Am Fuße des Götterbergs

Während das gestern mit dem Frühstück alles nicht so geklappt hat, hatte ich damit heute mehr Glück. Bereits um fünf Uhr hatte man mir das Frühstück vorbereitet, sodass ich noch schnell was essen konnte, bevor ich endlich mal wieder nen Bus besteigen durfte. Allerdings war ich erst um fünf nach fünf fertig mit Packen und Co. und als ich gerade aus dem Zimmer gehen wollte, hat es bereits geklopft und die Dame von der Rezeption wollte sich erkundigen ob ich verschlafen hatte. Hatte ich zwar nicht, aber der Service war natürlich trotzdem ne nette Sache.

Ich bin dann nur nen paar Meter mit dem Taxi gefahren und war dann schon an meinem heutigen Bus. Da hatte ich zumindest nen Fensterplatz erwischt, allerdings einen in der letzten Reihe. Meine Sorgen bezüglich der Beinfreiheit haben sich allerdings als nichtig erwiesen, da in diesem Bus ne Beinfreiheit wie in einem deutschen Bus vorgeherrscht hat.

Einziger Haken war die letzte Reihe in dem Sinne, dass ich bei jedem Huckel wie so ein Flummi durch die Gegend gehüpft bin.

Aber die ersten zwei Stunden habe ich eh mal wieder verschlafen. Als ich dann wach geworden bin, hat der Kontrolleur gerade nen Schwarzfahrer erwischt und war darüber sichtlich not amused. Ich frage mich allerdings auch wie man so dämlich sein kann, in diesen Bussen zu versuchen schwarz zu fahren, da einfach immer ein Kontrolleur an Bord ist, welcher die Tickets kontrolliert. Der Schwarzfahrer wurde dann kurzfristig aus dem Bus geschmissen und die Fahrt fortgesetzt.

Dafür wurden unterwegs immer mehr Leute eingeladen, sodass hinterher der ganze Gang voller Leute war, die stehen mussten. Wie man es allerdings schaffen kann, in diesen Bussen bei den katastrophalen Straßen im Stehen zu schlafen und sich nicht alle Knochen zu brechen, bleibt mir nen Rätsel.

Unterwegs habe ich dann nen ganzen Teil Leute gesehen, die mit Hilfe von zwei Ochsen ihre Felder gepflügt haben.

Der Bus wurde auf der Fahrt recht stark malträtiert. Denn es hat einfach die ganze Zeit geknallt und Steine sind gegen den Bus oder den Unterboden geknallt. Interessiert hat es allerdings niemanden.

Mein Fensterplatz hat sich im Übrigen mehr als ausgezeichnet. Ich habe quasi eine kleine kostenlose Safari erlebt. Ich habe Störche, Zebras, verschiedenste bunte Vögel, Strauße, Antilopen, Gnus und Affen gesehen. Außerdem noch Schmetterlinge ohne Ende. Das war wirklich ziemlich geil und die Aussicht war auch die ganze Zeit mehr als ansehnlich.

Auf dem Weg haben wir noch mehrere Flüsse durchquert und dann mussten wir erstmal ne Dreiviertelstunde Pause machen, da einige der Fahrgäste nem Auto mit nem Platten geholfen haben.

Irgendwann bin ich dann am Lake Natron an der kenianischen Grenze angekommen und wurde von einem Mitarbeiter des Camps abgeholt und die paar Meter zu meiner Unterkunft gebracht. Die ist einfach nen normales Zelt, aber bei den Temperaturen hier ist das sicherlich nicht verkehrt und ich denke ich werde mit offenen Türen schlafen und nur die Moskitonetze schließen.

Im Camp angekommen habe ich erstmal zwei Stunden einfach das Leben genossen und nix gemacht, um wieder ein bisschen zu regenerieren.

Als ich dann zwei Stunden einfach entspannt an der frischen Luft gesessen habe, war ich bereit mich direkt ins nächste Abenteuer zu stürzen. Ich bin zu nem nahegelegenen Fluss gefahren, und hab den ein kurzes Stück durchwandert oder bin wahlweise am Rand hergeklettert. Nach ner Viertelstunde bin ich dann bei nem Wasserfall angekommen und hab dort ne Runde geschwommen. Das war wirklich ziemlich, ziemlich geil und das Wasser war auch angenehm warm. Den besten Teil habe ich leider nicht auf der Kamera, da man dort nochmal durch nen Wasserfall durch musste und das der Kamera sicherlich nicht so wirklich gut getan hätte.

Frisch geduscht bin ich dann zurück ins Camp und hab noch einen kleinen Abstecher zum nahegelegenen Lake Natron gemacht. Dort habe ich mir die ältesten, jemals gefundenen menschlichen Fußspuren angeguckt, habe auf dem Weg ein paar Zebras gesehen und bin dann an den See um mir die Flamingos anzugucken. Danach bin ich auf nen kleinen Felsen geklettert, habe mir den Rest vom Sonnenuntergang angeguckt, die dort lebenden Paviane beobachtet und bin dann zum Abendessen zurück zum Hotel. Das bestand dann auch direkt aus nem Weißkohlsalat, ner Erdnusssuppe und Reis mit süßsaurer Sauce, sowie ein bisschen Fleisch. War mega lecker, aber auch mega viel, sodass ich nen Teil zurückgehen lassen musste. Jetzt freue ich mich gleich auf mein Bett und vor allem darauf, morgen mal kein Bus fahren zu müssen 😀

4 thoughts on “Am Fuße des Götterbergs”

  1. Es ist unglaublich, was du alles erleben darfst! Ich freue mich so sehr für dich, dass du diese einmalige Chance hast, die Welt zu bereisen und dir eine Auszeit vom Alltag zu nehmen! Genieße die Zeit in vollen Zügen (oder Bussen, hahaha) und komm mit unvergesslichen Erfahrungen wieder! Ich freue mich jetzt schon, dich im Mai wieder für einige Wochen begleiten zu dürfen!
    Ich denke ganz doll an dich! <3

      1. Hast schon recht, reicht auch eigentlich wenn sich einer von uns Beiden mit arbeiten kaputt macht. Mach du das mal ruhig 😀

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