Regen inmitten der Dryseason

Die heutige Nacht verlief etwas anders als geplant. Denn Alena ging es nicht so wirklich gut. Sie hatte Magen-Darm-Probleme und hat mich dementsprechend in regelmäßigen Abständen geweckt. Irgendwie haben wir die Nacht dann in kurzen Phasen von Schlaf und in längeren Phasen von Wachsein verbracht, wobei ich da noch ein bisschen mehr Schlaf als Alena bekommen habe. Insgesamt störend für die Nachtruhe war aber in jedem Fall der Hahn, welcher in einer Tour vor unserem Fenster lautstark sein Organ präsentierte. Vielleicht war es ja der Hahn, der gestern als Spende gekommen ist. Bei dem Gekrähe hätte ich den auch abgegeben 😀

Nach dreieinhalb Stunden war es uns dann auch egal und es war halb neun. Ich hab Alena dann nen Tee organisiert, schnell ne Scheibe Toast gegessen und Johanna ist mit Tabletten vorbeigekommen. Durch Alenas Unwohlsein musste die Messe dann auch ohne uns auskommen. Dies fand insbesondere Alena schade, da sie eigentlich ziemlich gerne mal ne afrikanische Messe angeguckt hätte, aber vielleicht kriegen wir ja noch in Uganda eine mit. Alena wollte zwar gerne, dass ich trotzdem zur Messe gehe, aber alleine lassen wollte ich sie dann auch nicht. Nachdem ich zunächst noch wach war, bin ich dann aber letztlich auch wieder eingeschlafen und hab bis zwölf auch nix anderes mehr gemacht.

Zum Mittagessen sind wir dann gerade so pünktlich gewesen, ohne uns nen nassen Arsch zu holen. Um kurz vor eins fing es nämlich an zu tröpfeln. Ich hab Alena dann zur Eile angetrieben, da ich schon wusste, was gleich passieren wird. Wir waren dann auch keine Minute im Essensraum, als der Himmel alle Schleusen geöffnet hat und es aus Eimern geschüttet hat. Das ganze Spektakel ging mit ordentlich Wind einher und dauerte bestimmt so zwei Stunden lang. Zunächst waren wir nur zu dritt mit Johanna am Tisch, da Annegret immer noch krank ist und Father Oscar noch unterwegs war. Wie das bei Regen in Afrika gerne mal so ist, hat sich der Strom verabschiedet und wir hatten quasi nen gemütliches Candlelightdinner zu dritt. Irgendwann kam Father Clement vorbei und auch Father Oscar trudelte nach einiger Zeit wieder ein.

Ich wollte nach dem Regen eigentlich nur kurz in unser Zimmer gehen, um Alena ne Flasche Wasser zu organisieren, allerdings dauerte mein Aufenthalt im Zimmer dann länger als geplant. Zunächst musste ich nämlich das Kälbchen vertreiben, welches es sich direkt vor unserer Tür bequem gemacht hatte und in einem zweiten Schritt konnte ich das Wasser literweise aus unserer Bude schaffen. Ich hab mich dann zunächst nach nem Besen oder Mopp erkundigt, allerdings konnte man mir da nicht so wirklich weiterhelfen und hat mich auf das alte T-Shirt hingewiesen, welches als Wasserschutz vor der Tür in unserem Zimmer lag. Also hab ich dann ne halbe Stunde lang reichlich Wasser mit dem Lappen aufgenommen und dann vor die Tür befördert.

Den restlichen Nachmittag haben wir entspannt verquatscht und Alena ist zwischendurch immer mal wieder eingenickt. So viel Schlaf hatte sie heute dann ja doch nicht gekriegt. Im weiteren Verlauf hieß es dann auch schon wieder Abschied nehmen, da wir morgen weiter nach Uganda fahren und Johanna zusammen mit Annegret zum Zwischenseminar nach Nairobi aufbricht. Wir haben uns von Father Clement und Made verabschiedet und danach haben Johanna und ich die Abwesenheit von Made genutzt. In der Küche lagen die Spenden aus den heutigen Messen herum und wir haben uns von diesen ein paar Maiskolben geschnappt und diese gegrillt. Endlich mal wieder nen richtiger, vernünftiger, gegrillter Maiskolben. Das war schon richtig lecker und ne gute Grundlage fürs anschließende Abendessen. Jetzt gehen wir gleich noch duschen, packen unsere sieben Sachen wieder zusammen und dann geht es morgen ab ins nächste Land =)

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