Regen, Regen und nochmal Regen

Als ich heute Morgen wach geworden bin, ist mir leider zunächst vor allem der starke Regen aufgefallen, der auf das Auto geprasselt ist.

Wir sind dann zunächst mal zum Parkplatz von McDonalds gefahren und haben dort gefrühstückt, ehe wir uns auf den Toiletten ein bisschen frisch gemacht haben und ne Ladung Babypuder verteilt haben. Die Mitarbeiter haben bestimmt gedacht, dass da wer ne Koksorgie veranstaltet hat.

Da das Wetter leider weiterhin alles andere als optimal war und es in Strömen geschüttet hat, haben wir uns dann dazu entschieden uns erstmal zu McDonalds reinzusetzen und dort abzuwarten bis der Regen sich verzogen hat. Offiziell sollte er das nämlich zwischen zwölf und eins getan haben.

In der Zwischenzeit haben wir uns die Zeit mit Mau Mau spielen vertrieben und ich konnte zeigen was ich da so drauf hab. Opa wäre sicherlich stolz auf mich gewesen.

Mit dem aufklaren gegen Mittag hat es dann aber auch nicht lange gehalten, denn nach ner halben Stunde hatte sich das schon wieder gelegt und es schüttete in Strömen.

Also haben wir nochmal weiter Karten gespielt, bis es dann doch nochmal aufgeklart ist und wir ne kleine Runde am See entlang gelaufen sind. Dabei sind wir auch immer mal wieder an dampfenden Stellen vorbei gekommen und der Schwefelgeruch war dort nochmal ne Spur härter als in Wai-O-Tapu.

In der Zwischenzeit hat es aber schon wieder angefangen zu regnen und wir haben uns dann auch fix auf den Rückweg in die Stadt gemacht. Dort haben wir uns kurz in einem Souvenirshop aufgewärmt und sind dann zum Abendessen einkaufen in den örtlichen Countdown gegangen.

Gegessen haben wir dann auf dem McDonaldsparkplatz, ehe wir dann nochmal reingegangen sind. Dort ist uns dann erneut ein Meetingroom aufgefallen. Denn dort sind über den ganzen Tag verteilt insgesamt drei Veranstaltungen beobachten können. Angefangen hatte das Ganze mit nem Kindergeburtstag, der allerdings recht groß aufgezogen worden ist. Da wurden Kuchen und Deko mitgebracht und auch sonst waren die Eltern da echt bemüht das möglichst schön zu machen.

Viel interessanter fand ich aber das zweite Event was dort durchgeführt worden ist. Das war nämlich ne Babyparty. Und wenn ich für nen Kindergeburtstag bei McDonalds schon nicht das allergrößte Verständnis habe, fällt es mir für eine Babyparty dann doch nochmal ne Spur schwerer das zu verstehen. Aber nun gut, das muss ja jeder für sich selber wissen.

Wir haben dann noch ne Runde Karten gespielt und jetzt Skype ich noch ne Runde mit Alena, ehe ich mich dann gleich irgendwann wieder auf den Weg zu meinem Schlafplatz machen werde.

Heiße Quellen, stinkende Dämpfe und buntes Gestein

 

Ich hatte mir heute zwar nen Wecker gestellt, aber ich bin schon vorher von alleine wachgeworden. Ich bin immer wieder erstaunt wie gut ich doch auf der Rückbank schlafen kann und wie eerholt ich morgens aufwache. Ich meine klar, es ist definitiv nicht mit einem Bett zu vergleichen und ich freue mich auch darauf mal wieder in einem vernünftigen Bett zu liegen, aber für die Zeit jetzt ist das schon ok so.

Nachdem ich mal wieder eine kleine Babypuderdusche genommen hab, habe ich mir noch fix nen Butterbrot geschmiert und dann haben wir uns auf den Weg nach Wai-o-Tapu gemacht.

Dort ist ein geothermaler Park, den wir als heutiges Ausflugsziel auserkoren hatten.

Nachdem wir unser Ticket gekauft hatten, haben wir uns direkt wieder ins Auto gesetzt und sind drei Minuten weiter gefahren, da dort der Lady Knox Geysir kurz vor dem Ausbruch stehen sollte. Normalerweise bricht der in einem Rhythmus von 24 bis 72 Stunden aus, allerdings wird der mit Hilfe von Seifenflocken jeden Tag um viertel nach zehn zum Ausbruch gebracht.

Das ist dann etwas berechenbarer und vor allem touristenfreundlicher.

Auch der erste Ausbruch des Geysirs wurde bereits mit Seifen herbeigeführt. Das war im Jahr 1901 und ist durch eine Kolonie von englischen Strafgefangenen passiert. Die hatten entdeckt, dass dort ne heiße Quelle ist und haben dort seiner Zeit regelmäßig gebadet, da sie normalerweise nicht in den Genuss von heißem Wasser gekommen wären.

Irgendwann ist einem der Männer das Seifenstück mit dem er sich gewaschen hatte in den Geysir gefallen, was nach kurzer Zeit zu einer ziemlich feuchten Überraschung geführt haben dürfte.

Danach haben die Gefangenen das Spektakel zur eigenen Belustigung regelmäßig herbeigeführt und seit den 1930er Jahren ist der Geysir im Wai-O-Tapo Park für die Öffentlichkeit zugänglich.

Nachdem wir uns den Ausbruch des Geysirs angeguckt haben, sind wir die paar Meter zurück zum eigentlichen Park gefahren und haben mit der Erkundung dessen begonnen.

Zunächst haben wir ca. ne Stunde lang eine kostenlose Führung mitgemacht, in der wir einiges an Hintergrundinformationen zu den verschiedenen heißen Quellen und zusammengestürzten Vulkankratern erfahren haben, ehe wir die gleiche Runde anschließend nochmal in Ruhe alleine gegangen sind, sodass wir entspannt Fotos machen konnten.

Wir haben dann auch noch eine größere Runde gedreht und uns noch nen Teil weitere Quellen angeguckt.

