Mzungus anfassen und grandiose Aussicht

Heute morgen konnten wir im Gegensatz zu gestern wieder in einem normalen Bett aufwachen. Bis wir dann allerdings wirklich hochgekommen sind, hatten wir die Snooth Funktion vorher schon einige Male bemüht und es wurde Zeit dass wir zum Frühstück kamen, da wir schon leicht zu spät waren. Aber wie das in Afrika ja des öfteren so ist, nehmen es die Leute mit der Pünktlichkeit hier ja nicht so genau. Dementsprechend waren wir bis ca. viertel nach acht alleine im Essensraum. Hätten wir das gewusst, hätten wir uns wohl auch noch in Ruhe fertig gemacht. So haben wir dann erst gefrühstückt, ehe wir uns im Anschluss dann in Ruhe fertig gemacht haben. Wir wollten heute mit Annegret und Johanna ins Krankenhaus von Uradi gehen und uns Johannas Arbeitsplatz angucken. Gesagt, getan, wobei wir dort nach relativ kurzer Zeit wieder verschwunden sind. Eigentlich wollten wir alle zusammen einen Aidstest machen, da Johanna uns gesagt hatte, dass Freitags eh nicht viel im Krankenhaus los sei und das dafür zuständige Mädel sich darüber sicherlich freuen würde. Allerdings kam es dazu nicht so wirklich, da offenbar ein Mann gestorben war und wir plötzlich von weinenden Leuten umgeben waren. Die Leiche hatten wir kurz zuvor entdeckt, als ein Mitarbeiter des Krankenhauses die Tür geöffnet hat in dem diese abgedeckt lag.

Wir haben uns dann auf den Weg zum Kindergarten, also Annegrets Arbeitsplatz, gemacht, in der Hoffnung dort eine etwas lebendigere Atmosphäre vorzufinden. War dann auch so und die Kinder haben sich eigentlich genauso verhalten, wie es die ugandischen schon getan haben. Anpacken war das Größte und lediglich für Fotos ware eine Unterbrechung des Prozederes machbar. Aber sie hatten ihren Spaß für uns war es jetzt auch kein Problem und somit war das schon in Ordnung so. Als Abschluss gab es noch ein paar Liedchen von den Kindern zu unseren Ehren und dann haben wir uns die Kirche angeguckt. Da sind wir dann auch erstmal versackt und haben bestimmt ne Stunde oder so einfach gequatscht.

Nach dem daran anschließenden Mittagessen haben wir uns zwei Piki Pikis (der hiesige Name für Boda Bodas, also die Motorradtaxis) bestellt und sind zu einem Aussichtspunkt gefahren. Vorher konnte ich noch beobachten wie ein Mitarbeiter des Parishs sich genüsslich ne Portion fliegende Proteine einverleibt hat. Es krabbelte ne riesige Menge von Termiten mit Flügeln durch die Gegend, welche dann bei lebendigem Leibe ihr Jähes Ende gefunden.

Die anschließende Fahrt mit dem Piki Piki war für Alena die erste in ihrem Leben und dementsprechend recht aufregend, aber nach ein paar Minuten hatte sich auch das gelegt und Alena hatte sichtlich Spaß an der Fahrt. Zunächst haben wir uns kurz verfahren, aber dann sind wir angekommen und haben spontan noch nen Führer dazu gewonnen. Die beiden Fahrer haben ihre Pikis geparkt und dort hat sich spontan noch jemand aus dem angrenzenden Haus bereit erklärt uns die Gegend zu zeigen. Wir sind dann von der Straße abgebogen und in Richtung des Aussichtspunktes gelaufen. Dort sind wir dann an einem Mangobaum vorbeigekommen, wo sich unsere drei Locals erstmal mit Mangos eingedeckt haben. Wir haben auch jeder noch eine bekommen und sind dann weiter Richtung Aussichtspunkt. Allerdings sind wir dann direkt auch wieder stehen geblieben. Denn neben mir hat das Gras auf einmal begonnen Musik zu spielen. Nach kurzer Suche nach der Quelle des Ganzen stellte sich dann heraus, dass die Musik aus einem Handy kam, welches von einem der Piki Fahrer beim Mango pflücken verloren worden war. Ohne Anruf wäre es wohl liegen geblieben, da hat er definitiv Glück gehabt.

Am Aussichtspunkt angekommen, hatten wir einen wirklich großartigen Ausblick über einen See und konnten auf Granitfelsen herumklettern, wie es sie auch in Uganda kommt. Dort haben wir bestimmt ne Stunde oder mehr verbracht und auch ne Menge Fotos geschossen und die Aussicht genossen.

Als wir dann wieder bei unseren Pikis angekommen waren, stellte sich heraus, dass das Piki welches Alena und ich genommen haben hinten nen Platten hatte. Nachdem die beiden Fahrer uns gesehen hatten mussten wir beide eh schon das größere von beiden Motorrädern nehmen, da er offenkundig Angst hatte, dass ich zu schwer fürs Andere sei. Der Platten wurde direkt vor Ort repariert und nach ner halben Stunde hatte sich das Problem auch schon wieder erledigt und wir konnten dem Sonnenuntergang entgegen zurück ins Parish gefahren.

Dort haben wir dann die Fotos ausgetauscht und im Anschluss daran zu Abend gegessen. Zum Nachtisch gab es dann noch unsere Mangos und jetzt sitzen wir vier hier noch im Essensraum, quatschen, ich schreibe Blog und die anderen surfen noch nen bisschen im Internet sofern die Qualität des Internets das zulässt.

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