Ein bisschen Arbeit zwischendurch

Heute morgen bin ich wieder so gegen sieben wachgeworden. Nachdem ich mich in Ruhe fertig gemacht habe, bin ich pünktlich um halb acht zum Frühstück gegangen. Froukje und Nico, die beiden Holländer, waren ebenfalls schon da und wir haben dann gemütlich zu dritt gefrühstückt.

Ich hatte allerdings meinen Laptop im Gepäck und hab dann irgendwann langsam angefangen für Alena ne Hausarbeit zu korrigieren. Da Frouke und Nico ja aber noch da waren, hat das Ganze dann doch ziemlich lange gedauert, da ich mich immer wieder hab ablenken lassen und wir gequatscht haben. Aber ich hatte ja auch keinen Zeitdruck, also war das auch überhaupt kein Problem so.

Als sich die Zeiger so langsam auf zwölf Uhr zubewegt haben, bin ich dann zurück zum Zelt gegangen und hatte die Hausarbeit dann auch fertig. Dort war Elias dann auch wieder eingetrudelt, der den Morgen eine Walhaitour gemacht hat, was sich wohl ziemlich gelohnt haben muss.

Ich hab mir dann fix meine Klamotten zum Tauchen geschnappt und habe mich dann auf den Weg zum Boot gemacht. Auf dem Weg dorthin habe ich mich dann noch von Froukje und Nico verabschiedet, da die Beiden heute zurück nach Dar es Salaam geflogen sind und dann konnte mein zweiter Tauchtag beginnen.

Heute war ich dann neben dem Guide mit dem sympathischen Franzosen alleine unterwegs, aber ich wusste ja was mich erwarten kann und konnte mich dementsprechend darauf einstellen.

Auch heute haben wir wieder einen Tauchgang im Inneren der Bucht und einen Tauchgang im Äußeren Bereich der Bucht durchgeführt. Die Sicht war dabei doch ein bisschen besser als Gestern, wobei der zweite Tauchgang an der Äußeren Seite der Bucht dennoch noch einmal mit einer besseren Sicht aufwarten konnte.

Der erste Tauchspot hatte passenderweise den bezeichnenden Namen Coral Garden und war einfach nur top. Das war kein richtig zusammenhängendes Riff, sondern bestand einfach aus vielen unterschiedlich großen mit Korallen überwucherten Felsen, die auf einer großen Fläche verteilt waren.

Der zweite Tauchspot unterschied sich vom ersten komplett. Hier gab es ein Plateau auf fünf, sechs Metern, ehe dann ne Steilwand bis auf 25 Meter abgefallen ist. Dort konnten wir dann auch durch eine kleine Höhle tauchen und ne Schildkröte hat sich ebenfalls die Ehre gegeben.

Gegen halb fünf war ich wieder auf Mafia Island und nach ner Dusche habe ich dann ne Runde mit Alena geskyped.

Danach war es dann auch quasi schon wieder Zeit für das Abendessen. Das war lecker wie immer und im Anschluss daran haben Elias und ich uns wieder in den Barbereich auf ne Couch gesetzt.

Jetzt wo dieser Beitrag fertig ist, werde ich gleich mal ins Bett marschieren und auf dem Weg noch mal die geile Sicht auf die vielen, vielen Sterne genießen und dann ist schon wieder ein weiterer Tag auf Mafia Island rum.

Endlich wieder Tauchen

Ich hatte mir heute zwar keinen Wecker gestellt, aber so gegen sieben bin ich dennoch schon von alleine wach gewesen und hatte ausgeschlafen. Elias war gestern Abend noch nen bisschen lännger wach als ich und hat dementsprechend noch geschlafen. Ich hab mich dann möglichst leise fertig gemacht und hab mich dann gang entspannt an den Strand gelegt.

Irgendwann ist Elias dann auch aufgekreuzt und wir haben ganz entspannt gefrühstückt. Das Frühstück ist hier ziemlich geil und auch das Restaurant hat absolut Charme. Zum Frühstück gibt es erstmal nen Früchteteller, ehe man sich dann zwei Scheiben Toast mit zwei Eiern, zubereitet nach persönlichem Wunsch, servieren lassen kann. Dazu gibt es noch nen Glas Saft, sowie Tee oder Kaffee soviel man mag.

Das Restaurant liegt direkt am Strand und man kann das fünf Meter entfernte Meer beobachten und den Wellen lauschen, das könnte also wirklich alles deutlich schlechter sein hier. Nach dem Frühstück sind wir wieder an den Strand gegangen und gegen halb zwölf war es dann endlich so weit. Wir sind mit dem Boot zum tauchen losgefahren. Das letzte mal ist schon über anderthalb Jahre hergewesen und umso freudiger war ich ob des bevorstehenden Tauchgangs.

Bevor wir allerdings am Tauchplatz angekommen sind, haben wir erstmal noch nen Regenschauer mitgenommen. Der ging allerdings nur so fünf Minuten lang und warm war es ja trotzdem weiterhin, zumal wir schon unseren Neoprenanzug anhatten.

Wir waren zunächst mal an der Innenseite der Bucht, in dem das Hotel liegt tauchen. Das Tauchen ist hier sehr gezeitenabhängig und somit fand der Tauchgang bei verhältnismäßig schlechter Sicht statt, da sich durch die Flut viele Schwebeteilchen im Wasser befunden haben. Zehn Meter weit konnte man aber ungefähr trotzdem sehen und es haben sich doch auch einige Fische die Ehre gegeben. Am imposantesten war hierbei sicherlich der über einen Meter große Napoleonlippfisch, der allerdings aufgrund der Schwebeteilchen kein so richtig schönes Bild auf dem Foto abgeben hat.

Nach ner knappen Stunde war der Spaß auch schon wieder vorbei und wir haben uns mit Tee, Wasser und Keksen gestärkt.

