Industriekultur fernab vom Ruhrpott

Bevor ich auf meinen heutigen Tag eingehe, möchte ich mich erst ein bisschen allgemeiner fassen. Während China allgemein immer als Land des Lächelns gilt, habe ich in Sri Lanka mein persönliches Land des Lächelns gefunden. Es ist einfach unglaublich wie freundlich einem die Menschen hier begegnen und wie selbstverständlich man bei kurzem Augenkontakt direkt angelächelt wird. Und das völlig unabhängig von Alter, Geschlecht oder der jeweiligen Situation. Klar, sicherlich ist das nen gutes Stück weit auch kulturell bedingt und ob ich jetzt jedes Mal aus Freundlichkeit angelächelt werde kann ich so nicht sagen, aber nichtsdestotrotz finde ich dieses Verhalten einfach nur klasse. Es ist einfach schön Menschen anzulächeln und ein unverbindliches Lächeln ohne Hintergedanken zurückzubekommen. Daran könnte ich mich definitiv gewöhnen.

Nachdem ich gestern ziemlich früh aufstehen musste, habe ich mir heute keinen Wecker gestellt und bin ausgeruht gegen zehn Uhr aufgewacht. Meine erste Amtshandlung bestand dann darin, meine sieben Sachen mal wieder zusammenzupacken, wobei sich das in der kleinen Röhre als durchaus sportlich erwiesen hat.

Irgendwann hatte ich die Herausforderung aber gemeistert und bin runter zur Rezeption um meinen Schlüssel abzugeben. Dort konnte ich heute dann im Gegensatz zu gestern auch ein Frühstück entgegen nehmen und nach selbigem habe ich ausgecheckt und meinen Rucksack im Gepäckraum zwischengelagert.

Ich habe mir dann nen Tuk Tuk genommen und bin ein paar Kilometer aus Kandy rausgefahren. Dort habe ich mir eine ehemalige Teefabrik angesehen, die mittlerweile als Museum fungiert. Das war ziemlich interessant und am spannendsten fand ich die Tatsache, dass vom Maschinenraum eine Antriebswelle durch die gesamte Firma geführt hat. Über diese Antriebswelle wurden alle sich in der Fabrik befindlichen Maschine mit Hilfe von Bändern und Rollen von lediglich einem 40 PS Motor angetrieben.

Nachdem die Führung durch die Fabrik beendet war, habe ich mich auf den Weg ins Obergeschoss der Fabrik begeben, wo ich mir noch eine kostenlose Tasse Tee abholen konnte. Allerdings habe ich keine kostenlose Tasse Tee bekommen, sondern direkt eine anderthalb Liter Kann Tee vorgesetzt bekommen. Da ich aber noch eine mehrstündige Busfahrt vor mir hatte, habe ich nach zwei Tassen dann doch mal besser mit dem Teetrinken aufgehört.

Ich bin nach dem Teetrinken dann mit einem Tuk Tuk zurück zum Hotel gefahren, habe meinen Rucksack eingesammelt und bin dann weiter zum Busbahnhof gefahren. Dort habe ich einen Bus erwischt der gerade abfahren wollte und dort war sogar noch ein Sitzplatz für mich zu haben. Den habe ich natürlich gerne angenommen und die nächsten zweieinhalb Stunden mehr oder minder schlafend verbracht.

Dann musste ich einmal umsteigen und nach einer weiteren halben Stunde Fahrt, hatte ich mein heutiges Ziel, Kithulgala, erreicht.

Meine Unterkunft hier ist ziemlich stark. Ich schlafe in eine Hütte mit halboffenem, integriertem Bad und einer offenen Frontseite direkt am Rand eines Abhanges über einem Fluss. Da habe ich also definitiv schon deutlich schlechter genächtigt. Spontan fällt mir da die tolle Nacht in Nyamisati, dem Fischerdorf in Tansania wieder ein.

Ich habe mich dann auf einen der Liegestühle hier gesetzt und ein bisschen Reiseplanung für die nächsten Tage betrieben, ehe auch schon das Abendessen anstand. Das war, wie schon das Zimmer, mehr als gut. Ich habe einfach eine riesige Menge an Essen vor mir auf dem Tisch ausgebreitet bekommen und konnte mir dann von verschiedensten Tellern und Schüsseln mein Abendessen zusammenbasteln. Das Essen hätte von der Menge her sicherlich aber auch für ne ganze Familie gereicht.

Mittlerweile bin ich wieder in meinem Domizil angekommen und mit angeschaltetem Ventilator sollte ich gleich dann auch gut schlafen können. Ich habe es hier bisher als sehr, sehr warm und vor allem schwül empfunden, sodass der Ventilator jetzt echt eine Wohltat ist.

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