Über den Dächern Santiagos

Auch heute hatte ich mir den Wecker gestellt, damit ich zum Frühstück gehen konnte, aber wie schon gestern ist daraus nix geworden und ich habe mich dazu entschlossen nochmal ne Runde weiterzuschlafen.

Als ich dann irgendwann kurz nach elf aufgestanden bin, kam kurz drauf auch schon Thomas, ein Belgier, ins Zimmer und hat sein Bett bezogen.

Der macht hier drei Wochen Urlaub und besucht chilenische Freunde die er bei einem Auslandssemester in Toronto kennen gelernt hatte.

Nachdem ich mich ne ganze Zeit lang mit Thomas unterhalten habe, hatten wir eigentlich geplant die Stadt zusammen ein bisschen zu Fuß zu erkunden, aber wie das mit meinen Plänen auf der Reise hier so oft ist, hat sich das in der Realität dann doch wieder ganz anders dargestellt.

Denn Nicolas und Fabian, die beiden chilenischen Kumpels, haben Thomas angeboten ihm die Stadt ein bisschen zu zeigen und Thomas hatte dann halt noch mich im Schlepptau.

Kurz musste ich dann allerdings doch mit mir ringen, ob ich Zeit mit Thomas verbringen soll, denn der große Haken an ihm ist der, dass er Standard Lüttich Fan ist, was leider ganz, ganz böse Erinnerungen an nen sehr traurigen Fernsehabend im Jahr 2004 aufkommen lässt, aber letztlich habe ich mich dann doch dazu entschlossen mich der Vergangenheit zu stellen und zusammen mit Thomas loszuziehen.

Die beiden Kumpels sind mit nem Auto vorbeigekommen und haben uns dann ein bisschen durch die Gegend gefahren, ehe wir in nem Einkaufszentrum angehalten haben. Dort haben wir nach was essbarem gesucht, was bei mir dann auch durchaus angebracht war, da ich ja dadurch, dass ich lange geschlafen hatte noch nix im Magen hatte.

Wir waren beide stark dafür was chilenisches zu Essen, sodass die Beiden uns zu nem Laden geführt haben in dem meine Auswahl letztlich auf einen chilenischen Maiskuchen gefallen ist, der hier Pastel de Choclo heißt. Dabei ist unter einer pürierten Maisschicht ne Mischung aus Hack, Hähnchen, Rosinen, Oliven und Ei ist. Das war ziemlich lecker und hat gleichzeitig auch noch gut satt gemacht.

Anschließend haben wir uns noch ein Eis gegönnt und bei mir ists die ne Kombi aus Schokolade und Orange geworden, was sich ebenfalls absolut gelohnt hat.

Nicolas und Fabian sind anschließend wieder nach Hause gefahren, weil sie noch was für die Uni tun mussten und Thomas und ich sind zurück zum Einkaufszentrum gelaufen, da dort auch ein 300 Meter hohes Gebäude integriert ist, was zeitgleich das höchste Gebäude in Südamerika ist und erst vor zwei Jahren fertiggestellt wurde.

Wir haben uns dann ein Ticket gekauft und sind mit dem Aufzug in lediglich ein paar Sekunden in Richtung Spitze geschossen. Das war schon ziemlich fix wie schnell wir da oben angekommen waren.

Die paar Euro waren definitiv eine ziemlich gute Investition, denn die Aussicht von der Spitze des Gebäudes war schon absolut beeindruckend. Santiago erstreckt sich auf ner ziemlich großen Fläche und vor allem mit den Anden im Hintergrund gibt das ganze schon ein ziemlich geiles Bild ab.

Allgemein sind die Anden hier irgendwie im Stadtbild omnipräsent, denn irgendwo erblickt man doch eigentlich doch immer wieder einen der Gipfel hinter einem Haus, oder wenn man in eine Seitenstraße guckt.

Richtig gelohnt hat sich der Blick auf die Anden bei unserem Rückweg zum Hostel, denn dort waren die Anden im Sonnenuntergang in leuchtendes Orange getaucht.

Im Hostel haben wir uns dann noch einen Teremoto gegönnt, das ist nen typisch chilenisches Getränl aus zwei verschiedenen Weinen, irgendnem roten Likör und ner Kugel Vanilleeis. Die gab es kostenlos im Hostel. Wird jetzt sicherlich nicht mein Lieblingsgetränk, aber wie gesagt, war kostenlos.

Anschließend sind wir wieder in meinem Standardrestaurant zum Abendessen gewesen und als ich dann wieder im Hostel war hab ich mich an den Beitrag von gestern gemacht. Dabei bin ich kurz eingenickt, habe es dann aber doch noch gepackt den fertigzustellen. Allerdings war es da schon zwei, sodass ich dann zügig ins Bett gegangen bin und auch diesen Beitrag wieder mit einem Tag Verspätung liefern muss.

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