Das war schon recht beeindruckend, das Farbspektrum, was sich uns da über den Tag verteilt so geboten hat.

Da war zum Beispiel der Champagner Pool mit leuchtend roten Mineralienablagerungen am Rand, oder das Devil´s Bath, was komplett in kräftigem Grün aufgewartet hat. Der Devil´s Ink Pot war wiederum durch Graphit in Grau gehalten und hatte Öl auf der Oberfläche schwimmen, während andere Teile des Parks durch aufsteigenden Schwefeldämpfe gelb gefärbt waren.

Nachdem wir uns im Hauptteil des Parks sattgesehen hatten, sind wir wieder in unsere Autos gestiegen und haben ein paar Minuten weiter bei einer Reihe Mudpools gehalten.

Dort war der faulige Schwefelgestank nicht so kräftig wie im Hauptteil des Parks, aber dafür stieg allgemein ziemlich viel Dampf aus den Schlammpfützen auf. Die blubberten bei ungefähr 100 Grad vor sich hin und wenn die Blasen an die Oberfläche durchgestoßen sind, sind die meistens mit ner ordentlichen Menge Schlamm im Gepäck explodiert und haben den Schlamm durch die Gegend gechleudert.

Anschließend haben wir den Wai-O-Tapu Park hinter uns gelassen und sind die halbe Stunde bis nach Rotarua gefahren.

Dort haben wir uns zunächst im örtlichen Informationszentrum erkundigt was man hier so machen kann und sind dann weiter zum Countdown gefahren und haben ein bisschen eingekauft, ehe wir uns mal wieder den örtlichen McDonalds als Wohnzimmer auserkoren hatten.

Dort gibt es nämlich erfreulicherweise auch wieder nen Bereich mit Steckdosen und so können wir vom Strom und vom WLAN profitieren.

Ein bisschen geplant haben wir auch schon und jetzt gleich werden wir den Abend hier mit ner Runde Mau Mau gemütlich ausklingen lassen, ehe wir uns dann anschließend irgendwann ein Plätzchen zum Schlafen suchen werden, wo wir in Ruhe parken

können.

Schwarze Schwäne auf dem Weg zu den Huka Falls

Heute Morgen war es leider wie die ganze Nacht zuvor schon ordentlich am schütten und wir sind zum Start in den Tag erstmal zum Informationszentrum gefahren.

Wir hatten erst überlegt, dort unter einem kleinen Vordach zusammen zu frühstücken, allerdings hat der Wind so stark gepfiffen und den Regen seitwärts unter das Dach gepeitscht, dass wir uns recht schnell einig waren, dass es vielleicht doch besser wäre wenn wir unseren Autos frühstücken.

Das haben wir dann auch direkt in die Tat umgesetzt und nachdem wir den Start in den Tag erledigt hatten, haben wir uns ins Informationszentrum gesetzt, um dort herauszufinden was man in Taupo so bei Regen machen kann und um zudem unseren ganzen Elektrokram nochmal aufzuladen.

Fürs Laden der Sachen wollten die Leute dann zwar einen Dollar pro Gerät und zwei Stunden haben, aber das haben wir in Kauf genommen, denn Steckdosen habe ich nunmal keine im Auto und im örtlichen Mecces gibt es ja auch keine.

Wir haben unseren Kram dann zum laden im Informationszentrum gelassen und sind in eines der vielen Cafés hier gegangen. Da immer noch Vormittag war, war das zeitlich dieses Mal dann ja auch kein Problem.

Ich habe dort angefangen mein Pensum an Postkarten abzuarbeiten und nebenbei haben wir noch überlegt was wir heute so machen könnten.

Die Frau im Infocenter hatte uns empfohlen uns heiße Quellen anzugucken, in denen man auch hätte Baden können, die allerdings zum großen Teil dennoch draußen gewesen wären und auch Eintritt gekostet hätten.

Gegen Mittag hatte sich das Wetter dann aber auch erfreulicherweise wieder ein bisschen gefangen, sodass wir uns keinen Kopf mehr über unsere Tagesplanung machen mussten, sondern unseren ursprünglichen Plan in die Tat umsetzen konnten. Der bestand nämlich daraus, zu den Huka Falls zu wandern und uns die anzugucken.

Vorher haben wir aber noch fix unseren Elektrokram wieder abgeholt. Während Gregory seinen Dollar vorher schon abgetreten hatte, hätten Kathi und ich ihr Handy und meinen Laptop eigentlich noch bezahlen müssen. Da uns allerdings keiner mehr nach Geld gefragt hat, haben wir uns das Bezahlen halt gespart dann.

Der Weg zu den Huka Falls hat dann letztlich doch deutlich länger als erwartet gedauert und das Wetter hat zwischendurch auch nochmal Anstalten gemacht ein wenig herumzuzicken sich dann aber Gott sei Dank recht fix wieder gefangen.

In den Broschüren die wir vorher gesehen hatten, war von nem zweieinhalb Stunden Rundweg die Rede, letztendlich haben wir allerdings schon zwei Stunden gebraucht, ehe wir überhaupt bei den Huka Falls angekommen waren. Der Weg war aber recht schön und wir haben unterwegs auch zwei schwarze Schwäne gesehen, die im glasklaren Wasser vor sich hingeschwommen sind.

Die Huka Falls selbst waren dann schon recht beeindruckend. Allerdings weniger durch die Höhe, als vielmehr durch die unglaublichen Wassermassen die dort hinunter gerauscht sind.

Und auch die Farbgebung war ziemlich intensiv, das hatte ich so auch noch nicht gesehen, allerdings kommt das auf den Fotos leider nicht so gut rüber.

Nachdem wir uns die Huka Falls angeguckt hatten, mussten wir uns wohl oder übel nochmal auf den zweistündigen Rückweg nach Taupo machen, wo keiner so wirklich Lust zu hatte, aber war halt so, also haben wir unsere Beine in die Hand genommen und sind wieder zurück gelaufen.

