Ein Dingo Namens Bryan

Ich bin heute morgen recht erholt aufgewacht, ob das allerdings bei allen anderen Leutchen im Camp auch so war, würde ich dann doch bezweifeln. Denn als ich heute Nacht gegen drei wach geworden bin, weil ich aufs Klo musste, war da sofort ein monströs lautes Schnarchen mehr als präsent. Das kam nicht aus meinem Nachbarzelt, war aber unfassbar laut, sodass da sicherlich einige ihren Spaß mit hatten. Ich habe da erfreulicherweise kein Problem mit und bin dementsprechend auch ruck zuck wieder eingeschlafen.

Bevor ich frühstücken gegangen bin, bin ich zunächst in einen Bereich des Camps gegangen, in dem die Aborigines leben. Um sich vor Dingos zu schützen und um die Dingos auch von den Menschen zu schützen, ist das ganze Gelände umzäunt. Die Dingos auf Fraser Island zählen zu den am reinsten der Welt, weil hier eine Vermischung mit Haushunden quasi ausgeschlossen ist. Einen dieser Dingos hatten Leute am Zaun zum Camp erspäht. Als ich mir den angucken wollte, war er jedoch schon wieder weg. Einer der Aborigines hat ihn dann einfach gerufen und zehn mal laut Bryan gerufen und dann kam er tatsächlich wieder angetapert und ich konnte ein paar Fotos schießen.

Zum Frühstück gab es einfach Toast mit Marmelade und Co. Und so gestärkt haben wir uns dann auf den Weg gemacht. Allerdings haben wir mit einer Gruppe getauscht und sind daher auch in den Genuss gekommen, selbst fahren zu dürfen.

Zunächst mal ging es zu den sogenannten Champagne Pools, die sich aber als etwas unspektakulär herausgestellt haben. Dort sind zwei natürliche Pools die durch ein paar Steine vom Meer getrennt sind. Von Zeit zu Zeit tritt das Wasser besonders schäumend über die Felsen in die Pools hinein und das hat irgendjemanden dazu inspiriert die Dinger Champagne Pools zu nennen. Ich hab mich dort aber nicht lange aufgehalten, denn direkt daneben war ein schöner Strand. Um dorthin zu gelangen musste man aber über ein paar Felsen klettern und das habe ich dann auch gemacht. Die Idee hat sich als goldrichtig herausgestellt, denn während alle anderen bei den mehr oder weniger spektakulären Champagne Pools waren, hatte ich den kompletten Strand ne ganze Stunde für mich alleine.

Im Anschluss sind wir weiter zu den Indian Heads gefahren. Das ist ein steiles Kliff, das ca. 100m über der Insel thront. Von dort hatte man einen grandiosen Blick aufs Meer und konnte auch einige Tiere erspähen. Währen in unmittelbarer Nähe des Kliffs ein Adlerrochen und ein Hai vorbeigeschaut haben, sind ein bisschen weiter draußen Wale und Delfine entlang gezogen.

Als wir dort fertig waren, durfte ich hinters Steuer und wir sind zu einem kleinen Campingplatz gefahren, wo wir zu Mittag gegessen haben. Heute gab es Wraps, die auch ziemlich lecker waren.

So recht wollte keiner mehr fahren, sodass ich letztlich einfach den ganzen restlichen Tag weiter gefahren bin. Da gibt es durchaus schlechtere Sachen, als mit nem Allradauto am Strand entlang zu düsen.

Wir sind nach dem Mittagessen zu einem kleinen Süßwasserfluss gefahren, der auf der Insel entspringt und ins Meer mündet. In dem Fluss konnte man schwimmen und der hatte eine recht passable Strömung, sodass man sich dort auch gut entlang treiben lassen konnte. Das haben wir ne ganze Zeit lang auch gemacht, ehe wir eigentlich noch zu einem Schiffswrack wollten.

Da es aber schon recht spät war und die Sonne schon untergegangen war, haben wir das dann sein gelassen und haben uns auf den Rückweg zum Camp gemacht. Bevor wir dort angekommen sind, haben wir aber nochmal angehalten und ein paar Muscheln eingesammelt. Brandon hatte uns die ja gestern schon gezeigt und hatte im Laufe des Tages Vorgeschlagen, dass er uns heute Abend ein paar kochen könnte.

Gesagt getan und so konnte jeder der wollte im Camp dann ein paar Muscheln essen. Da habe ich mich dann auch nicht lumpen lassen und probiert und die Muscheln waren ziemlich lecker.

Anschließend sind wir mit einem Großteil der Gruppe noch zum Strand gegangen um uns den ziemlich beeindruckenden Mondaufgang über dem Meer anzugucken. Mit dabei auch ne stattliche Anzahl an Stöcken um zur Not eine Waffe gegen die Dingos zu haben.

Neben dem Mondaufgang war aber der Sternenhimmel das Highlight. Der war sogar noch besser als der auf Mafia Island. Die Milchstraße war absolut klar zu erkennen, das war schon sehr, sehr stark. Dadurch, dass es auf Fraser Island quasi keine Lichtverschmutzung gibt und man hier nen gutes Stück vom Festland weg ist, ist das absolut Ideal um die Sterne zu beobachten.

Im Anschluss gab es dann noch Steak mit Bratkartoffeln für alle und ich hab mich noch ein bisschen ans Lagerfeuer gesetzt.

Da ich im gleichen Camp wie gestern bin, habe ich leider auch heute noch keine Möglichkeit wieder den Beitrag hochzuladen, aber auch das hole ich selbstverständlich nach =)

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