Der Kapitän ist mit uns in der Zeit noch ein Stückchen gefahren, bis wir außerhalb der Bucht waren und dort haben wir dann unseren zweiten Tauchgang des Tages absolviert. Neben Elias und mir, sowie dem Guide, war noch ein etwas älterer Franzose mit uns unterwegs, wobei der relativ anstrengend war. Dem ging es nur um Fotos und der konnte den Tauchgang sicherlich so nicht genießen. Viel nerviger war aber das dadurch an den Tag gelegte rücksichtslose Verhalten, da man permanent aufpassen musste, damit man keine Flosse ins Gesicht bekommen hat, oder er auf einmal von oben auf einen draufgetaucht ist. Das war schon ein bisschen anstrengend und stressig dann.

Nichtsdestotrotz war auch der zweite Tauchgang echt schön und die Sicht war im Vergleich zum ersten noch mal nen Stück weit besser. Fische und Korallen gab es wieder zu Genüge und das Riff selbst war ne Steilwand, was auch seinen Reiz hatte. Als wir schon fast am Ende unseres Tauchgangs waren, haben wir noch zehn bis fünfzehn Rochen auf kleinstem Raum gesehen. Allerdings waren wir schon beim Auftauchen, sodass wir nicht noch mal runter konnten und nur einen Blick aus der Ferne auf die Rochen werfen konnten.

Nach dem Tauchgang ging es dann für uns noch ne Stunde zurück zur Insel und dort haben Elias und ich dann noch ein bisschen die Umgebung erkundet und sind am Strand entlang gelaufen.

Im Anschluss stand dann erstmal ne Dusche an und dann war es auch schon wieder Zeit fürs Abendessen. Jetzt sitzen wir hier noch gemütlich zu zweit im bereits geschlossenen Barbereich und lauschen den zehn Meter entfernten Wellen, während ich diesen Beitrag schreibe und Elias noch ne Runde liest.

Mafia Island

Nachdem die Nacht bereits um halb vier vorbei war, hat sich unsere kleine Truppe Mzungus am „Hafen“ des Dorfes eingefunden. Von dort aus wollten wir nämlich die Fähre nach Mafia Island nehmen, welche um vier abfahren sollte. Als wir allerdings an der Anlegestelle angekommen sind, war dort erstmal noch großes Rumgepacke angesagt, da einfach unzählige Sachen auf das Boot verladen werden sollten. Die Ladung reichte dabei von einem drei Meter langen Bohrer, bis hin zu dutzenden Kisten mit Tomaten. Leider hat sich das Verladen aber doch sehr, sehr in die Länge gezogen, sodass wir erst um kurz vor sechs ablegen konnten.

Kurz zuvor waren die tansanischen Leute allerdings auch so langsam unruhig geworden und haben sich durchaus lautstark über die sich immer weiter verzögernde Abfahrt beschwert.

Gegen sechs konnten wir dann aber wie gesagt endlich los und mit an Bord war ein Mitarbeiter der Fähre, der leider ein ziemlich unschönes T-Shirt anhatte. Das war nämlich mit einer dicken, fetten Hakenkreuzflagge versehen. Eigentlich hatte ich die Hoffnung, dass ich mit solchen Spinnern zumindest auf der Reise nix zu tun haben werde, aber so kann man sich täuschen. Ich bin jetzt trotzdem davon ausgegangen, dass er einfach nicht wusste, was er dort trägt und hab mich dann zusammengenommen. Das wäre mir in Deutschland in so einer Situation sicherlich nicht so gut gelungen.

Insgesamt hat die Fahrt ca. vier Stunden gedauert und es gab sogar eine Toilette an Bord, wobei sich die dadurch ausgezeichnet hat, dass sie lediglich aus einem Loch im hinteren Ende des Schiffbodens bestand. Aber zumindest ne Tür gab es davor, sodass man ungestört ins Wasser pinkeln konnte.

Wir sind mit der Fähre nicht komplett bis zum Strand gefahren, sondern haben ca. zweihundert Meter vorher gehalten, da das Wasser ab dort zu niedrig für die Fähre war. Von dort wurden wir dann in kleine Motorboote umgeladen, mit denen wir wieder so lange gefahren sind, bis auch die nicht mehr weiterkamen. Die restlichen 50 Meter zum Strand sind wir dann einfach gelaufen und dort wartete bereits ein Fahrer von meinem Hotel auf mich.

Nico, Fraukje und Elias haben sich mir dann angeschlossen, in der Hoffnung ebenfalls im Big Blu unterzukommen. Das hat dann auch problemlos funktioniert, wobei ich direkt in den Genuss einer frischen Kokosnuss gekommen bin, da ich ja bereits erwartet wurde.

Ich schlafe jetzt erstmal zusammen mit Elias in einem Zelt. Das spart nen bisschen Geld und es sind eh in jedem Zelt zwei Betten vorhanden.

Nachdem wir uns ein bisschen eingerichtet haben, hat Elias kurz zu Mittag gegessen und ich habe die erste halbe Stunde meines VfL’s per Liveticker verfolgt. Das ließ sich ja ziemlich gut an und so bin ich dann zusammen mit Elias ne Runde schnorcheln gegangen.

Man sieht hier jetzt direkt am hoteleigenen Strand nicht so richtig viel, da dort hauptsächlich Seegras wächst, aber der ein oder andere Fisch ist mir dann doch vor die Linse geschwommen.

Nach dem Schnorcheln musste ich dann mit erschrecken feststellen, dass es ja doch noch mal ganz schön knapp geworden ist, aber drei Punkte sind drei Punkte und nur das zählt.

Ich hab mich dann in Ruhe geduscht und dann sind wir irgendwann zum Abendessen aufgebrochen. Jetzt bin ich mittlerweile wieder im Zelt und werde der kurzen Nacht von gestern Tribut zollen müssen, aber das ist ja auch kein Problem so.