Dort angekommen haben wir schnell ein paar Sachen im Countdown eingekauft und uns dann Wraps zum Abendessen gemacht. Wir hatten erst angefangen die draußen vorzubereiten, aber das haben wir aufgrund des ziemlich kalten Windes dann recht schnell wieder verworfen und haben uns stattdessen bei Kathi und Gregory ins Auto gesetzt und da zu Abend gegessen.

Zum Abschluss sind wir wieder ins nahegelegene McDonalds gefahren um das dortige WLAN und die warme Umgebung mit bequemen Sitzmöglichkeiten auszunutzen.

Ich habe meine restlichen Postkarten noch zu Ende geschrieben und währenddessen sind Gregory und Kathi irgendwann dann schon gefahren, da Kathi hier schon bald eingeschlafen wäre und Gregories Internet auch nicht so recht so wollte wie es sollte.

Ich habe mir anschließend noch ein paar Fotos von meinem Bootstrip auf die Whitsundays auf die Festplatte gezogen, da Gregory und Kathi sich den Stick mit den Fotos seinerzeit gekauft hatten und mir den USB Stick zur Verfügung gestellt haben.

Wenn ich den Beitrag dann jetzt gleich oben habe, werde ich noch schnell die Postkarten in den Briefkasten werfen, Tanken und Geld abheben und dann soll es das für heute auch wieder gewesen sein und ich werde mir nen Plätzchen für die Nacht suchen.

Auf zum Lake Taupo

Auch heute Morgen waren wir auf der Piri Piri Campsite noch komplett alleine und nachdem wir gefrühstückt und uns fertig gemacht hatten, mussten wir erstmal zusehen, dass wir wieder da weggekommen sind, da es die Nacht durchgeregnet hatte und die Wiese auf der wir standen dementsprechend quasig geworden ist. Mit ein bisschen hin und hergejuckel hat das dann aber geklappt und wir sind unbeschadet da weggekommen.

Wir sind zunächst nur zehn Minuten weitergefahren und haben dort einen kleinen Wanderweg zum Start in den Tag absolviert, der uns so ca. ne halbe Stunde gekostet hat, ehe wir uns dann wieder hinters Lenkrad geklemmt haben.

Dann stand nochmal nen ziemlich langes Teilstück bis zum Lake Taupo an, unserem heutigen Etappenziel. Das wird schon nochmal so drei Stunden gedauert haben, ehe wir da angekommen sind. Die Landschaft unterwegs war wie immer wieder absolut atemberaubend und abwechslungsreich und lässt sich in Fotos nur schwer festhalten.

Wir sind dann erstmal in nen Infozentrum gegangen, um uns ein bisschen über die Gegend hier schlau zu machen und vor allem, um uns über das Tongareiro Crossing zu informieren. Das ist nen zwanzig Kilometer langer Wanderweg, der am Schicksalsberg aus Herr der Ringe vorbeiführt und auch sonst landschaftlich mehr als atemberaubend sein soll.

Allerdings hat uns die Dame an der Information einen dicken, fetten Strich durch unsere Planungen gemacht, da sie uns auf den Wetterbericht und den aktuellen Zustand des Wanderwegs hingewiesen hat.

Leider stehen dort in den nächsten Tagen Windböen bis zu 20km/h an und das in Kombination mit Regen und ner ordentlichen Lage Schnee die sich dort in den letzten Tagen breitgemacht hatte.

Erst vorgestern mussten dort noch wieder drei Wanderer per Hubschrauber gerettet werden, weil sie die Bedingungen dort völlig unterschätzt hatten. Also haben wir uns schweren Herzens entschieden das Tongareiro Crossing sein zu lassen und müssen jetzt mal gucken, wie wir das zeitlich ersetzen dann.

Nach dieser ernüchternden Info sind wir ein bisschen durch Taupo gefahren und haben nach einem Café gesucht, allerdings waren die meisten nicht so wirklich einladend oder haben bereits um vier Uhr die Schotten dicht gemacht.

Irgendwann haben wir unsere Suche dann aufgegeben und sind noch fix einkaufen gegangen, ehe wir uns dann auf einen Parkplatz am See gestellt haben und auf der Kochstelle die Kathi und Gregory in ihrem Van integriert haben unser Abendessen gekocht haben.

Anschließend haben wir noch eine kleine, heiße Quelle am Ufer des Sees entdeckt und nachdem wir dort unsere Hände ein wenig aufgewärmt hatten, haben wir uns auf den Weg zum örtlichen McDonalds gemacht, in der Hoffnung dort unsere Laptops und Co. laden zu können und das kostenlose WLAN ein bisschen auszunutzen. Ersteres hat jedoch leider nicht geklappt, da es hier im Laden weit und breit keine Steckdosen im Kundenbreich gibt.

Zumindest das WLAN konnten wir aber ausnutzen und ich habe die beiden Beiträge von gestern und vorgestern hochgeladen, wobei ich den von gestern auch noch geschrieben habe und wenn ich diesen Beitrag jetzt hochgeladen habe, werden wir uns wohl gleich so langsam aber sicher mal auf die Suche nach nem Plätzchen machen, an dem wir unsere Autos über Nacht ungestört stehen lassen können.

Kurzbesuch in Wellington

Nachdem ich mich erstmal in Ruhe ausgeschlafen habe, bin ich erfreulicherweise ohne Kopfschmerzen wachgeworden und konnte somit entspannt in den Tag starten.

Das war aber auch ganz gut so, denn ich hatte geplant bis runter nach Wellington zu fahren und das waren nochmal so 400 Kilometer.

Dementsprechend habe ich mich am Morgen dann auch ein bisschen beeilt, da ich ja doch noch einiges an Kilometern vor mir hatte, damit ich nicht allzu spät in Wellington angekommen bin.

Insgesamt hat mich das ganze Unternehmen wohl so fünf Stunden gekostet, wobei ich zwischendurch auch immer mal wieder angehalten habe, um die grandiose Aussicht zu genießen.

In Wellington habe ich mich dann mit Gregory und Kathi getroffen. Die waren gerade mit der Fähre von der Südinsel angekommen und dabei ihr Mittagessen zu kochen.

