12,5 Stunden Busfahren

Leider hat sich der Muskelkater nicht wie erhofft nach dem Schlafen verabschiedet, aber so richtig lange habe ich auch letztlich nicht geschlafen. Gegen zwanzig vor fünf musste ich nämlich schon wieder aus den Federn, damit ich pünktlich um fünf beim Frühstück sein konnte. Im Gegensatz zum letzten mal war ich dieses Mal auch wirklich pünktlich und keine fünf Minuten zu spät.

Geholfen hat mir das aber erstmal nicht, da das Restaurant leider abgeschlossen war. Ich konnte mein vorbereitetes Frühstück zwar sehen, aber da war halt noch die abgeschlossene Tür zwischen mir und Frühstück und von der Rezeptionistin war weit und breit nix zu sehen.

Ich hab mich aber Gott sei Dank noch daran erinnert, dass sie beim letzten Mal gesagt hat in welchem Zimmer sie sich Nachts von Zeit zu Zeit schon mal schlafen legt, sodass ich sie dann wachgeklopft habe. Sie hat mir dann fluchs die Tür aufgeschlossen und hat sich wieder hingelegt, während ich dann in Ruhe gefrühstückt habe.

Um zwanzig nach fünf habe ich mir dann nen Taxi genommen und bin Richtung Busbahnhof aufgebrochen. Von dort aus ging es für mich heute nämlich zur tansanischen Küste nach Dar es Salaam.

Um sechs Uhr war Abfahrt und der Bus war sogar annähernd mit einem deutschen Reisebus vergleichbar. Der Sitzabstand war etwas geringer, aber sonst hat der von der Ausstattung her keine großen Unterschiede zu seinen deutschen Penadants gehabt.

Bevor wir allerdings überhaupt richtig losgefahren sind, haben wir auch schon wieder gestanden, da wir noch ne Frau einsammeln mussten, welche voller Panik im Sprint hinter dem Bus hergerannt ist. Die hatte sich dann wohl doch etwas zu sehr auf die afrikanische Zeit verlassen.

Von den nächsten zwei Stunden habe ich dann aber auch schon nix mehr mitbekommen, da ich ziemlich zügig eingeschlafen bin.

Ich bin dann passend wieder aufgewacht, um den Kilimandscharo zu sehen und außerdem wurden kurz drauf kleine gratis Küchlein verteilt. Damit hatte ich jetzt nicht unbedingt gerechnet. Kurz drauf gab es dann auch noch nen gratis Softdrink und ich hab mich vom Service her ein bisschen wie im Flugzeug gefühlt.

Ich hatte nen Platz am Gang und hab dann meine Beine immer in selbigen gestreckt, das war auch soweit echt bequem, das wirklich einzige Problem an der Fahrt war meine Sitznachbarin. Die hatte nämlich offensichtlich schon das ein oder andere Küchlein zu viel gegessen und war durchaus ziemlich stabil, was meinen Platz auf meinem Sitz nicht unwesentlich eingeschränkt hat.

Unterwegs mussten wir alle Nasen lang anhalten, weil die Polizei überall Kontrollpunkte hat und den Bus jedes Mal wieder rausgezogen hat. Das hatte dann zur Folge, dass sich alle hektisch angeschnallt haben, nur um sich kurz drauf wieder abzuschnallen und das Prozedere beim nächsten Kontrollpunkt zu wiederholen. Ich hab meinen Gurt ja einfach zu gelassen, aber das kam für den Großteil der anderen Fahrgäste wohl nicht in Frage.

Unterwegs habe ich dann noch Agaven, sowie Kokosnusspalmen ohne Ende gesehen. Die Agaven dienen dabei zur Sisalproduktion und die Kokosnusspalmen werden logischerweise für die Kokosnüsse angepflanzt. Ne Kokosnuss kostet hier wohl auch nur so 13 Cent, also ich denke da werde ich bestimmt noch mal zuschlagen in nächster Zeit.

Irgendwann gegen halb sieben waren wir dann auch tatsächlich in Dar es Salaam an der Busstation angekommen und ich konnte mich mit nem Boda auf den Weg zu meinem Hotel machen. Zwölfeinhalb Stunden im Bus anstelle der erwarteten zehn bis elf Stunden reichten dann aber auch.

Im Hotel selbst habe ich fix eingecheckt und dann erstmal ne Dusche genommen. Den restlichen Abend habe ich noch ein bisschen Orgakram erledigt und dann hab ich mir vor allem Ruhe angetan.

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