Nyamisati- Kleines Fischerdorf in Tansanias Osten

Heute hatte ich mir zwar wieder nen Wecker gestellt, bin aber vor selbigem wachgeworden. Ich habe mir dann erstmal entspannt 1Live angeschmissen und bin dann irgendwann mal zum Frühstück runter gegangen. Danach bin ich wieder zurück in mein Zimmer spaziert und habe mir zusätzlich zum Radio hören noch mein Kindle geschnappt. So wirklich lange gelesen habe ich aber nicht, da ich dann gemerkt habe, dass ich doch noch ein bisschen müde bin und dann hab ich mich einfach noch mal ne Stunde hingehauen.

Um elf musste ich dann auschecken und ich habe mich dann ca. ne Viertelstunde lang mit meinen beiden Rucksäcken durch Dar es Salaam gewuselt.

An meinem vorläufigen Ziel angekommen, habe ich mir dann nen Bus genommen, der mich zu einer weiteren Busstation ca. zwanzig Kilometer außerhalb von Dar es Salaam gebracht hat. Für die halbe Stunde Fahrtzeit musste ich im Übrigen stolze zwanzig Cent bezahlen.

Von dort ging es für mich noch mal mit einem Dalla Dalla, der hiesigen Bezeichnug für ein Matatu, für weitere Vier Stunden die Küste in Richtung Süden entlang, wo ich dann in einem kleinen Fischerdorf mit Namen Nyamisati angekommen bin.

Auf dem Weg dorthin wollte man mir noch ein zusammengeflicktes Radio für 40 Cent andrehen und ein Junge der mitgefahren ist, hat sich sein Essen noch mal durch den Kopf gehen lassen.

In Nyamisati selbst wohnen geschätzt nur so ca. hundert Leute und meine Unterkunft besteht aus einem kleinen Raum in einem traditionell aus Lehm gefertigtem Haus. Das Moskitonetz ist zudem eigentlich ein Fischernetz aber das erfüllt ja den gleichen Zweck.

Eigentlich hätte ich nicht unbedingt erwartet hier noch auf andere Weiße zu treffen, aber als ich so durchs Dorf geschlendert bin, standen plötzlich eine Holländerin und ein Holländer neben mir. Kurze Zeit später ist dann auch noch ein Schweizer aufgetaucht. Damit war unsere kleine Mzungurunde dann perfekt. Wir haben gemütlich nen Bier in der mehr oder minder einzigen Dorfkneipe getrunken und dann sind Elias, der Schweizer, und ich noch auf Nahrungssuche gegangen. Er hat mich dann auf Pommes mit Ei aufmerksam gemacht. Auf die Idee wäre ich jetzt sicherlich nicht unbedingt gekommen, das zu kombinieren. Aber ist wohl eins der tansanischen Nationalgerichte und schmeckt auch echt lecker.

Ich wurde dabei noch um 25 Cent beschissen, was ich irgendwie nicht so lustig fand. Klar der finanzielle Schaden hält sich in sehr engen Grenzen, aber ich kann es einfach nicht gut haben wenn ich beschissen werde. Naja ändern konnte ich es letztlich dann nicht mehr und dann sind wir zu zweit nochmal zurück in die Kneipe um uns noch nen entspanntes Bier zu gönnen.

Mittlerweile bin ich in meinem kleinen bescheidenen Zimmer angekommen und den Blog kann ich allerdings leider nicht hochladen, da das das Internet einfach nicht mitmacht. Aber selbstverständlich hole ich das so schnell wie möglich wieder nach.

12,5 Stunden Busfahren

Leider hat sich der Muskelkater nicht wie erhofft nach dem Schlafen verabschiedet, aber so richtig lange habe ich auch letztlich nicht geschlafen. Gegen zwanzig vor fünf musste ich nämlich schon wieder aus den Federn, damit ich pünktlich um fünf beim Frühstück sein konnte. Im Gegensatz zum letzten mal war ich dieses Mal auch wirklich pünktlich und keine fünf Minuten zu spät.

Geholfen hat mir das aber erstmal nicht, da das Restaurant leider abgeschlossen war. Ich konnte mein vorbereitetes Frühstück zwar sehen, aber da war halt noch die abgeschlossene Tür zwischen mir und Frühstück und von der Rezeptionistin war weit und breit nix zu sehen.

Ich hab mich aber Gott sei Dank noch daran erinnert, dass sie beim letzten Mal gesagt hat in welchem Zimmer sie sich Nachts von Zeit zu Zeit schon mal schlafen legt, sodass ich sie dann wachgeklopft habe. Sie hat mir dann fluchs die Tür aufgeschlossen und hat sich wieder hingelegt, während ich dann in Ruhe gefrühstückt habe.

Um zwanzig nach fünf habe ich mir dann nen Taxi genommen und bin Richtung Busbahnhof aufgebrochen. Von dort aus ging es für mich heute nämlich zur tansanischen Küste nach Dar es Salaam.

Um sechs Uhr war Abfahrt und der Bus war sogar annähernd mit einem deutschen Reisebus vergleichbar. Der Sitzabstand war etwas geringer, aber sonst hat der von der Ausstattung her keine großen Unterschiede zu seinen deutschen Penadants gehabt.

Bevor wir allerdings überhaupt richtig losgefahren sind, haben wir auch schon wieder gestanden, da wir noch ne Frau einsammeln mussten, welche voller Panik im Sprint hinter dem Bus hergerannt ist. Die hatte sich dann wohl doch etwas zu sehr auf die afrikanische Zeit verlassen.

Von den nächsten zwei Stunden habe ich dann aber auch schon nix mehr mitbekommen, da ich ziemlich zügig eingeschlafen bin.

Ich bin dann passend wieder aufgewacht, um den Kilimandscharo zu sehen und außerdem wurden kurz drauf kleine gratis Küchlein verteilt. Damit hatte ich jetzt nicht unbedingt gerechnet. Kurz drauf gab es dann auch noch nen gratis Softdrink und ich hab mich vom Service her ein bisschen wie im Flugzeug gefühlt.