Nachdem die Beiden fertig gegessen hatten, haben wir uns zu dritt zu Fuß auf den Weg nach Wellington rein gemacht, da wir ein bisschen außerhalb geparkt hatten, da es dort kostenlos war.

In Wellington haben wir uns dann das Te Papa, das Nationalmuseum von Neuseeland, angeguckt. Das war ziemlich riesig und komplett umsonst. Es gibt dort einen permanenten Ausstellungsteil, in dem unter anderem die Kultur der Maori näher beleuchtet wird, aber auch viele wechselnde Austellungen.

Wir sind erst gegen vier dort gewesen, wobei das Museum um sechs bereits geschlossen hat, sodass wir uns nur einen kleinen Teil des Museums haben angucken können.

Dort hätte man locker den ganzen Tag verbringen können und es wäre weder langweilig gewesen, noch hätte man irgendein Exponat doppelt angucken müssen.

Gegen sechs sind wir dann kurz in nen Supermarkt um die Ecke gehuscht und haben uns dann auf den Rückweg zu unseren Autos gemacht. Der war allerdings etwas unangenehmer als erwartet, denn es war unfassbar windig geworden, sodass wir uns gegen den Wind und die hochspritzende Gischt des Meeres zurück zu unseren Autos kämpfen mussten.

Dort angekommen habe ich als erste Amtshandlung mal meine Klimaanlage schön muckelig warm eingestellt und dann bin ich hinter Gregory und Kathi her- und aus der Stadt gefahren. Dabei haben wir uns noch kurz in dem recht verwirrenden Straßennetz verfranst, aber dann hatten wir Wellington irgendwann hinter uns.

Wir sind allerdings noch bestimmt drei Stunden weiter gefahren bis wir dann bei einem kostenlosen Campingplatz angekommen sind. Die Piri Piri Campsite hatten wir komplett für uns alleine, allerdings war die auch echt mitten im Nirgendwo.

Internet hatte ich dort dann leider auch nicht, sodass ich keine Beiträge mehr hochladen konnte.

Ich muss allerdings auch gestehen, dass ich lediglich noch den von gestern geschrieben habe und dann todmüde ins Bett gefallen bin, da ich bestimmt 700 Kilometer gefahren bin und es auch schon halb elf war bis wir mal bei dem Campingplatz angekommen waren.

Glühwürmchen und Kopfschmerzattacke

Gegen halb neun habe ich mich heute auf den kurzen Weg zum Bürogebäude von „Kiwi Cave Rafting“ gemacht. Dafür musste ich mit dem Auto von meinem Schlafplatz aus noch ca. zehn Minuten fahren und dann war ich auch schon da.

Dort angekommen hieß er zunächst mal ein bisschen Papierkram ausfüllen und dann ging die Tour mehr oder minder auch schon los.

Insgesamt waren wir sechs Leute in der Gruppe und hinzu kamen noch zwei Guides.

Nachdem wir alle ordentlich in Neopren eingepackt waren und die passenden Gummistiefel an hatten, haben wir uns als erste Tagespunkt 27 Meter in einen Fluss abgeseilt.

Vorher haben wir allerdings selbstverständlich noch erklärt bekommen, wie wir das genau zu machen haben und wie wir gesichert sind.

Nachdem alle sechs unten im Fluss angekommen waren, hat sich jeder nen Schlauch von einem alten LKW-Reifen geschnappt und mit dem am Arm haben wir dann begonnen den Fluss aufwärts entlang zu marschieren. Dabei hat sich dann herausgestellt, dass eigentlich nur die Stelle an der wir uns abgeseilt haben nach oben hin offen ist und der restliche Fluss unterirdisch verläuft. Wir sind den Fluss nen ganzes Stück hinauf gelaufen und mal sind wir dabei durch den Fluss gelaufen, mal an den Felswänden am Rand entlang geklettert und mal haben wir die Seite auch über Stahlseile gewechselt, die zwischen den beiden Wänden gespannt waren.

Nachdem wir bis zu dem Teil des Flusses vorgedrungen waren bei dem er komplett unterirdisch wird und man nur noch mit ner Tauchausrüstung weiter käme, haben wir eine kurze Pause gemacht. Jeder hatte aus Sicherheitsgründen einen Helm auf, an dem auch ne Lampe montiert war, die wir nun alle ausgeschaltet haben. Das hatte zur Folge, dass eine Unmenge an kleinen blau leuchtenden Punkten unter der Decke zum Vorschein gekommen ist.

Die stammten von einer Vielzahl an kleinen Glühwürmchen. Allerdings keine Glühwürmchen wie wir sie kennen, sondern wirklichen Würmern.

Die haben nen ähnlichen Lebenszyklus wie ein Schmetterling und der Wurmstatus ist dabei der Beginn. Insgesamt leben sie neun Monate als Wurm, ehe sie sich verpuppen, nach kurzer Zeit zu ner Art Fliege werden und dann ein paar Tage später schon wieder sterben. Die Fliegen besitzen nämlich weder Fresswerkzeuge, noch Verdauungsorgane und haben in diesem Status einzig und allein das Ziel sich zu vermehren. Wenn das geschafft ist, sterben sie auch schon wieder.

Die Würmer selbst nutzen das Licht um Insekten anzulocken, die sie dann fressen können. Das tun sie in den neun Monaten allerdings nur ungefähr vier mal.

Um die potentielle Beute zu fangen, haben die Würmer klebrigen Fäden produziert, die von der Decke baumeln und die Beute, ähnlich einem Spinnennetz, festhalten.

Wenn sie jedoch länger mal nix gefangen haben, knabbern die Würmchen mitunter wohl auch schon mal den Nachbarn an.

Da die Würmer auf Schwingungen in der Luft reagieren, da sie davon ausgehen, dass das Beute sei, kann man sie durch laute Geräusche dazu bringen, dass sie noch einen Ticken heller leuchten, was wir selbstverständlich auch direkt ausprobiert haben, nachdem wir die Info dazu erhalten hatten.

