Ubuds High Society

Heute sind wir mal wieder recht entspannt in den Tag gestartet und haben zum Frühstück ein Sandwichtoast bekommen, in dem Bananen und Käse waren. Auf die Kombination wären wir wohl selber eher nicht gekommen, aber es war überraschenderweise echt lecker.

So gestärkt haben wir uns im Anschluss daran gemacht, die Umgebung ein wenig zu erkunden. Dafür haben wir uns nen Roller vom Homestay gemietet und sind gegen Mittag losgedüst.

So richtig weit sind wir allerdings irgendwie nicht gekommen, da wir alle Nasen lang an den unterschiedlichsten Läden angehalten haben und mitunter dort auch das ein oder andere Souvenir gekauft haben.

Alena hattte sich gestern auf dem Markt extra noch eine Tasche gekauft, um ein bisschen mehr Spielraum beim Rückflug zu haben, da ich ihr schon einen ganzen Teil Sachen mitgegeben habe und dann mussten wir das ja auch ausnutzen.

Nachdem wir unseren kleinen Kaufrausch beendet hatten, sind wir zunächst nochmal zurück zum Hotel gefahren und haben unsere Einkäufe dort abgeladen, da es beim besten Willen keinen Sinn gehabt hätte, den ganzen Krempel bei unser weiteren Tour mitzuschleppen.

Um dutzende Kilo erleichtert sind wir dann erneut in dieselbe Richtung wie zuvor aufgebrochen, allerdings mit dem Unterschied, dass wir die ganzen Shops links und rechts haben lassen.

Irgendwann mussten wir allerdings nochmal anhalten, da unser Sprit ein wenig zu neige gegangen ist. Von ner richtigen Tankstelle war zwar meilenweit nix zu sehen, aber Sprit gibt es trotzdem an jeder Ecke in alter anderthalb Liter Wasserflaschen abgefüllt. Außerdem gab es noch kleine Stationen an denen der Sprit mit einer Pumpe aus einem Ölfass befördert wird und dann quasi wie an einer normalen Zapfsäule abgegeben wird. Eine dieser Stationen haben wir uns dann ausgesucht und da wurden wir zu unserem durchaus großen Erstaunen von einer ungefähr Zehnjährigen bedient, die neben der „Tanke“ noch nen ganzen Tante Emma Laden geschmissen hat.

Allgemein verhalten sich viele Kinder hier recht erwachsen, bzw. tun Dinge, die normalerweise Erwachsenen vorbehalten sind. Ich habe doch schon einige Kinder gesehen die mit ihren vielleicht zehn Jahren mit dem Roller durch die Gegend gefahren sind, geraucht haben oder beides miteinander verbunden haben.

Als wir wieder genug Sprit im Tank hatten, haben wir unsere kleine Tour fortgesetzt und bei Reisterrassen angehalten, die allerdings sehr touristisch ausgeschlachtet werden. Überall gibt es kleine Restaurants oder Souvenirshops und kleine Kinder versuchen einem Postkarten anzudrehen. Außerdem laufen noch einige Fotografen herum, die ihre Dienste feilbieten und ein paar Locals bieten sich zudem noch als Fotomodelle an, gegen Geld selbstverständlich.

Wir haben uns dort nicht wirklich lange aufgehalten, haben ein paar Fotos gemacht und sind dann schnell wieder weitergefahren. Unser eigentliches Ziel war nämlich ein Tempel, an dem es auch einen heilige Quelle gibt.

Am Eingang mussten wir uns beide mit einem Sarong verhüllen, und dann konnten wir in den Tempel eintreten. Der Tempel selbst war jetzt nichts außergewöhnliches, das war halt ein Tempel, aber einen heilige Quelle hatte ich bisher noch nicht gesehen. Auch die war an sich unspektakulär aber es gab halt doch ziemlich viele Leute, die dort ihren religiösen Ritualen nachgegangen sind und das war eigentlich recht interessant zu beobachten.

Ursprünglich hatten Alena und ich mal geplant ebenfalls in die Quelle zu hüpfen, aber als wir gesehen haben wie heilig die den Leuten wirklich war, haben wir davon ziemlich schnell wieder Abstand genommen. Den Anstand hatten allerdings nicht alle Leute, sodass es auch einige gab, die meinten, dass sie sich wie die letzten Menschen benehmen dürften, es ist ja schließlich Urlaub, und im Wasser irgendwelche Faxen gemacht haben.

Als wir unseren Sarong wieder abgegeben hatten, haben wir uns auf den Rückweg gemacht, wobei wir nicht den gleichen Weg wie auf dem Hinweg genommen haben, sondern eine Strecke gewählt haben, die eher ländlicher war und durch die Wohngebiete und Reisterrassen der Balinesen geführt hat.

Als wir wieder im Hotel waren, haben wir uns noch ne ganze Zeit mit Martin, einem Medienwissenschaftler aus Bremen, unterhalten, der im gleichen Homestay wie wir übernachtet hat. Der hat uns erzählt, dass heute ein neues Restaurant aufmachen würde und man dort lediglich für die Getränke zahlen müsste und das Essen umsonst sei.

Da hat unser Studentenherz natürlich höher geschlagen, denn wenn man kostenlos was abgreifen kann sage ich natürlich nicht nein. Wir sind dort dann auch kurz drauf einfach mal vorbeigelaufen um uns das anzugucken und der Laden platzte bereits aus allen Nähten. Trotzdem haben wir noch zwei Stühle ergattert, die wir uns dann in eine Ecke des Restaurants gestellt hatten. Wir waren dort zwar ein wenig der Katzentisch und haben nicht von jedem Gang was abgreifen können, aber da es mehr als genug Gänge gab, sind wir gut satt geworden und geschmeckt hat es auch gleichzeitig ziemlich gut.

Interessant war die Zusammensetzung der Gäste zwischen denen wir uns ein wenig deplatziert vorgekommen sind, was die Sache aber nicht unspannender gemacht hat. Es hatte sich die High Society von Ubud eingefunden und das Motto war definitiv Sehen und Gesehen werden, das war schon lustig zu beobachten.

Im Laufe des Abends ist Martin dann auch noch im Restaurant aufgeschlagen und hat sich zu uns gesellt und wir haben mit ihm im Laufe des Abends noch ziemlich spannende Gespräche geführt.

Nachdem das Restaurant gegen Mitternacht so langsam aber sicher seine Pforten geschlossen hat, sind wir noch auf einen abschließenden Drink in die letzte Bar gegangen die noch offen hatte, ehe man uns dort gegen eins auch rausgeschmissen hat. Wir sind dann zurück zum Homestay gelaufen und haben dort nochmal ne Stunde weiter gequatscht, ehe wir gegen kurz nach zwei irgendwann dann wieder in unserem Zimmer waren.

Da der Tag dann doch recht lang und vielschichtig war und es ja durchaus auch schon etwas später gewesen ist, hat sich meine Lust den Beitrag noch zu schreiben in sehr engen Grenzen bewegt, sodass ich ihn mal wieder nachreichen muss.

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