Ich hatte nen Platz am Gang und hab dann meine Beine immer in selbigen gestreckt, das war auch soweit echt bequem, das wirklich einzige Problem an der Fahrt war meine Sitznachbarin. Die hatte nämlich offensichtlich schon das ein oder andere Küchlein zu viel gegessen und war durchaus ziemlich stabil, was meinen Platz auf meinem Sitz nicht unwesentlich eingeschränkt hat.

Unterwegs mussten wir alle Nasen lang anhalten, weil die Polizei überall Kontrollpunkte hat und den Bus jedes Mal wieder rausgezogen hat. Das hatte dann zur Folge, dass sich alle hektisch angeschnallt haben, nur um sich kurz drauf wieder abzuschnallen und das Prozedere beim nächsten Kontrollpunkt zu wiederholen. Ich hab meinen Gurt ja einfach zu gelassen, aber das kam für den Großteil der anderen Fahrgäste wohl nicht in Frage.

Unterwegs habe ich dann noch Agaven, sowie Kokosnusspalmen ohne Ende gesehen. Die Agaven dienen dabei zur Sisalproduktion und die Kokosnusspalmen werden logischerweise für die Kokosnüsse angepflanzt. Ne Kokosnuss kostet hier wohl auch nur so 13 Cent, also ich denke da werde ich bestimmt noch mal zuschlagen in nächster Zeit.

Irgendwann gegen halb sieben waren wir dann auch tatsächlich in Dar es Salaam an der Busstation angekommen und ich konnte mich mit nem Boda auf den Weg zu meinem Hotel machen. Zwölfeinhalb Stunden im Bus anstelle der erwarteten zehn bis elf Stunden reichten dann aber auch.

Im Hotel selbst habe ich fix eingecheckt und dann erstmal ne Dusche genommen. Den restlichen Abend habe ich noch ein bisschen Orgakram erledigt und dann hab ich mir vor allem Ruhe angetan.

Zurück in Arusha

Zwar bin ich gestern schon um neun Uhr eingeschlafen, allerdings musste heute dennoch der Wecker herhalten um mich wach zu kriegen. Um sieben Uhr hat er das dann auch pflichtgemäß getan, sodass ich um sieben dann auch in den unerfreulichen Genuss der Nachwirkungen des Wanderns kommen durfte. Ich hatte bzw. habe nämlich immer noch den Muskelkater des Todes in den Oberschenkeln. Ich hoffe mal, dass der morgen früh nach dem Schlafen weg ist, aber mal sehen.

Nach dem Aufstehen habe ich zunächst mal gefrühstückt und dann meine Rechnung beglichen. Im Anschluss daran stand dann der regelmäßig notwendige, aber doch nervige Part des Rucksackpackens an und ich musste meine sieben Sachen wieder im Zelt zusammensuchen.

Danach ging es auch schon mit Peter zum nahegelegenen Dorf um auf den Bus zu warten. Dabei sind Justina, Martin und Mario, drei Österreicher, welche auch ein paar Tage im Camp waren, ebenfalls mitgekommen, da sie den gleichen Bus wie ich nehmen wollten.

Zunächst hieß es aber erstmal warten, warten und nochmal warten. Denn die Angabe, dass der Bus ab halb zehn kommen könne, hat dann bedeutet, dass er so gegen viertel vor elf aufgetaucht ist.

In der Zwischenzeit haben wir vor einer der Dorfbars Platz genommen und Peter hat noch einiges über die Kultur der Maasai erzählt. Unter anderem hat er nochmal auf die Bedeutung des Götterbergs hingewiesen. In diesem sitzt nämlich nach dem Glauben der Maasai ihr Gott Engai und wenn der Vulkan ausbricht, bedeutet das für die Maasai nix anderes, als dass Engai gerade ein bisschen pissig ist. Um Engai dann wieder zu besänftigen und dem Ausbruch somit ein Ende zu setzen, sind die Maasai durchaus recht tüchtig unterwegs. Zunächst mal wird pausenlos gebetet, damit der Spaß doch bitte aufhört, allerdings ist das noch nicht alles, denn gleichzeitig wird noch allerlei Viehzeug den Vulkan hoch geschlörrt. Wie ihr euch sicherlich schon denken könnt, bekommt denen das jedoch nicht so gut, da sie dann lebendig einfach schwups in den Krater geworfen werden. Bei ner Ziege kann ich mir zumindest noch vorstellen, wie man die da hoch kriegt, aber bei Kühen, die in dem Fall der Fälle wohl auch ein Bad in der Lava genießen dürfen, weiß ich beim besten Willen nicht, wie man die bis nach oben kriegen will.

Neben den Gottesbesänftigungsritualen hat uns Peter aber auch noch von weiteren Ritualen der Maasai erzählt. Bei den Maasai werden traditionell die Jungen in einem Alter zwischen 15 und 18 Jahren beschnitten. Das Ganze geschieht allerdings ohne Betäubung und wird von Altersgenossen beobachtet. Zucken ist dabei in keinster Weise erlaubt und wird als große Schwäche ausgelegt. Dieser Prozess gilt dann auch als Eintritt in das Erwachsenenleben.

Leider gibt es dieses Prozedere bei den Mädels auch, allerdings hat sich Peter Gott sei Dank geweigert diesen Schritt bei seiner Tochter durchführen zu lassen. Laut eigenen Angaben allerdings sehr zum Missfallen seiner Familie.

Während der ganzen Zeit in der wir auf den Bus gewartet haben wurden wir von Maasai umringt, die versucht haben uns selbstgemachten Schmuck aus Plastikperlen anzudrehen. Das Bild über diesem Beitrag gibt nen ganz guten Eindruck davon, wie das Ganze ausgesehen hat.

Irgendwann hat uns der Bus dann allerdings erlöst und wir haben uns auf den Rückweg nach Arusha gemacht.

Nach fünf Stunden Busfahrt sind wir dort angekommen und wir sind in unsere entsprechenden Unterkünfte verschwunden. Ich bin wieder im Hotel vom letzten Mal gelandet, da das preiswert und trotzdem gut war. Außerdem ist die Rezeptionisten da ziemlich hilfreich gewesen, beim arrangieren von verschiedensten Dingen und auch heute wurde ich nicht enttäuscht.