Nachdem wir uns die Glühwürmchen eine Zeit lang angeguckt haben, haben wir uns auf unseren Reifen geschwungen und sind damit den Fluss heruntergetrieben, wobei wir unseren Einstieg hinter uns gelassen haben und dem unterirdischen Fluss noch ein bisschen weiter gefolgt sind.

Irgendwann haben wir dann nochmal eine Pause gemacht und uns erneut die Glühwürmchen in dem Teil der Höhle angeguckt. Dort ist dann auch noch nen Aal um meine Beine herum geschwommen und dann haben wir uns durch den Fluss auf den Rückweg zur Einstiegsstelle gemacht haben.

Dort sind wir an einer Felswand alle nach und nach wieder die 27 Meter nach oben geklettert und dann waren fünf Stunden auch schon wie im Flug vergangen.

Als Abschluss der Tour gab es dann für alle erstmal ne heiße Dusche, die natürlich mehr als gut ankam und dann wurden wir zurück zum Büro gefahren. Dort gab es noch ne Tomatensuppe und wir haben uns als Gruppe einen USB- Stick mit Fotos unserer Tour gekauft und die Fotos dann einfach untereinander verteilt. Das war natürlich deutlich billiger, als wenn jeder nen eigenen Stick gekauft hätte und die Fotos hatte am Ende trotzdem jeder.

Neben den Fotos habe ich noch ein paar Avocados abgegriffen, die Ben, ein Ire der mit auf der Tour war, übrig hatte und dann war mein Aufenthalt am Büro auch vorbei.

Anschließend bin ich noch ein paar Minuten zu einem kleinen Informationscenter gefahren und habe mir da nochmal ein paar Infos zu den Glühwürmchen angeguckt.

Allerdings habe ich da schon ein wenig mit Kopfschmerzen zu kämpfen gehabt, sodass ich mich dann irgednwann in mein Auto gesetzt habe und versucht habe ne Runde zu schlafen.

Das war allerdings nur so semierfolgreich, sodass ich mich dann erstmal auf den Weg Richtung Süden gemacht habe. Nen festes Ziel hatte ich dabei nicht, ich wollte einfach nur schon mal den restlichen Nachmittag nutzen und ein paar Kilometer auf dem Weg nach unten abarbeiten.

Die Kopfschmerzen wurden leider nicht so wirklich besser, sodass ich mir dann irgendwann nochmal nen Parkplatz gesucht habe und mir da nen bisschen Ruhe angetan habe.

Auch das hat nur bedingt geholfen und als ich dann wieder weitergefahren bin, musste ich irgendwann auch noch kotzen. Das war natürlich alles ziemlich unschön, aber da ich mitten in der Pampa war und auch kein Handynetz hatte, blieb mir nicht so wirklich viel übrig, als einfach weiter zu fahren, bis ich irgendwann wieder zurück in der Zivilisation war.

Das hat sich dann allerdings noch ziemlich hingezogen und in der Zwischenzeit war es schon dunkel geworden. Als ich dann nach zwei Stunden endlich mal wieder ein paar Häuser gesehen habe in denen sogar noch Licht brannte, habe ich dort angehalten und beim erstbesten einfach geklopft. Dort hat mir nach einigem Zögern auch ne Frau in den sechzigern aufgemacht.

Mir ging es zu dem Zeitpunkt echt relativ beschissen und ich konnte mir nicht vorstellen die Nacht in dem Zustand im Auto zu verbringen. Also habe ich ihr meine Situation geschildert und gefragt, ob ich irgendwo bei ihr im Haus pennen könnte. Da sie aber alleine war, war ihr die Situation nicht ganz geheuer, was ich auch vollkommen verstehen konnte, und sie hat ihre Nachbarn angerufen. Die kamen dann auch vorbei und haben mir angeboten mich zum nächsten Krankenhaus zu fahren, was nur ne halbe Stunde entfernt war. Eigentlich wollte ich vorher schon lange beim Arzt gewesen sein, aber bis auf Felder, Bäume und Wiesen habe ich halt zwei Stunden lang mehr oder minder nix gsesehen.

Als ich dann wusste, dass ein Krankenhaus in der Nähe ist, habe ich mich einfach selbst nochmal hinters Steuer geschwungen und nachdem ich mir die Wegbeschreibung der Nachbarn hatte gegen lassen, auch auf den Weg dorthin gemacht.

Dort musste ich nochmal recht lange warten, da dort aufgrund von ein paar Notfällen gerade Hochbetrieb war, aber die Zeit habe ich dann einfach zum schlafen ausgenutzt.

Nachdem mich der Arzt dann ordentlich durchgecheckt hatte und nen Rückfall von Malaria ausgeschlossen hatte, hat er mir noch nen paar Medis gegeben, mir gesagt, dass alles soweit in Ordnung sei und dann bin ich todmüde einfach nur noch in mein Auto gegangen und habe mich schlafen gelegt.

Vorher habe ich noch fix nen Sandwich verputzt, was mir die Schwestern noch mit auf den Weg gegeben hatten und dann war ich froh, dass ich endlich schlafen konnte. Das Auto konnte ich direkt vor dem Krankenhaus stehen lassen, sodass ich zumindest nur noch den kurzen Weg vom Krankenhaus ins Auto nehmen musste und mir nicht noch extra nen Schlafplatz suchen musste.

Diesen Beitrag habe ich selbstredend dann natürlich nicht mehr geschrieben, sodass ich den hier jetzt nachreichen muss.

Künstlertoiletten, Wasserfall und ein Strand voller Muscheln

Heute bin ich zum letzten Mal an meinem Schlafplatz der letzten drei Tage wachgeworden.

Ich bin wieder zu dem kleinen Parkplatz am Meer gefahren, um zu frühstücken und habe mich danach so langsam aber sicher auf den Weg in Richtung Süden gemacht.

Nach ein paar Kilometern habe ich aber den ersten Zwischenstopp gemacht, denn auf meinem Weg lag eine Toilettenanlage die vom Künstler Friedensreich Hundertwasser gestaltet worden ist, da dieser auf seinen alten Tagen in der Gegend hier gelebt hat.

