeit lang an Valparaisos Hauptstraße entlang gelaufen, ehe nach einiger Zeit ne Promenade aufgetaucht ist, an der man entlang schlendern konnte.

Das habe ich dann auch nen ganzes Stück lang gemacht, wobei ich erstmal noch ne gute Stunde am Meer entspannt habe und ein paar Seelöwen dabei beobachtet habe, wie sie sich um ein altes Brückenteil gestritten haben, auf dem sie sich sonnen wollten. Das war ganz interessant mit anzusehen wie sie sich gegenseitig in einer Tour wieder ins Wasser geschubst haben, nur um dann kurz wieder ihr Glück zu versuchen einen der begehrten Sonnenplätze zu bekommen.

Am Ende der Promenade war noch nen Strand und dort habe ich dann kehrt gemacht und bin langsam aber sicher zurück zum Hostel gelaufen, was schon nochmal anderthalb Stunden gedauert hat.

Zwischendurch habe ich noch schnell ein bisschen für mein Abendessen eingekauft und dann habe ich mir im Hostel zwei Thunfischbrötchen gegönnt.

Anschließend habe ich mit Clara und Nora, den beiden deutschen Mädels die gestern abgezogen werden sollten, ein paar Runden Skat gespielt. Das war ziemlich cool, da ich das schon lange kein Skat mehr gespielt hatte und ich taktische Kartenspiele dann ja doch ziemlich gerne mag.

Mittlerweile liege ich im Bett und warte noch darauf, dass die Fotos zu Ende hochgeladen werden. Da es ja doch ziemlich, ziemlich viele sind, werde ich dieses Mal auf ne Benennung der einzelnen Fotos verzichten, da das jetzt zu viel Zeit in Anspruch nehmen würde und ich dafür einfach zu müde bin, es ist allerdings auch schon zwei Uhr morgens, sodass ich mir das denke ich zugestehen kann.

Streetart soweit das Auge reicht

Ich habs tatsächlich geschafft, jetzt am dritten von vier Tagen in Santiago das Frühstück zu verschlafen, denn auch heute konnte ich mich letztlich nicht dazu durchringen bis zehn gefrühstückt zu haben und bin erst um viertel nach zehn aufgestanden.

Nachdem ich mich in Ruhe fertig gemacht habe, habe ich zunächst mal den Blog von gestern zu Ende geschrieben, um da endlich mal wieder auf nen grünen Zweig zu kommen und dann musste ich auch schon packen, da ich um zwölf ausgecheckt haben musste.

Das habe ich zeitlich zwar nicht ganz geschafft, aber das war auch kein Problem so.

Ich habe dann zunächst mal mein Gepäck im Gepäckraum deponiert und bin dann kurz in der Stadt gewesen, ehe ich zurück zum Hostel gelaufen bin und mir mein Gepäck geschnappt habe und vollbeladen zur U-Bahn gelaufen bin.

Mit der U-Bahn bin ich bis zum Hauptbahnhof gefahren, allerdings war das eine Station zu weit, sodass ich mich ein wenig durchfragen musste, ehe ich dann den Busbahnhof gefunden hatte, zu dem ich eigentlich wollte.

Mein Ziel war nämlich Valparaiso, eine Küstenstadt die ca. zwei Stunden von Santiago entfernt liegt.

Das ist schon richtig stark an Santiago, dass man in zwei Stunden sowohl am Meer als auch in den Anden ist.

Der Bus war dann ziemlich bequem und die Beinfreiheit absolut phänomenal. Auch wenn die Fahrt nur zwei Stunden gedauert hat, war das doch schon ne schöne Sache.

Als ich in Valparaiso angekommen bin, war ich letztlich dann aber auch recht dankbar dafür, dass meine Beine noch recht frisch waren, denn ich musste noch ungefähr drei Kilometer mit meinen beiden Rucksäcken laufen, da ich für ein Taxi zu geizig war.

Klar wurden die Rucksäcke im laufe der Zeit immer schwerer, aber insbesondere die Tatsache, dass das letzte Stück ordentlich bergauf ging, hat die ganze Sache nochmal ein wenig erschwert.

Außerdem war auf dem letzten Stück dann auch noch irgendein Rostocker auf die Idee gekommen die Schilder mit Hansaklebern zu verunstalten. Das Problem zu beheben hat mich auch nochmal ein bisschen Zeit gekostet. Und ich hab immer gedacht, dass die es nie um die Welt schaffen würden, da sie arbeitslos sind wo andere Urlaub machen. Aber vielleicht haben sie sich als sie für blau weiß rot zum sprayen um die Erde geflogen sind auch ein bisschen mit ihren Klebern ausgetobt.

Allgemein ist Valparaiso aber unheimlich bunt und gefühlt jedes Haus ist mit irgendwelchen riesigen Wandbildern verziert und man findet eigentlich in einer Tour Streetart und Graffiti.

Im Hostel habe ich dann endlich meine Rucksäcke wieder absetzen können und ich war noch nicht allzu lange in meinem Dorm angekommen, als ich auf der Straße vor dem Hostel ein bisschen Schreierei und Unruhe gehört habe. Sehen konnte ich aber nix, jedoch hat sich das ganze kurz drauf aufgeklärt, als zwei deutsche Mädels etwas aufgelöst in den Dorm gekommen sind.

Die waren nämlich diejenigen die geschrien hatten, da man versucht hatte ihnen den Turnbeutel abzuziehen.

Ich habe den Beiden dann ein bisschen gut zugeredet und nen Pflaster spendiert und dann war der erste Schock auch wieder schnell überwunden. Nachdem ich noch kurz mit den Beiden gequatscht habe, habe ich mir die Dachterrasse des Hostels angeguckt und die grandiose Aussicht auf Valparaiso und das Meer angeguckt, das sah schon richtig stark aus.

Nachdem ich mich daran satt gesehen hatte, hat mich mein Magen daran erinnert, dass ihm die Aussicht beim Sattwerden nicht wirklich hilft.

Also habe ich mich dann auf den Weg gemacht, um mir was zu Essen zu besorgen. Ich habe unterwegs zwar ziemlich viele Restaurants gesehen, die allerdings alle den Nachteil hatten, dass sie dann doch ziemlich teuer waren. Also habe ich mich dann dazu entschieden in nem Minimarkt einfach ein paar Empanadas zu kaufen und die auf dem Weg zurück ins Hostel zu verputzen.

Im Hostel habe ich mich dann noch ne ganze Zeit lang mit den beiden Mädels und nem Holländer im Chilloutbereich unterhalten und jetzt werde ich gleich mal die Augen zumachen und habe es tatsächlich mal wieder geschafft, nen Beitrag pünktlich hochzuladen.