Nachdem ich den ganzen Orgakram erledigt hatte, bin ich zum Abendessen in das nahegelegene Restaurant vom letzten Mal gegangen und bin dann die fünf Minuten zurück zum Hotel gelaufen. Dabei platzte mein Portemonnaie förmlich aus allen nähten. Ich hatte nämlich noch ein bisschen Geld abgehoben und da der größte Schein hier gerade mal vier Euro wert ist, kommen da dann doch schon schnell ein paar Scheinchen zusammen.

Im Hotel hab ich mich dann noch ein bisschen mit nem israelischen Backpacker unterhalten und nach der Dusche von eben kann ich jetzt bestimmt gut schlafen.

Aufstieg auf den Götterberg bei Vollmond

Gestern Abend bin ich ziemlich früh ins Bett gegangen, nicht aber ohne vorher beim Vorbeigehen an der Küche noch nen Stück eines gekochten Ziegenkopfes angeboten zu bekommen. Ich hatte aber schon gegessen und hab dann dankend abgelehnt. Ich hab so grob gegen halb Neun geschlafen, ehe dann um halb elf auch schon wieder mein Wecker geklingelt hat.

Heute stand für mich nämlich die Besteigung des Ol Doinyo Lengai, des Götterbergs der Maasai, auf dem Programm. Dafür hieß es dann früh, oder je nach Betrachtungsweise auch spät raus aus den Federn, da ich bereits gegen zwölf mit dem Aufstieg beginnen wollte und auch noch ein paar Meter bis zum Berg zu fahren waren. Peter war wieder mein Guide und mit Kopflampe und Skistock konnte der Aufstieg dann beginnen. Wobei ich die Kopflampe aufgrund des wirklich hellen Vollmondes auch recht schnell wieder weggepackt habe. Der Vulkan ist ca. 2960m hoch, was bedeutet, dass man insgesamt 1800m nach oben krachseln muss, ehe man am Kraterrand angekommen ist.

Frohen Mutes, aber auch mit einem bisschen Skepsis im Bauch, habe ich mich dann zusammen mit Peter an den Aufstieg gemacht. Am Anfang war das alles sehr, sehr entspannt und leichtgängig aber mit zunehmender Dauer wurde ich zum einen immer erschöpfter und der Berg gleichzeitig immer steiler. Irgendwann hatte ich meinen Rhythmus dann aber gefunden, sodass ich das Wandern ganz gut verpackt habe. Insgesamt war es aber dennoch ziemlich anstrengend. Problematisch sind vor allem die Asche, die zu vermeintlichen Steinen erstarrt ist, jedoch bei Belastung einfach wegbricht und zum anderen das viele Lose Geröll, sowie der oftmals sandige Untergrund, welche das Vorankommen doch recht erschwert haben.

Zwischendurch haben wir immer wieder kurze Erholungspausen gemacht und an insgesamt vier sogenannten Checkpoints haben wir dann jeweils ein bisschen länger Pause gemacht und uns dort ein bisschen hingesetzt.

Ich habe trotz allem geschwitzt wie ein Schwein und irgendwann dann auch mein T-Shirt gewechselt. Dies war am dritten Checkpoint, von dem es nur noch ne dreiviertel Stunde bis zum Gipfel gedauert hat. Am dritten Checkpoint haben wir auch ne andere Gruppe gefunden, welche aus zwei Tschechen bestand und schon etwas eher als wir losgegangen sind.

Wir hatten uns aber schon die richtige Zeit ausgesucht, da man erst so gegen fünf vom dritten Checkpoint Richtung Gipfel aufbricht. Wir waren so gegen viertel nach vier dort und hatten dementsprechend noch genug Zeit für eine Pause, ohne uns dabei allerdings komplett zu unterkühlen. Denn je höher man kam, desto kälter wurde es logischerweise auch. Beim Laufen ist das nicht weiter aufgefallen, da der Körper eh auf Hochtouren gearbeitet hat, allerdings hat man das dann umso deutlicher gemerkt, wenn man mal ans sitzen kam. Ich hatte mir allerdings warme Sachen eingepackt und ne Decke zum drauf sitzen, sodass ich damit eigentlich ganz gut zurecht gekommen bin. Die Tschechen waren halt schon ne Stunde eher als wir an dem Checkpoint und haben dementsprechend ganz ordentlich gefroren.

Der Grund für diese Zwangspause am dritten Checkpoint ist der, dass man pünktlich zum Sonnenaufgang auf dem Gipfel am Kraterrand sein soll, es jedoch auf dem Gipfel noch mal deutlich kälter und windiger als auf dem Rest des Vulkans ist.

Wir waren dennoch recht zeitig auf dem Gipfel und haben dann auf den Sonnenaufgang gewartet, wobei eigentlich nur Peter und ich diesen erlebt haben, da den Tschechen aufgrund der langen Wartezeit am Checkpoint zuvor so kalt war, dass sie den Gipfel noch vor Sonnenaufgang verlassen haben und den Sonnenaufgang damit verpasst haben. Der ging dann ziemlich schnell von statten, war aber wirklich wunderschön. Man konnte unter anderem vom Gipfel auch den Kilimanjaro oder den berühmten Ngorongoro Nationalpark sehen.

Nachdem die Sonne dann einigermaßen hoch am Horizont stand, haben wir uns auf den Rückweg gemacht. Der war letztlich nochmal ziemlich anstrengend, da man permanent die volle Konzentrationsfähigkeit darauf ausrichten musste nicht abzurutschen und dann Purzelbäume den ganzen Berg runter zu schlagen. Letztlich habe ich sechs Stunden für den Aufstieg gebraucht, war ne Stunde am Kraterrand und durfte dann nochmal geschlagene fünf Stunden wieder runterwandern, da komischerweise kein Helikopter bereitstand um mich abzuholen.