Ich hatte nicht so recht ne Vorstellung was mich erwarten wird und es war auf jeden Fall mal was anderes. Man merkt schon, dass Hundertwasser die Toiletten designed hat und alles ist bunt und anders als bei herkömmlichen Toiletten.

Nachdem ich mir den Männerbereich und die Toiletten von außen angeguckt hatte, habe ich mich wieder auf den Weg gemacht und bin erstmal ne ganze Zeit lang gefahren, ehe ich ein Schild entdeckt habe, welches auf nen Wasserfall in der Nähe hingewiesen hat. Also bin ich flux abgebogen und nach ein paar Minuten war ich auch schon am Parkplatz oberhalb der Wasserfälle angekommen. Ich bin nen kleinen Pfad runter bis zum unteren Ende des Wasserfalls gelaufen, habe wem meine Kamera in die Hand gedrückt und dann bin ich nachdem das Foto im Kasten war, wieder zum oberen Ende des Wasserfalls gelaufen. Dort habe ich noch ein bisschen die Aussicht und die warmen Sonnenstrahlen genutzt, ehe ich mich dann endgültig wieder zurück in meinen fahrbaren Untersatz geschmissen habe.

Nachdem ich wieder einige Kilometer heruntergerissen hatte, habe ich einen etwas größeren Umweg in Kauf genommen, um nochmal ans Meer zu fahren. Ziel waren dabei die Mangawhai Heads.

Der Strand war ganz schön und es lagen immer wieder größere und kleinere Steine herum. Mein persönliches Highlight waren allerdings die Jakobsmuscheln, von denen ich ein paar zwischen den Steinen gefunden habe.

Nachdem ich mich am Strand sattgesehen und genug Muscheln gefunden hatte, habe ich mich dann auf den letzten Teil meiner Etappe gemacht, der mich nochmal ungefähr zweieinhalb Stunden gekostet hat.

Gegen sechs bin ich schließlich im Waitomo District angekommen, wo ich heute meine Zelte aufschlagen werde.

Bevor ich mir allerdings gleich nen Plätzchen in nem Wohngebiet suchen werde, wo ich in Ruhe schlafen kann, habe ich mich noch in nen McDonalds vor Ort gesetzt, da es dort ja kostenloses WLAN gibt und ich so die Fotos hochladen konnte, ohne, dass meine mobilen Daten belastet werden. Als I-Tüpfelchen gibt es hier sogar Steckdosen, sodass ich meinen Laptop direkt noch mit laden kann und den Beitrag dann jetzt auch hier sofort schreibe, damit ich mit nem vollen Laptop hier herausgehe. Wenn ich hier gleich durch bin, bin ich aber auch froh, dass ich dann so langsam zur Ruhe kommen kann, denn heute waren es auf jeden Fall mehr als 500 Kilometer die ich abgerissen habe und vor allem die anderthalb Stunden vor, in und nach Auckland waren schon recht anstrengend, da es ziemlich voll war und man permanent aufpassen musste, nicht aus Versehen abzufahren, da die Spuren permanent wieder in einer Abfahrt gemündet sind oder sich die Autobahn geteilt hat.

Einmal Cape Reinga und zurück

Es hat auch heute wieder die ganze Nacht lang durchgeregnet, aber heute Morgen als ich wach geworden bin, hat es dann auch ruck zuck aufgehört.

Ich bin wieder gemütlich in den Tag gestartet und zu dem kleinen Parkplatz um die Ecke gefahren und habe da gefrühstückt.

Anschließend bin ich dann auch relativ zügig in Richtung Harua Falls aufgebrochen, da ich heute nen recht langes Programm vor mir hatte.

Die Haruru Falls sind nur zehn Minuten von Paihia entfernt gelegen und da ich eh daran vorbeigefahren wäre, habe ich dort dann auch mal eben angehalten.

Nachdem ich irgendeinen Fremden damit belästigt hatte nen Foto von mir zu machen, habe ich mich nach fünf Minuten dann aber auch schon wieder auf den Weg gemacht.

Mein eigentliches Ziel heute war mit Cape Reinga nämlich der nördlichste Zipfel Neuseelands. Zumindest wir Cape Reinga meistens als der nördlichste Zipfel Neuseelands verkauft. Die Surville Cliffs sind noch vier Kilometer weiter im Norden, aber wohl auch deutlich schwerer zu erreichen als Cape Reinga.

Die Landschaft die ich auf dem Weg dorthin gesehen habe war wieder absolut atemberaubend und auf der Strecke sind mir dann zum ersten Mal auch vermehrt Schafe aufgefallen, von denen es hier ja deutlich mehr als Einwohner gibt. Nen Großteil der Schafe ist aber wohl auf der Südinsel, sodass ich die nicht zu Gesicht bekommen werde, da die Zeit nicht reicht um beide Inseln zu erkunden.

Nach ungefähr drei Stunden Fahrt bin ich dann bei Cape Reinga angekommen und das war schon ziemlich stark, wie es dort aussah.

Grüne Berghänge gehen in Klippen über, in der Ferne sind Sanddünen zu sehen, ein Weg führt zu einem Leuchtturm und das Ganze wird dann noch damit garniert, dass sich unten am Fuße der Klippen der Tasmanische Ozean mit dem Pazifik vereint.

Die Temperaturen waren mit ungefähr 15 Grad auch recht angenehm, lediglich der Wind hat dort oben mega gepfiffen, aber durch die kräftigen Sonnenstrahlen war das auch auszuhalten.

Auch dort habe ich wieder jemanden angesprochen, um ein paar Fotos von mir schießen zu lassen und nachdem die ihm Kasten waren, habe ich mich wieder auf den Rückweg gemacht.

Unterwegs habe ich dann zunächst noch bei den großen Sanddünen halt gemacht, die man vom Cape Reinga aus bereits beobachten konnte und nachdem ich dort ein paar Fotos geschossen habe bin ich auch schon wieder weitergefahren.

