So richtig viel Schlaf habe ich diese Nacht nicht gekriegt, da ich bereits um halb sechs wieder startklar sein musste. Da wurde ich nämlich am Hotel abgeholt, um zu einer Safari in den Yala East Nationalpark aufzubrechen. Ich wollte die zusammen mit Steffi und Anuschka, den beiden deutschen Mädelst aus dem kleinen Trüppchen machen und kurzfristig haben sich dann noch eine andere Deutsche sowie eine Spanierin eingeklinkt.
So haben wir uns dann um fünf auf den Weg zum Nationalpark gemacht und wurden noch vor erreichen des Parks mit einem ziemlich schönen Sonnenaufgang belohnt.
Kurz drauf waren wir dann am Parkeingang und nach ner gefühlten Ewigkeit hatte unser Fahrer dann alles so weit geregelt und hat nen Guide eingeladen. Dann sind wir in den Park und die erste Amtshandlung des Guides bestand darin einzuschlafen.
Der Fahrer hat sich trotzdem Mühe gegeben, den Ausfall zu kompensieren, aber der musste sich ja auch aufs Fahren konzentrieren.
Wir haben ein paar Elefanten gesehen, viele Wasserbüffel, ziemlich viel Vögel und auch Hirsche, Warane und ein paar Mangusten sind uns über den Weg gelaufen.
Alles in allem war das aber schon alles recht mau. Zwischendurch hatten wir den Guide mal geweckt, weil wir das Verhalten schon recht frech fanden. Dem ging es wohl nicht so gut und der hat sich dann zwischendurch auch mal übergeben. Allerdings hätte er dann halt zu hause bleiben sollen, denn so war das schon mehr als doof für uns.
Abgerundet wurde das Gefühl abgezockt worden zu sein, dann damit, dass wir statt der angekündigten vier Stunden nur gute zwei Stunden im Park waren.
Wir haben dann im Nachgang versucht den Preis zu drücken, da der ganze Trip dann doch eher unglücklich und nicht wirklich zufriedenstellend verlaufen ist. Das hat ziemlich lange gedauert und auch nicht in dem Umfang geklappt in dem wir uns das vorgestellt hatten, aber wir haben unser bestes gegeben und auch Kuna, der sehr nette Besitzer meines Hotels hat sich für uns eingesetzt.
In dem Gespräch ist dann noch herausgekommen, wie sehr Militär und Polizei hier noch immer alles unter Kontrolle haben. Der Park wird wohl von Militärs verwaltet und die Guides sind auch immer Soldaten, die willkürlich entscheiden wie lange der Trip ist. Zudem kommen die Bullen immer zum Mittagessen in dieses Hotel, benehmen sich dabei wie die letzten Menschen, zahlen aber nix. Ergo haben die Bullen hier ähnliche Sympathiewerte wie in Deutschland. Den einzigen wirklichen Vorteil gegenüber deutschen Polizisten ist die Nummer die jeder Polizist hier am Revers tragen muss. Von der Kennzeichnungspflicht sind wir in weiten Teilen Deutschlands ja leider immer noch meilenweit entfernt.
Nachdem wir die finanziellen Diskussionen dann abgeschlossen hatten, habe ich mir erstmal ein kleines Mittagessen gegönnt, da ich noch nicht wirklich was gegessen hatte vorher und mein Magen das durchaus deutlich moniert hat.
Im Anschluss habe ich mal wieder meine Hängematte bemüht und hab nen zweistündiges Nachmittagsschläfchen eingelegt, da ich doch noch ziemlich groggy war. Frisch und munter habe ich dann den Beitrag von Gestern nachgeholt und habe mich dann nochmal auf den Weg zum Strand gemacht.
Dort waren nur ein paar Sri Lanker in den Wellen und als ich mich ebenfalls in die Fluten gestürzt habe, war ich eigentlich sofort umlagert und wurde mit Fragen bombardiert. Wo ich herkäme, wie alt ich sei, ob man ein Selfie mit mir machen dürfe, wie mir Sri Lanka gefalle und so weiter und so fort. Beim Selfie habe ich noch eingewilligt, auf zehn neue Sri Lankische Facebookfreunde, die ich ungefähr fünf Minuten kannte, hatte ich dann allerdings doch keine Lust. Mein Alter wurde im Übrigen auf sympathische vierzig bis fünfzig geschätzt. So alt hat mich auch in Afrika noch keiner eingeschätzt da war immer spätestens bei 35 Schluss. Dementsprechend groß war dann auch die Überraschung, als ich ihnen erzählt habe, dass ich eher so die halbe fünfzig bin.
Mittlerweile bin ich frisch geduscht in meiner Hängematte und werde mich jetzt gleich mal wieder auf den Weg zu dem multinationalen Trüppchen machen und dann werden wir den Abend nach dem Abendessen wieder gemütlich ausklingen lassen.