Gegen halb eins war ich dann ziemlich zufrieden, aber vor allem auch ziemlich groggy und bin wieder im Camp angekommen.

Dort habe ich dann meine Wäsche für zwei Euro waschen lassen. Peter hattte mich nach meiner Planung für den restlichen Tag gefragt und ich hatte ihm dann gesagt, dass ich unter anderem noch Wäsche waschen wollte. In dem Zuge hat er mich dann auf den äußerst günstigen Waschservice hingewiesen und in meinem Zustand musste ich da nicht zweimal überlegen.

Den Nachmittag habe ich dann ganz entspannt im Camp verbracht, ein bisschen am Blog rumgewuselt und einfach nur möglichst wenig Anstrengungen unternommen. Ursprünglich hattte ich mal geplant nochmal zu den Wasserfällen zu gehen, aber davon habe ich dann auch ganz schnell wieder Abstand genommen.

Im Laufe des Nachmittags kam dann noch ne nette Mail, dass ich mich dann jetzt doch auch mal endlich Akademiker nennen darf, aber aufgrund meines Zustandes habe ich mir daraufhin einfach ne Cola gekauft, da ich nach nem halben Bier sonst mutmaßlich direkt rappelvoll gewesen wäre.

Jetzt esse ich gleich noch in Ruhe zu Abend und dann werde ich mich auch schleunigst ins Bett begeben und mit ziemlicher Sicherheit sehr, sehr gut schlafen können.

Nen bisschen stolz bin ich schon, dass ich den Vulkan bezwingen konnte, denn das gelingt hier wohl doch nicht jedem und auch ich war mir zwischenzeitlich nicht so sicher, ob das alles so klappen würde. Aber hat es ja erfreulicherweise und somit kann ich jetzt auch von mir behaupten einen Götterberg bestiegen zu haben.

Entspannter Tag am Lake Natron

Es ist tatsächlich mal wieder so weit gewesen, dass ich keine Verpflichtungen hatte und heute Morgen ausschlafen konnte. Da ich gestern nicht allzu spät im Bett gewesen bin, bin ich entspannt um acht wach geworden und nachdem ich mich fertig gemacht habe, hab ich mich zum Frühstück in die Haupthütte gesetzt. Das ist aber neben der Hütte in denen die Toiletten und Duschen untergebracht sind und einer Hütte in der man auch schlafen kann, das einzige Gebäude hier.

Geschlafen habe ich in nem ganz normalen kleinen Zelt, wobei ich allerdings beide Türen offen gelassen habe und lediglich die Moskitonetze geschlossen habe. Durch das sehr, sehr warme Wetter hier, wäre es mit geschlossener Außenhülle aber auch einfach nicht auszuhalten. So ist die halt den ganzen Tag offen und der Wind kann hindurch ziehen.

Nach dem Frühstück habe ich mir mein Kindle geschnappt und einen ganz entspannen Vormittag gemacht. Ich hab einfach mal nichts gemacht, außer rumzusitzen und zu lesen, das war auch mal ne schöne Sache.

Am Nachmittag bin ich dann mit Peter, der mich gestern schon begleitet hat, auf die andere Seite des Lake Natrons gefahren. Auf dem Weg dorthin konnte ich dann auch noch mal wirklich viele Tiere sehen. Unter anderem sind mir Strauße, Zebras, Gazellen, Gnus und Störche vor die Linse gesprungen. Meistens standen sie dabei in der Nähe des Sees auf einer sandigen, großen ebenen Fläche auf der aufgrund der Temperaturen nen ordentliches Hitzeflirren herrschte. Die einzigen Tiere die ich hier leider nicht zu Gesicht bekommen habe, sind Giraffen, aber man kann ja auch nicht alles haben und ich sollte mich sicherlich nicht beschweren.

Mein eigentliches Ziel war aber, wie bereits gestern schon, das Wasser. Jedoch nicht der See selber, sondern nur eine kleine Quelle, die in der Nähe des Sees entspringt und dann nach kurzer Zeit in den See fließt. Im See selbst kann man nicht schwimmen, da dieser einen PH-Wert von ungefähr 10 hat und das macht das Schwimmen dann leicht ungesund.

Bis wir allerdings an der Quelle angekommen sind, musste der Geländewagen einiges mitmachen. Denn der Weg dorthin war schon sehr, sehr rumpelig.

Irgendwann haben wir es aber geschafft und der Aufwand hat sich definitiv gelohnt. Direkt an der Quelle selbst war nen kleiner, natürlicher Pool und nen paar kleinere Fische haben sich auch darin getummelt. Das Wasser war zwar auch salzig, aber im Gegensatz zum See ungiftig. Zudem hatte das ne sympathische Badewannentemperatur, sodass ich dort auch den ganzen Tag hätte verbringen können. Zwischendurch haben die kleinen Fische noch versucht mich aufzufressen, aber das hat nicht weiter gestört und irgendwann musste ich mich auch von denen verabschieden.

Auf dem Rückweg haben wir dann abrupt angehalten, da Maasaikinder mit Steinen nach dem Auto geworfen haben. Das hat einen Maasai den wir auf dem Rückweg mitgenommen haben dann dazu veranlasst, auszusteigen und den Kindern ordentlich eins mit seinem Gürtel überzubraten. Naja. Ich fands schon krass, aber nun gut, ich kann da ja schlecht was sagen, wenn ich hier im Maasaigebiet als Tourist bin.

Aufgefallen ist mir dann noch, dass viele Maasai kreisförmige Narben auf den Backen haben. Ich habe Peter dann gefragt woher das resultiert. Die Antwort hat mich dann allerdings ein bisschen überrascht. Denn die Maasai glauben, dass ein Brandzeichen, denn daraus resultieren die Narben, eine Erkältung bei Kindern heilen kann.

Gegen fünf war ich dann wieder im Camp und hab erstmal ne Dusche genommen, um mir das ganze Salz wieder vom Körper zu waschen. Allerdings war das echt ne Herausforderung, da das Wasser gefühlt kochend heiß war und dementsprechend nicht so richtig angenehm.