Unterwegs habe ich dann nochmal kurz beim 90 Mile Beach angehalten, der allerdings nur ungefähr 90 Kilometer lang ist. Als im 17. Jahrhundert die ersten Leute um Neuseeland herumgesegelt sind, haben die sich beim Messen leicht vertan, sodass der Strand dementsprechend deutlich kürzer ist als zunächst angenommen, aber 90 Kilometer sind ja nun auch nicht wirklich kurz.

Damit hatte ich dann auch meinen letzten Tagespunkt abgehakt und habe mich dann endgültig wieder auf den Rückweg nach Paihia gemacht.

Dort bin ich gegen halb sieben wieder angekommen und habe als erstes mal eben fix die Fotos im WLAN der Bücherei noch hochgeladen, ehe das um sieben Uhr wieder dicht gemacht worden ist. Allerdings war das heute irgendwie ziemlich langsam, sodass nicht alle Fotos hochgeladen worden sind und ich noch ein paar über meine mobilen Daten hinterherschießen musste.

Jetzt gleich werde ich mich dann wieder zu meinem Schlafplatz im Wohngebiet aufmachen und dann soll es das nach über 450 Kilometern auf der Straße für heute auch gewesen sein.

Wechselnde Pläne und große Tümmler

Während es die ganze Nacht noch ordentlich geschüttet hatte, war davon heute Morgen schon fast nix mehr zu sehen und die Sonne ist so langsam aber sicher hinter den Wolken hervorgekommen.

Nachdem ich mich gemächlich fertig gemacht habe und mein Auto von nem Schlafzimmer wieder in ein Auto zurückverwandelt habe, bin ich an das Plätzchen gefahren, wo ich gestern erst geplant hatte zu schlafen. Dort habe ich in Ruhe nen Nutellabrot verputzt und bin dann die fünf Minuten zurück nach Paihia reingefahren.

Eigentlich hatte ich geplant zu der Bibliothek zu gehen, bei der ich gestern schon das WLAN genutzt hatte, aber ich habe dann vorher nochmal nen Abstecher bei ner Touristeninformation gemacht. Nachdem ich mich dort ein wenig erkundigt hatte, was man hier so machen kann, habe ich einfach dort gefragt, ob ich da wohl meinen Laptop laden könnte. Denn das war eigentlich mein Vorhaben bei der Bib gewesen. Das ist halt son kleiner Haken bei meinem Nomadenleben im Auto. Während ich mein Handy noch über den Zigarettenanzünder und meine Powerbank geladen kriege, klappt das beim Laptop nicht so leicht.

Die Frau in der Touriinformation war aber mega freundlich und das war überhaupt kein Problem und ich habe es mir dann einfach auf dem Boden in ner Ecke des Raumes neben einer Steckdose bequem gemacht. Dort habe ich dann erstmal meinen Laptop angeschlossen und mich anschließend in die Planung der nächsten Tage meiner Tour begeben.

Ich habe nen ziemlich großen Schwung an Broschüren, Heften und Karten mitgeschleppt, um mir da mal nen etwas besseren Überblick zu verschaffen. Das Ganze hat zwar durchaus ordentlich Zeit verschlungen aber mein Laptop hat ja nebenher noch geladen und so ganz ohne Planung geht es halt auch nicht.

Das ist mir gestern mal wieder aufgefallen. Denn eigentlich wollte ich hier das Wrack der Rainbow Warrior, des ersten Greenpeaceschiffes, betauchen, allerdings ist hier in Neuseeland ja gerade noch Winter und deswegen ist hier alles ein wenig ruhiger momentan, was zur Folge hat, dass der nächstmögliche Tauchtrip erst wieder am Dienstag ist, was sich für mich leider zeitlich nicht machen lässt.

Aber so wirklich lange hat mein Plan dann doch nicht angehalten, denn gegen kurz nach eins habe ich dann mitgekriegt, dass das Wetter morgen besonders auf dem Meer recht ungemütlich werden soll. Eigentlich wollte ich morgen früh aber zu ner Delfinbeobachtungstour aufbrechen.

Das Ganze habe ich dann noch spontan auf heute Nachmittag umgeswitcht und meinen Plan für den restlichen Tag dann auch direkt wieder über den Haufen geworfen. Spontan hieß in diesem Fall allerdings wirklich spontan, denn bis ich mein Ticket mal in der Hand hatte und meinen Kram wieder eingepackt hatte, war es schon ruck zuck viertel nach eins und um halb zwei war schon die Abfahrt des Bootes angesetzt. Allerdings musste ich auch nochmal fix zum Auto zurück, um mir ne Jacke und ne Flasche Wasser einzupacken und vor allem auch um den Laptop und den ganzen Papierkram wieder loszuwerden.

Also habe ich einmal ordentlich Hackengas gegeben, denn mein Auto stand ein paar Minuten weiter weg und habe ne kleine Joggingeinheit zum Auto und zurück zum Bootsanleger hingelegt.

Pünktlich drei Minuten vor Abfahrt bin ich dann leicht hechelnd beim Boot angekommen und konnte mich dort dann wieder erholen.

Die Jacke hat sich im Verlauf der Bootstour letztlich als Gold wert herausgestellt.

Die Tour ist ein bisschen abgewandelt durchgeführt worden, da das Meer auch heute schon recht unruhig war. Dementsprechend ist das Boot in der geschützten Bucht mit all den kleinen Inseln geblieben und hat einen Abstecher aufs offene Meer, der normalerweise noch Teil der Tour ist nicht gemacht. Dabei fährt man aber auch lediglich bei einer kleinen Insel durch nen Durchgang im Felsen und das war es auch schon.

Wir haben uns aufgrund des Wetters mehr auf die Inseln fokussiert und irgendwann auch gemerkt wie sinnvoll es war nicht aus der Bucht herauszufahren. Denn an einer Stelle haben wir die Öffnung der Bucht für ein paar Minuten passiert, ehe wir wieder durch eine Insel vom offenen Meer geschützt waren und das war schon ziemlich schaukelig das Ganze und nicht alle haben ihr Essen da noch bei sich behalten.

