Fußball in Chiles Nationalstadion

Heute habe ich das Frühstück des Hostels hier in Santiago nochmal in Anspruch genommen, da ich gegen neun problemlos aus dem Bett gekommen bin.

Dort habe ich mich ne Zeit lang mit den beiden Brasilianern unterhalten, die am ersten Abend in meinem Zimmer waren und gestern von ihrem Ausflug in die Atacama Wüste zurückgekommen sind.

Anschließend habe ich ne Runde mit Alena geskyped und dann musste ich meine sieben Sachen auch schon wieder packen.

Verlassen habe ich Santiago aber noch nicht, sondern mein Gepäck im Gepäckraum verstaut und mich dann auf den Weg zum Cerroaber Santa Lucia gemacht.

Der ist gar nicht so weit vom Hostel entfernt und von dort hatte man nochmal nen echt schönen Überblick über die Stadt und konnte die Anden hinter ner leichten Smogschicht beobachten.

Allgemein habe ich jetzt schon mehrfach gehört, dass Santiago eine der am stärksten von Luftverschmutzung betroffenen Städte weltweit sein soll, allerdings habe ich davon in der Zeit in der ich hier war nicht wirklich was mitgekriegt. Klar war es nicht immer super klar, aber wirklich viel Smog ist jetzt nicht wirklich sichtbar gewesen. Ich denke, dass ich da einfach ne gute Zeit erwischt habe und Glück gehabt habe.

Nachdem ich mich an dem Ausblick über die Stadt sattgesehen hatte, habe ich mich auf den Weg zurück zum Hostel gemacht und dort alle meine Wertsachen in meinen Rucksack gepackt.

Bis auf meinen Perso, mein Handy und ein paar Pesos habe ich nix mitgenommen, da ich mir das Spiel zwischen Universidad de Chile gegen Universidad de Concepcion angucken wollte und man mir vorher ans Herz gelegt hatte doch sehr auf meine Wertsachen aufzupassen.

Letztlich wäre das aber nicht nötig gewesen, denn das war alles komplett entspannt, zumal ich nen Platz auf der Gegengeraden hatte.

Ich bin mit der U-Bahn zum Stadion gefahren und musste dann noch ungefähr ne Viertelstunde laufen, ehe ich am Stadion angekommen bin. Schon der Weg zum Stadion war irgendwie besonders, denn ich bin jetzt so lange nicht mehr im Stadion gewesen und in der singenden Masse zum Stadion zu laufen hat mir direkt mal ne fette Gänsehaut verursacht.

Ums Stadion drum herum liefen recht viele Bullen herum, die selbstverständlich alle schön in Ninjaturtleoutfit unterwegs waren und nen paar Gäule gabs auch.

Zudem noch ne Hand voll Zivis und nen paar Vögel die Tickets zu überhöhten Preisen vorm Stadion verticken wollten. Also eigentlich alles wie in Deutschland auch.

Ich musste einmal komplett ums Stadion herum, ehe ich denn passenden Eingang zu meiner Tribüne gefunden hatte.

Da man nur in nem ziemlich großen Abstand zum Stadion um das Selbige gehen konnte, hat sich das doch recht lange hingezogen und ich habe es so gerade noch zu nem richtig schönen Chaosintro aus Ballons, Fahnen, Wurfrollen und Konfetti ins Stadion geschafft.

Insbesondere bei den Wurfrollen hätte man beim DFB vermutlich vor Schnappatmung schon gar nicht mehr ein und aus gewusst, aber hier schien das erfreulicherweise niemanden zu jucken.

Gästefäns waren leider nicht wirklich da, sodass im Gästeblock keine hundert Leute ziemlich versprengt und einsam herumsaßen, ohne, dass da jetzt irgendwelche Supportanstrengungen unternommen worden wären.

Insgesamt war das Stadion aber doch ganz gut gefüllt, denn von den 50.000 verfügbaren Plätzen waren über 39.000 über die Ladentheke gegangen.

Für die Stimmung war der Spielverlauf ideal, denn es hat keine fünf Minuten gedauert, da lag Universidad de Chile auch schon mit eins zu null in Führung.

Im Laufe des Spiels wurde die Stimmung immer besser und letztlich war doch einige Male auch das komplette Stadion mit eingebunden, das war schon recht ordentlich.

Insbesondere vor dem Hintergrund, dass das komplette Stadion offen ist, ist da schon ne gute Lautstärke zusammengekommen.

Das Stadion selbst hat recht viel Charme und ist zwar etwas in die Jahre gekommen, aber das macht es auch nen Stück weit attraktiv und besonders die Anden im Hintergrund, lassen das schon als schönen Ort zum Fußballspielen erscheinen, das könnte definitiv schlimmer sein.

Universidad de Chile hat das Spiel letztlich mit drei zu eins gewonnen und dass der Sieg nie in Gefahr war, war natürlich auch der Stimmung zuträglich.

Ich bin nach dem Spiel dann mit der U-Bahn wieder zurück zum Hostel gefahren und bin anschließend in meinem Standardrestaurant Essen gegangen.

Nen Belgier mit dem ich mich gestern im Aufenthaltsraum noch ein bisschen unterhalten hatte, ist auch noch mitgekommen und als wir satt waren sind wir die paar Meter zurück zum Hostel gelaufen.

Dort habe ich mir noch ein bisschen Ruhe angetan, ehe ich um viertel nach zwölf von nem Taxi abgeholt und zum Flughafen gebracht worden bin.

Eigentlich sollte ich um zwei erst ankommen, allerdings war ich bereits um kurz vor eins da und muss jetzt noch ein bisschen warten, bis ich um zwei meinen Koffer aufgeben kann.

Um kurz nach fünf geht es für mich nämlich heute Nacht über Lima nach Kuba, wo ich die nächsten und gleichzeitig auch letzten zweieinhalb Wochen meiner Reise verbringen werde.

Ich habe nicht so wirklich erfreuliche Dinge über die Qualität und Quantität des kubanischen Internets gelesen, sodass ich keine Ahnung habe, ob ich es schaffe den Blog hier noch weiterzuführen, aber das werdet ihr dann ja sehen. Ich lass mich da mal überraschen was mich da so erwartet.

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