Irgendwie bin ich aber doch fertig geworden und jetzt sitze ich wieder in der Haupthütte und warte auf das Abendessen. Den Blog kann ich heute wohl nicht hochladen, da das Internet nicht so in Stimmung zu sein scheint, aber das hole ich selbstverständlich so schnell wie möglich nach.

Am Fuße des Götterbergs

Während das gestern mit dem Frühstück alles nicht so geklappt hat, hatte ich damit heute mehr Glück. Bereits um fünf Uhr hatte man mir das Frühstück vorbereitet, sodass ich noch schnell was essen konnte, bevor ich endlich mal wieder nen Bus besteigen durfte. Allerdings war ich erst um fünf nach fünf fertig mit Packen und Co. und als ich gerade aus dem Zimmer gehen wollte, hat es bereits geklopft und die Dame von der Rezeption wollte sich erkundigen ob ich verschlafen hatte. Hatte ich zwar nicht, aber der Service war natürlich trotzdem ne nette Sache.

Ich bin dann nur nen paar Meter mit dem Taxi gefahren und war dann schon an meinem heutigen Bus. Da hatte ich zumindest nen Fensterplatz erwischt, allerdings einen in der letzten Reihe. Meine Sorgen bezüglich der Beinfreiheit haben sich allerdings als nichtig erwiesen, da in diesem Bus ne Beinfreiheit wie in einem deutschen Bus vorgeherrscht hat.

Einziger Haken war die letzte Reihe in dem Sinne, dass ich bei jedem Huckel wie so ein Flummi durch die Gegend gehüpft bin.

Aber die ersten zwei Stunden habe ich eh mal wieder verschlafen. Als ich dann wach geworden bin, hat der Kontrolleur gerade nen Schwarzfahrer erwischt und war darüber sichtlich not amused. Ich frage mich allerdings auch wie man so dämlich sein kann, in diesen Bussen zu versuchen schwarz zu fahren, da einfach immer ein Kontrolleur an Bord ist, welcher die Tickets kontrolliert. Der Schwarzfahrer wurde dann kurzfristig aus dem Bus geschmissen und die Fahrt fortgesetzt.

Dafür wurden unterwegs immer mehr Leute eingeladen, sodass hinterher der ganze Gang voller Leute war, die stehen mussten. Wie man es allerdings schaffen kann, in diesen Bussen bei den katastrophalen Straßen im Stehen zu schlafen und sich nicht alle Knochen zu brechen, bleibt mir nen Rätsel.

Unterwegs habe ich dann nen ganzen Teil Leute gesehen, die mit Hilfe von zwei Ochsen ihre Felder gepflügt haben.

Der Bus wurde auf der Fahrt recht stark malträtiert. Denn es hat einfach die ganze Zeit geknallt und Steine sind gegen den Bus oder den Unterboden geknallt. Interessiert hat es allerdings niemanden.

Mein Fensterplatz hat sich im Übrigen mehr als ausgezeichnet. Ich habe quasi eine kleine kostenlose Safari erlebt. Ich habe Störche, Zebras, verschiedenste bunte Vögel, Strauße, Antilopen, Gnus und Affen gesehen. Außerdem noch Schmetterlinge ohne Ende. Das war wirklich ziemlich geil und die Aussicht war auch die ganze Zeit mehr als ansehnlich.

Auf dem Weg haben wir noch mehrere Flüsse durchquert und dann mussten wir erstmal ne Dreiviertelstunde Pause machen, da einige der Fahrgäste nem Auto mit nem Platten geholfen haben.

Irgendwann bin ich dann am Lake Natron an der kenianischen Grenze angekommen und wurde von einem Mitarbeiter des Camps abgeholt und die paar Meter zu meiner Unterkunft gebracht. Die ist einfach nen normales Zelt, aber bei den Temperaturen hier ist das sicherlich nicht verkehrt und ich denke ich werde mit offenen Türen schlafen und nur die Moskitonetze schließen.

Im Camp angekommen habe ich erstmal zwei Stunden einfach das Leben genossen und nix gemacht, um wieder ein bisschen zu regenerieren.

Als ich dann zwei Stunden einfach entspannt an der frischen Luft gesessen habe, war ich bereit mich direkt ins nächste Abenteuer zu stürzen. Ich bin zu nem nahegelegenen Fluss gefahren, und hab den ein kurzes Stück durchwandert oder bin wahlweise am Rand hergeklettert. Nach ner Viertelstunde bin ich dann bei nem Wasserfall angekommen und hab dort ne Runde geschwommen. Das war wirklich ziemlich, ziemlich geil und das Wasser war auch angenehm warm. Den besten Teil habe ich leider nicht auf der Kamera, da man dort nochmal durch nen Wasserfall durch musste und das der Kamera sicherlich nicht so wirklich gut getan hätte.

Frisch geduscht bin ich dann zurück ins Camp und hab noch einen kleinen Abstecher zum nahegelegenen Lake Natron gemacht. Dort habe ich mir die ältesten, jemals gefundenen menschlichen Fußspuren angeguckt, habe auf dem Weg ein paar Zebras gesehen und bin dann an den See um mir die Flamingos anzugucken. Danach bin ich auf nen kleinen Felsen geklettert, habe mir den Rest vom Sonnenuntergang angeguckt, die dort lebenden Paviane beobachtet und bin dann zum Abendessen zurück zum Hotel. Das bestand dann auch direkt aus nem Weißkohlsalat, ner Erdnusssuppe und Reis mit süßsaurer Sauce, sowie ein bisschen Fleisch. War mega lecker, aber auch mega viel, sodass ich nen Teil zurückgehen lassen musste. Jetzt freue ich mich gleich auf mein Bett und vor allem darauf, morgen mal kein Bus fahren zu müssen 😀

Endlich mal wieder Bus fahren

Heute konnte ich im Vergleich zu gestern geradezu ausschlafen, denn der Wecker hat erst um kurz vor fünf geklingelt. Ich hab mich dann fix fertig gemacht und bin um zwanzig nach fünf an der Rezeption gewesen.