Kurz drauf haben wir dann ne Gruppe großer Tümmler entdeckt die erstaunlich lange beim Boot geblieben sind und sich bestimmt zwanzig Minuten haben ausgiebigst beobachten lassen. Das war schon ziemlich cool, gerade weil die Tiere auch immer wieder nah ans Boot herangekommen sind und sich an der Oberfläche gezeigt haben.

Als wir die Delfine zu Gesicht bekommen haben war das Wetter schon wechselhaft und ist dann komplett in Regen umgeschlagen. Da war ich dann schon sehr froh, dass ich meine Jacke hatte, denn sowohl der Wind als auch der Regen waren nur sehr bedingt angenehm.

Nachdem wir die Delfine gesehen hatten, habe ich mich dementsprechend dann auch ins Unterdeck verkrochen.

Eigentlich hatte ich geplant mir auf dem Rückweg noch Russel anzugucken. Das ist ne historische Stadt auf der gegenüberliegenden Seite von Paihia auf der anderen Seite der Bucht. Im Trip inbegriffen war dann nen kostenloses Fährticket zurück nach Paihia. Allerdings bin ich dort nur für ne Viertelstunde gewesen, da mir das Wetter echt zu unangenehm war, da jetzt groß herumzulaufen, sodass ich direkt mit der nächsten Fähre zurück nach Paihia gefahren bin.

Dort habe ich mich dann noch ein bisschen ins WLAN an der Bibliothek eingeloggt und meine Fotos hochgeladen und ein bisschen im Internet herumgelungert.

Als das irgendwann abgestellt wurde, habe ich meinen Standort nochmal gewechselt und stehe mittlerweile an der Straße unter ner Laterne und schreibe noch diesen Beitrag, ehe ich mich jetzt gleich wieder auf den Weg zu der Seitenstraße mache wo ich gestern schon geschlafen habe und da den Abend gemütlich ausklingen lassen werde.

Der erste Tag auf der Straße

Ich hatte sicherlich schon bessere Nächte als die heutige, habe aber auch schon schlechter geschlafen. Nichtsdestotrotz habe ich mich nach der recht kurzen Nacht im Flughafen gestern, heute erstmal ausgeschlafen und bin so gegen halb zehn endgültig aufgestanden.

Über Nacht ist mir keiner auf den Keks gegangen, sodass ich meine Ruhe hatte und heute Morgen erstmal in Ruhe in die Gänge kommen konnte.

Ich habe erstmal ein bisschen mit dem Handy herumgedaddelt und mir dann was zum Frühstücken gemacht. Ich habe nämlich im Duty Free Shop in Brisbane noch nen Nutellaglas für zwei Dollar abstauben können und zusammen mit dem Brot was ich mir gestern noch in Auckland gekauft hatte, war das dann mein Frühstück.

Anschließend habe ich nochmal meine unzähligen Karten, Hefte und Broschüren bemüht, ehe ich mich dann auf den Weg in den Norden gemacht habe.

Zwischendurch habe ich immer mal wieder angehalten um Fotos von der Landschaft zu machen, wobei man das auf Fotos ja nie so gut sieht, wie schön das wirklich ist.

Landschaftlich war das schon ziemlich geil was sich mir da geboten hat. Ich bin zunächst zu den Whangarei Heads gefahren, einer Felsformation, und von dort aus noch ein bisschen weiter, bis ich am Meer angekommen bin. Dort haben ein paar Surfer den kalten Wellen getrotzt und ich habe einen Deutschen getroffen, der gestern in Neuseeland angekommen ist und sich von seiner Gastmutter den Strand hat zeigen lassen. Das fand ich dann doch recht lustig, dass der das nächste Jahr hier verbringen wird, gestern angekommen ist und mehr oder weniger das erste was er sieht ist nen anderer Deutscher, nämlich mich.

Ich habe mich dann wieder auf den Weg gemacht und bin nochmal gut anderthalb Stunden lang weiter in Richtung Norden gefahren und letztlich im kleinen Örtchen Paihia gelandet. Dort bin ich noch ein bisschen herumgelaufen, aber da es schon fast dunkel war habe ich nicht mehr wirklich viel gesehen.

Was ich allerdings noch gefunden habe, ist eine Bibliothek bei der es kostenloses WLAN gab. Allerdings nicht in der Bibliothek selbst, sondern nur außerhalb. Die Bibliothek selbst sollte laut Aushang im Fenster ein digitalfreier Raum sein. Hatte ich so vorher auch noch nicht gesehen.

Ich habe mir noch ein Kopfkissen im Supermarkt gekauft und dort habe ich dann direkt die nächste Überraschung erlebt. Denn die Verkäuferin, ich würde sie so auf mitte 50 schätzen hat sich mit ihrer Kollegin darüber unterhalten, ob das Kissen wohl so aufquillt wenn man es aus der Verpackung nimmt. Da ich es nicht weit zum Auto hatte, habe ich ihr einfach angeboten das Paket aufzuschneiden und die Probe aufs Exempel zu machen.

Nachdem sie erst ein bisschen ungläubig geguckt hat, hat sie sich dann aber doch nicht lange bitten lassen und ist der Verpackung zu Leibe gerückt. Und siehe da tatsächlich hat das Kissen ohne Verpackung eine normale Größe angenommen.

Nachdem die Frage also auch geklärt war, habe ich im Auto eben fix die Fotos des heutigen Tages hochgeladen, um das WLAN auszunutzen und meine mobilen Daten ein bisschen schonen zu können.

Zum Abendessen habe ich mich noch zu ner Portion Pommes hinreißen lassen und als ich die erledigt hatte, habe ich mich auf die Suche nach nem Parkplatz für die Nacht gemacht.

Den ersten Standpunkt habe ich nach ner halben Stunde wieder verlassen, weil ich den irgendwie dann doch nicht als so wirklich ideal empfunden habe, aber drei Straßen weiter habe ich nen Wohngebiet gefunden, wo ich mich jetzt einfach in einer der Seitenstraßen gestellt habe, sodass ich da eigentlich jetzt wieder ne ruhige Nacht haben sollte.