Heute Nacht hat der Himmel hier alle Schleusen geöffnet und wir sind irgendwann aufgewacht, weil es so laut auf unser Dach geregnet hat. Heute Morgen war aber alles schon wieder vorbei und es war trocken. Wir sind entspannt um viertel nach neun aufgestanden und haben erstmal ausgiebig gefrühstückt und dabei Affen beobachtet. Die springen hier nämlich zuhauf rum und sind durchaus recht neugierig.
Nach dem Frühstück haben wir uns ein bisschen fertig gemacht und sind dann zu einer anderthalbstündigen Bootstour über den Nil direkt unterhalb unseres Hotels aufgebrochen. Dort haben wir ne Menge unterschiedlicher und bunter Vögel gesehen. Außerdem haben sich auch wieder ein paar Monitorlizzards blicken lassen. Ein Otter hat sich ebenfalls die Ehre gegeben, aber leider nicht lang genug, um auf einem Foto festgehalten werden zu können. Ein eher unliebsamer Begleiter waren dann wiederum die vielen, vielen Bremsen, die nur darauf gewartet haben, über uns herzufallen. Ich hab Glück gehabt und wurde nicht gebissen, aber Alena haben sie einmal gekriegt und die Guides und den Kapitän noch viel häufiger.
Wieder im Camp angekommen haben wir uns ein Boda organisieren lassen und sind in die Stadt gefahren. Dort haben wir nochmal ein bisschen Geld abgehoben und Alena hat sich auch eine Simkarte geholt. Die muss man hier in Uganda immer sofort registrieren lassen und die nehmen dann die Passnummer auf und machen ein Foto. Ist zwar alles etwas suboptimal, aber ohne dieses ganze Prozedere gibt es keine Simkarte. Da Alena ihren Pass nicht mit hatte, musste ich dann zum dritten Mal innerhalb von zwei Tagen als Fotomodell herhalten. An den Namen von meiner Mama, den man warum auch immer auch mit angeben muss, konnte sich die Simkartenfrau sogar noch erinnern. Und auf dem Weg dahin gab es noch ne große Colawerbung, bei der Namen auf die Flaschen gedruckt waren. So weit so gut, doch mit „Marion“ als Name da drauf habe ich in Deutschland auch noch keine gesehen.
Im Anschluss an Alenas Anbindung an die weite Welt des Internets haben wir noch ein bisschen Wasser gekauft und uns vom Bodafahrer eine Ananas kaufen lassen, um nicht über den Tisch gezogen zu werden. So ausgestattet haben wir uns dann auf den Rückweg zum Camp gemacht. Dort haben wir uns auf einem Tisch in der Nähe zum Abhang den Nil runter ausgebreitet und die Ananas aufgefuttert. Dafür mussten wir allerdings noch an mein Taschenmesser kommen, welches noch im Zelt war. Vor dem tummelten sich aber die ganzen Affen und unter anderem auch eine Mutter mit einem kleinen Baby. Offensichtlich dachte der Vater des Kleinen, dass Alena der Mutter oder dem Kind was tun wollte, jedenfalls hat er dann ein paar Scheinangriffe auf sie verübt und sie ein Stückchen verfolgt. Alena ist natürlich dementsprechend panisch wieder zurückgerannt und dann kam mir die Aufgabe zu, das Taschenmesser aus dem Zelt zu holen. Das war aber dann kein Problem mehr, da die Affen sich schon wieder ein paar Meter verzogen hatten und mich nicht weiter beachtet haben. Die Ananas war dann richtig lecker und die Affen haben auch nochmal vorbeigeschaut, ob sie nicht doch auch ein Stück abgreifen können. War aber nicht in unserem Sinn, also haben wir sie wieder verscheucht und hatten dabei dann auch keine Probleme.
Jetzt hocken wir hier so im Barbereich des Camps und entspannen einfach noch ein bisschen. Wir haben eben noch mal ne heiße Dusche genossen, wer weiß, wann es die nächste gibt, und haben lecker zu Abend gegessen. Jetzt steht hier noch ein Teller mit selbstgemachten Nachos vor uns und wir werden den Abend entspannt mit ner Runde Kniffel oder so ausklingen lassen.