Dort sollte mich eigentlich ein Lunchpaket erwarten, da es für das Frühstück noch zu früh war, aber dem war leider nicht so. Der Rezeptionist wusste von nix und ist dann hektisch in die Küche gerannt um mir zu sagen, dass auch da nix ist. Ich hab ihn dann nach ner großen Pulle Wasser gefragt und zumindest das war möglich. Ich hab dann nach Bananen gefragt und tatsächlich hat er mir dann Bananen und Samosas angeboten. Da habe ich dann natürlich nicht nein gesagt, allerdings kam er damit nicht zurück, sondern hatte zwei Mangos und nen paar Scheiben des überaus leckeren, trockenen, süßen Toasts dabei. Mein Begeisterung hielt sich dementsprechend in engen Grenzen, da ich die Mangos unterwegs ja nicht so wirklich gut essen konnte und das komische Toast war jetzt auch nicht so nen wirkliches Highlight. Naja am Rezeptionisten lag es nicht, der hat sich echt mühe gegeben, aber am Ergebnis hat es natürlich trotzdem nix geändert.

Mit der ungeplanten Version meines Lunchpakets hab ich mich dann mit einem hoteleigenen Taxi auf den Weg zum Busbahnhof gemacht. Ein Highlight war in den fünf Minuten sicherlich der Wachmann des Hotels, welcher uns das Tor aufgemacht hat. Der hatte auf dem Rücken nämlich einen Köcher mit Pfeilen und einen Bogen. Hab ich hier bisher auch noch nicht gesehen, aber immer mal wieder was neues.

Am Busbahnhof angekommen bin ich dann auch schnell in den Bus gestiegen, bevor mir die Leute dort zu sehr auf den Sack gehen konnten, denn man wird einfach von jeder Seite angesabbelt und im Idealfall gleichzeitig noch am Arm gepackt um mit diesem oder jenem Bus zu welchen Zielen auch immer zu fahren. Ich hatte mein Ticket aber schon gestern gekauft und konnte entsprechend schnell in den Bus.

Heute hatte ich nämlich nochmal zehn Stunden Busfahrt nach Arusha vor mir. Das ist natürlich wieder ne ordentliche Strecke gewesen, aber die Busse sind hier nach dem Flugzeug einfach das schnellste Verkehrsmittel auf den weiten Strecken, von einem privaten Taxi jetzt vielleicht mal abgesehen. Aber vor allem sind die preislich einfach unschlagbar. Man zahlt für ne Stunde Fahrtzeit im Durchschnitt immer nur nen guten Euro, also da kann man sich absolut nicht beschweren.

Was hingegen nen bisschen unschöner ist, ist die Beinfreiheit, die für mich de facto nicht vorhanden ist, wenn ich nicht in der ersten Reihe sitzen kann.

Heute hab ich nen Platz in der Mitte des Busses erwischt und saß jedoch zumindest am Gang, sodass ich mich dann einfach seitlich hingesetzt habe. Nach ner Stunde hatte einer der Kontrollettis aber Erbarmen mit mir und hat seinen Platz in der ersten Reihe geräumt, sodass ich meine Beine bequem ausstrecken konnte. Die Sitze in den Bussen sind hier leider einfach noch mal ne Spur enger aneinander als in Deutschland, sodass das schon eine kleine Herausforderung für mich und meine Beine ist, da irgendwie annähernd akzeptabel unterzukommen.

Gegen elf haben wir dann die erste und einzige wirkliche Pause gemacht. Allerdings konnte man dort auch etwas zu Essen kaufen. Ich hab mir ne Art Vogelnest für weniger als nen Euro gegönnt. Die Hackfleischschicht war dabei allerdings dünner als ich das aus Deutschland kenne und darum war dann noch ne Panade. Ich fands trotzdem ziemlich lecker und somit war ich dann auch nicht mehr auf mein trockenes Toast angewiesen.

Kurz nachdem wir uns wieder auf den Weg gemacht haben, ist vor uns ein Boda gewesen, auf dem ein Fahrgast saß, der ein lebendiges Schwein zwischen sich und den Fahrer quer über das Boda gelegt hatte. Das war dem Busfahrer auch aufgefallen, der dann nix besseres zu tun hatte als zu hupen als wir direkt neben dem Boda waren. Das hatte dann zur Folge, dass das Schwein ordentlich gepanikt hat und der Bodafahrer ins Schlingern geraten ist. Zumindest dem Busfahrer scheint das Ganze köstlich gefallen zu haben, denn er hatte dann nen ordentlichen Lachanfall.

Zwischendurch auf der Reise musste der Bus immer mal wieder über ne Wiegestation fahren. Als wir mal wieder in der Schlange bei einer solchen Station standen, mussten sich dann alle anschnallen. Ich war schon angeschnallt, da ich dieses Angebot, wenn es denn zufällig mal einen Bus mit Anschnallern gibt, nicht ungenutzt lassen wollte. Sobald die Kontrolle allerdings vorbei war, waren die Anschnaller auch schon wieder alle ab.

Was mir in Uganda und Kenia und mit Abstrichen auch in Ruanda schon aufgefallen ist, nämlich, dass Müll einfach dort wo man gerade steht entsorgt wird, gilt auch für Tansania. Es ist unfassbar, wie viele Leute heute ihre leeren Flaschen oder sonstigen Müll während der Fahrt aus dem Fenster geworfen haben.

Gegen viertel nach vier bin ich in Arusha angekommen und hab mir fix nen Boda genommen um den kurzen Weg zum Hotel zu bewältigen. Dort habe ich dann eingecheckt, bin nochmal kurz in der Stadt gewesen, hab neues Wasser gekauft und mir dann nen Burger zum Abendessen gegönnt.

Danach gabs noch ne schöne Dusche im Hotel und nachdem der Beitrag dann jetzt fertig ist, werde ich wohl auch recht bald die Augen zu machen.